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Zünderanordnung zu FZG 76 Teil 1

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<strong>Zünderanordnung</strong> <strong>zu</strong> <strong>FZG</strong> <strong>76</strong> <strong>Teil</strong> 1<br />

von Matthias Böhme<br />

Vorbemerkungen<br />

Die FB Jan – Mrz 2011 setzen sich mit dem grundsätzlichen Aufbau des Flakzielgerät <strong>76</strong> (Fieseler 103<br />

„Kirschkern“ bzw. Vergeltungswaffe 1) auseinander, ohne auf die Zündanordnung näher ein<strong>zu</strong>gehen.<br />

Diese ist für die Ausführung A-1 im <strong>Teil</strong> 4 der D.(Luft) T. 20<strong>76</strong> g.Kdos. vom April 1944 beschrieben und<br />

soll hier grob nachgezeichnet werden.<br />

Allgemeines<br />

Die <strong>zu</strong>r Zündnung der Sprengladung erforderlichen<br />

Bauteile befinden sich im vorderen<br />

Drittels des <strong>FZG</strong> 67. Ihnen vorangestellt ist ein<br />

zweiflügeliger Entfernungsmesser (Log) mit<br />

Zählwerk, der die elektrische Zündung erst nach<br />

einer Flugstrecke von 70 km scharf schaltet.<br />

Die <strong>Zünderanordnung</strong> <strong>zu</strong> <strong>FZG</strong> <strong>76</strong> besteht im<br />

Wesentlichen aus dem aus dem elektrischen<br />

Aggregat (oben blau dargestellt), das am 30 Volt<br />

Bordnetz angeschlossen ist, und den<br />

mechanischen Zündern (oben rot dargestellt),<br />

die bei Ausfall der Bordnetzanlage und damit<br />

Nichtansprechen des elektrischen Aggregats die<br />

Zündung einleiten.<br />

Die einzelnen <strong>Teil</strong>e der <strong>Zünderanordnung</strong> sind:<br />

1. Das elektrische Aggregat bestehend aus:<br />

dem elektrischen Aufschlag-Zdr elAZ (106) A<br />

……(Anstrich grauschwarz [Farbton 66])<br />

dem Entstörer<br />

dem Aufschlagschalter<br />

dem Gleitschalter<br />

2. Der mechanische Aufschlagzünder Z (80) A<br />

(Anstrich grauschwarz [Farbton 66])<br />

(Zünderkopf weiß [Farbton 21])<br />

3. Der mechanische Langzeitzünder Z (17) Bm<br />

(Anstrich rot [Farbton 23])<br />

Anordnung und Funktion<br />

Die Hauptteile des elektrischen Aggregates sind<br />

folgendermaßen im Gerät angeordnet:<br />

Der elektrische Aufschlagzünder [elAZ (106)A]<br />

ist entgegen den gewöhnlichen Bomben-<br />

Aufschlagzündern als Batteriezünder ausgebildet<br />

(es erfolgt keine Kondensatoraufladung).<br />

Er ist, mit einer kzZdlg C/98 versehen, an der<br />

Stirnseite des Lastraumes in die zentrale<br />

Zünderbuchse der Übertragungsladung eingebaut<br />

und durch Kabel einerseits mit dem Entstörer,<br />

andererseits mit den Aufschlagorganen<br />

verbunden.


Hinsichtlich der elektrischen Aufteilung besteht<br />

das elektrische Aggregat aus zwei Zündkreisen<br />

Die Zündkreise werden nach einer Wegstrecke<br />

von etwa 70 km mit Hilfe eines Wärmeschalters<br />

entsichert und an Batteriespannung angelegt.<br />

Der Wärmesatz (12) dieses Schalters hebt<br />

einerseits eine Kurzschlusssicherung auf, die<br />

das Zündmittel des äußeren Stromkreises in<br />

gesichertem Zustand des Zünders kurzschließt,<br />

und schaltet andererseits die gesamte Zündanlage<br />

ein.<br />

Parallel <strong>zu</strong> dem über die äußeren Aufschlagorgane<br />

(siehe weiter unten) ansprechenden<br />

Zündkreise ist ein zweiter Zündkreis untergebracht,<br />

der über einen Beschleunigungskontakt<br />

(16) - für 150 g dimensioniert - arbeitet.


Der Entstörer trägt in einem Zündergehäuse das<br />

Sperrglied, bestehend aus 1 Kondensator (34)<br />

und 2 Drosselspule (Spulenaggregat 35). Durch<br />

Zu- und Abschalten der Induktivität des<br />

Zählwerkes können in der Zündanlage Ströme<br />

induziert werden, die das Zündmittel im Zünder<br />

<strong>zu</strong>m Ansprechen bringen. Zur Unterdrückung<br />

diese Ströme liegt der Entstörer zwischen dem<br />

elektrischen Aufschlagzünder elAZ (106) A und<br />

der 30 Volt Bordnetzanlage und ist am Last-<br />

raumdeckel mittels angeschweißten Schellen<br />

befestigt.<br />

Der Entstörer ist mit der Gravur „Ent (106)“<br />

versehen.<br />

Bei den Ausführungen B-1 und E-1 des <strong>FZG</strong> <strong>76</strong><br />

befindet sich der Entstörer nicht an der<br />

Stirnseite des Lastraumdeckels, sondern ist<br />

<strong>zu</strong>sammen mit dem elAZ (106) A neben dem<br />

allseitigen Z (80) A untergebracht.<br />

(Vergleiche FB <strong>FZG</strong> <strong>76</strong> III)


Der Aufschlagschalter ist in der Spitze des <strong>FZG</strong><br />

<strong>76</strong> eingebaut und besteht in der Hauptsache aus<br />

dem Membrankontakt.<br />

Beim Auftreffen auf das Ziel bewirkt ein am<br />

Luftlog befindlicher Stößel beim Membrankontakt<br />

die Kontaktgabe.<br />

Der Röhrenkontakt besteht aus 2 konzentrisch<br />

angeordneten Metallrohren (41 und 54), deren<br />

Oberflächen galvanisch veredelt sind, und einer<br />

Hülse.<br />

Das eine dieser Rohre (41) ist in der<br />

Aufnahmescheibe mit Halter (43) durch den<br />

Kontakthalter (42) verschraubt, während das<br />

Der Gleitschalter ist an der Bauchseite des<br />

Rumpfvorderteiles eingesetzt und liegt funktionsmäßig<br />

parallel <strong>zu</strong>m obigen Aufschlagschalter.<br />

Dieser Gleitschalter hat bei einer<br />

Bauchlandung des Gerätes die Zündung <strong>zu</strong><br />

veranlassen. Ein stromlinienförmig ausge-<br />

andere Rohr (54) gegen das erste beweglich an<br />

dem ersten Schott in der Bugspitze isoliert<br />

angeordnet ist. Beim Auftreten einer seitlichen<br />

Aufschlagkomponente werden die Rohre<br />

aneinandergedrückt und hierbei Kontaktgabe<br />

erwirkt, auch wenn der Membrankontakt nicht<br />

betätigt wird.<br />

Die (geplanten ?) Ausführungen C-1 und D-1 des<br />

<strong>FZG</strong> <strong>76</strong> besitzen keinen Aufschlagschalter.<br />

(Vergleiche FB <strong>FZG</strong> <strong>76</strong> III)<br />

Bei den letzten Ausführungen des<br />

Aufschlagschalters wurde auf den<br />

Röhrenkontakt verzichtet.<br />

bildeter Gleitkörper (61) bildet <strong>zu</strong>sammen mit<br />

dem eigentlichen Kontaktelement, einem<br />

Kontaktdrücker (63), den Gleitschalter. Bei<br />

Belastung des durch eine Feder (65) gelagerten<br />

Gleitkörpers wird der Kontakt über den<br />

Kontaktdrücker (63) geschlossen. wird fortgesetzt

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