Juni 2013 - Christophorus-Haus
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mit Heinrich den nächsten Nachmittag. Mitbringen sollte ich<br />
nichts, mein Besuch war genug. Mir tat das Herz weh, als ich<br />
Paula in ihrem Krankenbett liegen sah. Wie schwach sie geworden<br />
war! Sie lächelte, als ich mich setzte und ich war mir sicher,<br />
dass sie mich erkannte. Ich erzählte von unserem Umbau<br />
und hatte das Gefühl sie versteht mich, zumindest hörte sie mir<br />
ruhig und entspannt zu. Nach einer Weile ergriff sie sogar meine<br />
Hand und drückte sie leicht. Dabei verrutschte die Bettdecke<br />
und ich entdeckte zu meiner großen Verblüffung Kater Moritz,<br />
der sich schlafend und schnurrend an Paulas Seite zusammengerollt<br />
hatte. Moritz ist mit seinen 10 Jahren ebenso betagt wie<br />
sein Frauchen und macht es sich gern im Warmen gemütlich.<br />
Heinrich kam hinzu und erklärte, dass der Kater seitdem es<br />
Paula schlecht gehe bei ihr schlafe. Es ist als würde er über sie<br />
wachen. Er verlässt sie immer nur für wenige Augenblicke,<br />
dann ist er wieder zur Stelle, wärmt Paula mit seinem Körper<br />
und scheint ihr beistehen zu wollen. Immer wieder glitt Paulas<br />
Hand über das seidige Fell des alten Tieres. Er ist ihr in all den<br />
Jahren zu einem vertrauten Gefährten geworden und lässt sie<br />
auch jetzt nicht allein. Als ich nach einer Weile wieder gehe,<br />
freue ich mich über den Sonnenschein draußen auf der Straße<br />
und setze mich noch eine Weile in den Park, um in Ruhe ein<br />
bisschen nachzudenken. Vor meinem inneren Auge sehe ich<br />
wieder das tröstliche und friedliche Bild von Paula und Kater<br />
Moritz. Wie schön, das unsere tierischen Freunde auch auf unseren<br />
letzten Wegen bei uns sind. Sie spüren, dass wir sie<br />
brauchen und sind einfach da.<br />
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