BVI LeItLInIen ZUM VERANTWORTLICHEN INVESTIEREN
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<strong>BVI</strong> Leitlinien<br />
zum verantwortlichen Investieren<br />
Diese Leitlinien zum verantwortlichen Investieren<br />
sind ein Beitrag der im <strong>BVI</strong> 1 organisierten Fondsgesellschaften<br />
zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung<br />
in sozialen, ökologischen und ethischen<br />
Belangen sowie zur guten Unternehmensführung.<br />
Im Umgang mit diesen Themen berücksichtigen die<br />
Fondsgesellschaften ausschließlich die Interessen<br />
der Anleger und setzen auf freien Wettbewerb,<br />
Handlungsfreiheit innerhalb gesetzlicher Vorgaben,<br />
Transparenz und freiwillige Selbstverpflichtung.<br />
Der gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet<br />
Fondsgesellschaften sind sich ihrer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung bewusst. Sie verwalten einen<br />
großen Teil des Altersvorsorgekapitals in Publikums-<br />
und Spezialfonds und haben damit eine<br />
Schlüsselrolle bei der Altersvorsorge in Deutschland.<br />
Sie stellen Unternehmen Kapital für Wachstum<br />
zur Verfügung und finanzieren als Käufer von<br />
Anleihen die öffentlichen Haushalte. Sie schaffen<br />
Arbeitsplätze und beteiligen sich aktiv an Bildungsinitiativen.<br />
Sie nehmen am gesamtgesellschaftlichen<br />
Diskurs zum verantwortlichen Investieren teil.<br />
1<br />
Der <strong>BVI</strong> vertritt die Interessen der deutschen Investmentindustrie.<br />
Seine 80 Mitglieder verwalten derzeit rund 1,9 Billionen Euro in<br />
Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten.<br />
Mit der Interessenvertretung der Mitglieder engagiert sich der <strong>BVI</strong><br />
für bessere Rahmenbedingungen für die Investmentanleger. Zugleich<br />
setzt sich der Verband für die Chancengleichheit aller Anleger an<br />
allen Wertpapiermärkten ein. Mit Bildungs- und Aufklärungsaktivitäten<br />
will der <strong>BVI</strong> zudem den Bürgern dazu verhelfen, sinnvolle Finanzentscheidungen<br />
zu treffen. Die Mitgliedsgesellschaften des <strong>BVI</strong> betreuen<br />
direkt oder indirekt das Vermögen von rund 50 Millionen Menschen<br />
in rund 21 Millionen Haushalten.<br />
Der Zukunft verpflichtet<br />
Fondsgesellschaften handeln zukunftsgerichtet.<br />
Im Rahmen ihrer ökonomischen Verantwortung<br />
berücksichtigen sie in ihren Investmentprozessen<br />
in gebotener Weise völkerrechtliche Verbote und<br />
lehnen Investitionen in international geächtete<br />
Produkte grundsätzlich ab. Sie unterstützen die<br />
Fortentwicklung von nationalen und internationalen<br />
Kodizes zum verantwortlichen Investieren (z. B.<br />
„Deutscher Nachhaltigkeitskodex“, „Nachhaltigkeitskodex<br />
des Zentralen Immobilien Ausschusses“,<br />
„United Nations Global Compact“, „United Nations<br />
Principles for Responsible Investments“). Sie treffen<br />
eigenverantwortlich Vorkehrungen, die in diesen Kodizes<br />
verankerten Prinzipien zum verantwortlichen<br />
Investieren in ihren Investmentprozessen adäquat<br />
einzubeziehen. Sie treffen Vorkehrungen dagegen,<br />
dass sie zur Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung<br />
missbraucht werden.<br />
Dem Anlegerinteresse verpflichtet<br />
Fondsgesellschaften handeln ausschließlich im<br />
Interesse der Anleger. Der Anleger hat bei der Wahl<br />
eines geeigneten Fonds vielfältige Bedürfnisse,<br />
die von seinen individuellen Wertvorstellungen und<br />
Anlagezielen geprägt sind. Was unter verantwortlichem<br />
Investieren zu verstehen ist, wird deshalb<br />
unterschiedlich beurteilt. Der Anleger entscheidet<br />
eigenverantwortlich, ob eine Fondsanlage seinen<br />
ethischen und moralischen Wertvorstellungen und<br />
seinen persönlichen Anlagezielen entspricht.<br />
1
Dem Treuhandprinzip verpflichtet<br />
Fondsgesellschaften sind als Treuhänder dem<br />
Anleger verpflichtet. Mit ihrer breiten Produktpalette<br />
bieten sie allen Anlegern Möglichkeiten, ihre individuellen<br />
Anlageziele zu verwirklichen. Als Ausdruck<br />
des freien Wettbewerbs verfolgen sie verschiedene<br />
Ansätze in ihren internen Investmentprozessen.<br />
Damit tragen sie den unterschiedlichen Anlegerwünschen<br />
Rechnung. Teil des Treuhandprinzips ist<br />
es demnach auch, die internen Investmentprozesse<br />
nach den Anlegerwünschen auszugestalten.<br />
Anlegern, Depotbanken, Vertriebsstellen, Geschäftspartnern<br />
und anderen Interessengruppen auf verantwortlicher<br />
Basis aus. Sie üben die mit ihren<br />
Fondsinvestitionen verbundenen Aktionärs- und<br />
Gläubigerrechte unabhängig von Interessen Dritter<br />
und ausschließlich im Interesse der Anleger aus.<br />
Sie treffen eigenverantwortlich Vorkehrungen,<br />
neben den gesetzlichen Pflichten freiwillige Grundsätze<br />
und Kodizes angemessen zu berücksichtigen<br />
und fortzuentwickeln.<br />
Der Transparenz verpflichtet<br />
Dem Gesetz verpflichtet<br />
Fondsgesellschaften verwalten die ihnen von<br />
den Anlegern anvertrauten Gelder nach strengen<br />
gesetzlichen Vorgaben. Sie beachten bei der<br />
Fondsverwaltung die Integrität des Marktes, den<br />
Grundsatz der Risikomischung sowie Anlage- und<br />
Risikogrenzen. Interne Kontrollverfahren (z. B. durch<br />
Risikocontrolling, Interne Revision, Compliance)<br />
sind wesentlicher Teil ihrer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation.<br />
Sie treffen Vorkehrungen, die<br />
sicherstellen, dass die Anlegergelder in Übereinstimmung<br />
mit dem festgelegten Risikoprofil, der<br />
Anlagestrategie, den Vertragsbedingungen sowie<br />
den im Verkaufsprospekt beschriebenen Anlagecharakter<br />
des Fonds und den jeweils geltenden<br />
rechtlichen Bestimmungen angelegt werden.<br />
Der Corporate Governance verpflichtet<br />
Fondsgesellschaften halten Transparenz für unerlässlich.<br />
Sie unterliegen umfangreichen gesetzlichen<br />
Informationspflichten gegenüber ihren Anlegern und<br />
der Aufsicht. Sie informieren ihre Anleger klar, umfassend<br />
und verständlich. Sie legen ihre Strategien<br />
zur Stimmrechtsausübung offen und informieren<br />
Anleger auf Nachfrage, welche Maßnahmen sie aufgrund<br />
dieser Strategien im Einzelfall getroffen haben.<br />
Sie verpflichten sich freiwillig, die Anleger über<br />
die von ihnen angewandten Kriterien und Kodizes<br />
zum verantwortlichen Investieren zu informieren,<br />
sofern sie solche in ihren internen Investmentprozessen<br />
berücksichtigen. Sie verpflichten sich außerdem<br />
freiwillig, die Produktbezeichnung „nachhaltig“<br />
oder ähnliches nur für Produkte zu verwenden,<br />
bei denen die Auswahl der einzelnen Fondsinvestitionen<br />
nach dafür anerkannten Kriterien (z. B. Ausschlusskriterien,<br />
Positivlisten, „Best-in-Class-Ansatz“)<br />
erfolgt. Sie informieren die Anleger in diesen<br />
Fällen in geeigneter Weise über diese Kriterien.<br />
Fondsgesellschaften stellen an sich selbst und an<br />
eine gute Unternehmensführung hohe Ansprüche.<br />
Sie gestalten ihre Beziehungen zu Mitarbeitern,<br />
Stand: November 2012<br />
2