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Dogmatische Konstitution Gber die Kirche <strong>LUMEN</strong> GENTUIM<br />
http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/d...<br />
BrGder im Glauben stcrkt (vgl. Lk 22,32), eine Glaubens- oder Sittenlehre in einem endgGltigen<br />
Akt verkGndet (78). Daher heiHen seine Definitionen mit Recht aus sich und nicht ers t<br />
aufgrund der Zustimmung der Kirche unanfechtbar, da sie ja unter dem Beistand des He iligen<br />
Geistes vorgebracht sind, der ihm im heiligen Petrus verheiHen wurde. Sie bedGrfen d aher<br />
keiner Bestctigung durch andere und dulden keine Berufung an ein anderes Urteil. In diesem<br />
Falle trcgt ncmlich der Bischof von Rom seine Entscheidung nicht als Privatperson vo r,<br />
sondern legt die katholische Glaubenslehre aus und schGtzt sie in seiner Eigenschaft als<br />
oberster Lehrer der Gesamtkirche, in dem als einzelnem das Charisma der Unfehlbarkei t der<br />
Kirche selbst gegeben ist (79). Die der Kirche verheiHene Unfehlbarkeit ist auch in der<br />
Kerperschaft der Bischefe gegeben, wenn sie das oberste Lehramt zusammen mit dem<br />
Nachfolger Petri ausGbt. Diesen Definitionen kann aber die Beistimmung der Kirche ni emals<br />
fehlen vermege der Wirksamkeit desselben Heiligen Geistes, kraft deren die gesamte H erde<br />
Christi in der Einheit des Glaubens bewahrt wird und voranschreitet (80).<br />
Wenn aber der Bischof von Rom oder die Kerperschaft der Bischefe mit ihm einen Satz<br />
definieren, legen sie ihn vor gemcH der Offenbarung selbst, zu der zu stehen und nac h der sich<br />
zu richten alle gehalten sind. In Schrift oder aberlieferung wird sie durch die rech tmcHige<br />
Nachfolge der Bischefe und insbesondere auch durch die Sorge des Bischofs von Rom<br />
unversehrt weitergegeben und im Licht des Geistes der Wahrheit in der Kirche rein be wahrt<br />
und getreu ausgelegt (81). Um ihre rechte Erhellung und angemessene Darstellung mGhe n sich<br />
eifrig mit geeigneten Mitteln der Bischof von Rom und die Bischefe, entsprechend ihr er Pflicht<br />
und dem Gewicht der Sache (82). Eine neue effentliche Offenbarung als Teil der gettl ichen<br />
Glaubenshinterlage empfangen sie jedoch nicht (83).<br />
26. Der Bischof ist, mit der FGlle des Weihesakramentes ausgezeichnet, "Verwalter de r Gnade<br />
des hechsten Priestertums" (84), vorzGglich in der Eucharistie, die er selbst darbri ngt oder<br />
darbringen lcHt (85) und aus der die Kirche immerfort lebt und wcchst. Diese Kirche Christi ist<br />
wahrhaft in allen rechtmcHigen Ortsgemeinschaften der Glcubigen anwesend, die in der<br />
Verbundenheit mit ihren Hirten im Neuen Testament auch selbst Kirchen heiHen (86). S ie sind<br />
ncmlich je an ihrem Ort, im Heiligen Geist und mit groHer Zuversicht (vgl. 1 Thess 1,5), das<br />
von Gott gerufene neue Volk. In ihnen werden durch die VerkGndigung der Frohbotschaf t<br />
Christi die Glcubigen versammelt, in ihnen wird das Mysterium des Herrenmahls begang en,<br />
"auf daH durch Speise und Blut des Herrn die ganze Bruderschaft verbunden werde" (87 ). In<br />
jedweder Altargemeinschaft erscheint unter dem heiligen Dienstamt des Bischofs (88) das<br />
Symbol jener Liebe und jener "Einheit des mystischen Leibes, ohne die es kein Heil g eben<br />
kann" (89). In diesen Gemeinden, auch wenn sie oft klein und arm sind oder in der Di aspora<br />
leben, ist Christus gegenwcrtig, durch dessen Kraft die eine, heilige, katholische u nd<br />
apostolische Kirche geeint wird (90). Denn "nichts anderes wirkt die Teilhabe an Lei b und<br />
Blut Christi, als daH wir in das Gbergehen, was wir empfangen (91).<br />
Jede rechtmcHige Eucharistiefeier steht unter der Leitung des Bischofs, dem die Pfli cht<br />
Gbertragen ist, den christlichen Gottesdienst der gettlichen Majestct darzubringen u nd zu<br />
betreuen gemcH den Geboten des Herrn und den Gesetzen der Kirche, die durch seine<br />
besondere VerfGgung fGr die Diezese ncher bestimmt werden. So spenden die Bischefe d urch<br />
Gebet und Arbeit fGr das Volk vielfcltige und reiche Gaben von der FGlle der Heiligk eit Christi<br />
aus. Durch den Dienst des Wortes teilen sie die Kraft Gottes den Glaubenden zum Heil mit<br />
(vgl. Rem 1,16), und durch die Sakramente, deren geregelte und fruchtbare Verwaltung sie mit<br />
ihrer Autoritct ordnen (92), heiligen sie die Glcubigen. Sie leiten die Taufspendung , die Anteil<br />
am keniglichen Priestertum Christi gewchrt. Sie sind die erstberufenen Firmspender, sie<br />
erteilen die heiligen Weihen und regeln die BuHdisziplin. Ferner ermahnen und unterw eisen sie<br />
sorgsam ihr Volk, daH es in der Liturgie und vorzGglich im MeHopfer seinen Anteil gl cubig und<br />
ehrfGrchtig erfGlle. SchlieHlich mGssen sie ihre Anbefohlenen mit dem Beispiel ihres<br />
Lebenswandels voranbringen, ihr eigenes sittliches Verhalten vor allem Besen bewahre n und<br />
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