Jahresbericht 2008 - pioniere - der verein
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<strong>Jahresbericht</strong><br />
Verein für wirtschaftshistorische Studien
Vorstand:<br />
Dr. Kurt Moser (Präsident)<br />
Christian Boesch<br />
Dr. Hans Bollmann<br />
Prof. Dr. Joseph Jung<br />
Anna-Marie Kappeler<br />
Christian Rogenmoser<br />
Dr. Gerhard Schwarz<br />
Prof. Dr. Klaus Urner<br />
Herausgeber:<br />
Verein für wirtschaftshistorische Studien<br />
Vogelsangstrasse 52<br />
CH-8006 Zürich<br />
Tel. 043 343 18 40<br />
Fax 043 343 18 41<br />
ruetz@<strong>pioniere</strong>.ch<br />
www.<strong>pioniere</strong>.ch<br />
Redaktion und Gestaltung:<br />
Dr. Bernhard Ruetz, Geschäftsführer<br />
lic. phil. Susanna Ruf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Produktion:<br />
R + A Print GmbH, CH-8752 Näfels
Verein für wirtschaftshistorische Studien<br />
Vorwort des Präsidenten 5<br />
Editorial 7<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> 10<br />
Aktuelle Publikationen 11<br />
Veranstaltungen 29<br />
Jahresrechnung 32<br />
Medienresonanz 34<br />
Mitglie<strong>der</strong> / För<strong>der</strong>kreis / Sponsoren 35<br />
Aktuelles Buchverzeichnis 36<br />
Anmeldeinformationen 38
suisses de l'économie et de la technique<br />
Louis Favre<br />
1826–1879<br />
Constructeur du tunnel<br />
du Gothard
Vorwort des Präsidenten<br />
Pioniere – gefragter denn je<br />
Pioniere nehmen abseits ausgetretener Pfade neue Ideen auf und<br />
verwirklichen sie meist ohne Rücksicht auf persönliche Verluste.<br />
Mit ihrem Gedankengut beschäftigt sich <strong>der</strong> Verein für wirtschaftshistorische<br />
Studien seit rund 60 Jahren. In seiner inzwischen auf<br />
88 Bände angewachsenen Buchreihe würdigt <strong>der</strong> Verein die Spitzenleistungen<br />
von Pionieren auf den Gebieten von Wirtschaft und<br />
Technik.<br />
Im Berichtsjahr <strong>2008</strong> veröffentlichte <strong>der</strong> Verein drei weitere Pionierbände:<br />
Der erste befasst sich mit dem Bau des epochalen Gotthardtunnels,<br />
<strong>der</strong> zweite mit den grenzüberschreitenden Pioniererfolgen<br />
<strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong> Salomon und Ulrich Zellweger aus einer<br />
appenzellischen Kaufmannsdynastie. Der dritte Band gibt ein Beispiel<br />
für nachhaltiges Verhalten <strong>der</strong> Firma Landis Bau, eines mittelständischen<br />
Bauunternehmens aus dem Kanton Zug, das dieses Jahr sein<br />
250-jähriges Bestehen feiern darf.<br />
Mit vermehrten Auftritten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit will <strong>der</strong> Verein die<br />
zahlreichen Schweizer Wirtschafts<strong>pioniere</strong> einem breiteren Publikum<br />
näher bringen. Im Zentrum <strong>der</strong> letztjährigen Generalversammlung<br />
stand Alfred Escher, <strong>der</strong> Pionier unter den Pionieren. Professor Joseph<br />
Jung würdigte Alfred Escher an dessen Wohnsitz, dem heutigen<br />
Belvoirpark in Zürich, als eigentlichen Wegbereiter <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Schweiz. Zwei Buchvernissagen im Rathaus Trogen und in <strong>der</strong> Mission<br />
21 in Basel waren den Appenzeller Pionieren Zellweger gewidmet.<br />
Die erfolgreiche Arbeit des Vereins für wirtschaftshistorische<br />
Studien liegt in Händen unseres engagierten Geschäftsführers,<br />
Dr. Bernhard Ruetz, und seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin,<br />
lic. phil. Susanna Ruf. Ihnen beiden danke ich im Namen des Vorstandes<br />
sehr herzlich. Danken möchte ich ebenso allen Vereinsmitglie<strong>der</strong>n,<br />
Autoren sowie uns nahestehenden Persönlichkeiten<br />
und Institutionen für ihre tatkräftige Unterstützung. Ein beson<strong>der</strong>es<br />
Dankeschön geht an unsere För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong> und Sponsoren, welche<br />
die einzelnen Publikationen ermöglichen. Sie alle tragen dazu bei,<br />
das wirtschaftshistorische Erbe <strong>der</strong> Schweiz aufzuarbeiten und es so<br />
kommenden Generationen als Ansporn und aufmunterndes Beispiel<br />
für risikobereites Verhalten weiterzugeben. Das ist in einer Zeit, wie<br />
wir sie jetzt erleben, wichtiger und nötiger denn je!<br />
Dr. Kurt Moser<br />
Präsident<br />
4 I 5
Editorial<br />
Pioniere in Zeiten von Krisen<br />
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten suchen die Menschen nach<br />
Orientierung. Gefragt sind Erfolgsrezepte, die länger gültig sind als<br />
konjunkturelle Zyklen. Pioniere können in einer solchen Situation<br />
als Wegweiser und Leuchttürme fungieren. Von ihnen lässt sich vieles<br />
lernen: Wie man seine Ziele und Visionen auch gegen Wi<strong>der</strong>stände<br />
verfolgt, wie man an<strong>der</strong>e Menschen für seine Ideen begeistert, und<br />
wie man sogar in aussichtslos erscheinenden Situationen nicht aufgibt<br />
und schliesslich doch noch einen Weg findet.<br />
Die im Jahr <strong>2008</strong> vom Verein für wirtschaftshistorische Studien<br />
porträtierten Pionierpersönlichkeiten sind gute Beispiele für solche<br />
Kämpfernaturen:<br />
Louis Favre: Winkelried unter Tage<br />
Louis Favre, <strong>der</strong> Erbauer des Gotthardtunnels, musste bei seinem<br />
Jahrhun<strong>der</strong>tprojekt gegen zahllose Wi<strong>der</strong>stände angehen. Er kämpfte<br />
nicht nur gegen tückisches Gestein, Wassereinbrüche und an<strong>der</strong>e<br />
Launen <strong>der</strong> Natur, son<strong>der</strong>n stand auch finanziell und vertraglich unter<br />
immensem Druck. Gleichzeitig kam es immer wie<strong>der</strong> zu Reibereien<br />
mit seinen Auftraggebern, die mit strengen Auflagen und engen<br />
zeitlichen Vorgaben den kreativen, freigeistigen Unternehmer in<br />
seinem Tatendrang einschränkten. Am Ende opferte Favre nicht nur<br />
sein Vermögen, son<strong>der</strong>n sogar sein Leben im Tunnel – wie viele<br />
an<strong>der</strong>e Arbeiter auch. Er ist ein Beispiel dafür, dass auch <strong>der</strong> beste<br />
Kopf bei schwierigen Rahmenbedingungen scheitern kann. Trotzdem<br />
hat Louis Favre letztlich triumphiert und ging als Erbauer eines <strong>der</strong><br />
wichtigsten europäischen Bauprojekte in die Geschichte ein.<br />
Die Zellweger: Wegbereiter für Freihandel<br />
Die Gebrü<strong>der</strong> Salomon und Ulrich Zellweger stammten aus einer<br />
angesehenen Kaufmannsdynastie im Appenzellerland. In ihrer<br />
Jugend mussten sie mit ansehen, wie das stolze Familienunternehmen<br />
liquidiert wurde. Doch diese familiäre Nie<strong>der</strong>lage spornte<br />
die beiden initiativen Brü<strong>der</strong> nur umso mehr an. Sie eroberten aus<br />
eigener Kraft neue Tätigkeitsfel<strong>der</strong>: Salomon machte sich als Kaufmann<br />
und Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Helvetia-Versicherungen einen Namen,<br />
während Ulrich als Freihändler und Bankier erfolgreich wurde. Als<br />
Promotor <strong>der</strong> Basler Missions-Handlungs-Gesellschaft war er einer<br />
<strong>der</strong> Vorkämpfer des «Fair Trade»-Gedankens. In ihrer wirtschaftlichen<br />
6 I 7
Editorial<br />
Tätigkeit überschritten die initiativen Brü<strong>der</strong> im wahrsten Sinn des<br />
Wortes Grenzen, verbanden Geschäftssinn, Disziplin und soziale Verantwortung.<br />
Landis: Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit<br />
Das mittelständische Familienunternehmen Landis Bau AG in Zug,<br />
das im Jahr 2009 auf sein 250-jähriges Bestehen zurückblickt, kann<br />
gerade in <strong>der</strong> heutigen Zeit als Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit<br />
dienen. Erfolgsgeheimnis des Betriebs war und ist die Mischung<br />
aus Traditionsbewusstsein und dem ständigen Streben nach Qualität,<br />
verbunden mit <strong>der</strong> Bereitschaft, sich immer wie<strong>der</strong> den Zeiterfor<strong>der</strong>nissen<br />
entsprechend neu anzupassen. Zugleich beschränkten sich<br />
die führenden Köpfe von Landis Bau je<strong>der</strong>zeit klug auf ihre Kernkompetenzen<br />
und verzettelten sich nicht in gewagten Nebengeschäften.<br />
Sie zeichneten sich auch dadurch aus, dass sie mit ihrem Engagement<br />
in Politik und Verbänden die Rahmenbedingungen ihres unternehmerischen<br />
Handelns teilweise mitgestalteten – zum Vorteil des Betriebs<br />
und zum Vorteil <strong>der</strong> Gemeinschaft.<br />
Der Tunnelbauer Louis Favre, die Gebrü<strong>der</strong> Zellweger und die Firma<br />
Landis – sie haben ihre Leistungen auf langfristige Ziele ausgerichtet<br />
und auf beispielhafte Art und Weise grosse Krisen gemeistert.<br />
Dr. Bernhard Ruetz<br />
Geschäftsführer
Pioniere <strong>der</strong> Eisenbahn-Elektrifikation<br />
2. Auflage<br />
Philippe<br />
Suchard<br />
1797–1884<br />
Emil Huber-Stockar<br />
1865–1939<br />
Hans Behn-Eschenburg<br />
1864–1938<br />
Schokoladepionier,<br />
Kapitän und<br />
Meister <strong>der</strong> Reklame<br />
3., aktualisierte Ausgabe<br />
Robert Haab<br />
1865–1939<br />
Anton Schrafl<br />
1873–1945<br />
8 I 9
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Aktuelle Publikationen | Veranstaltungen I Medienresonanz I Jahresrechnung I Mitglie<strong>der</strong><br />
Der 1950 gegründete Verein für wirtschaftshistorische Studien hat es<br />
sich zur Aufgabe gemacht, das wirtschaftshistorische Erbe <strong>der</strong><br />
Schweiz zu bewahren und zu pflegen. Einen Grossteil ihres Reichtums<br />
und ihres hohen Lebensstandards verdankt die Schweiz kreativen und<br />
mutigen Pionieren. Diese Erfin<strong>der</strong>, Ingenieure und Unternehmer<br />
wollen wir in <strong>der</strong> Buchreihe «Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft und<br />
Technik» zuhanden einer breiteren Öffentlichkeit und <strong>der</strong> kommenden<br />
Generationen würdigen.<br />
Der Verein für wirtschaftshistorische Studien darf wie<strong>der</strong> auf ein<br />
intensives und erfolgreiches Geschäftsjahr <strong>2008</strong> zurückblicken.<br />
Veröffentlicht wurden drei Pionierbände, eine Son<strong>der</strong>publikation<br />
sowie die 2. Auflage eines vergriffenen Pionierbandes. Des Weiteren<br />
wurde die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit nochmals verstärkt.<br />
Berichte über aktuelle Pionierbände erschienen beispielsweise in <strong>der</strong><br />
Neuen Zürcher Zeitung, in <strong>der</strong> Weltwoche, im St. Galler Tagblatt, in<br />
Le Temps o<strong>der</strong> im Radio DRS 1. Dank solcher Anstrengungen konnte<br />
<strong>der</strong> Buchverkauf gegenüber dem Vorjahr gesteigert und die Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />
erhöht werden.<br />
Aktivitäten des Jahres <strong>2008</strong><br />
– Publikation von drei Pionierbänden<br />
– Herausgabe einer 2. Auflage und einer Son<strong>der</strong>publikation<br />
– Buchvernissagen<br />
– Referate an Tagungen und Managementmeetings<br />
– Medienarbeit, inkl. diverser Auskünfte und sonstiger<br />
Hilfestellungen<br />
– Planung neuer Pionierbände 2009–2011<br />
– Ausbau des För<strong>der</strong>kreises<br />
– Optimierung <strong>der</strong> Website
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Aktuelle Publikationen<br />
<strong>pioniere</strong><br />
Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft und Technik<br />
Grandios gescheitert und<br />
doch triumphiert: Louis Favre,<br />
Erbauer des Gotthardtunnels<br />
Louis Favre (1826–1879)<br />
Erbauer des Gotthardtunnels<br />
Louis Favre, dem Erbauer des Gotthardtunnels, verdankt<br />
die Schweiz das Herz des bis heute leistungsfähigsten<br />
Verkehrswegs durch die Zentralalpen. Doch <strong>der</strong> Genfer<br />
zahlte dafür in mehrerer Hinsicht einen hohen Preis, wie<br />
Hans G. Wägli im Band 86 <strong>der</strong> Reihe «Schweizer Pioniere<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft und Technik» erläutert.<br />
Triumph und Tragik lagen beim Gotthard eng beieinan<strong>der</strong>: Einerseits<br />
stellt <strong>der</strong> Bau des Tunnels eine <strong>der</strong> wichtigsten Schweizer Ingenieursleistungen<br />
des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts dar, konnte doch endlich das zentrale<br />
Alpenmassiv dem Weltverkehr erschlossen werden. An<strong>der</strong>erseits<br />
for<strong>der</strong>te das gigantische Projekt viele Todesopfer, nicht nur durch<br />
Unfälle und Krankheiten, son<strong>der</strong>n auch als Folge von Arbeiterunruhen.<br />
Louis Favre selbst zahlte ebenfalls einen hohen Preis für<br />
sein Engagement am Gotthard: Der bisher vom Erfolg verwöhnte<br />
10 I 11
Aktuelle Publikationen<br />
So sah <strong>der</strong> Genfer Künstler Charles Henry<br />
(Henri) van Muyden (1860–1936) den jungen<br />
Favre als Lehrling bei seinem Vater.<br />
Ingenieur verlor sein gesamtes Vermögen –<br />
und schliesslich auch noch sein Leben.<br />
Bescheidene, aber glückliche Kindheit<br />
Die ersten Lebensjahre von Louis Favre verliefen<br />
im Vergleich dazu geradezu beschaulich.<br />
Am 16. Januar 1826 kam er als ältester<br />
Sohn eines Zimmermanns im heutigen<br />
Chêne-Bourg vor den Toren Genfs zur Welt.<br />
Dass er nach einer bescheidenen Grundschulbildung<br />
das Handwerk seines Vaters<br />
erlernte, war fast selbstverständlich.<br />
Claude Favre vermittelte seinem Sohn<br />
Louis viele wichtige Fähigkeiten: das Verständnis<br />
für technische Zusammenhänge,<br />
das Gefühl für das Zusammenspiel <strong>der</strong> Kräfte,<br />
den Sinn für das sorgfältige Planen sowie<br />
das Streben nach tragfähigen Konstruktionen.<br />
Dank seiner raschen Auffassungsgabe<br />
lernte Louis das Zimmermannshandwerk<br />
leicht. Bei seiner Wan<strong>der</strong>schaft durch<br />
Frankreich konnte <strong>der</strong> fünf Fuss und drei<br />
Daumen (1.60 m) grosse Jüngling mit den<br />
braunen Locken und den wachen Augen<br />
viele wertvolle berufliche Erfahrungen<br />
sammeln. Paris war auch <strong>der</strong> Ort, wo Louis<br />
Favre zum ersten Mal mit <strong>der</strong> Eisenbahn in<br />
Berührung kam: Unter Meister Loison baute<br />
er Holzschwellen für die neue Bahnstrecke<br />
von Paris nach Charenton.<br />
Begabter Streckenbauer<br />
Dank zuverlässiger Arbeit machte sich Louis<br />
Favre bald schon einen Namen als begabter<br />
Streckenbauer. Der Jungunternehmer<br />
Favres Landsitz von Plongeon.<br />
Aufnahme von <strong>der</strong> Südostseite, 2007.
Aktuelle Publikationen<br />
erschloss sich Schritt um Schritt die Geheimnisse<br />
des Eisenbahnbaus. Erste Tunnelbauerfahrung<br />
sammelte er beim Durchstich von<br />
Blasisy-Bas bei Dijon. Um 1860 war Favre<br />
dann auch im eigenen Land als Tunnelbauer<br />
aktiv: Er bohrte die Tunnel von Grandvaux<br />
und von Cornallax für die Bahnstrecke<br />
zwischen Palézieux und Lausanne.<br />
Dank verschiedener erfolgreicher Bauprojekte<br />
brachte es Louis Favre im Laufe <strong>der</strong><br />
Jahre zu einem stattlichen Vermögen, von<br />
dem er sich unter an<strong>der</strong>em den feudalen<br />
Landsitz «Plongeon» in Genf leisten konnte.<br />
Der deutsch-französische Krieg führte jedoch<br />
zum Erlahmen <strong>der</strong> Bautätigkeit in Frankreich.<br />
Favre war mit 44 Jahren unfreiwillig zum<br />
«Frührenter» geworden. Das Tunnelprojekt<br />
des Jahrhun<strong>der</strong>ts am Gotthard kam Favre in<br />
dieser Situation wie gerufen. Der schaffensdurstige<br />
Ingenieur aus eigener Kraft hörte<br />
sich um, pflegte Verbindungen und lotete<br />
sein Beziehungsnetz aus. So kam es dann<br />
auch zum ersten Treffen mit Alfred Escher,<br />
Nationalrat, Präsident <strong>der</strong> Schweizerischen<br />
Kreditanstalt und Direktionspräsident <strong>der</strong><br />
Gotthardbahn.<br />
Louis Favre, porträtiert vom<br />
Berner Künstler Martin Fivian.<br />
Genfer Autodidakt gegen Zürcher Topjurist<br />
Das ambivalente Verhältnis des hemdsärmeligen<br />
Genfer Autodidakten zum hochgebildeten<br />
Juristen Escher aus Zürich ist ein<br />
weiterer faszinieren<strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Favre-<br />
Biographie: Alfred Escher diktierte dem<br />
neureichen Genfer Unternehmer harte Vertragsbedingungen<br />
für sein Jahrhun<strong>der</strong>t-<br />
Bauprojekt – unerfüllbare sogar, so lautet das<br />
Urteil des Autors Hans G. Wägli.<br />
Doch zunächst liess sich <strong>der</strong> Tunnelbau<br />
recht gut an: Dank <strong>der</strong> Hilfe zahlreicher<br />
Freunde konnte Louis Favre am 17. August<br />
1872 die festgesetzte Kaution für die<br />
Gotthardbahngesellschaft hinterlegen. Die<br />
eigentliche Arbeit begann am 29. September<br />
in Airolo auf Tessiner Seite, in Göschenen<br />
auf Deutschschweizer Seite gar erst am<br />
12. Oktober. Doch schon bald kämpfte<br />
Favre gegen Wassereinbrüche, Schneefälle<br />
und widrige Vertragsklauseln. Auch Sprachund<br />
Mentalitätsunterschiede zwischen dem<br />
welschen Bauunternehmer und seinen deutschen<br />
Oberingenieuren belasteten das Klima.<br />
So kam es sogar zu einem Bundesgerichtsprozess<br />
gegen die Gotthardbahngesellschaft<br />
– den Favre gewann.<br />
Gefahren im und am Tunnel<br />
Gleichzeitig galt es, für Ruhe und Ordnung<br />
unter den zeitweilig mehr als 4 000 Arbeitern<br />
zu sorgen. Zahlreiche Gefahren drohten<br />
im und am Tunnel: Zuhauf ereigneten<br />
sich Unfälle durch entgleiste Dienstbahnen,<br />
Bergstürze o<strong>der</strong> missglückte Sprengungen.<br />
Die miserablen hygienischen Zustände verursachten<br />
zahlreiche Krankheiten. Schliesslich<br />
kam es zwischen den beengt zusammen-<br />
12 I 13
Aktuelle Publikationen<br />
lebenden Arbeitern immer wie<strong>der</strong> zu Schlägereien<br />
und an<strong>der</strong>en Unruhen. Diese eskalierten<br />
im Juli 1875 in Göschenen zum Streik.<br />
Beim Versuch, diesen nie<strong>der</strong>zuschlagen,<br />
erschossen die überfor<strong>der</strong>ten Ordnungskräfte<br />
vier Arbeiter. Gleichzeitig geriet Favre<br />
in Geld- und Zeitnot. Den überhöhten<br />
Vorgaben seiner Auftraggeber vermochte<br />
er nicht nachzukommen – auch, weil das<br />
Gestein des Gotthard sich als tückisch erwies<br />
und ihm immer wie<strong>der</strong> böse Überraschungen<br />
bereitete.<br />
Trotzdem blieb Louis Favre Optimist und<br />
kämpfte weiter. Wenn erst einmal <strong>der</strong> Durchstich<br />
erreicht wäre, würde sich schon alles<br />
richten, so hoffte er. Doch <strong>der</strong> immense<br />
Druck belastete auch den lebensfrohen Selfmademan:<br />
Immer häufiger klagte er über<br />
Schwindel o<strong>der</strong> Schwäche. Am 19. Juli 1879<br />
schliesslich führte er einen befreundeten<br />
Ingenieur in den Tunnel. Nach einiger Zeit<br />
bat er diesen, ein Stück vorzugehen, er<br />
werde folgen. Als Favre auf die Rufe seines<br />
Freundes nicht antwortete, lief dieser zurück<br />
und fand den Ingenieur sitzend im Tunnel,<br />
den Kopf nach vorne gelehnt: Ein plötzlicher<br />
Herzanfall hatte ihn im Alter von nur<br />
53 Jahren getötet. Den ersehnten Durchschlag<br />
am 28. Februar 1880 erlebte Louis<br />
Favre also nicht mehr.<br />
Eingang des Gotthardtunnels in Göschenen.<br />
Favre: Strahlen<strong>der</strong> Held<br />
o<strong>der</strong> skrupelloser Glücksritter?<br />
Hans G. Wägli führt die Leser in <strong>der</strong> reich<br />
bebil<strong>der</strong>ten Publikation auf die Spuren des<br />
charmanten Genfers, von seinen Anfängen<br />
als Lehrbub bis hin zur Leitung eines <strong>der</strong><br />
grössten europäischen Tiefbauprojekte. Die<br />
immensen Leistungen Louis Favres werden<br />
ebenso offengelegt wie seine Defizite,<br />
die letztlich auch zu seinem Scheitern führten.<br />
Denn er war we<strong>der</strong> ein strahlen<strong>der</strong><br />
Held noch ein skrupelloser Glücksritter.<br />
Trotzdem hat er letztlich triumphiert – als<br />
Mann, <strong>der</strong> europäische Verkehrsgeschichte<br />
geschrieben hat.
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Aktuelle Publikationen<br />
Salomon und Ulrich Zellweger:<br />
Appenzeller Wegbereiter<br />
offener Wirtschaftsgrenzen<br />
Salomon und Ulrich Zellweger<br />
Das Appenzell ist bekannt als die Heimat traditionsbewusster<br />
Querdenker. Dass von dort auch höchst<br />
Appenzeller Wegbereiter<br />
offener Wirtschaftsgrenzen<br />
kreative Wirtschafts<strong>pioniere</strong> stammen, beweist Band 87<br />
<strong>der</strong> Reihe «Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft und<br />
Salomon Zellweger-<br />
Walser<br />
1807–1887<br />
Ulrich Zellweger-<br />
Ryhiner<br />
1804–1871<br />
Technik». Im Mittelpunkt stehen die Brü<strong>der</strong> Salomon<br />
und Ulrich Zellweger. Autor Hugo P. Salvisberg hat als<br />
Urenkel von Salomon Zellweger die Biographien seiner<br />
Vorfahren erstmals kompakt aufgearbeitet.<br />
Die beiden Brü<strong>der</strong> Salomon (1807–1887) und Ulrich Zellweger<br />
(1804–1871) hatten ein schweres Erbe anzutreten: Sie stammten aus<br />
<strong>der</strong> traditionsreichen Kaufmannsfamilie Zellweger, die nunmehr seit<br />
acht Generationen vom appenzellischen Trogen aus ihre internationale<br />
Geschäftstätigkeit führte. In den Jugendjahren von Salomon und<br />
Ulrich geriet das Unternehmen jedoch in eine Krise und musste<br />
14 I 15
Aktuelle Publikationen<br />
Jakob Zellweger-Zuberbühler als<br />
Landmajor in Uniform, Öl auf Leinwand,<br />
68 x 52 cm, Felix Maria Diogg,1794.<br />
Salomon Zellweger.<br />
schliesslich liquidiert werden. Dies war umso<br />
schmerzlicher, als die Familiendynastie<br />
bereits seit dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t die politischen<br />
und wirtschaftlichen Geschicke <strong>der</strong><br />
Ostschweiz und <strong>der</strong> Eidgenossenschaft<br />
massgeblich beeinflusst hatte. Im Leinwandhandel<br />
und später auch im Baumwollhandel<br />
waren die Zellwegers gross und mächtig<br />
geworden. Sie verfügten über Filialen an den<br />
wichtigsten Handelsplätzen Europas sowie<br />
über ein weltweites Kontaktnetz.<br />
Erfolgreicher Politiker –<br />
unglückseliger Geschäftsmann<br />
Ulrichs und Salomons Vater, Jakob Zellweger-<br />
Zuberbühler, war ein begnadeter Politiker<br />
und engagierte sich in den napoleonischen<br />
Wirren als Landammann von Trogen für die<br />
Sache <strong>der</strong> Eidgenossenschaft. Seine kaufmännischen<br />
Geschäfte allerdings verliefen<br />
weniger erfolgreich. Eine Mischung von<br />
unglücklichen Umständen und unternehmerischen<br />
Fehlern führte schliesslich 1816 zur<br />
Liquidation des traditionsreichen Familienunternehmens.<br />
Kurz darauf starb Jakob Zellweger<br />
verbittert. Die Söhne Ulrich und<br />
Salomon standen nun vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
aus eigener Kraft dem Namen Zellweger<br />
wie<strong>der</strong> neuem Glanz zu verleihen.<br />
Kaufmann wi<strong>der</strong> Willen<br />
Salomon wurde nun zum Kaufmann wi<strong>der</strong><br />
Willen: Nachdem er eigentlich lieber Förster,<br />
Apotheker o<strong>der</strong> zumindest Jurist werden<br />
wollte, musste er aufgrund von Geldnot eine<br />
kaufmännische Lehre bei seinem Schwager<br />
Georg Friedrich Krauss in Rheineck antreten.<br />
Doch vielleicht war gerade dies <strong>der</strong> Schlüssel<br />
zu seinem späteren Erfolg: Zwar hatte<br />
Salomon einen Wi<strong>der</strong>willen gegen Bürotätigkeiten<br />
und Schreibarbeiten, doch das<br />
«Geschäften» lag ihm im Blut, er erwies<br />
sich schon bald als begabter Händler. Das<br />
Vermögen seiner Frau Anna Walser von<br />
Heiden diente ihm dabei als Grundstock für<br />
seine eigene erfolgreiche Geschäftstätigkeit<br />
als Textilhändler.<br />
Schweizer Lösung für Transportrisiken<br />
Im Zusammenhang mit seiner Handelstätigkeit<br />
kam Salomon Zellweger dann die Idee,<br />
die hohen Transportrisiken nicht mehr, wie<br />
bisher üblich, für teures Geld bei ausländischen<br />
Versicherungs-Gesellschaften abzu-
Aktuelle Publikationen<br />
sichern, son<strong>der</strong>n gleich selbst eine Transportversicherung<br />
zu gründen – und zwar in<br />
Form einer Aktiengesellschaft. Dank seiner<br />
Initiative kam es 1858 zur Gründung <strong>der</strong><br />
«Allgemeinen Versicherungs-Gesellschaft<br />
Ulrich Zellweger in mittleren Jahren.<br />
Helvetia» in St. Gallen. Die grossen Brände<br />
von Heiden im Appenzeller Vor<strong>der</strong>land<br />
(1838) und von Glarus (1861) führten darüber<br />
hinaus zur Gründung <strong>der</strong> Helvetia-<br />
Feuerversicherung. Auch daran war Salomon<br />
Zellweger massgeblich beteiligt. Die bedeutende<br />
Schweizer Versicherung Helvetia, die<br />
<strong>2008</strong> ihr 150 Jahre-Jubiläum feierte, verdankt<br />
also ihre Existenz <strong>der</strong> Gründungsinitiative<br />
von Salomon Zellweger. Er leistete damit<br />
einen entscheidenen Beitrag zum Aufbau<br />
des Versicherungsgewerbes in <strong>der</strong> Schweiz.<br />
Unternehmer und Missionar in <strong>der</strong> Heimat<br />
Salomons älterer Bru<strong>der</strong> Ulrich Zellweger trat<br />
1819, mit 15 Jahren, eine Lehre in einem<br />
Marseiller Handelshaus an. Anschliessend<br />
begab er sich nach London und gründete<br />
gemeinsam mit einem Zürcher Freund ein<br />
Unternehmen für Hornkämme. Da dieses<br />
jedoch nicht reüssierte, suchte Ulrich in<br />
Havanna, Kuba, eine zweite Chance. Als<br />
erfolgreicher Kolonialwarenhändler führten<br />
ihn seine Geschäftsreisen immer wie<strong>der</strong> in<br />
die USA. Dort wurde er zum frommen Protestanten<br />
im Sinne des Pietismus. Das Beispiel<br />
Der 1876–1878 erbaute erste Sitz <strong>der</strong><br />
Helvetia in St. Gallen.<br />
amerikanischer Freunde, die ihren Reichtum<br />
für philantropisches Engagement nutzten,<br />
beeindruckte Ulrich so tief, dass auch er<br />
sich künftig als Unternehmer und christlicher<br />
Missionar zugleich fühlte.<br />
Als Ulrich Zellweger 1842 als vermögen<strong>der</strong><br />
Privatmann wie<strong>der</strong> zurück ins Appenzell<br />
kam, setzte er seine religiösen Erkenntnisse<br />
sogleich in die Tat um: Er engagierte sich in<br />
<strong>der</strong> Armenfürsorge und schuf Arbeitsplätze<br />
16 I 17
Aktuelle Publikationen<br />
in seiner Region, als die traditionelle Weberei<br />
aufgrund <strong>der</strong> Industrialisierung in die Krise<br />
geriet. Weiterhin züchtete Ulrich erfolgreich<br />
Rin<strong>der</strong> und stiftete mehrere Schulen sowie<br />
ein Spital. Eher «nebenbei» gründete er 1848<br />
erfolgreich in Paris eine Bank, um seine<br />
Kakao-Transport in Fässern.<br />
französischen Geldanlagen sicher durch die<br />
Revolutionswirren zu bringen.<br />
Engagement in <strong>der</strong> Basler Mission:<br />
Hilfe durch Marktwirtschaft<br />
Dank <strong>der</strong> Kontakte seiner zweiten Ehefrau,<br />
<strong>der</strong> Baslerin Cécile Ryhiner, wurde Ulrich<br />
Zellweger 1858 ins Komitee <strong>der</strong> Basler<br />
Mission berufen. Deren Arbeit entsprach<br />
Ulrichs Hauptanliegen: <strong>der</strong> Entwicklungshilfe<br />
für Bedürftige und <strong>der</strong> Überwindung <strong>der</strong><br />
Sklaverei durch die Schaffung von Handelsstationen<br />
und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> einheimischen<br />
Baumwollkultur in Afrika. Als Präsident<br />
<strong>der</strong> Basler Missionshandlungsgesellschaft<br />
wurde Ulrich dann zum Pionier <strong>der</strong> Entwicklungs-Zusammenarbeit<br />
mit Afrika und<br />
Indien. Seine pionierhafte Leistung lag dabei<br />
vor allem darin, die Handlungsgesellschaft als<br />
ein privates, gewinnorientiertes Unternehmen<br />
aufzustellen. Zugleich wurden mit den<br />
Gewinnen Infrastrukturmassnahmen in den<br />
Missionsgebieten finanziert. Zellweger verfolgte<br />
also das liberale Konzept einer «Hilfe<br />
durch Marktwirtschaft».<br />
Allerdings kam es nach sechs Jahren zum<br />
Bruch mit den an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n des<br />
Komitees <strong>der</strong> Basler Mission, wohl vor allem<br />
wegen des unbändigen Reformgeistes und<br />
Tatendrangs des Appenzellers. Diesen richtete<br />
er in den kommenden Jahren auf die<br />
Herausgabe des «Appenzeller Sonntagsblattes»<br />
und auf die Gründung <strong>der</strong> «Bank<br />
für Appenzell A.Rh.».<br />
Hartnäckig, bescheiden und humorvoll<br />
Kurzum: Salomon und Ulrich Zellweger<br />
waren vielseitige und tatkräftige Kaufleute,<br />
die es verstanden, Unternehmergeist mit<br />
sozialem Engagement zu verbinden. Mit<br />
appenzellischer Hartnäckigkeit und persönlicher<br />
Bescheidenheit, aber auch mit ihrem<br />
Witz überwanden die beiden Zellweger<br />
Rückschläge, mit dem festen Ziel, etwas<br />
Positives für die Gemeinschaft zu schaffen.<br />
So gaben sie Impulse, von denen die Schweiz<br />
bis heute profitiert – <strong>der</strong> eine hat den<br />
Finanzplatz geprägt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e den Weg<br />
bereitet für die Globalisierung.
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Aktuelle Publikationen<br />
Landis Bau AG:<br />
250 Jahre Zuger Bautradition<br />
Landis Bau AG<br />
250 Jahre Zuger Bautradition<br />
1759–2009<br />
Wenn ein Unternehmen seinen 250. Geburtstag<br />
feiern kann, ist das aussergewöhnlich, gerade in <strong>der</strong><br />
schnelllebigen Baubranche. Landis Bau aus Zug ist<br />
eine <strong>der</strong> ältesten, wahrscheinlich sogar die älteste<br />
eigenständig gebliebene Bauunternehmung <strong>der</strong> Schweiz.<br />
Mehr als 200 Jahre lang wurde <strong>der</strong> Betrieb sogar von<br />
Söhnen aus <strong>der</strong> Familie Landis geleitet. Die Geschichte<br />
dieses erfolgreichen KMU wird im Band 88 <strong>der</strong> Reihe<br />
«Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft und Technik»<br />
vorgestellt.<br />
Leonz Landis<br />
1813–1878<br />
Johann Landis<br />
1860–1936<br />
Karl Landis<br />
1896–1965<br />
Die Erfolgsgeheimnisse von Landis Bau sind ein grosses Traditionsbewusstsein,<br />
gekoppelt mit dem Mut, Neues zu wagen und Zeittrends<br />
mitzugestalten. Durch alle Landis-Generationen hindurch zog sich<br />
ausserdem <strong>der</strong> Wille, als Baumeister durch Qualität und Innovationen<br />
18 I 19
Aktuelle Publikationen<br />
Das Wan<strong>der</strong>buch von Leonz Landis, 1833.<br />
unabhängig zu bleiben. Die Landis-Protagonisten<br />
haben so die Stadtentwicklung von<br />
Zug mitgeprägt – nicht nur als Unternehmer,<br />
son<strong>der</strong>n auch als Politiker und engagierte<br />
Bürger.<br />
Die Grün<strong>der</strong>generation:<br />
Anfänge als Wan<strong>der</strong>maurer<br />
Schon von jeher zeichneten sich die Vertreter<br />
<strong>der</strong> Familie und des Unternehmens Landis<br />
durch ihre eigenständigen und individuellen<br />
Charaktere aus: Schon Urvater Mathias<br />
Landis (1726–1784) wagte als ehemaliger<br />
Leibeigener aus habsburgischen Landen den<br />
Schritt in die Selbständigkeit und begab sich<br />
als Maurer- und Steinmetzmeister in das<br />
Zugerland. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Familie seiner<br />
Frau war er ab 1759 als selbständiger Wan<strong>der</strong>maurer<br />
in <strong>der</strong> Region tätig, bis er sich<br />
schliesslich an den Ufern des Zugersees, in<br />
<strong>der</strong> Herrschaft Buonas, nie<strong>der</strong>liess.<br />
Mathias’ erstgeborener Sohn Josef (1760–<br />
1834) unterstützte seinen Vater tatkräftig bei<br />
Maurerarbeiten am Schloss Buonas. Dank<br />
seiner soliden Arbeit konnte Josef die Gunst<br />
<strong>der</strong> Schlossherren gewinnen und erlangte<br />
1786 das Bürgerrecht von Buonas. Auch<br />
Josef reiste gemeinsam mit weiteren Familien<br />
in einem Bautrupp umher. Später war er<br />
dann in <strong>der</strong> Stadt Zug beruflich aktiv: Sein<br />
Name findet sich unter den zwölf Meistern,<br />
die 1806 die einst mächtige Zunft <strong>der</strong> Stadt<br />
wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Taufe hoben. Dank <strong>der</strong><br />
neuen, liberaleren Kantonsverfassung von<br />
Zug konnte Josef Landis 1814 ein Haus in <strong>der</strong><br />
Stadt erwerben.<br />
Moritz Landis (1787–1862) führte den<br />
Betrieb seines Vaters in <strong>der</strong> dritten Generation<br />
fort. Er heiratete 1809 Anna Maria<br />
Katharina Uttinger und liess sich, ebenso wie<br />
sein Vater, 1814 in Zug nie<strong>der</strong>. Das Ehepaar<br />
hatte insgesamt 14 Kin<strong>der</strong>, darunter neun<br />
Söhne.<br />
Der Weg zum Erfolg: Leonz Landis<br />
Mit Leonz Landis (1813–1878) begann ein<br />
neues Kapitel in <strong>der</strong> Firmengeschichte. Hatten<br />
seine Vorfahren noch in bescheidenen<br />
Verhältnissen gelebt, so strebte Leonz nach<br />
grösseren Aufträgen. Die Zeit war günstig,<br />
denn in <strong>der</strong> Stadt Zug erwachten die Kräfte<br />
<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung in Politik, Wirtschaft und
Aktuelle Publikationen<br />
Kultur. Diese Entwicklung stimulierte auch<br />
das Baugewerbe. In den kommenden Jahren<br />
erhielt Leonz zunehmend wichtige Bauaufträge:<br />
Er erstellte 1864 den ersten Zuger<br />
Bahnhof und baute 1868 das ehemalige<br />
Zollhaus zur Stadtkanzlei um. Als innovativer<br />
Baumeister zeigte er sich auch bei <strong>der</strong> Erstellung<br />
des kantonalen Regierungsgebäudes<br />
(1869–1873). Im Jahr 1875 wurde Leonz<br />
Landis schliesslich Bürger von Zug. Als er<br />
drei Jahre später verstarb, hinterliess er ein<br />
ansehnliches Vermögen.<br />
Johann Landis:<br />
Visionär mit grosser Wirkung<br />
Leonz’ Landis ältester Sohn und Nachfolger<br />
war Johann (1860–1936). Er absolvierte<br />
nach einer Ausbildung im väterlichen Betrieb<br />
die königliche Baugewerkschule in Stuttgart<br />
und ging anschliessend auf die Wan<strong>der</strong>schaft.<br />
Ab Mitte <strong>der</strong> 1880er-Jahre war er als<br />
Baumeister in Zug aktiv. 1885 verheiratete er<br />
sich mit <strong>der</strong> engagierten Protestantin Marie<br />
Gysin. In den 1890er-Jahren profilierte sich<br />
Johann beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Erstellung von<br />
öffentlichen Nutzbauten.<br />
Mit dem Anschluss Zugs an die Gotthardlinie<br />
im Jahr 1897 erlebte die Geschäftstätigkeit<br />
<strong>der</strong> Firma Landis einen regelrechten<br />
Boom. Johann Landis errichtete nicht nur den<br />
zweiten Zuger Bahnhof, son<strong>der</strong>n auch diverse<br />
Häuser im neuen Bahnhofsquartier. Dabei<br />
arbeite er souverän mit diversen Baumaterialien:<br />
Das Wasserreservoir <strong>der</strong> Korporation<br />
Baar von 1894 war eine kühne Betonkonstruktion.<br />
Das Post- und Telegraphengebäude<br />
Zug (1899–1902) hingegen wurde wie<strong>der</strong><br />
Ein bedeuten<strong>der</strong> Auftrag für Leonz Landis:<br />
Der Bau des ersten Bahnhofs von Zug,1864,<br />
damals noch am Stadtrand gelegen.<br />
20 I 21
Aktuelle Publikationen<br />
traditionell in Sandstein gebaut, ebenso das<br />
Verwaltungsgebäude <strong>der</strong> Wasserwerke Zug<br />
AG (1906/07). Beim 1907/08 erbauten<br />
Theater-Casino verwendete Johann beide<br />
Techniken. Als begnadeter Baumeister, engagierter<br />
Politiker und Verbandspräsident<br />
war Johann Landis vielleicht <strong>der</strong>jenige<br />
<strong>der</strong> Firmengeschichte, <strong>der</strong> seine Heimatstadt<br />
Zug am meisten geprägt hat.<br />
Sandstein-Arbeiten beim Steinbruch Gubel,<br />
im Besitz von «Weber & Landis»,1912.<br />
Karl Landis: Führung in schwieriger Zeit<br />
Nach Johanns Tod im Jahr 1936 übernahm<br />
sein Neffe Karl Landis (1896 –1965) den<br />
Familienbetrieb. Ihm gelang es, trotz Baurezession<br />
und Zweitem Weltkrieg das Unternehmen<br />
erfolgreich in die Zukunft zu führen.<br />
1949 nahm Karl Landis einen neuen Teilhaber<br />
auf, den 34-jährigen Viktor Konrad.<br />
Die beiden Compagnons erweiterten in<br />
den 1950er-Jahren ihre Geschäftstätigkeit<br />
erfolgreich auf den Grundstücks- und Immobilienhandel.<br />
Gleichzeitig trieben sie die<br />
Erschliessung von Strassen und neuen Quartieren<br />
auf eigene Rechnung voran. Dank<br />
dieser Erweiterung stand <strong>der</strong> Betrieb beim<br />
Tod von Karl Landis 1965 finanziell auf sehr<br />
Bauen mit «zwei Geschwindigkeiten»:<br />
Sowohl das angestammte Steinmetzgewerbe<br />
als auch <strong>der</strong> neue Eisenbeton kamen beim Bau<br />
des «Theater-Casino» in Zug zur Anwendung,<br />
1907/08.
Aktuelle Publikationen<br />
solidem Fundament. Karls Teilhaber Viktor<br />
Konrad führte den Betrieb bis zu seinem<br />
eigenen frühen Tod im Jahr 1971 weiter und<br />
erstellte noch mehrere stadtprägende Hochhäuser<br />
in Zug.<br />
Erfolgreich ins 21. Jahrhun<strong>der</strong>t:<br />
Landis Bau AG heute<br />
1972 wurde Landis Bau in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt. Viktor Konrads Witwe<br />
bestimmte den Bauingenieur Karl Rust zum<br />
neuen Geschäftsführer. Er war bereits seit<br />
1960 im Unternehmen tätig. Unter <strong>der</strong> Ägide<br />
von Karl Rust erstellte Landis Bau in Zug<br />
und Umgebung diverse wichtige Bauten,<br />
beispielsweise das Warenhaus EPA, das<br />
Zugorama für die Firma «V-Zug», das Einkaufszentrum<br />
«Metalli» o<strong>der</strong> das Akutspital<br />
Baar. Seit Mitte <strong>der</strong> 1970er-Jahre profiliert<br />
sich Landis ausserdem verstärkt im Tief- und<br />
Brückenbau. Hier konnten diverse eindrucksvolle<br />
Projekte realisiert werden. Ein weitere<br />
spektakuläre Aufgabe war <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong><br />
Konzerthalle für das schweizweit bekannte<br />
«Kultur- und Kongresszentrum Luzern»<br />
(1995–1997).<br />
Grosser Konzertsaal des KKL Luzern:<br />
Arbeitsgemeinschaft unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung<br />
von Landis Bau AG,1995–1997.<br />
22 I 23
Aktuelle Publikationen<br />
Seit 2001 ist Karl Rust Alleininhaber <strong>der</strong><br />
Landis Bau AG. Als Verwaltungsratspräsident<br />
übergab er 2001 den Vorsitz <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
an den Brückenbauspezialisten Hans<br />
Lampart, <strong>der</strong> 2006 unerwartet starb. Sein<br />
Nachfolger ist Walter Meyer (*1960). Er<br />
leitet zurzeit zahlreiche anspruchsvolle Bauprojekte.<br />
Wenn Ahnherr Mathias Landis über zweieinhalb<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te auf die heutige Landis<br />
Bau AG blicken könnte – er wäre sehr<br />
erstaunt, was sich aus seinem Kleinbetrieb bis<br />
heute entwickelt hat. Sicherlich würde er<br />
sich auch freuen, dass <strong>der</strong> «Landis-Geist» –<br />
<strong>der</strong> starke Zusammenhalt, <strong>der</strong> bereits seine<br />
Wan<strong>der</strong>truppe verband – auch heute noch<br />
im Unternehmen spürbar ist. Die Mitarbeitenden <strong>der</strong> Landis Bau AG, 2009.
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Aktuelle Publikationen<br />
Ein Schweizer Elektrizitätspionier<br />
in Deutschland<br />
Ein Schweizer Elektrifikationspionier<br />
in Deutschland<br />
Ursprung <strong>der</strong> GAH Heidelberg –<br />
Hermann Kummler-Sauerlän<strong>der</strong><br />
Hermann Kummler-Sauerlän<strong>der</strong>, ein grosser Pionier<br />
des elektrischen Leitungsbaus in <strong>der</strong> Schweiz, wagte<br />
vor 100 Jahren den Schritt nach Deutschland. Dort baute<br />
er ein erfolgreiches Leitungsbauunternehmen auf.<br />
Mit grossem Geschick und diplomatischem Fingerspitzengefühl<br />
gelang es ihm, die Auslandsfiliale durch die<br />
politischen Wirren des Ersten Weltkriegs zu navigieren.<br />
Diese Leistung würdigt Beat Kleiner in einer Son<strong>der</strong>publikation<br />
<strong>der</strong> Reihe «Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
und Technik».<br />
Son<strong>der</strong>publikation <strong>der</strong> Reihe<br />
«Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft und Technik»<br />
Hermann Kummler kam am 22. Juni 1866 im Städtchen Aarau<br />
zur Welt. Sein Vater, ein Auslandschweizer, betrieb in Brasilien ein<br />
Handelsgeschäft. Die Mutter entstammte einer Aarauer Kaufmannsfamilie.<br />
Das väterliche Geschäft geriet kurz nach <strong>der</strong> Heirat <strong>der</strong> Eltern<br />
in Schwierigkeiten, wurde von <strong>der</strong> mütterlichen Familie übernommen<br />
24 I 25
Aktuelle Publikationen<br />
und die Mutter zur Scheidung gezwungen.<br />
Kurz danach starb Hermann Kummlers Vater<br />
am Gelben Fieber. So wuchs <strong>der</strong> Knabe als<br />
Halbwaise in Aarau auf. Er verbrachte seine<br />
Lehr- und Wan<strong>der</strong>jahre als kaufmännischer<br />
Angestellter in Aarau, Marseille und Brasilien.<br />
Nach einer Erkrankung mit Tropenfieber<br />
kehrte er in seine Heimatstadt zurück.<br />
Monopol für das Leitungsnetz<br />
des Kraftwerks Ruppoldingen<br />
In jener Zeit begann zaghaft die kommerzielle<br />
Nutzung <strong>der</strong> Elektrizität: Wasserkraft<br />
bewegte Dynamomaschinen, die elektrischen<br />
Strom erzeugten. Diese neue Energie<br />
war nicht mehr ortsgebunden, musste aber<br />
übertragen werden. Deshalb galt es, Leitungsnetze<br />
im Land zu ziehen und in<br />
den Dörfern und Städten eine Feinverteilung<br />
einzurichten. In diesem neuen Bereich war<br />
auch Kummler aktiv. Nach lokalen Anfängen<br />
– er baute das Leitungsnetz für Aarau –<br />
konnte Kummler das Monopol für das<br />
gesamte Leitungsnetz des für die Schweiz<br />
historischen Kraftwerks Ruppoldingen gewinnen.
Aktuelle Publikationen<br />
Zugleich engagierte <strong>der</strong> Elektrifikationspionier<br />
sich im Bahnbereich: Er baute 1906<br />
die Stromleitungen für den Simplontunnel.<br />
Mit seinem rastlosen Engagement gewann<br />
Hermann Kummler sogar die Achtung des<br />
mächtigen AEG-Chefs Emil Rathenau,<br />
dessen Unternehmung er erfolgreich aus<br />
dem Ortsnetzbau im schweizerischen Grenzgebiet<br />
verdrängte. Da <strong>der</strong> Umfang des<br />
Geschäfts stetig wuchs, zog Hermann<br />
Kummler einen Partner hinzu – Paul Edwin<br />
Matter – und wandelte 1909 die Firma<br />
in eine Aktiengesellschaft um – die Kummler<br />
& Matter AG.<br />
Kunden von Württemberg bis Pommern<br />
Dank reger Kontakte zum deutschen Verband<br />
<strong>der</strong> elektrotechnischen Installationsfirmen<br />
erfuhr Hermann Kummler, dass in<br />
Deutschland für grössere Kraftwerksbauten<br />
nur grosse Unternehmen zur Offertstellung<br />
eingeladen wurden, die sich auch für die<br />
Finanzierung <strong>der</strong> Projekte engagierten. Diese<br />
Firmen hatten jedoch in <strong>der</strong> Regel kaum<br />
Kapazitäten für den Leitungsbau. Diese Tatsache<br />
nahm Kummler als Signal, sich auch<br />
im deutschen Leitungsbau zu engagieren:<br />
1910 eröffnete er eine Filiale in Stuttgart.<br />
Dank seiner Qualität, Präzision und Termintreue<br />
konnte er sich bald einen guten Namen<br />
machen – bereits nach kurzer Zeit gehörten<br />
20 Kraftwerksunternehmen von Württemberg<br />
bis hinauf nach Pommern zu seinen<br />
Kunden. Unter an<strong>der</strong>em baute Hermann<br />
Kummler das elektrische Leitungsnetz für die<br />
Insel Rügen.<br />
Diplomatie auf heiklem Terrain<br />
Mitten in dieser Aufschwungsphase brach<br />
<strong>der</strong> Erste Weltkrieg aus. Hermann Kummler,<br />
<strong>der</strong> zu dieser Zeit im Stammhaus in Aarau<br />
weilte, reiste so schnell wie möglich nach<br />
Stuttgart, da er von <strong>der</strong> deutschen Filiale kein<br />
Lebenszeichen mehr erhalten hatte. Dort<br />
fand er einen Anschlag an <strong>der</strong> Tür «Wegen<br />
Kriegsausbruch geschlossen». Dementsprechend<br />
war sein nächstes Reiseziel Ulm,<br />
wo Kummler & Matter noch in Friedenszeiten<br />
einen Auftrag für Leitungen auf dem<br />
Gebiet <strong>der</strong> Reichsfestung Ulm und <strong>der</strong><br />
Pulverfabrik erhalten hatte. Kummler ahnte<br />
die Brisanz <strong>der</strong> Situation und bat deshalb den<br />
Aus einem Reisepass Hermann Kummlers,<br />
Dezember 1916, Reise nach Stuttgart und Ulm,<br />
mit Brotkartenbezugs-Vermerk.<br />
26 I 27
Aktuelle Publikationen<br />
neu ernannten Kaiserlichen Gouverneur von<br />
Süddeutschland – und Chef <strong>der</strong> Reichsfestung<br />
Ulm – um eine Audienz. Dieser war<br />
schockiert, zu erfahren, dass ein ausländischer<br />
Unternehmer über die Geheimpläne<br />
des Reichsfestungswerks, <strong>der</strong> Kasematten<br />
und <strong>der</strong> gelegten Minen verfügte. Indes<br />
gelang es Kummler, den Gouverneur von<br />
seiner Vertrauenswürdigkeit zu überzeugen,<br />
so dass er nach Abgabe einer Ehrenerklärung<br />
die Leitungsbauarbeiten abschliessen durfte.<br />
Die Arbeit in Kriegszeiten blieb ein heikler<br />
diplomatischer Balanceakt – war Kummler &<br />
Sauerlän<strong>der</strong> doch auch in Frankreich, dem<br />
Kriegsgegner Deutschlands, aktiv. Auf Druck<br />
<strong>der</strong> Franzosen war er 1916 gezwungen, die<br />
Stuttgarter Filiale zur «Gesellschaft für Elektrische<br />
Anlagen mbH» umzugründen und<br />
damit in eine unabhängige Firma umzuwandeln.<br />
Faktisch blieb das neue Unternehmen<br />
dem Aarauer Mutterhaus jedoch eng verbunden.<br />
Nach dem Ende des Krieges konnte<br />
dies auch wie<strong>der</strong> offen dargestellt werden –<br />
in Form eines Gesellschaftervertrags.<br />
Bitteres Ende – aus dem<br />
eigenen Unternehmen gedrängt<br />
Trotz seinem immensen Engagement, seinem<br />
diplomatischen Geschick und seinem grossen<br />
Fachwissen nahm die Ära Kummler ein bitteres<br />
Ende: Der Firmengrün<strong>der</strong> wurde im Laufe<br />
<strong>der</strong> 20er-Jahre zunehmend aus dem Unternehmen<br />
gedrängt, 1928 schliesslich durch<br />
Intrigen komplett kaltgestellt. Er verlor seine<br />
Stellung und sein Vermögen.<br />
Doch sein Lebenswerk wurde weitergeführt:<br />
Der Leitungsbau wurde sowohl im<br />
Schweizer Stammhaus als auch in <strong>der</strong> ehemaligen<br />
deutschen Filiale weiter betrieben,<br />
die später zur GAH Heidelberg wurde. Beide<br />
Unternehmungen sind nun unter dem Dach<br />
<strong>der</strong> Schweizer Atel wie<strong>der</strong><strong>verein</strong>igt.<br />
Gittermastenleitung Ulm-Trochtelfingen<br />
1915 durch Kummler & Matter, Stuttgart,<br />
für den Bezirksverband Oberschwäbischer<br />
Elektrizitätswerke Biberach (O.E.W.) erstellt.
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Die Geschäftsstelle des Vereins für<br />
wirtschaftshistorische Studien<br />
hat <strong>2008</strong> an Buchvernissagen und<br />
diversen Anlässen Pionierbände<br />
vorgestellt und dabei auf die<br />
Tätigkeiten und Zielsetzung des<br />
Vereins für wirtschaftshistorische<br />
Studien hingewiesen.<br />
Kurt Moser eröffnet die<br />
Generalversammlung <strong>2008</strong>.<br />
Joseph Jung referiert über Alfred Escher.<br />
5. Juni: 60. Generalversammlung im Restaurant<br />
Belvoirpark in Zürich. Referent: Prof.<br />
Dr. Joseph Jung, Managing Director bei<br />
<strong>der</strong> Credit Suisse Group, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Alfred Escher-Stiftung und Vorstandsmitglied<br />
des Vereins für wirtschaftshistorische Studien<br />
sowie Autor <strong>der</strong> aktuellen Biographie über<br />
Alfred Escher. Er sprach über sein neues<br />
Buch «Alfred Escher (1819–1882). Aufstieg,<br />
Macht, Tragik».<br />
21. Juni: Buchvernissage des Bandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger» im Rathaus<br />
von Trogen. Begrüssungsvoten gaben:<br />
Marianne Koller-Bohl, Regierungsrätin AR,<br />
und Dr. Niklaus Sturzenegger, Gemeindepräsident<br />
Trogen. Referenten waren: Dr.<br />
Heidi Eisenhut, Leiterin Kantonsbibliothek<br />
AR, und Hugo P. Salvisberg, Urenkel von<br />
Salomon Zellweger und Autor des Bandes.<br />
Musikalische Umrahmung: «Appezeller<br />
Frauestriichmusig».<br />
28 I 29
Veranstaltungen<br />
24. Juni: Buchvernissage des Bandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger» in <strong>der</strong> Mission21<br />
in Basel. Referent: Hugo P. Salvisberg,<br />
Autor des Bandes und Urenkel von Salomon<br />
Zellweger. Musikalische Umrahmung: Hansueli<br />
Al<strong>der</strong> und Brigitte Meier von <strong>der</strong> «Appezeller<br />
Frauestriichmusig».<br />
«Appezeller Frauestriichmusig».<br />
27. Oktober: Referat von Dr. Bernhard<br />
Ruetz, Geschäftsführer des Vereins für wirtschaftshistorische<br />
Studien, zum Thema<br />
«Vom Mehrwert <strong>der</strong> Geschichte – sieben<br />
Thesen» beim Management-Meeting <strong>der</strong> SV<br />
Group, Zürich.<br />
Die SV Group gehört zu den führenden<br />
Unternehmen in <strong>der</strong> Gemeinschaftsgastronomie.<br />
Sie wurde von <strong>der</strong> Gastronomie-<br />
und Sozialpionierin Else Züblin-Spiller<br />
(1881–1948) gegründet (porträtiert im Band<br />
26 <strong>der</strong> Reihe «Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
und Technik»). Diese bemerkenswerte<br />
Frau bot gesunde, bezahlbare Mahlzeiten<br />
für Soldaten und später auch für Arbeiter<br />
an.<br />
SV Group-CEO Susy Brüschweiler legt<br />
Wert darauf, die Grundgedanken <strong>der</strong> Fürsorglichkeit<br />
und des Engagements für eine<br />
gute Ernährung auch auf das heutige unternehmerische<br />
Handeln zu übertragen. Sie<br />
möchte das Potenzial <strong>der</strong> Geschichte für<br />
die heutige Unternehmensstrategie nutzbar<br />
machen und mit <strong>der</strong> Rückbesinnung auf die<br />
Wurzeln die Identität und damit Einzigartigkeit<br />
<strong>der</strong> Unternehmung weiter stärken.<br />
Zweck des Anlasses in Zürich war es, die<br />
konkrete Umsetzung dieser Ziele zu planen.<br />
Vernissage in Trogen: Susanna Ruf,<br />
Bernhard Ruetz, Heidi Eisenhut, Leiterin<br />
Kantonsbibliothek in Trogen, und Autor<br />
Hugo P. Salvisberg (v.l.).
Veranstaltungen<br />
Paneldiskussion anlässlich <strong>der</strong><br />
5. Ideenmesse im Technopark Zürich.<br />
6. November: Paneldiskussion an <strong>der</strong> 5.<br />
Ideenmesse <strong>der</strong> Schweizer Think Tanks<br />
(organisiert von Avenir Suisse) zum Thema:<br />
«Familienför<strong>der</strong>ung durch Unternehmen:<br />
Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis».<br />
Die Panelteilnehmer – Katharina Amacker<br />
(Novartis), Chris Dunkel (Zurich Schweiz),<br />
Anne Küng Gugler (SECO) sowie Karin Lenzlinger<br />
(CEO <strong>der</strong> Lenzlinger Söhne AG) –<br />
diskutierten unter <strong>der</strong> Leitung von Bernhard<br />
Ruetz. Die gut besuchte Veranstaltung fand<br />
im Technopark Zürich statt.<br />
Laut den Voten <strong>der</strong> Panelteilnehmer wirken<br />
sich Familienför<strong>der</strong>ungsprogramme <strong>der</strong><br />
Unternehmen auch positiv auf die Rückkehrquote<br />
und die Karriere <strong>der</strong> Mütter aus.<br />
Zudem wird die Motivation <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
gestärkt, beispielsweise dank flexibler<br />
Arbeitszeiten, wie Chris Dunkel von Zurich<br />
betonte. Im KMU von Karin Lenzlinger, selbst<br />
Mutter, gibt es keine festen Programme,<br />
son<strong>der</strong>n man findet individuelle Lösungen<br />
für jeden Fall. Auch KMU seien gezwungen,<br />
vermehrt Familien zu för<strong>der</strong>n, da sie sonst im<br />
Wettbewerb um Talente nicht mehr attraktiv<br />
genug seien.<br />
Vernissage in <strong>der</strong> Mission21, Basel:<br />
Hugo P. Salvisberg, Brigitte Meier, Susanna Ruf,<br />
Walter Al<strong>der</strong> und Bernhard Ruetz (v.l.).<br />
30 I 31
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Jahresrechnung<br />
An die Generalversammlung des<br />
Vereins für wirtschaftshistorische Studien, Zürich<br />
Zürich, 21. März 2009<br />
Bericht <strong>der</strong> Kontrollstelle<br />
Als Kontrollstelle habe ich Jahresrechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung) des Vereins<br />
für wirtschaftshistorische Studien für das am 31. Dezember <strong>2008</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr geprüft.<br />
[…]<br />
Bei meiner Prüfung bin ich nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen ich schliessen<br />
müsste, dass die Jahresrechnung nicht dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht.<br />
Andreas Bommel<br />
dipl. Wirtschaftsprüfer<br />
Beilage:<br />
- Jahresrechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung)<br />
Andreas Bommel Diplomierter Wirtschaftsprüfer Bristenstrasse 3 8048 Zürich
Jahresrechnung<br />
ERFOLGSRECHNUNG <strong>2008</strong><br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
CHF CHF<br />
ERTRAG<br />
Pioniere 91'833.55 98'196.50<br />
Mitglie<strong>der</strong>- und Gönnerbeiträge 50'351.50 37'012.27<br />
Finanzertrag 7'639.80 8'427.07<br />
149'824.85 143'635.84<br />
AUFWAND<br />
Saläre und Sozialleistungen 109'361.61 107'059.10<br />
Miete 14'788.95 6'000.00<br />
Generalversammlung, Revision 2'155.70 3'272.60<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 5'845.90 0.00<br />
Werbekosten 677.85 753.20<br />
Büromaterial 2'593.15 3'508.80<br />
Porti 5'986.45 3'943.45<br />
Telefon und Fax 1'305.60 843.10<br />
Internetkosten 1'375.40 661.75<br />
Bank- und PC-Spesen 472.95 984.35<br />
Allgemeine Unkosten 4'665.19 2'055.20<br />
Wertschriftenaufwand 339.15 0.00<br />
149'567.90 129'081.55<br />
Ertragsüberschuss im Rechnungsjahr 256.95 14'554.29<br />
BILANZ <strong>2008</strong><br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
CHF CHF<br />
AKTIVEN<br />
Postcheck 60'005.92 48'360.47<br />
Bankguthaben 14'651.86 26'792.58<br />
Debitoren 1'157.00 0.00<br />
Wertschriften zum Nominalwert 200'000.00 200'000.00<br />
Verrechnungssteuer 2'664.07 2'650.70<br />
Mobiliar 1.00 1.00<br />
Bücherinventar 1.00 1.00<br />
TOTAL AKTIVEN 278'480.85 277'805.75<br />
PASSIVEN<br />
Kreditoren 3’518.45 2'109.60<br />
Transitorische Passiven 61'000.00 36'527.40<br />
Vorauszahlungen Mitglie<strong>der</strong>beiträge 400.00 4'300.00<br />
Rückstellungen:<br />
– für Unvorhergesehenes 20'000.00 60'000.00<br />
– für Neuerscheinungen 50'000.00 87'000.00<br />
– für Mitglie<strong>der</strong>werbung 1'563.30<br />
Vereinsvermögen:<br />
Anfangsbestand 86'305.45 71'751.16<br />
Auflösung Rückstellungen<br />
57'000.00<br />
Gewinn/Verlust 256.95 14'554.29<br />
TOTAL PASSIVEN UND VERMÖGEN 278'480.85 277'805.75<br />
32 I 33
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Medienresonanz<br />
« Reich und informativ illustrierte Arbeit»<br />
St. Galler Tagblatt über Band 87 (Gebrü<strong>der</strong> Zellweger)<br />
Hinweis auf den Pionierband 86 «Louis Favre»,<br />
in: NZZ, 35, 12. Februar <strong>2008</strong>, S. B3.<br />
Hinweis auf den Pionierband 86 «Louis Favre»,<br />
in: Bulletin SEV, 4, 7. März <strong>2008</strong>, S. 24.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 71<br />
«Hermann Kummler-Sauerlän<strong>der</strong>», von Beat<br />
Kleiner, in: Bulletin SEV, 4, 7. März <strong>2008</strong>, S. 24.<br />
Alfred Escher, 1819–1882: Aufstieg, Macht,<br />
Tragik, Besprechung <strong>der</strong> Biographie von<br />
Joseph Jung (NZZ-Verlag 2007), von Bernhard<br />
Ruetz, in: Schweizer Monatshefte, 959,<br />
Februar/März <strong>2008</strong>.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 85<br />
«Heinrich Moser», von Claude Baumann,<br />
in: Weltwoche, 15, 10. April <strong>2008</strong>, S. 52f.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 86<br />
«Louis Favre», von Anton Heer-Schönenberger,<br />
in: Eisenbahn Amateur, 4, <strong>2008</strong>, S. 237.<br />
Hinweis auf den Pionierband 84<br />
«Fünf Pioniere des Flugzeugbaus»,<br />
in: NIKE-Bulletin, 4, <strong>2008</strong>, S. 57<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 85<br />
«Heinrich Moser», von Emmanuel Garessus,<br />
in: Le Temps, 1. April <strong>2008</strong>, S. 17.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 85<br />
«Heinrich Moser», in: Klassik Uhren, 5,<br />
<strong>2008</strong>, S. 42.<br />
Artikel über den Pionierband 87 «Salomon und<br />
Ulrich Zellweger», von Bernhard Ruetz, in:<br />
Schweizer Monatshefte, 961, Mai <strong>2008</strong>, S. 31.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger»,<br />
von Hanspeter Strebel, in: Appenzeller<br />
Zeitung-Online, 19. Juni <strong>2008</strong>.<br />
«Starkes Stück: Wie <strong>der</strong> jüdische US-Offizier<br />
Edward A. Tenenbaum vor 60 Jahren den<br />
Deutschen zur D-Mark verhalf», von Bernhard<br />
Ruetz, gemeinsam mit Robert Nef,<br />
in: Jüdische Allgemeine, 25, 19. Juni <strong>2008</strong>.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger», von<br />
Hanspeter Strebel, in: St. Galler Tagblatt,<br />
19. Juni <strong>2008</strong>, S. 15.<br />
Bericht über die Buchvernissage des Bandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger» in Trogen,<br />
in: Appenzeller Zeitung-Online, 23. Juni <strong>2008</strong>.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger», von<br />
Emmanuel Garessus, in: Le Temps, 25. Juni<br />
<strong>2008</strong>, S. 22.<br />
Bericht über den Pionierband 85 «Heinrich<br />
Moser», von Christa Edlin, Radio DRS 1,<br />
Regionaljournal Zürich/Schaffhausen, 26. Juni<br />
<strong>2008</strong>/zweite Sendung am 27. Juni <strong>2008</strong>.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger», in: Online-<br />
News aus dem Regierungsrat und <strong>der</strong> Kantonalen<br />
Verwaltung Appenzell Ausserrhoden, Juni <strong>2008</strong>.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 87 «Salomon<br />
und Ulrich Zellweger», von Monica Dörig,<br />
in: Appenzeller Volksfreund, 15. Juli <strong>2008</strong>, S. 5.<br />
Hinweis auf Pionierband 87 «Salomon und Ulrich<br />
Zellweger», auf: Homepage <strong>der</strong> Industrie- und<br />
Handelskammer Thurgau, Juli <strong>2008</strong>.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 86 «Louis<br />
Favre», von Christian Zellweger, in: arbeit &<br />
verkehr, 33/34, 11. August <strong>2008</strong>, S. 4.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger», von Dieter<br />
Bachmann, in: Basler Zeitung, 24. September<br />
<strong>2008</strong>, S. 14.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 86<br />
«Louis Favre», von Hans Peter Häberli,<br />
in: SBB-Zeitung, 21, 29. Oktober <strong>2008</strong>, S. 13.<br />
Hinweis auf Pionierband 86 «Louis Favre»,<br />
in: Eisenbahn Magazin, 10, <strong>2008</strong>, S. 38.<br />
Buchbesprechung des Pionierbandes 71<br />
«Hermann Kummler-Sauerlän<strong>der</strong>»,<br />
von Beat Kleiner, in: Bulletin SEV, 20,<br />
7. November <strong>2008</strong>, S. 17ff.
<strong>Jahresbericht</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>/För<strong>der</strong>kreis/Sponsoren<br />
Sponsoren Band 86<br />
«Louis Favre»<br />
Sponsoren Band 87<br />
«Salomon und Ulrich Zellweger»<br />
Sponsor Band 88<br />
«Landis Bau AG»<br />
Anton E. Schrafl<br />
Gerold und Niklaus Schnitter-Fonds<br />
an <strong>der</strong> ETH Zürich<br />
Kulturför<strong>der</strong>ung Kanton<br />
Appenzell Ausserrhoden<br />
Kulturför<strong>der</strong>ung<br />
Kanton St. Gallen<br />
Landis Bau AG<br />
ABB Schweiz AG<br />
Holcim, Zürich<br />
Jubiläumsstiftung <strong>der</strong> Credit Suisse<br />
Marti Holding AG<br />
Migros Kulturprozent<br />
Murer Tunnelbau<br />
Rowa Tunnelling Logistics AG<br />
Sika Services AG<br />
Metrohm Stiftung, Herisau<br />
Rudolf & Gertrud Bünzli-Scherrer-Stiftung,<br />
Trogen<br />
Welinvest AG/Stiftung <strong>der</strong> Basler<br />
Handelsgesellschaft AG, Basel<br />
Helvetia Versicherungen, St. Gallen<br />
Heinz Holliger<br />
Dieter Zellweger<br />
Max-Ulrich-Zellweger<br />
Diverse ungenannt bleibende Spen<strong>der</strong><br />
Der Verein zählte Ende <strong>2008</strong> 700 Mitglie<strong>der</strong>,<br />
40 Mitglie<strong>der</strong> mehr als im Vorjahr<br />
(660). Zusätzlich zu den Mitglie<strong>der</strong>n<br />
werden rund 100 weitere Adressaten<br />
wie Journalisten und sonstige Multiplikatoren<br />
mit den Bänden beliefert.<br />
Die Arbeit des Vereins wird ermöglicht<br />
dank aktiver Unterstützung zahlreicher<br />
För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong>. Ihnen gilt ein grosser<br />
Dank. Ein beson<strong>der</strong>er Dank gilt sodann<br />
den Sponsoren, welche die Finanzierung<br />
<strong>der</strong> einzelnen Pionierbände<br />
sicherstellen.<br />
34 I 35
För<strong>der</strong>kreis<br />
Aktuelles Buchverzeichnis<br />
Wir danken ganz beson<strong>der</strong>s<br />
unseren För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong>n:<br />
Schweizer Pioniere<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft und Technik<br />
– ABB Schweiz AG<br />
– Ernst Göhner Stiftung<br />
– Credit Suisse<br />
– Eberhard Bau AG<br />
– Electrolux Schweiz AG<br />
– Lindt & Sprüngli Schweiz AG<br />
– Nestlé SA<br />
– Dr. Walter Ruf<br />
– Dr. Anton E. Schrafl<br />
– Sulzer Markets and Technology AG<br />
– SV Group AG<br />
– Swiss Life<br />
– Tuchschmid AG<br />
– Ruedi Wassmer<br />
1 Philippe Suchard (vergriffen)<br />
2 J. J. Sulzer-Neuffert, H. Nestlé,<br />
R. Stehli, C. F. Bally, J. R. Geigy (vergriffen)<br />
3 Joh. Jak. Leu (vergriffen)<br />
4 Alfred Escher<br />
5 Daniel Jeanrichard<br />
6 H. C. Escher, F.-L. Cailler, S. Volkart,<br />
F. J. Bucher-Durrer (vergriffen)<br />
7 G. P. Heberlein, J. C. Widmer,<br />
D. Peter, P. E. Huber-Werdmüller, E. Sandoz<br />
8 W. Wyssling, A. Wan<strong>der</strong>, H. Cornaz<br />
9 J. J. Egg, D. Vonwiller (vergriffen)<br />
10 H. Schmid, W. Henggeler, J. Blumer,<br />
R. Schwarzenbach, A. Weidmann (vergriffen)<br />
11 J. Näf, G. Naville, L. Chevrolet, S. Blumer<br />
12 M. Hipp, A. Bühler, E. v. Goumoens,<br />
A. Klaesi<br />
13 P. F. Ingold, A. Guyer-Zeller, R. Zurlinden<br />
14 Dr. G. A. Hasler, G. Hasler (vergriffen)<br />
15 F. J. Dietschy, I. Gröbli, Dr. G. Engi<br />
16 Dr. E. Dübi, Dr. K. Ilg (vergriffen)<br />
17 P. T. Florentini, Dr. A. Gutzwiller,<br />
A. Dätwyler (vergriffen)<br />
18 A. Bischoff, C. Geigy, B. La Roche,<br />
J. J. Speiser<br />
19 P. Usteri, H. Zoelly, K. Bretscher<br />
20 Caspar Honegger<br />
21 C. Cramer-Frey, E. Sulzer-Ziegler, K. F. Gegauf<br />
22 Sprüngli und Lindt
23 Dr. A. Kern, Dr. G. Heberlein, O. Keller<br />
24 F. Hoffmann-La Roche, Dr. H. E. Gruner<br />
25 A. Ganz, J. J. Keller, J. Busch<br />
26 Dr. S. Orelli-Rin<strong>der</strong>knecht,<br />
Dr. E. Züblin-Spiller (vergriffen)<br />
27 J. F. Peyer im Hof, H. T. Bäschlin<br />
28 A. Zellweger, Dr. H. Blumer<br />
29 Prof. Dr. H. Müller-Thurgau<br />
30 Dr. M. Schiesser, Dr. E. Haefely<br />
31 Maurice Troillet<br />
32 Drei Schmidheiny (vergriffen)<br />
33 J. Kern, A. Oehler, A. Roth<br />
34 Eduard Will (vergriffen)<br />
35 Friedrich Steinfels<br />
36 Prof. Dr. Otto Jaag<br />
37 Franz Carl Weber (vergriffen)<br />
38 Johann Ulrich Aebi<br />
39 Eduard und Wilhelm Preiswerk<br />
40 Johann J. und Salomon Sulzer, 2. Auflage<br />
41 5 Schweizer Brückenbauer (vergriffen)<br />
42 Gottlieb Duttweiler (vergriffen)<br />
43 Werner Oswald (vergriffen)<br />
44 Alfred Kern und Edouard Sandoz (vergriffen)<br />
45 Johann Georg Bodmer (vergriffen)<br />
46 6 Schweizer Flug<strong>pioniere</strong> (vergriffen)<br />
47 Welti-Furrer (vergriffen)<br />
48 Drei Generationen Saurer (vergriffen)<br />
49 Ernst Göhner (vergriffen)<br />
50 Prof. Dr. Eduard Imhof (vergriffen)<br />
51 Jakob Heusser-Staub<br />
52 Johann Sebastian Clais<br />
53 Drei Schweizer Wasserbauer<br />
54 Friedrich von Martini<br />
55 Brown und Boveri, 2. Auflage<br />
56 Philippe Suchard, 3. Ausgabe<br />
57 Brauerei Haldengut (vergriffen)<br />
58 Jakob und Alfred Amsler<br />
59 Franz und August Burckhardt<br />
60 Arnold Bürkli (vergriffen)<br />
61 Von Schmidheiny zu Schmidheiny<br />
62 Rieter (Band 1 Geschichte, Band 2 Technik)<br />
63 Schweizer Flugtechniker und Ballon<strong>pioniere</strong><br />
64 Geilinger Winterthur (vergriffen)<br />
65 Die Zisterzienser im Mittelalter<br />
66 Ludwig von Tetmajer Przerwa<br />
67 Schweizer Wegbereiter des Luftverkehrs<br />
68 Brauerei Hürlimann (vergriffen)<br />
69 Sechs Alpenbahningenieure (vergriffen)<br />
70 Zeller AG<br />
71 Hermann Kummler-Sauerlän<strong>der</strong>, 3. Auflage<br />
72 Gottlieb Duttweiler<br />
73 David und Heinrich Werdmüller<br />
74 Vier Generationen Fischer, Schaffhausen<br />
75 Aurel Stodola (vergriffen)<br />
76 Rudolf Albert Koechlin<br />
77 Pioniere <strong>der</strong> Eisenbahn-Elektrifikation,<br />
2. Auflage<br />
78 Tuchschmid, Frauenfeld<br />
79 Drei Generationen Wan<strong>der</strong><br />
80 Schaffhauser Spielkarten<br />
81 Sieben Bergbahn<strong>pioniere</strong><br />
82 Die Linthingenieure im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
83 Bucher: Maschinen- und Fahrzeugbau<br />
84 Fünf Pioniere des Flugzeugbaus, 2. Auflage<br />
85 Heinrich Moser<br />
86 Louis Favre<br />
87 Salomon und Ulrich Zellweger<br />
88 Landis Bau AG<br />
In französischer Sprache:<br />
1 Philippe Suchard (vergriffen)<br />
2 Daniel Jeanrichard<br />
3 D. Peter, T. Turrettini, E. Sandoz,<br />
H. Cornaz<br />
4 J. J. Mercier, G. Naville, R. Thury,<br />
M. Guigoz<br />
5 M. Hipp, J. J. Kohler, J. Faillettaz,<br />
J. Landry<br />
6 F. Borel, M. Birkigt, e.a.<br />
7 E. Dübi, K. Ilg<br />
8 Maurice Troillet<br />
9 Charles Veillon<br />
10 Alfred Stucky<br />
11 René Wasserman<br />
12 Zeller SA (vergriffen)<br />
13 Gottlieb Duttweiler<br />
14 Louis Favre<br />
In englischer Sprache:<br />
1 Daniel Jeanrichard<br />
2 E. Dübi, K. Ilg<br />
3 Rieter (Vol. 1 History, Vol. 2 Technology)<br />
4 From Schmidheiny to Schmidheiny<br />
Son<strong>der</strong>publikationen:<br />
100 Jahre Innovation in <strong>der</strong> elektrischen<br />
Küche 1907–2007 (Jubiläum von Therma<br />
und Electrolux)<br />
Hermann Kummler-Sauerlän<strong>der</strong>:<br />
Ein Elektrifikationspionier in Deutschland<br />
Die Reihe wird fortgesetzt.<br />
36 I 37
Anmeldeinformationen<br />
Als Mitglied beim Verein für wirtschaftshistorische<br />
Studien sind sie Teil eines Netzwerks von<br />
700 wirtschaftshistorisch Interessierten. Zudem<br />
profitieren Sie von folgenden Vorteilen:<br />
– kostenlose Zusendung aller weiteren Bände <strong>der</strong><br />
Reihe «Schweizer Pioniere <strong>der</strong> Wirtschaft und<br />
Technik» (in <strong>der</strong> Regel 2–3 Bände pro Jahr) sowie<br />
von Son<strong>der</strong>publikationen<br />
– 10 Prozent Mitglie<strong>der</strong>rabatt auf alle publizierten<br />
Bände <strong>der</strong> Reihe<br />
– Einladungen zu attraktiven Buchvernissagen<br />
und weiteren speziellen Veranstaltungen über<br />
wirtschaftshistorische Themen<br />
Alle Informationen über die Aktivitäten des<br />
Jahresbeitrag für Privatpersonen: CHF 50.–<br />
Jahresbeitrag für Firmen und Stiftungen: CHF 100.–<br />
För<strong>der</strong>mitgliedschaft für Privatpersonen*: CHF 500.–<br />
För<strong>der</strong>mitgliedschaft für Firmen*: CHF 1000.–<br />
* För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong> werden namentlich im <strong>Jahresbericht</strong> erwähnt.<br />
Vereins für wirtschaftshistorische Studien<br />
und die Buchreihe «Schweizer Pioniere <strong>der</strong><br />
Wirtschaft und Technik» finden Sie auch auf<br />
<strong>der</strong> neu gestalteten Website www.<strong>pioniere</strong>.ch.<br />
38
« Fazit: Ohne Wenn und Aber empfehlenswert »<br />
Die Zeitung «arbeit und verkehr» über Band 86 (Louis Favre)
Verein für wirtschaftshistorische Studien<br />
Vogelsangstrasse 52<br />
CH-8006 Zürich<br />
Tel. 043 343 18 40<br />
Fax 043 343 18 41<br />
ruetz@<strong>pioniere</strong>.ch<br />
www.<strong>pioniere</strong>.ch