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Prof. Dr. Gottfried Adolph Die Praxis des handlungsorientierten ...

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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Gottfried</strong> <strong>Adolph</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>des</strong> <strong>handlungsorientierten</strong> Unterrichts<br />

[Um diese Frage bearbeiten zu können, benötigen die Schüler entsprechende Hilfsmittel.<br />

Geeignet sind alle Veröffentlichungen, in denen die angesprochenen Standardschaltungen<br />

dargestellt und erläutert werden. (Wir verweisen hier wieder auf unsere entsprechenden<br />

Veröffentlichungen.)]<br />

Nachdem die Grundschaltungen im Prinzip erkannt sind, kann das weitere Handlungsziel dieser<br />

Unterrichtseinheit bestimmt werden:<br />

<strong>Die</strong> normgerechte Darstellung der Ausschaltung als Stromlaufplan in zusammenhängender<br />

Darstellung, in aufgelöster Darstellung und in einpoliger Darstellung (Installationsplan) im<br />

Format DIN A4.<br />

[Im Kontext dieser Aufgabe tritt eine Reihe von physikalischen und technischen Sachverhalten in<br />

Erscheinung, die im weiteren Verlauf <strong>des</strong> Unterrichts aufgegriffen und bearbeitet werden müssen.<br />

Im Vordergrund liegt der Begriff <strong>des</strong> technischen, schaltbaren Stromkreises. <strong>Die</strong> Begriffe<br />

elektrischer Strom, elektrische Spannung, Schalter und Verbraucher liegen jetzt gewissermaßen in<br />

der Luft. <strong>Die</strong>ser Sachverhalt ist nicht nebensächlich. Für die aktive Beteiligung der Schüler ist es<br />

ein wichtiger Unterschied, ob Begriffe, Größen und Themen sich aus dem<br />

Handlungszusammenhang ergeben oder vom Lehrer aufgerufen werden.<br />

Bei jeglicher Begriffsbildung ist es wichtig, dass sich beim Lernenden zunächst der<br />

Begriffsinhalt entwickelt. Eine zu frühe Benennung eines Begriffes hat oft eine<br />

Verstehensblockierung zur Folge, weil häufig über den Begriffsnamen in der Vorstellung<br />

<strong>des</strong> Lernenden ein völlig anderer Kontext aufgerufen wird.<br />

<strong>Die</strong> spätere „Begriffsarbeit“ kann bei der Erstellung der normgerechten Darstellung der<br />

Ausschaltung schon vorbereitet werden. <strong>Die</strong> Fragewand sollte <strong>des</strong>halb noch einmal in das<br />

Bewusstsein gerufen werden. Es ist gewünscht, dass alle Fragen, die auftauchen, dort<br />

„niedergelegt“ werden. Vom Lernenden her gesehen gibt es keine dummen Fragen. Wer eine<br />

Frage hat und sie nicht an die Pinwand heftet, handelt nicht kooperativ. Genau so wie derjenige,<br />

der über eine Frage lacht.<br />

Auch der Lehrer nutzt die Pinnwand. Er heftet z.B. an: Haben wir es in unserem Projekt mit Gleichoder<br />

Wechselstrom zu tun? Wodurch unterscheiden die beiden sich? Vielleicht regt das die<br />

Schüler an, ihrerseits ähnliche Fragen, die ihnen bei der Anfertigung der Zeichnung aufstoßen, an<br />

die Pinnwand zu heften. Mögliche und sehr erwünschte Fragen wären: „Was macht eigentlich ein<br />

Schalter?“ „Kann man mit jedem Schalter eine Lampe schalten?“ „Ist es gleichgültig, ob die Lampe<br />

groß oder klein ist?“ „In welcher Leitung liegt der Schalter?“ usf.<br />

Was aber, wenn bei den Schülern gar keine Fragen hochkommen? Während die Schüler in Einzeloder<br />

Kleingruppenarbeit an der Darstellung ihrer Ausschaltung arbeiten, hat der Lehrer genügend<br />

Gelegenheit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Es wäre schon sehr seltsam, wenn dabei keine<br />

Fragen auftauchten.]<br />

Am Ende dieser vierten Unterrichtseinheit kann jeder Schüler ein Blatt vorlegen mit der<br />

normgerechten Darstellung einer Ausschaltung in den drei Darstellungsweisen:<br />

zusammenhängend, aufgelöst und einpolig.<br />

Zwischenschub: Handlungsorientierung und das Problem der Schülerbewertung<br />

Bei jeder Veränderung im Schulbereich gibt es die Tendenz, grundlegende Schwierigkeiten mit<br />

dem Neuen so zu verbinden, als ob sie durch das Neue erst hervorgerufen oder aber im<br />

besonderen Maße verschärft würden.<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Gottfried</strong> <strong>Adolph</strong> <strong>Die</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>des</strong> <strong>handlungsorientierten</strong> Unterrichts 9/14

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