Teil 6 - BFW
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<strong>BFW</strong>-Dokumentation 3-2004 (01.05.2004) 65<br />
2.7 Planien<br />
Planien mit hohem Abflusspotenzial<br />
Foto: G. Markart<br />
Foto: G. Markart<br />
Starkregensimulation mit I = 100 mm/h auf 75 m 2 Fläche, Beregnungsanlage des Institutes für Lawinen- und Wildbachforschung<br />
beim <strong>BFW</strong> in Innsbruck.<br />
Ort: Zettersfeld, oberes Einzugsgebiet des Wartschenbaches bei Lienz (Osttirol)<br />
Gesellschaft Standort/Boden Nutzung<br />
(oberes Bild)<br />
Planie mit Ansaat<br />
(unteres Bild):<br />
gedüngte<br />
Weißklee-<br />
Mähwiese<br />
Fein-Boden, dicht,<br />
Schüttboden (Anthrosol),<br />
mittelgründig, hoher Schluffanteil,<br />
pseudovergleyt<br />
Fein-Boden, dicht;<br />
ehemaliges Niedermoor,<br />
planiert, (Rigolboden,<br />
Schüttunngsboden)<br />
Schipiste;<br />
Beweidung<br />
Schipiste; Mahd,<br />
Beweidung<br />
Hydrologische<br />
Eigenschaften<br />
ff-n, mit Binsen und Sumpfdisteln<br />
Hangwasserzug, Vernässung.<br />
Aufgrund weitgehender Vorbefeuchtung<br />
kaum Retentionsvermögen bei Starkregen<br />
sehr hohe Abflussneigung<br />
Rauhigkeitsklasse<br />
1-2<br />
ff-n, Hangwasserzug, Oberboden dicht<br />
daher Infiltration stark eingeschränkt 1<br />
Abflussbeiwertklasse<br />
5
66<br />
Provisorische Geländeanleitung zur Abschätzung des Oberflächenabflussbeiwertes ...<br />
1<br />
Foto: T. Schauer<br />
Gesellschaft Standort/Boden Nutzung<br />
Hydrologische<br />
Eigenschaften<br />
Rauhigkeitsklasse<br />
Abflussbeiwertklasse<br />
1<br />
Planie mit Einsaat<br />
(Hochlagensaatgutmischung)<br />
Fein-Boden, (skelettreich),<br />
flach- bis mittelgründiger<br />
Schüttungsboden<br />
Weide, Schipiste<br />
mf-f, mit zunehmendem Alter verstärkte<br />
Akkumulation von Totmasse, durch<br />
Nutzung Kompaktion des Oberbodens,<br />
Bildung von Rasenfilz, Ausbildung eines<br />
Kleingerinnenetzes<br />
1<br />
4-5
<strong>BFW</strong>-Dokumentation 3-2004 (01.05.2004) 67<br />
Planien mit geringem bzw. mittlerem Abflusspotental<br />
Fotos: W. Gallmetzer<br />
Gesellschaft Standort/Boden Nutzung<br />
Hydrologische<br />
Eigenschaften<br />
Rauhigkeitsklasse<br />
Abflussbeiwertklasse<br />
(linkes Bild):<br />
Planie mit Einsaat<br />
(Hochlagensaatgutmischung)<br />
Grob-Boden,<br />
geringer Feinanteil,<br />
flachgründiger Schüttungsboden,<br />
locker<br />
keine mf-f, klüftig, hohes Porenvolumen 2<br />
1<br />
(rechtes Bild):<br />
Planie mit Einsaat<br />
(Hochlagensaatgutmischung)<br />
Grob-Boden<br />
mit höherem Feinanteil,<br />
flachgründiger Schüttungsboden,<br />
locker<br />
keine<br />
mf-f, mit zunehmendem Alter verstärkte<br />
Akkumulation von Totmasse, Bildung von<br />
Rasenfilz, Ausbildung von einzelnen<br />
Flächen mit Oberflächenabfluss, Ausbildung<br />
eines Kleingerinnenetzes<br />
1-2 2-3
68<br />
Provisorische Geländeanleitung zur Abschätzung des Oberflächenabflussbeiwertes ...<br />
2.8 Geringmächtige, durchfeuchtete Schneedecken auf Rasen<br />
Foto: G. Markart<br />
Vorbereitung einer Starkregensimulation auf eine stark durchfeuchtete Schneedecke in der Ausaperungsphase. Die Testflächen<br />
wurden von 1998 bis 2000 viermal beregnet: Herbst 1998, Frühjahr 1999 und jeweils im Winter 1998 und 1999 bei unterschiedlicher<br />
Schneehöhe und Durchfeuchtung der Schneedecke.<br />
Ort: Patscherkofel bei Innsbruck<br />
Gesellschaft Standort/Boden Nutzung<br />
Hydrologische<br />
Eigenschaften<br />
Rauhigkeitsklasse<br />
Abflussbeiwertklasse<br />
Bürstlingrasen<br />
unter<br />
geringmächtiger<br />
Schneedecke<br />
(0 bis 25 cm)<br />
der Boden kommt als<br />
Rezeptor nicht bzw. nur stark<br />
eingeschränkt zum Tragen<br />
Weide, Schipiste<br />
im Stadium der Schneeschmelze, bei<br />
hoher Durchfeuchtung der Schneedecke<br />
und hoher Sättigung des Oberbodens<br />
ist bei Starkregen mit rascher<br />
Abflussbildung zu rechnen<br />
5
Anhang 3 -<br />
Zeigerplanzen<br />
Im Folgenden sind einige im Alpenraum verbreitete<br />
Zeigerpflanzen angeführt. Diese sollen die Anwendung<br />
der Geländeanleitung erleichtern. Eine wesentlich<br />
umfangreichere Liste hydrologischer Indikatorpflanzen<br />
befindet sich in Vorbereitung.<br />
Anhand der Zeigerpflanzen können die durchschnittliche<br />
Bodenfeuchte (im Jahresmittel) angesprochen<br />
bzw. Aussagen zum Bodenwasserhaushalt<br />
abgeleitet werden. Die Zuordnung von Abflussbeiwerten<br />
anhand vorkommender Einzelpflanzen ist<br />
nicht sinnvoll. So ist z.B. der Abflussbeiwert von<br />
Standorten auf denen Caltha palustris (Sumpfdotterblume)<br />
nur vereinzelt vorkommt, in der Regel etwas<br />
niedriger als auf Standorten, auf denen diese Art<br />
flächendeckend vorkommt.<br />
Als stark vereinfachte Faustregel kann man daher<br />
annehmen:<br />
Einzelne Feuchtezeiger AKl 3 bis niedrige AKl 4<br />
Häufung von Feuchtezeigern mittlere bis hohe AKl 4<br />
Nässe- und Feuchtezeiger AKl 5<br />
Hoher Deckungsgrad der Nässezeiger AKl 6<br />
Die Angaben zu den hydrologischen Zeigerwerten<br />
basieren auf Felderfahrungen und Auswertungen<br />
von Schauer (2002) und Kohl (in Vorbereitung). Da<br />
die im Folgenden angeführten Pflanzen nur eine<br />
selektive Auswahl darstellen, wird für detailliertere<br />
Angaben zu den Pflanzen auf den BLV-Pflanzenführer<br />
von Schauer und Caspari (2001) verwiesen.
<strong>BFW</strong>-Dokumentation 3-2004 (01.05.2004) 71<br />
3.1 Wälder<br />
Weiße Pestwurz<br />
(Petasites albus)<br />
Standort<br />
AKl<br />
feuchte Wälder 3-4<br />
Alpendost<br />
(Adenostyles alliariae)<br />
Standort<br />
Hochstaudenfluren, feuchte Bergwälder 4<br />
AKl<br />
Foto: T. Schauer<br />
Foto: H.Hartl<br />
Foto: H.Hartl<br />
Foto: T. Schauer<br />
Rauher Kälberkropf<br />
(Chaerophyllum hirsutum)<br />
Standort<br />
feuchte Wälder 4<br />
AKl<br />
Rundblättiger Steinbrech<br />
(Saxifraga rotundifolia)<br />
Standort<br />
feuchte Wälder 4<br />
AKl
72<br />
Provisorische Geländeanleitung zur Abschätzung des Oberflächenabflussbeiwertes ...<br />
Pfeifengras<br />
(Molinia caerulea)<br />
Standort<br />
AKl<br />
feuchte bis sehr feuchte Wälder 4-5<br />
Foto: H.Hartl Foto: H.Hartl<br />
Gemeiner Wasserdost<br />
(Eupatoria cannabina)<br />
Standort<br />
feuchte Wälder 4<br />
AKl<br />
Foto: H.Hartl<br />
Grauerle<br />
(Alnus incana)<br />
Standort<br />
AKl<br />
Hangwälder, Hangquellwälder (oft Fi-reich) 3-4