BGI 658 01.pdf, Seiten 57-75 - Berufsgenossenschaft Holz und Metall
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Die Kennbuchstaben der Prüfchemikalien<br />
werden mit dem Piktogramm auf dem<br />
Handschuh angegeben (Bild 4-20).<br />
Bild 4-20:<br />
Piktogramm<br />
Chemikalienschutzhandschuh<br />
● Die Permeationsrate (PR) als die<br />
Masse der Chemikalie, die den Handschuh<br />
je Flächen- <strong>und</strong> Zeiteinheit<br />
durchdringt (µg x cm -2 x min -1 ).<br />
Die Hersteller von Chemikalienschutzhandschuhen<br />
stellen für verschiedene<br />
Reinchemikalien Listen mit den Durchbruchzeiten<br />
zusammen. In der Praxis wird<br />
in <strong>Metall</strong>betrieben aber nur in Ausnahmefällen<br />
mit solchen Reinchemikalien umgegangen.<br />
Die Durchbruchzeiten der<br />
Reinchemikalien können nicht einfach auf<br />
Stoffgemische, wie sie z. B. in lösemittelhaltigen<br />
Reinigern vorkommen, übertragen<br />
werden. Einzelne Hersteller verfügen<br />
über eigene Datenbanken zu Durchbruchzeiten,<br />
auch für handelsübliche Produkte<br />
(Stoffgemische), wie Verdünnungen,<br />
Lacke, Kühlschmierstoffe u. a.<br />
Werden Gefahrstoffe am Arbeitsplatz<br />
verwendet <strong>und</strong> lässt sich der Hautkontakt<br />
durch technische Maßnahmen nicht<br />
vermeiden, muss der Arbeitgeber für<br />
diese Tätigkeiten geeignete persönliche<br />
Schutzausrüstungen – in der Regel<br />
Schutzhandschuhe – zur Verfügung stellen.<br />
Informationen, welches Schutzhandschuhmaterial<br />
oder welcher Schutzhandschuh<br />
beim Einsatz eines konkreten<br />
Gefahrstoffes geeignet ist, müssen vom<br />
Hersteller des Gefahrstoffes im Sicherheitsdatenblatt<br />
festgelegt werden. Die<br />
Bekanntmachung zu Gefahrstoffen 220<br />
„Sicherheitsdatenblatt“ schreibt hier verbindlich<br />
nachfolgende Angaben vor:<br />
● Handschuhmaterial,<br />
● maximale Tragedauer des Handschuhmaterials<br />
in Abhängigkeit von Stärke<br />
<strong>und</strong> Dauer der Hautexposition.<br />
Hilfreich sind dabei Angaben z. B.<br />
● zu eigenen Erkenntnissen bzgl. Handschuhfabrikaten<br />
<strong>und</strong> deren maximale<br />
Tragedauer,<br />
● zum Handschuhmaterial sowie die<br />
mindestens erforderliche Materialstärke<br />
<strong>und</strong> die maximale Tragedauer unter<br />
Praxisbedingungen.<br />
In den Sicherheitsdatenblättern finden<br />
sich nach wie vor Angaben, wie „Gummihandschuhe<br />
verwenden“, die bei der<br />
Auswahl eines geeigneten Chemikalienschutzhandschuhs<br />
nicht ausreichend<br />
sind. Somit hat der Unternehmer im Rahmen<br />
seiner Ermittlungspflicht nach der<br />
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) zu<br />
ermitteln, welcher Schutzhandschuh bzw.<br />
CSH (Hersteller, Bezeichnung, Artikelnummer<br />
etc.) im Einzelnen für seinen Fall<br />
anzuwenden ist.<br />
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