Schwere Straßenmine Von Holger Krebs Besuchern des Kabinetts ...

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Bericht über Untersuchungen am Zündgerät der schweren Straßenmine Aufbau der Straßenmine Die Mine besteht aus einer Holzkiste folgender Abmessung: - Länge 70 cm - Breite 55 cm - Höhe 50 cm. Die Kiste enthält eine Sprengladung von 200 kg Pikrinsäure mit Aluminiumgrieß gemischt. Der an der Vorderseite sichtbare Deckel des Zünderkessels hat einen Durchmesser von 46 cm und besteht, wie der gesamte Kessel, aus Aluminium. Durch 12 Stück Muttern wird er am Kessel festgehalten. Am Doppelrand (oben) ist eine Nummer eingeschlagen, an der Vorderseite ist eine Bezeichnung Z K II und eine Nummer mit schwarzer Farbe aufschabloniert.
Arbeitsweise der Straßenmine (Arbeitsweise des Zündgerätes) Das Zündgerät der schweren Straßenmine ist ein mehrfunktioneller Zeitzünder, der beim Auftreten von Erschütterungen den Ablauf des Laufwerkes für die Zeit der Erschütterung sperrt. Zu diesem Zweck ist das Zündgerät federnd in einem Leichtmetallgehäuse aufgehängt. Um ein einwandfreies Arbeiten des Erschütterungsgebers zu ermöglichen, ist das Zündgerät kardanisch aufgehängt, so dass es sich von selbst stets genau senkrecht einstellt. Die Justage der richtigen Lage erfolgt durch ein verstellbares Trimmgewicht. Des weiteren ist die Mine mit einer Ausbausperre (Deckelkontakt zündet 2 bis 3 Stück Pionierwürfel) und einer Transportsperre (Metallkugel schließt beim Kippen um ca.15° den Stromkreis des Ausbausperrenzünders) versehen. Die Mine muss stets in genau gleicher Lage eingebaut sein und darf vor der Entschärfung nicht bewegt werden. Das Auslösen der Mine, nach dem Einbau in die Straße in 0,5 bis 2 m Tiefe, erfolgt mit Hilfe der 3 an den Straßenrand geführten Drähte (siehe Schaltbild). Hierzu wird an die Drähte A und B eine Stromquelle angelegt, worauf 1. der Kugelfreigabedraht 2. der Batterieanschlussdraht 3. der Laufwerksfreigabedraht durchbrennen, worauf das Laufwerk mit tickenden Geräusch anläuft und die Arretierung der eingebauten großen Dämpfungsklappe für den Goldkontakt K1 aufgehoben wird. Nun erfolgt während einer Zeit von ca. 3-8 Min. eine langsame Annäherung des Kontaktes K1 an die Gegenelektrode. Kommen in dieser Zeit Erschütterungen, so schickt der Erschütterungsgeber kurze Impulse durch das Dynamometer-Relais und die Magnetspulen K2 schließt, wodurch der Elektromagnet M1 das Laufwerk sperrt und die Magnetspulen die Dämpfungsklappe mit dem Kontakt K1 zurückdrücken, so das ein Auslösen der Mine beim Auftreten von Erschütterungen (Panzer) nicht erfolgen kann. Nach Aufhören der Stromimpulse läuft das Laufwerk weiter. Schließt der Kontakt K1, dann erfolgt das durchbrennen des Rücklaufdrahtes, worauf nach etwa 5 Sek. K4 schließt und ein Strom durch die Magnetspulen und das Dynamometer-Relais fließt, so dass K3 schließt. Hierdurch wird Spannung an den Schaltuhrmagneten gelegt, der die Schaltuhr anlaufen lässt. Die Schaltuhr schließt nach 3 bis 20 Sek. K5, wodurch der Hauptladungszünder gezündet wird, der über eine Zwischenladung die Hauptladung zündet. Bei der Handhabung der herausgeführten Drähte ist zu beachten, dass bei evtl. durchgebrannten oder durchgerostetem Batterieanschluss-Brenndraht die Ausbausperrenladung gezündet wird, wenn die Drähte A und C zusammenkommen. Ende des Zitas. Zusammenfassend kann, ohne auf die Funktionsabläufe einzugehen gesagt werden, dass es sich bei der „Schwere Straßenmine“ hinsichtlich der Ladungsmenge und des Zündgerätes um ein (für den Landeinsatz) außergewöhnliches Kampfmittel handelt. Von der Mine ist im Kabinett lediglich noch das Zündgerät vorhanden, bei dem es sich um einen Zeitzünder mit Ausbausperre (Deckelkontakt) und Verlagerungssperre (Metallkugel) handelt. Aufbau und Verarbeitung des Zündgerätes lassen eine maritime Herkunft vermuten. Vergleiche zu der BM 1000 „Monika“ drängen sich geradezu auf. Nachfragen bei unseren Kameraden von der Küste blieben bislang unbeantwortet oder ergaben keinen Aufschluss – aber es wird weiter an einer Aufklärung gearbeitet …
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