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Jahresbericht 2008 - pioniere - der verein

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Zugleich engagierte <strong>der</strong> Elektrifikationspionier<br />

sich im Bahnbereich: Er baute 1906<br />

die Stromleitungen für den Simplontunnel.<br />

Mit seinem rastlosen Engagement gewann<br />

Hermann Kummler sogar die Achtung des<br />

mächtigen AEG-Chefs Emil Rathenau,<br />

dessen Unternehmung er erfolgreich aus<br />

dem Ortsnetzbau im schweizerischen Grenzgebiet<br />

verdrängte. Da <strong>der</strong> Umfang des<br />

Geschäfts stetig wuchs, zog Hermann<br />

Kummler einen Partner hinzu – Paul Edwin<br />

Matter – und wandelte 1909 die Firma<br />

in eine Aktiengesellschaft um – die Kummler<br />

& Matter AG.<br />

Kunden von Württemberg bis Pommern<br />

Dank reger Kontakte zum deutschen Verband<br />

<strong>der</strong> elektrotechnischen Installationsfirmen<br />

erfuhr Hermann Kummler, dass in<br />

Deutschland für grössere Kraftwerksbauten<br />

nur grosse Unternehmen zur Offertstellung<br />

eingeladen wurden, die sich auch für die<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Projekte engagierten. Diese<br />

Firmen hatten jedoch in <strong>der</strong> Regel kaum<br />

Kapazitäten für den Leitungsbau. Diese Tatsache<br />

nahm Kummler als Signal, sich auch<br />

im deutschen Leitungsbau zu engagieren:<br />

1910 eröffnete er eine Filiale in Stuttgart.<br />

Dank seiner Qualität, Präzision und Termintreue<br />

konnte er sich bald einen guten Namen<br />

machen – bereits nach kurzer Zeit gehörten<br />

20 Kraftwerksunternehmen von Württemberg<br />

bis hinauf nach Pommern zu seinen<br />

Kunden. Unter an<strong>der</strong>em baute Hermann<br />

Kummler das elektrische Leitungsnetz für die<br />

Insel Rügen.<br />

Diplomatie auf heiklem Terrain<br />

Mitten in dieser Aufschwungsphase brach<br />

<strong>der</strong> Erste Weltkrieg aus. Hermann Kummler,<br />

<strong>der</strong> zu dieser Zeit im Stammhaus in Aarau<br />

weilte, reiste so schnell wie möglich nach<br />

Stuttgart, da er von <strong>der</strong> deutschen Filiale kein<br />

Lebenszeichen mehr erhalten hatte. Dort<br />

fand er einen Anschlag an <strong>der</strong> Tür «Wegen<br />

Kriegsausbruch geschlossen». Dementsprechend<br />

war sein nächstes Reiseziel Ulm,<br />

wo Kummler & Matter noch in Friedenszeiten<br />

einen Auftrag für Leitungen auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Reichsfestung Ulm und <strong>der</strong><br />

Pulverfabrik erhalten hatte. Kummler ahnte<br />

die Brisanz <strong>der</strong> Situation und bat deshalb den<br />

Aus einem Reisepass Hermann Kummlers,<br />

Dezember 1916, Reise nach Stuttgart und Ulm,<br />

mit Brotkartenbezugs-Vermerk.<br />

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