Sprachraum Grenze - Germanistisches Seminar
Sprachraum Grenze - Germanistisches Seminar
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Dissertationsvorhaben:<br />
<strong>Sprachraum</strong> <strong>Grenze</strong><br />
Eine Studie zur Perzeption<br />
sprachlicher Varietäten an der<br />
ehemaligen deutsch-deutschen<br />
<strong>Grenze</strong>
<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Gliederung<br />
1. Einführung in die Thematik<br />
2. Forschungsstand<br />
3. Fragestellungen<br />
4. Untersuchungsdesign<br />
4.1. Aufbau und Durchführung<br />
4.2. Sprachproben<br />
4.3. Untersuchungsgebiete<br />
4.4. Auswahl der Probanden<br />
5. Literatur-/Quellenangaben<br />
07.09.2010 Nicole Palliwoda, M.A. 2
<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
1. Einführung in die Thematik<br />
• Untersuchungen an <strong>Grenze</strong>n > Sprachkontakt,<br />
Sprachwandel, Sprachwechsel<br />
• Sprachgrenzen bilden sich über Jahrhunderte<br />
• Besondere Situation:<br />
– 4 Jahrzehnte lange Teilung<br />
– undurchlässige <strong>Grenze</strong><br />
– jetzt noch Generation vorhanden, die in den<br />
damaligen Systemen sozialisiert wurden<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
2. Forschungsstand<br />
• Objektsprachliche Untersuchungen zur Thematik <strong>Grenze</strong> und Sprache:<br />
• KREMER, LUDGER/NIEBAUM, HERMANN (Hrsg.) (1990): Grenzdialekte. Studien zur<br />
Entwicklung kontinentalwestgermanischer Dialektkontinua.<br />
• Metasprachliche Untersuchungen zur Thematik <strong>Grenze</strong> und Sprache:<br />
• AUER, PETER (2004): Sprache, <strong>Grenze</strong>, Raum.<br />
• HOFER, LORENZ (2004): Sprachliche und politische <strong>Grenze</strong>n im (ehemaligen)<br />
Dialektkontinuum des Alemannischen am Beispiel der trinationalen Region Basel<br />
(Schweiz) in Karten von SprecherInnen.<br />
• Objektsprachliche<br />
Fritz-Scehplein,<br />
und metasprachliche<br />
Monika<br />
Untersuchungen zur Sprache an<br />
der ehemaligen deutsch-deutschen <strong>Grenze</strong>:<br />
• DAILEY-O’CAIN, JENNIFER (1999): The Perception of Post-Unification German Regional<br />
Speech.<br />
• FRITZ-SCHEUPLEIN, MONIKA (2004): Zur Dialektsituation entlang der <strong>Grenze</strong> zwischen<br />
Bayern und Thüringen. <br />
• HARNISCH, RÜDIGER (2009): Sprachliche Grenzgänge. <br />
• KENNETZ, KEITH (2010): German and German Political Disunity: An Investigation into<br />
the Cognitive Patterns and Perceptions of Language in Post-Unified Germany.<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Bisher untersuchtes Gebiet an<br />
der ehemaligen deutschdeutschen<br />
<strong>Grenze</strong><br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Untersuchungsgebiet Harnisch (2009)<br />
Untersuchungsgebiet Fritz-Scheuplein<br />
(2004)<br />
Untersuchungsorte Kennetz (2010)<br />
Dresden<br />
Bamberg<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Untersuchung der<br />
subjektiven<br />
Wahrnehmung<br />
sprachlicher Varietäten<br />
an der ehemaligen<br />
deutsch-deutschen<br />
<strong>Grenze</strong><br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
3. Fragestellungen<br />
1. Lässt sich nach einer 40ig jährigen Teilung eine sprachliche<br />
<strong>Grenze</strong>n feststellen?<br />
2. Wie sehen die Gewährspersonen die sprachliche Lage in den<br />
Grenzgebieten?<br />
3. Können die Betroffenen sprachliche Unterschiede oder Merkmale<br />
erkennen?<br />
4. Welche Wissenskonzepte, sprachliche Bilder und Assoziationen<br />
nutzen die Probanden zur Beschreibung und wie ist ihre Einstellung<br />
zum eigenen und zur Varietät des ‚Gegenübers‘?<br />
5. Wie ist dieser Raum strukturiert?<br />
6. Wie verorten und benennen die Probanden diese sprachliche<br />
Situation bzw. die dort vorkommenden sprachlichen Varietäten?<br />
7. Besteht überhaupt noch die ‚Mauer in den Köpfen‘?<br />
8. Inwieweit unterscheiden sich die Untersuchungsgebiete<br />
untereinander zu den einzelnen Fragestellungen?<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
4. Untersuchungsdesign<br />
4.1. Aufbau und Durchführung<br />
• Qualitative Untersuchung:<br />
– Interviews mit Probanden unterschiedlicher<br />
Altersgruppen nach einem bestimmten<br />
Fragebogenleitfaden<br />
– Sprachprobenzuordnung und -verortung (mit<br />
spezifischen Fragen zur Einstellung,<br />
Empfindung etc.)<br />
– Pilesort-Methode (Einteilung nach<br />
Ähnlichkeitsmerkmalen)<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
4. Untersuchungsdesign<br />
4.1. Aufbau und Durchführung<br />
• Quantitative Untersuchung:<br />
– Priming > eine Probandengruppe erhält<br />
eingangs einen Stimulus (Prime), danach die<br />
Aufgabenstellung<br />
– Kontrollgruppe ohne Prime<br />
– Sprachprobenzuordnung und -verortung<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
4. Untersuchungsdesign<br />
4.2. Sprachproben<br />
• Sprachproben/Stimuli<br />
• verschiedene Einsprecher - gleicher Text<br />
mit regionaltypischen Merkmalen<br />
– Einsprecher aus der jeweiligen Region<br />
– zuvor herausfinden, welche Merkmale typisch<br />
sind in den jeweiligen Regionen<br />
– Text > Beschreibung von Wohnungen etc.<br />
(neutraler Text – wertfreies Sprachmaterial)<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
4. Untersuchungsdesign<br />
4.3. Untersuchungsgebiete<br />
1. Untersuchungsgebiet:<br />
unterschiedlichen Dialektgebieten > Nordniederdeutsch vs.<br />
Mecklenburgisch-Vorpommersch (Groß Grönau und Lüdersdorf)<br />
2. Untersuchungsgebiet:<br />
Übergangszone Nordniederdeutsch/Brandenburgisch (Lübbow und<br />
Salzwedel)<br />
3. Untersuchungsgebiet:<br />
Ostfälisch (Helmstedt und Marienborn, Bad Lauterberg/Bartolfelde<br />
und Weißenborn-Lüderode)<br />
4. Untersuchungsgebiet:<br />
Übergangszone Niederhessisch/Thüringisch (Eschwege und<br />
Mühlhausen)<br />
5. Untersuchungsgebiet:<br />
Osthessisch (Landkreis Fulda und Landkreis Schmalkalden-<br />
Meiningen)<br />
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Groß Grönau und Lüdersdorf<br />
<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Lübbow und Salzwedel<br />
Helmstedt und Marienborn<br />
Bad Lauterberg/Bartolfelde<br />
und Weißenborn-Lüderode<br />
Eschwege und Mühlhausen<br />
Landkreis Fulda und Landkreis<br />
Schmalkalden-Meiningen<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
4. Untersuchungsdesign<br />
4.4. Auswahl der Probanden<br />
• Qualitative Studie: 3 Altersgruppen<br />
– 1. Altersgruppe: Jahrgang zw. 1942-45<br />
– 2. Altersgruppe: Jahrgang zw. 1959-62<br />
– 3. Altersgruppe: Jahrgang zw. 1989-92<br />
– Dialektfestigkeit irrelevant<br />
• je Erhebungsort zwei männliche und zwei<br />
weibliche GP je Altersgruppe, d.h. 12<br />
Probanden pro Ort<br />
• Insgesamt: 16 Erhebungsorte >> 192 GP<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
4. Untersuchungsdesign<br />
4.4. Auswahl der Probanden<br />
• Quantitative Studie = Probanden gleicher<br />
Altersstufen<br />
– drei Gruppen von Schülern/Studenten<br />
– Grenznah aufgewachsen und sozialisiert<br />
– Dialektfestigkeit irrelevant<br />
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5. Literatur-/Quellenangaben<br />
ANDERS, CHRISTINA A. (2010): Wahrnehmungsdialektologie. Das Obersächsische im<br />
Alltagsverständnis von Laien. Berlin/New York: De Gruyter. (=Bd. 36, Linguistik –<br />
Tendenzen und Impulse).<br />
AUER, PETER (2004): Sprache, <strong>Grenze</strong>, Raum. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft Jg.<br />
23. H.2. S. 149-179.<br />
DAILEY-O’CAIN, JENNIFER (1999): The Perception of Post-Unification German Regional<br />
Speech. In: Prestion, Dennis R.: Handbook of Perceptual Dialectology. John<br />
Benjamins: Amsterdam/Philadelphia. (Vol. 1). S. 227-242.<br />
DIERCKS, WILLY (1988): Mental Maps. Linguistisch-geographische Konzepte. In:<br />
Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Jg. 55. H. 3. S. 280-305.<br />
FRITZ-SCHEUPLEIN, MONIKA (2004): Zur Dialektsituation entlang der <strong>Grenze</strong> zwischen<br />
Bayern und Thüringen. In: Gaisbauer, Stephan/Scheuringer, Hermann (Hrsg.):<br />
Linzerschnitten. Beiträge zur 8. bayerisch-österreichischen Dialektologentagung. 19.-<br />
23.09.2001 in Linz. S. 109-16. URL: <br />
(31.03.2010).<br />
HARNISCH, RÜDIGER (2009): Sprachliche Grenzgänge. In: forschung - Das Magazin der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft. URL:<br />
(04.06.2010).<br />
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<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
5. Literatur-/Quellenangaben<br />
HARNISCH, RÜDIGER (2010): Dialektentwicklung am Rande des Eisernen Vorhangs. In:<br />
Aus Politik und Zeitgeschichte. H. 8. S. 21-26.<br />
HOFER, LORENZ (2004): Sprachliche und politische <strong>Grenze</strong>n im (ehemaligen)<br />
Dialektkontinuum des Alemannischen am Beispiel der trinationalen Region Basel<br />
(Schweiz) in Karten von SprecherInnen. In: Linguistik online. Jg. 20. H. 3. S. 23-46.<br />
KENNETZ, KEITH (2010): German and German Political Disunity: An Investigation into the<br />
Cognitive Patterns and Perceptions of Language in Post-Unified Germany. In:<br />
Anders, Christina A./Hundt, Markus/Lasch, Alexander (Hrsg.): Perceptual<br />
Dialectology. Neue Wege der Dialektologie. Berlin/New York: De Druyter. S. 317-335.<br />
KREMER, LUDGER/NIEBAUM, HERMANN (Hrsg.) (1990): Grenzdialekte. Studien zur<br />
Entwicklung kontinentalwestgermanischer Dialektkontinua. Hildesheim/Zürich/New<br />
York (= Germanistische Linguistik 101-103).<br />
Lameli, Alfred/ Purschke, Christoph /Kehrein, Roland (2008): Stimulus und Kognition. Zur<br />
Aktivierung mentaler Raumbilder. In: Linguistik online Jg. 35. H. 3.<br />
07.09.2010 Nicole Palliwoda, M.A. 19
<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Vielen Dank<br />
für die<br />
Aufmerksamkeit!<br />
07.09.2010 Nicole Palliwoda, M.A. 20
<strong>Germanistisches</strong> <strong>Seminar</strong><br />
07.09.2010 Nicole Palliwoda, M.A.<br />
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