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Ikonizität und Indexikalität im gebärdensprachlichen Lexikon Zur ...

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<strong>Ikonizität</strong> <strong>und</strong> <strong>Indexikalität</strong> <strong>im</strong> <strong>gebärdensprachlichen</strong> <strong>Lexikon</strong> 101<br />

(13a)<br />

(13b)<br />

MANN<br />

,Mann‘<br />

JUNGE<br />

,Junge‘<br />

Beispiele für bildhaft-ikonische Gebärden, an denen die Ausführungsstelle<br />

,seitliche Stirn‘ beteiligt ist, bietet (14).<br />

(14a)<br />

(14b)<br />

HIRSCH<br />

,Hirsch‘<br />

KUH<br />

,Kuh‘<br />

Die Ansicht, dass Ausführungsstellen einen semantischen Aspekt aufweisen<br />

können, wie es u. a. von Stokoe (1960), Friedman (1977), van der<br />

Kooij (2002) <strong>und</strong> <strong>im</strong> vorliegenden Beitrag vertreten wird, wird nicht von<br />

allen Gebärdensprachforschern geteilt. So geht Becker (2003) für die<br />

DGS davon aus, dass es sich bei den Gebärden, wie sie in (12) aufgeführt<br />

werden, um metaphorische Ausdrücke mit ikonischer Gr<strong>und</strong>lage handelt<br />

(sogenannte Metaphern erster Ordnung). So kann die Gebärde LER-<br />

NEN als metaphorischer Ausdruck ,sich etwas ins Gedächtnis schreiben‘<br />

interpretiert werden. Diese Analyse steht jedoch vor dem Problem, dass<br />

sie nicht für alle Kognitionsgebärden angewendet werden kann. So ist<br />

nicht klar, welche konkrete Ausgangsbedeutung der Gebärde KENNEN<br />

(s. (12c)) oder PROFESSOR (s. (12 f.)) zugr<strong>und</strong>eliegen sollte. Die Handform<br />

der Gebärde KENNEN hat m. E. keinen ikonisch zu deutenden<br />

Bestandteil. Der ikonische Bestandteil der Gebärde PROFESSOR wäre<br />

möglicherweise als ,suchend/forschend denken‘ zu analysieren, da die<br />

Handform der Gebärde homomorph zu den Gebärden SUCHEN <strong>und</strong><br />

FORSCHEN/FORSCHUNG ist, während sie sich beide in der Handorientierung<br />

<strong>und</strong> Ausführungsbewegung von der Gebärde DENKEN<br />

unterscheiden. Die Gebärden DENKEN bzw. WISSEN haben eine von

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