Poesie03 Therapie01 Beziehung Beratung - 3p-dialoge.de

Karin Gailing, Helmut von Bialy: Poesie 3 - Poesie-Therapie 1
Manche ängstigt es, allein mit sich einsam zu sein.
Lassen sich darum auf nicht nährende Partner ein.
Ordnen sich herrschbedürftigen anderen unter.
Beherrscht gramvoll eng statt offen und munter.
Im Herrschaftsgefälle erstarrt jede Partnerschaft,
Rauben Unterwerfen und Unterdrücken Lebenskraft.
Vitalität geht verloren, wenn man sein Leben fixiert
Und ein Dasein entgegen der Veränderung führt.
Viele meinen von sich, nichts wirklich wert zu sein,
Und lassen sich auf eine einseitige Beziehung ein.
Statt ausgewogen zu sein im Geben und Nehmen,
Geben Sie sich hin, weil sie sich ihrer schämen.
Sind Beziehungen jedoch starr und unbalanciert,
Wen wundert, wenn dabei nicht Neues passiert?
Wen wundert, wenn Glück in Erschöpfung versinkt
Und Liebe gelangweilt im Alltag ertrinkt?
Paarsein ist nicht mehr das überraschende Geile,
Sondern nur noch Verdruss, Pflicht, Langeweile.
So ist Gemeinsamsein kein Zustand, der beglückt,
Sondern wird quälende Enge, in der man erstickt.
Starr beharrend auf überholter Pose und Position
Gerät man schleichend in freudlose Stagnation,
Verliert dabei Pioniergeist und lebendige Lust,
Früh vergreisend sich seiner selbst unbewusst.
Wenn derart Paare unwillentlich Elend erbauen,
Verschwindet in Partner und in sich Vertrauen.
Wer Wandel vermeidend Atem gedrosselt hat,
Sehnt sich heimlich nach Freiheit, hat Bindung satt.
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