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Heft 3/2009 12. Jahrgang - A46951<br />

Der Lilienthaler<br />

Zeitschrift der Landesverbände Berlin und Brandenburg im DAeC<br />

In d i e s e m Hef t:<br />

Da s f l i eg e n d e Kl a ssenzimmer<br />

Ju g e n d v e r g l e i c h s f l i eg e n<br />

19. Ferien- u n d Freizei t wo c he<br />

2 Ne u e De u t s c h e Re ko r d e im Fa l l-<br />

s c h i r m s p r i n g e n u n d Wei t ere s


Editorial<br />

HAUPTVERSAMMLUNG<br />

Vorstand<br />

Vorsitzende der<br />

Bundeskommissionen<br />

Vorsitzende der regionalen<br />

Multi-Luftsportverbände<br />

Ohne Stimmrecht: Mitglieder des Vorstands, Bundesjugendleiter und<br />

Vorsitzende der Ausschüsse (nach § 27 und § 28).<br />

Vorsitzende der nationalen<br />

Mono-Luftsportverbände<br />

Bundeskommission<br />

Segelflug<br />

Bundeskommission<br />

Modellflug<br />

Bundeskommission<br />

Motorflug<br />

Bundeskommission<br />

Fallschirmsport<br />

Bundeskommission<br />

Ballonfahrt<br />

Bundeskommission<br />

Ultraleicht<br />

Bundeskommission<br />

Gleitschirm- u.<br />

Drachenflug<br />

Die regionalen Multi-Luftsportverbände und die nationalen Mono-Luftsportverbände entsenden ihre Vertreter<br />

in die Bundeskommission.<br />

erweiterter Vorstand<br />

Geschäftsstelle<br />

Generalsekretär<br />

Generalsekretariat<br />

Finanzen LSG-B<br />

Ausschüsse nach § 27<br />

AUL Flugsicherheit<br />

Frauen Umwelt<br />

nach § 28<br />

Luftsportjugend<br />

Vorsitzende der Bundeskommission<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Technik<br />

N.N.<br />

Liebe Luftsportler,<br />

nunmehr ist es vollbracht. Die neue Satzung<br />

des DAeC ist mit 77,3 % der gültigen Stimmen<br />

auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />

in Braunschweig, mit den Stimmen der<br />

beiden Landesverbände Berlin und Brandenburg<br />

verabschiedet worden. Es war noch eine<br />

lange Diskussion und viel Überzeugungsarbeit<br />

durch die Autoren und den Präsidenten Klaus<br />

Koplin des DAeC erforderlich, nach 6 Stunden<br />

kam dann dass oben genannte Ergebnis<br />

zustande. Damit ist die lt. alter Satzung des<br />

DAeC erforderliche ¾ Mehrheit knapp erreicht<br />

worden.<br />

Die Zukunft des DAeC in Form einer schlanken<br />

Zentralverwaltung mit einen für die noch nicht<br />

im DAeC gelisteten Mitgliedsverbände als Vollmitglieder<br />

ist nunmehr möglich. Der Beitragssatz<br />

für den Zentralverband wird, wie in den<br />

Beispielrechnungen bereits ermittelt, wesentlich<br />

geringer ausfallen als bisher. Eine Abstufung<br />

erfolgt nach der Größe der Mitgliedsverbände<br />

gestaffelt gemäß Beispielrechnung, die<br />

bereits mehrfach den Vereinen gesandt wurden.<br />

In Zukunft wird mit der neuen Satzung das<br />

Leistungsprinzip für die Zentralverwaltung einheitlich<br />

für alle Luftsportarten umgesetzt. Wer<br />

neben den Kernaufgaben des DAeC etwas haben<br />

will, muss sich selbst um die Finanzierung<br />

kümmern. Es verbleiben als Kernaufgaben<br />

nunmehr die Jugend, die Frauen, der Luftraum<br />

und die Politische Vertretung.<br />

Leider ist trotz heftiger Proteste die Frage der<br />

Ausbildung und der Technik nicht als Kernaufgabe<br />

anerkannt worden. In dem Modell der<br />

neuen Struktur steht aber die Technik als Ausschuss<br />

bereits drin. Diese Fragen wurden jedoch<br />

nach heftiger Diskussion auf die im März<br />

2010 stattfindende Mitgliederversammlung verschoben.<br />

Die Versammlung im Dez. 09 wird<br />

daher bei rechtzeitiger Eintragung der Satzung<br />

im Vereinsregister ersatzlos gestrichen.<br />

Die Umsetzung der neuen Satzung mit den<br />

sozialen Problemen bei Reduzierung der Mitarbeiter<br />

in der Geschäftsstelle ist für 2 Jahre<br />

angesetzt, danach endet die in der Satzung<br />

genannte Übergangszeit. Somit müssen alle<br />

Sportkommissionen, die keinen eigenen Verband<br />

haben, bis zum 15. Dez. 2009 ihren<br />

Bedarf an Mitarbeitern und dem damit verbundenen<br />

Mittelbedarf benennen. Man kann<br />

gespannt sein, was dabei heraus kommt.<br />

Unsere Einschätzung, hier spreche ich für beide<br />

Präsidenten der Landesverbände, es kann<br />

nur teurer werden. Aber das Ziel der Strukturreform<br />

ist jedoch die Kostenreduzierung, u. E.<br />

ergibt sich aber eine Kostenverlagerung in<br />

Richtung der DAeC Sportfachgruppen, die in<br />

der neuen Satzung nunmehr Bundeskommissionen<br />

heißen. Ob unsere Einschätzung dabei<br />

richtig ist, wird ebenfalls die Zukunft zeigen.<br />

Lasst uns jedoch positiv in die Zukunft schauen,<br />

es kann nur besser werden?<br />

Weitere Information: www.daec.de<br />

Klaus Engelhardt<br />

Dr. Erich Reiche<br />

2<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


IMPRESSUM<br />

"Der Lilienthaler"<br />

Zeitschrift der Landesverbände<br />

Berlin und Brandenburg im DAeC (Herausgeber)<br />

Heft 3/2009, 12. Jahrgang<br />

Redaktion "Der Lilienthaler"<br />

Christa Stammnitz<br />

Zoppoter Str. 24,<br />

14199 Berlin<br />

Telefon (030) 8924864<br />

CStammnitz@t-<strong>online</strong>.de<br />

Kontakt LV Berlin e.V.<br />

Dieter Wittke<br />

Handjerystrasse 49, 12161 Berlin<br />

Telefon (030) 852 65 95<br />

Titelbild:<br />

Fotomontage<br />

Gestaltung und Layout:<br />

Christa Stammnitz<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Ingrid Tzschentke<br />

Druck:<br />

LASERL<strong>IN</strong>E Digitales Druckzentrum<br />

Bucec &Co. Berlin KG<br />

Scheringstr. 1, 13355 Berlin<br />

Vertragspartner der Deutschen Post-AG:<br />

DAeC-Luftfahrtverband Berlin<br />

"Der Lilienthaler" erscheint viermal<br />

jährlich und wird den Mitgliedern der Landesverbände<br />

Berlin und Brandenburg zugestellt.<br />

Jahresabo für Vereine: Pro Person 6,00 Euro<br />

Jahresabo für Einzelpersonen: 10,00 Euro<br />

Konto.: Deutscher Aeroclub Berlin e.V.<br />

Kontonr. 0584823107<br />

BLZ 100 100 10, Postbank Berlin<br />

Die Redaktion nimmt gern Texte und Fotos aus<br />

allen Sparten des Luftsports entgegen und bittet<br />

ausdrücklich um Mitarbeit. E-Mails mit Word-<br />

Text-Dateien erleichtern die Arbeit.<br />

Das Recht auf Kürzung bleibt vorbehalten.<br />

Mit der Einsendung von Manuskripten und Fotos<br />

versichert der Verfasser, dass er das alleinige<br />

und uneingeschränkte Recht an ihnen besitzt.<br />

Ein Vergütungsanspruch im Falle einer<br />

Veröffentlichung besteht nicht.<br />

Geschäftsstellen der Landesverbände:<br />

Luftsport-Landesverband<br />

Brandenburg e.V.<br />

Flugplatz, 14959 Schönhagen<br />

Telefon (033731) 17043, Fax 17077<br />

www.luftsport-brandenburg.de<br />

LLVBB@t-<strong>online</strong>.de<br />

Luftfahrtverband Berlin e.V.<br />

Schwalbenweg 14c, 14552 Michendorf<br />

Telefon (033205) 249749 , Fax 249759<br />

www.daec-berlin.de<br />

daecberlin@t-<strong>online</strong>.de<br />

Redaktionsschluss für Heft 4/2009:<br />

09. November 2009<br />

<strong>IN</strong>HALT<br />

Aktuelles<br />

Neue Luftfahrtkarten für Polen....................................................................... 24<br />

Einladung zum „Kopps – Über – Treffen“ (KÜT) der Segelkunstflieger im<br />

DAeC e.V........................................................................................................ 24<br />

Neues Handbuch für Flugwettervorhersagen................................................ 26<br />

68. Deutscher Segelfliegertag....................................................................... 27<br />

Bremen hebt ab! 30.10. bis 1.11.2009............................................................ 27<br />

Luftsport-Service-Center-Ost GmbH............................................................. 27<br />

Einladung zum Segelfliegerinnen –Treffen 30. + 31. Januar 2010................ 27<br />

Allgemeines<br />

Das fliegende Klassenzimmer...................................................................... 4, 5<br />

Zwei Vereine die sehr früh aufstanden, um die Sonne zu wenden................. 6<br />

Am 9. August 1896, vor 113 Jahren......................................................... 12, 13<br />

Ein Urgestein des Fallschirmsports wurde 70............................................... 23<br />

Dr. Grenzdörfer erhält das „Diplom Otto Lilienthal“....................................... 24<br />

Vergabemodus für die AMF Hornet für das Jahr 2010.................................. 24<br />

Fallschirm<br />

Freifallformation für Anfänger in Thüringen................................................... 20<br />

Kurzportrait der Fallschirmsport-Vorsitzenden im DAeC........................ 20, 25<br />

Fallschirmsport-Festival im Saarland, Deutsche Meisterschaften in Düren,<br />

2 neue Deutsche Rekorde........................................................................ 21, 22<br />

Deutsche Meisterschaften 2009 im Fallschirmspringen................................ 23<br />

Ein Leben für den Fallschirmsport................................................................. 25<br />

Modellflug<br />

22 Ferienkinder in Borkheide......................................................................... 17<br />

Politiker unterstützen den MFC 90 e.V. Ludwigsfelde .................................. 18<br />

Hoher Besuch beim Nuthecup-Wettbewerb ................................................. 18<br />

Luftsportjugend in Steutz, 19. Ferien- und Freizeitwoche ............................ 19<br />

Segelflug<br />

Landesjugendvergleichsfliegen 2009 in Neuruppin<br />

oder ein „Kopfkino ohne Aufpreis“................................................................... 7<br />

Vorjahressieger Paul Rathmann und das Strausberger Team erneut vorn<br />

Jugendvergleichsfliegen des Landes Brandenburg........................................ 8<br />

V-Leitwerke trafen sich in Kammermark.......................................................... 9<br />

Erstes Streckenflugtraining des Angelika-Machinek-Fördervereines (AMF)<br />

auf der Wasserkuppe..................................................................................... 10<br />

Am ältesten Flugplatz der Welt, großartiger Wettkampf ............................... 11<br />

UL- und Motorflug<br />

Präzisionsflugweltmeisterschaften 2009................................................. 14, 15<br />

Rallye „Rund um Berlin“ 2009........................................................................ 16<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 3


Das fliegende Klassenzimmer<br />

„Der Start ist am geilsten, das ist wie Achterbahn<br />

fahren“, sagt Daniel, und rennt<br />

schon wieder zum Flieger. Die nächsten 20<br />

Minuten in der Luft gehören ihm. Starten,<br />

Steuern, Kurven üben und wieder sicher<br />

landen – all das will er unbedingt lernen.<br />

„Projektwoche Segelflug“ beim FCC in Lüsse<br />

bei Belzig: 16 Schüler der Liebfrauen Schule<br />

in Charlottenburg haben sich angemeldet. Fünf<br />

Tage tauschen sie die Schulbank mit dem Sitz<br />

im Segelflieger, gewöhnliche Pauker gegen<br />

Flug-Lehrer und den Boden der Tatsachen mit<br />

schwebenden Gefühlen.<br />

Flugzeiten erreicht haben. Widerspruch gibt’s<br />

nicht – hier weht ein anderer Wind als in der<br />

Schule!<br />

Jaqueline – das Quoten-Fräulein<br />

15 Jungen und ein Mädchen. Jaqueline ist<br />

unfreiwillig das Quoten-Fräulein in der Segelflieger-Truppe.<br />

„Als ich das hörte, dachte ich<br />

aber: so schlimm wird’s ja wohl nicht werden.“<br />

Segelflieger hatte Jaqueline letzten Sommer<br />

über einem Campingplatz im Schwarzwald gesehen,<br />

wo sie mit ihren Eltern Urlaub machte.<br />

Stolz sagt sie: „Und jetzt lenke ich selbst so ein<br />

Ding. Am schönsten ist es, wenn man oben ist.<br />

Spaghetti kochen und Flugzeuge putzen<br />

Jeder Tag der jungen Flieger in Lüsse ist straff<br />

durchgeplant. Um 7.30 Uhr weckt Lehrer Boris<br />

Teichert (32) die Schüler. Sanft schwingt der<br />

Kochlöffel im Takt auf den Topf – das Signal,<br />

aus dem Bett zu springen. Um 8 Uhr gibt’s<br />

Frühstück und jeder muss sich sein Lunchpaket<br />

für den Tag zusammen stellen. 9 Uhr ist<br />

Briefing in der Lobby.<br />

Schon eine halbe Stunde später sieht man die<br />

Schüler die Flugzeuge aus dem Hangar schieben.<br />

Sie lenken an der Tragfläche, halten die<br />

Ruder fest, untersuchen die Maschine vor dem<br />

Start auf Schäden.<br />

Tausche Pauker gegen Fluglehrer<br />

Gleich nach der Anreise am Montag bekommen<br />

die Pennäler des „fliegenden Klassenzimmers“<br />

ihr erstes Briefing: Landkarten, Flugfunk,<br />

Wetterbericht und Vorsichtsmaßnahmen auf<br />

der Landebahn. Und schon geht es los. Huik,<br />

Johannes, Christian und die anderen schieben<br />

„ihre“ Segelflieger aus dem Hangar.<br />

Auf der Startbahn werden die Aufgaben verteilt:<br />

Funk bedienen, Flugzeug ans Windenseil<br />

haken, Startzeichen geben. Dann die Frage:<br />

wer darf als Erster? Die Fluglehrer Klemens<br />

Volmer (64) und Michael Thomsen teilen ein.<br />

Jeder soll am Ende der Woche die gleichen<br />

Das letzte Mal waren wir auf 1000 Meter, da<br />

sehen die Autos wie Ameisen aus. Nur der<br />

Start kostet mich jedes Mal Überwindung!“<br />

Die 14-Jährige will nun ihren Vater herschleppen,<br />

denn „Ich will unbedingt dabei bleiben.“<br />

Nicht das einzige Hobby der quirligen Schülerin.<br />

Jaqueline spielt Geige, geht zum Reiten,<br />

zum Konfirmationsunterricht und Gottesdienst.<br />

Aber: „Segelfliegen kann ich ja dann am Wochenende“<br />

sagt sie, lacht fröhlich und steigt<br />

wieder ins Flugzeug.<br />

Von 10 bis 19 Uhr wird geflogen – wenn das<br />

Wetter es zulässt. Und dann kommt das Unliebsame,<br />

aber Nötige: Küchen- und Hangar-<br />

Dienst. Während in der Küche Spaghetti gekocht<br />

oder Pizzen in die Mikrowelle geschoben<br />

werden, putzen die Schüler im Hangar die<br />

Flugzeuge. Fliegen ist eben auch Arbeit – und<br />

das nicht zu wenig!<br />

Um 20.30 Uhr gibt’s für die hungrige Fliegermannschaft<br />

endlich Abendbrot. Dann ist Kickern,<br />

Frisbee oder Fußball angesagt. Um<br />

halb elf schlägt die Müdigkeit so durch, dass<br />

die meisten sich freiwillig sofort ins Bett fallen<br />

lassen.<br />

4<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


kannst Du schön lange<br />

oben bleiben. Das ist<br />

dann Glück.<br />

Viele Grüße von hier<br />

oben<br />

Angst haben die Kids<br />

keine: „An dem Segelflieger<br />

kann ja nichts<br />

explodieren“, resümieren<br />

sie. So manch einer<br />

schreibt in der Flugpause<br />

schnell eine Mail an die<br />

neidischen Mitschüler zu<br />

Hause: „Viele Grüße von<br />

hier oben. Nun lernt mal<br />

schön!“<br />

Jetzt flieg mal ´ne Linkskurve<br />

Doch am nächsten Morgen haben sie schon<br />

Hummeln im Hintern. Zwischen einzelnen<br />

Regenschauern können sie kaum die Starts<br />

erwarten. Christian (15) kommt ins Haus gestürzt:<br />

„Das sah eben aus wie ein Tornado, da<br />

im Regen – toll!“.<br />

Fluglehrer Volmer bestätigt: „Das war ein ganz<br />

seltener Flug, wir haben uns die Wetterfront<br />

eben einfach mal von der Seite aus angeschaut.“<br />

Jetzt gibt’s kein Halten mehr. Jeder<br />

übertrumpft den anderen. Steven: „Wir waren<br />

eben 180 Km/h schnell und 1200 Meter hoch –<br />

das schafft keiner!“<br />

Johannes erzählt, dass<br />

er sogar beim allerersten<br />

Flug schon steuern<br />

durfte: „Der Lehrer<br />

bringt uns auf die<br />

richtige Höhe und sagt<br />

dann: jetzt flieg mal ´ne<br />

Linkskurve. Das meiste<br />

erklärt er sowieso in der<br />

Luft. Überhaupt sind die<br />

Lehrer hier viel lockerer,<br />

als in der Schule. Daniel<br />

schwärmt: „Wenn Du<br />

richtig Thermik hast,<br />

Dass so ein Erlebnis zustande<br />

kommt, verdanken<br />

die Schüler dem Deutschen Aero Club,<br />

dem Flugsportclub Charlottenburg Berlin e.V.<br />

und dem Landessportbund. Die Eltern müssen<br />

lediglich einen Anteil von 140 Euro zahlen – für<br />

eine ganze Woche Wohnen, Essen, Betreuung<br />

und Fliegen!<br />

Die Berlin Brandenburg Aerospace Allianz<br />

(BBAA e.V.) unterstützt solche Vorhaben mit<br />

dem Projekt „Fliegender Koffer“. Im September<br />

erhalten die ersten Berliner und Brandenburger<br />

Schulen sogenannte Experimentierkoffer.<br />

Damit können schon die Jüngsten ganze Versuchsreihen<br />

aufbauen und viel über Aerodynamik<br />

lernen, ehe sie ihre ersten eigenen Höhenflüge<br />

haben.<br />

Die Woche in Lüsse, so<br />

waren sich jedenfalls alle<br />

einig, „die war ein echtes<br />

High-Light“!<br />

Text und Fotos:<br />

Kathrin Reisinger,<br />

BBAA<br />

Ein Segelflieger schreibt einen Roman<br />

über das Segelfliegen – eine Rarität im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Die Hauptfigur, Erik, lernt bei einer Außenlandung<br />

die gläubige Försterstochter Serena<br />

kennen, die sich nun ebenfalls leidenschaftlich<br />

dem Segelfliegen zuwendet. Zwischen<br />

beiden entsteht eine Beziehung, die von<br />

philosophisch-theologischen Themen wie<br />

Glaube, Vorsehung und Gott bestimmt<br />

wird. Aber während die Welt des Segelfliegens<br />

(und der nicht näher benannte, aber<br />

dennoch wiedererkennbare Handlungsort)<br />

in außergewöhnlich beeindruckender Prosa<br />

und Naturschilderung ihre Widerspiegelung<br />

findet, entwickeln sich die Dialoge zwischen<br />

Erik und Serena zu einer an mancher<br />

Stelle sehr anspruchsvollen Lektüre, die die<br />

Geduld des Lesers fordert, auch wenn das<br />

Philosophieren den Fliegern nicht fremd<br />

ist. Überraschend dramatisch inmitten von<br />

Naturgewalten das Ende der Geschichte,<br />

an die sich auch Nichtsegelflieger, weil ein<br />

ausführlicher Anhang alle Fachbegriffe beschreibt,<br />

wagen dürfen.<br />

Nils Tiebel: Der eine Himmel. Verlag Monsenstein<br />

und Vannerdat OHG Münster,<br />

edition oktopus, 434 Seiten, Broschur. Zu<br />

beziehen über www.menschenfluegel.de<br />

oder ISBN 978-3-86582-587-2, Preis 20,80<br />

Euro.<br />

Frank-Dieter Lemke<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 5


Zwei Vereine die sehr früh aufstanden, um<br />

die Sonne zu wenden<br />

... das haben wir auch kräftig getan, denn<br />

fast alle Mitglieder kamen, um beim “Wenden“<br />

der Sonne mit zu helfen. „Erfolg und<br />

Ruhe sind Dinge, die nicht zusammen wohnen<br />

können“, so Georg Christoph Lichtenberg.<br />

Immer Aktionen, immer am Ball, um<br />

den Mitgliedern etwas zu bieten, so das<br />

Motto im Aero Club Berlin e.V., am Flugplatz<br />

Reinsdorf. Im letzten Jahr war es der<br />

Autoschlepp mit einem SG38, in diesem<br />

Jahr war es Sonnenwendfliegen, womit wir<br />

die Mitglieder des Vereins zum Flugplatz<br />

lockten. Es war ein tolles Vereins – Event.<br />

Gemeinsam mit unserem Nachbarverein<br />

Elbe - Elster, haben wir diesen Tag organisiert<br />

und so gestaltet, dass dieser besondere Flugtag<br />

für alle Beteiligten, ein unvergesslicher Tag<br />

wurde. Da sind nicht nur die sehr frühen Starts<br />

am Morgen, sondern auch das seltene Erlebnis,<br />

dass der Flugbetrieb bis zu 16 Stunden<br />

möglich ist.<br />

Foto: Sylvia Rettkowitz<br />

Samstagmorgen es ist kurz nach 2:00h, da war<br />

wecken angesagt.<br />

Gegen 4.30 Uhr, der Mond stand im Zenit, der<br />

Horizont dämmerte, da huschten erste noch<br />

dunkle Schatten vor der Halle umher. Aus der<br />

Halle wurden die Segelflugzeuge herausgezogen<br />

und einige Kameraden machten sich<br />

an Lepo und Winde zu schaffen. Was um diese<br />

Uhrzeit wie Diebstahl anmuten lässt, ist in<br />

Wirklichkeit der Auftakt für unser Sonnenwendfliegen<br />

2009. In weniger als einer Stunde bricht<br />

der längste Tag des Jahres an.<br />

der Himmel zunächst noch einmal zu. Doch<br />

Stunde um Stunde entwickelte sich dieser Tag<br />

zunehmend prächtig. „Das sind nahezu beste<br />

Bedingungen fürs Segelfliegen”, schwärmt<br />

Gille, unser techn. Leiter. Diese Bedingungen<br />

wollen die Kameradinnen und Kameraden der<br />

beiden Reinsdorfer Segelflugvereine, am längsten<br />

Tag des Jahres für sich nutzen.<br />

Der vierte Start in den neuen Tag, das war meiner.<br />

Schleppseil raus, Fahrwerk eingefahren<br />

und was ich dann erlebte, habe ich so einfach<br />

nicht erwartet. Die Luft steht förmlich und liegt<br />

auf, wie ein See in der Nacht. Eine besondere<br />

Stille empfängt einen am Himmel und auch der<br />

Funk ist einmal ruhig. Der völlig andere Anblick<br />

der Umgebung am Heimatflugplatz, ist nur magisch.<br />

Über Nacht sind viele, viele kleine und<br />

große Seen entstanden. Natürlich handelt es<br />

sich dabei um aufliegende Nebelfelder, dieser<br />

Anblick ist einfach nur faszinierend. Man sagt<br />

ja, jeder Flug sei anders und immer wieder erwarten<br />

einen neue Eindrücke oder besondere<br />

Erlebnisse. Dabei erinnere ich mich insbesondere<br />

an einen Regenbogen vor ca. 3 Jahren<br />

- neben mir in der Luft, mit Farben, wie man sie<br />

noch nie sah. Bei diesem „Sonnenwendflug“<br />

war es wahrlich die Sonne, die mir ein selten<br />

so schönes und einprägsames Erlebnis bot.<br />

Als würde man mit offenen Armen empfangen,<br />

so offenbarte sich der „orange Ball“ beim Eindrehen<br />

in den Gegenanflug. Die Farben der<br />

Sonne und der Wolken in der Luft waren unbeschreiblich<br />

schön. Das ist die Seite, die ich<br />

am Segelfliegen besonders liebe. Mann stellt<br />

dabei immer wieder fest, um was „Schönes“ zu<br />

erleben, muss man gar nicht weit in die Welt<br />

verreisen. Das Schöne ist oft nicht weit, denn<br />

es gibt wohl nichts schöneres, als die pure Natur.<br />

Nichts und Niemand kann sie übertreffen<br />

und unser schöner Flugsport ebnet den Weg<br />

dahin bzw. eröffnet uns dabei viele Horizonte.<br />

Nachdem alle begeistert gelandet waren, der<br />

Himmel war eh nun grau, wurde der Flugbetrieb<br />

unterbrochen. Es folgte das gemeinsame<br />

Frühstück am Start, auch das schmiedet zusammen<br />

und lässt die Vereinskultur entfalten.<br />

Da auch die Kameraden des Nachbarvereins<br />

nicht gekleckert - sondern geklotzt haben, fiel<br />

dieses Frühstück fast schon etwas pompös<br />

aus. Musikanlage, E-Grill und 4 Toster ließen<br />

die frischen Bäckerbrötchen zum Gaumenschmaus<br />

avancieren. Gefehlt hat uns einfach<br />

mal nichts. „Gutenmorgenkaffee“ am Start, wann<br />

gibt es das schon?<br />

Wie bestellt, der Himmel riss wenig später<br />

wieder auf und wurde gut gelaunt. Auch die<br />

weißen „Schafe“ standen auf der lecker blauen<br />

Himmelsweide. Die Wiese am Boden war<br />

auf einmal trocken, eben alles perfekt. Besser<br />

ging es nun wahrlich nicht. Zugegeben, ein<br />

Wermutstropfen war auch dabei. Das frühe<br />

Aufstehen haben Einige von uns leicht unterschätzt,<br />

auch ich. Ab Mittag wurde es etwas<br />

träger am Start, die Müdigkeit zollte ihren Tribut.<br />

Nun, daran haben wir unseren Flugbetrieb<br />

angepasst, Konzentration bzw. die<br />

Sinne geschärft. Es war wirklich<br />

der „perfect day“.<br />

Mein Fazit:<br />

Fotos: Sylvia Rettkowitz<br />

Zu dieser unchristlichen Zeit war der Rasen<br />

leider noch pitschnass, aber auch das hatte<br />

einen Reiz. Während der ersten Starts ließen<br />

Fahrwerksbereich und Sporn kurzzeitig ein<br />

Speed Boot rennen vermuten. Der noch „orange<br />

Ball“ stieg langsam auf und später quoll<br />

Foto: Olaf Mierheim<br />

- fällt dieses Mal kurz aus: Hebt<br />

man den Blick, so sieht man keine<br />

Grenzen. (Aus Japan)<br />

Bernd Streubel<br />

Aero-Club Berlin e. V.<br />

6<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Landesjugendvergleichsfliegen 2009 in Neuruppin<br />

oder ein „Kopfkino ohne Aufpreis“<br />

Von links nach rechts: Peter Wartig (stellv.<br />

Vizepräsident DAeC Berlin), Nicolai Herzog<br />

(2. Platz vom LSC Interflug aus Friedersdorf),<br />

Martin Rothe (1. Platz vom LSC Interflug<br />

aus Friedersdorf), Stefan Adamczyk (mit<br />

Preis von Stemme für Martin Rothe als<br />

Landesjugendleiter), Florian Döring (3. Platz<br />

vom BLCL vom Flugplatz Grambecker Heide).<br />

Foto: Michael Thomsen<br />

Stehend von links nach rechts: Maurits Berg (FCC Berlin aus Lüsse), Mathias Litzenberger<br />

(FCC, Lüsse), Max Kluge (AeCB, Reinsdorf), Jan-Hendrik Hanuschick (FTV Spandau,<br />

Neuruppin), Florian Henseke (FCC, Lüsse), Hendrik Noth (BLCL, Grambecker Heide), Levi<br />

Kern (LSC Kranich, Neuruppin) hockend von links nach rechts:Florian Schürkötter (LSC<br />

Kranich, Neuruppin), Rick Schütze (LSC IF, Friedersdorf) Florian Döring (BLCL, Grambecker<br />

Heide), Martin Rothe (LSC IF, Friedersdorf), Nicolai Herzog (LSC IF, Friedersdorf), vorne<br />

liegend:Stephanie Henkel (AeCB, Reinsdorf), Foto: Egbert Senz<br />

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und die<br />

Berliner Luftsportjugend traf sich vom<br />

28.08-30.08.2009 zum Landesjugendvergleichsfliegen,<br />

dieses Mal auf dem Segelflugplatz<br />

Neuruppin!<br />

Bereits in der Woche vor dem Vergleichsfliegen<br />

hatten Teilnehmer die Möglichkeit, bei der<br />

Trainingswoche mitzumachen. Im Laufe der<br />

Woche kamen Jugendliche mit Freunden und<br />

Helfern von insgesamt 6 verschiedenen Flugplätzen.<br />

Glücklicherweise war das Wetter in der letzten<br />

Augustwoche wirklich schön, so dass wir jeden<br />

Tag guten Flugbetrieb machen konnten.<br />

Am Samstag war es dann soweit. Nach dem<br />

Briefing entschied noch das Los, welche drei<br />

Teilnehmer pusten mussten. Große Überraschung:<br />

Alle Alkoholtests ergaben 0,0 Promille.<br />

Es konnte also gestartet werden.<br />

Insgesamt nahmen 14 Jugendliche aus sieben<br />

Berliner Vereinen am Wettbewerb teil. Bei drei<br />

Wertungsflügen hatten die Teilnehmer die Gelegenheit,<br />

die Jury von ihren Flugkünsten zu<br />

überzeugen. Rollenübungen, Kreiswechsel,<br />

hochgezogene Fahrtkurve, Slip und die Ziellandung<br />

wurden genau beobachtet.<br />

Danach durfte die Jury selber ihr Können unter<br />

Beweis stellen. Nun bewerteten die Teilnehmer<br />

kritisch die Flüge der Jurypiloten. Der letzte Pilot<br />

wurde traditionell samt Flugzeug zur Halle<br />

getragen. Ganz schön schwer so ein Astir.<br />

Weil der ganze Wettbewerb ohne Störungen<br />

und Schwierigkeiten verlief, konnten die Flieger<br />

schon am späten Nachmittag abgerüstet<br />

werden. Währenddessen wurde die Neuruppiner<br />

Kranichhalle aufwendig für die große Abschiedsparty<br />

umgestaltet. Die Möllner zeigten<br />

am Abend, dass sie nicht nur gut fliegen, sondern<br />

auch ausgezeichnet grillen können. So<br />

wurde bis in den Morgen gefeiert, getanzt und<br />

ganz viel gelacht.<br />

Doch spätestens zur Siegerehrung am nächsten<br />

Morgen waren alle wieder wach.<br />

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer<br />

für die guten Leistungen! Das Punktergebnis<br />

zeigt wie knapp die Platzierungen zusammen<br />

liegen.<br />

Wir gratulieren den Gewinnern Martin Rothe<br />

und Nikolai Herzog aus Friedersdorf zu einem<br />

Doppelsieg. Der dritte Platz ging an Florian<br />

Döring aus Mölln. Die beste Teilnehmerin war<br />

in diesem Jahr Stephanie Henkel aus Rheinsdorf,<br />

die sich mit einem siebten Platz super geschlagen<br />

hat, und die Vereinswertung gewann<br />

der LSC Interflug aus Friedersdorf mit großem<br />

Abstand.<br />

Die drei besten Piloten fahren Ende September<br />

zum Bundesjugendvergleichsfliegen nach<br />

Breitscheid – viel Erfolg dabei!<br />

Schade, dass wieder ein Landesjugendvergleichsfliegen<br />

vorbei ist. Aber spätestens in<br />

einem Jahr treffen wir uns in der Grambeker<br />

Heide in Mölln! Wir freuen uns jetzt schon drauf!<br />

Ein großes Dankeschön geht an die gute Organisation<br />

und die fleißigen Helfer, ohne die der<br />

Wettbewerb nicht so gut abgelaufen wäre.<br />

Florina Klein<br />

Dankeschön!<br />

Außerdem danken wir Ülis Segelflugbedarf<br />

GmbH (www.segelflugbedarf24.de) für gratis<br />

Fliegermützen, die bei allen sehr beliebt waren.<br />

Pro BUS<strong>IN</strong>ESS digital printing (www.pro-business.de)<br />

druckte uns die Urkunden gratis und<br />

das in bester Qualität. AKUSTIK Axel Kirsch<br />

(www.kirsch-akustik.de) ermöglichte den<br />

Technik-Equipment Spezialpreis. Dank Power<br />

Radio (www.power-radio.de) wurde ein Live-<br />

Interview am Wettbewerbstag übertragen.<br />

Der erste Platz gewann einen Flug mit einer<br />

Stemme der Firma STEMME AG (www.stemme.de).<br />

Vielen Dank für die Unterstützung!<br />

Teilnehmerwertung<br />

1 Martin Rothe LSC Interflug<br />

2 Nikolai Herzog LSC Interflug<br />

3 Florian Döring BLC Lilienthal<br />

4 Florian Henseke FCC Lüsse<br />

5 Rick Schütze LSC Interflug<br />

6 Florian Schürkötter LSC Kranich<br />

7 Stephanie Henkel Aero Club Berlin<br />

8 Levi Kern LSC Kranich<br />

9 Maximilian Kluge Aero Club Berlin<br />

10 Jan-Hendrik Hanuschik FTV Spandau<br />

11 Hendrik Noth BLC Lilienthal<br />

12 Robin Förster BaeC Mitte<br />

13 Mathias Litzenberger FCC Lüsse<br />

14 Mauritz Berg FCC Lüsse<br />

Vereinswertung<br />

1 LSC Interflug<br />

2 BLC Lilienthal<br />

3 LSC Kranich<br />

4 Aero Club Berlin<br />

5 FTV Spandau<br />

6 BaeC Mitte<br />

7 FCC Lüsse<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 7


Vorjahressieger Paul Rathmann und das Strausberger Team erneut vorn<br />

Jugendvergleichsfliegen des Landes Brandenburg<br />

Der Strausberger Paul Rathmann siegte vor<br />

Alexandra Kirchner aus Neuhausen und Johannes<br />

Lindner aus Stölln (v.l.), Foto: Frank-<br />

Dieter Lemke<br />

Erneut ganz vorn landeten die Strausberger<br />

Nachwuchspiloten beim Jugendvergleichsfliegen<br />

der Segelflieger des Landes<br />

Brandenburg vom 4. bis 6. September 2009<br />

und verteidigten damit erfolgreich die im<br />

Vorjahr errungenen Titel in der Einzel- und<br />

Teamwertung.<br />

Bei böig starkem Wind wurden alle 26 Piloten<br />

aus sieben Vereinen in Finsterwalde mit Bedingungen<br />

konfrontiert, wie es die Teilnehmer<br />

dieses traditionellen Vergleichsfliegens noch<br />

nie zuvor erlebt hatten. Das schwierige Wetter<br />

führte zur sicherheitsbewussten Entscheidung<br />

der Jury, beim ersten Wertungsflug alle<br />

C-Piloten, unter ihnen sechs aus Strausberg,<br />

mit Safety Pilot auf einem Doppelsitzer starten<br />

zu lassen. Beim schwierigen Landeanflug,<br />

der mit starken Böen geradezu gespickt war,<br />

wurde hier außerdem auf den Seitengleitflug<br />

verzichtet. Die Bedingungen verbesserten<br />

sich vor dem zweiten Wertungsflug und deshalb<br />

durften jene C-Piloten, die schon etwas<br />

mehr Erfahrung mitbrachten, ihren gewohnten<br />

Einsitzer fliegen und auch der Seitengleitflug<br />

wurde wieder in die Wertung aufgenommen.<br />

Trotz starker Konkurrenz aus den anderen Vereinen,<br />

die mit Alexandra Kirchner aus Neuhausen<br />

der Siegerin aus dem Jahre 2005 oder mit<br />

Johannes Lindner aus Stölln dem Sieger aus<br />

dem Jahre 2006 mitgebracht hatten, verteidigte<br />

der Strausberger Paul Rathmann seinen<br />

Erfolg aus dem Vorjahr. Mit dem 5. Rang von<br />

Max Lemke und dem gemeinsamen zehnten<br />

Platz von Rouven Lehmann und Julius Gäde<br />

gelang den Strausbergern schließlich auch die<br />

Verteidigung des Team-Titels vor Neuhausen<br />

und Stölln.<br />

Die große Zahl der Strausberger am Jugendvergleichsfliegen<br />

in diesem Jahr hat einen einfachen<br />

Grund: Gegenwärtig befinden sich 30<br />

Flugschüler in der Ausbildung, die in diesem<br />

Jahr bislang 9 A-, 8 B- und 9 C-Prüfungen<br />

erflogen haben. Zwei Piloten erwarben ihren<br />

Luftfahrerschein. Allein vier Flugschüler<br />

schafften den Sprung vom A- bis zum C-Abzeichen<br />

in diesem Jahr und weitere werden noch<br />

bis zum Oktober-Lehrgang folgen. Das ist ein<br />

Ausbildungsergebnis, das einer kommerziellen<br />

Segelflugschule nahe kommt und wie es auch<br />

die Strausberger selbst noch nie zuvor erreicht<br />

haben. Zurückzuführen ist dieses erstaunliche<br />

Ergebnis zu einem guten Teil auf das Engagement<br />

der ehrenamtlichen Segelfluglehrer, den<br />

Einsatz von Gastfluglehrern sowie auf klare<br />

Zielstellungen für jeden einzelnen Flugschüler<br />

mit ständigen Kontrollen in der Ausbildung –<br />

ganz nach dem Prinzip: Fördern heißt fordern!<br />

Für mindestens zwölf Flugschüler wird der<br />

Winter sicher besonders hart werden, denn<br />

bis zum nächsten Frühjahr sollen sie sich bei<br />

der Behörde der theoretischen Prüfung für<br />

den Luftfahrerschein stellen sowie das BZF<br />

erwerben. Darüber hinaus wird im kommenden<br />

Winter neben der üblichen theoretischen<br />

Ausbildung die Streckenflugtheorie bevorzugt<br />

auf dem Plan stehen, um die jungen Piloten<br />

in die Geheimnisse des Streckenfluges und<br />

des Wettbewerbssegelfluges einzuweihen.<br />

Da jedoch Streckenflüge ohne ein Fahrzeug<br />

für Rückholtouren keinen Sinn machen, hat<br />

der Verein einen entsprechenden PKW angeschafft,<br />

der künftig für diesen Zweck zur Verfügung<br />

stehen wird.<br />

Frank-Dieter Lemke<br />

Ausbildungsleiter FC Strausberg<br />

Team-Wertung<br />

1. FC Strausberg 113 Punkte<br />

2. LSV Neuhausen 128 Punkte<br />

3. FSV Stölln 130 Punkte<br />

4. FC Schönhagen 193 Punkte<br />

5. FK Brandenburg 210 Punkte<br />

Einzelwertung<br />

1. Paul Rathmann FC Strausberg 22 Pkt.<br />

2. Alexandra Kirchner LSV Neuhausen<br />

27 Pkt.<br />

3. Johannes Lindner FSV Stölln 28 Pkt.<br />

4. Stephan Genilke FSV Finsterwalde<br />

34 Pkt.<br />

5. Max Lemke FC Strausberg 39 Pkt.<br />

6. Benjamin Zimmerman FSV Stölln<br />

44 Pkt.<br />

6. Marius Wisheth FC Bronkow 44 Pkt.<br />

8. Phillip Zepezauer LSV Neuhausen<br />

50 Pkt.<br />

9. Billy Herrmann LSV Neuhausen 51 Pkt.<br />

10. Rouven Lehmann FC Strausberg<br />

52 Pkt.<br />

10. Julius Gäde FC Strausberg 52 Pkt.<br />

12. Christopher Schiese FC Schönhagen<br />

56 Pkt.<br />

13. Phillip Schossau FK Brandenburg 57 Pkt.<br />

14. Kilian Mähne FSV Stölln 58 Pkt.<br />

15. Dennis Tosch FK Brandenburg 60 Pkt<br />

Ministerpräsident Matthias Platzeck zu Gast<br />

bei Strausberger Segelfliegern<br />

Auf seiner Stippvisite durch das Land Brandenburg<br />

war Ministerpräsident Matthias Platzeck<br />

am 10. September 2009 in Strausberg unterwegs.<br />

Am späten Nachmittag weilte er auf dem<br />

Flugplatz und besuchte nicht nur die Stemme<br />

AG, deren Motorsegler weltweit fliegen,<br />

sondern auch die einheimischen Segelflieger.<br />

Selbstverständlich ließ es sich Matthias<br />

Platzeck nicht nehmen, mit einer S 10 und Michael<br />

Kaiser am Steuer eine Runde zu drehen.<br />

Danach kam er zum Start der Segelflieger,<br />

die ihn begeistert empfingen und ihn natürlich<br />

ebenfalls in die Luft befördern wollten. Trotz<br />

hartem Terminkalender nahm er sich tatsächlich<br />

dafür die Zeit, zumal ihn bereits der Flug<br />

mit der Stemme fasziniert hatte, und Torsten<br />

Dube, der Vereinsvorsitzende, pilotierte ihn<br />

schließlich auf der ASK 21 nach Start an der<br />

Winde über die grüne Stadt am See. Von dem<br />

ruhigen Gleitflug war er begeistert.<br />

Sein Herz für den Luftsport hatte Matthias<br />

Platzeck bereits 2005 bewiesen, als er bei der<br />

International Vintage Glider Rally, der Glider<br />

Classics Open, in Eggersdorf bei Müncheberg<br />

mit mehr als 100 Segelflugzeugen und 600 Segelfliegern<br />

aus Europa und Übersee, auf sehr<br />

angenehme Weise die Rolle des Schirmherrn<br />

ausfüllte.<br />

Text und Foto: Frank-Dieter Lemke<br />

8<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


V-Leitwerke trafen sich in Kammermark<br />

Fotos: Ralf Heinisch<br />

Startaufbau am 16.7. - Die Strecken führten bis in die Uckermarck<br />

Im jährlichen Rhythmus treffen sich Eigner<br />

und Piloten von V-Leitwerklern zu ein paar<br />

Tagen gemeinsamen Fliegens, diesmal im<br />

Juli 2009 bei Pritzwalk in der Prignitz.<br />

Salto D-9500 von Josef Fröhlich, Donauwörth, dahinter SH1<br />

D-0177 von Jürgen Hoffmann, Krefeld<br />

Mit 8 Teilnehmern fiel die Beteiligung in diesem<br />

Jahr geringer aus als in den letzten Jahren in<br />

Borkenberge, Gr. Moor (Burgdorf), Unterwössen<br />

und Vielbrunn (Odenwald). Das mag an<br />

den Entfernungen gelegen haben – die heute<br />

noch fliegenden V-Leitwerks-Segelflugzeuge<br />

entstammen im wesentlichen nun einmal weiter<br />

westlich gelegenen Werkstätten – oder auch<br />

am Schulferien-Termin in Berlin-Brandenburg,<br />

an deren Beginn wir als Ausrichter uns orientierten.<br />

In anderen Bundesländern war die Ferienzeit<br />

schon weit fortgeschritten oder hatte<br />

noch gar nicht begonnen.<br />

Ende des Tages<br />

Immerhin nahmen teil: 4 x SB 5, 2 x Salto,<br />

1x SH 1, 1x SHK. (Die beiden Letztgenannten<br />

aus dem Hause Schempp-Hirth fanden in der<br />

„Standard Austria“ ihre Fortsetzung).<br />

Der erste Tag des Treffens, Donnerstag, der<br />

16.7., lohnte schon die weite Anreise: Über die<br />

Seenplatte hinweg flogen die Clubklasse-Flieger<br />

bis an die Ückerseen und in die Schorfheide<br />

– dort allerdings mußten sie zeigen, wie man<br />

auch unter sich ausbreitender Cu-Bewölkung<br />

seine Wende erreicht und in gutes Wetter zurückfindet.<br />

Niemand landete außen. Die Flüge<br />

stehen auf den OLC-Seiten.<br />

Auch die „Märkische Allgemeine“ folgte der<br />

Einladung nach Kammermark und brachte in<br />

der Wochenend-Ausgabe des<br />

Regionalteils einen etwa halbseitigen,<br />

kenntnisreichen und<br />

gut bebilderten Artikel über das<br />

Treffen.<br />

Die folgenden drei Tage des<br />

Treffens brachten zwar fliegbares<br />

Wetter, die SB-5-Piloten<br />

zeigten auch, wie sie sich bei<br />

schwächster Thermik obenhalten<br />

können, einige erneuerten<br />

ihre Windenstart-Berechtigung,<br />

aber bemerkenswert war eigentlich<br />

nur noch der Grillabend<br />

mit den Berliner Akafliegern.<br />

Gerd von dem Hagen<br />

Der Segelflugplatz Kammermark ist umgeben von landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 9


Erstes Streckenflugtraining<br />

des Angelika-Machinek-Fördervereines (AMF) auf der Wasserkuppe<br />

Das erste Streckenflugtraining des AMF<br />

stand unter dem Motto „Allgemeine Verbesserungen<br />

des fliegerischen Niveaus“.<br />

Gleich 14 Frauen mit unterschiedlichen<br />

Flugerfahrungen, noch unterschiedlicheren<br />

Flugzeugen, in allen Altersgruppen und<br />

verschiedenen Mundarten (schwäbisch bis<br />

plattdeutsch) meldeten sich dazu an. Das<br />

Training sollte in geführten Gruppen statt<br />

finden und auch an Theorie sollte es nicht<br />

mangeln. Dazu nahmen sich bis zu sechs<br />

Trainer Zeit.<br />

Ursprünglich sollte das Training bereits am<br />

Samstag, den 15.08.09 auf der Wasserkuppe<br />

beginnen. Jedoch machte uns eine Biker-Veranstaltung<br />

einen Strich durch die Rechnung.<br />

Fa. Alexander Schleicher Segelflugzeugbau<br />

in Poppenhausen stellte uns freundlicherweise<br />

ihren Firmenparkplatz zum Abstellen der Flugzeuge<br />

zur Verfügung und so konnte am Sonntag<br />

Abend im Konvoi zur Wasserkuppe hoch<br />

gefahren werden. Das erste Briefing hielt der<br />

Leiter der örtlichen Segelflugschule, Harald<br />

Jörges. Zu den Besonderheiten des „Bergs der<br />

Flieger“ – wie bergab starten und gegen die<br />

Startrichtung wieder bergauf landen – zeigte<br />

er detailliert alle Außenlandefelder in näherer<br />

Umgebung auf. Im Anschluss legte Walter Eisele<br />

das tägliche Briefing auf zehn Uhr fest und<br />

teilte je eine Elevin zum Wetterbriefing in Zusammenarbeit<br />

mit Immo Raithel ein.<br />

Am Folgetag wurde schon vor dem Briefing eifrig<br />

gemeinsam aufgerüstet. Sarah Drefenstedt<br />

und Immo präsentierten beim Wetterbriefing<br />

den Durchgang einer Kaltfront und machten<br />

nicht viel Hoffnung auf einen Flugtag. Allerdings<br />

war die Motivation so hoch, dass sich alle<br />

am Startaufbau beteiligten. Nach Stunden des<br />

Wartens wurden die Trainings gecancelt, freies<br />

Fliegen war aber durchaus erwünscht. Während<br />

die einen die am Platz ansässige<br />

ASK 21 Mi testeten, probierten andere<br />

ihre gecharterten Flugzeuge aus<br />

und gewöhnten sich an die doch für<br />

viele unbekannte Umgebung.<br />

Am Dienstag waren alle gut vorbereitet<br />

und so wurden in vier Gruppen<br />

300 bis 450 km ausgeschrieben. Um<br />

12 Uhr hatten alle drei Schleppmaschinen<br />

das komplette Feld in die Luft<br />

gebracht. Leider erreichte die angekündigte<br />

Warmluft die Rhöner Gegend<br />

früher als erwartet und so gab<br />

es vier Außenlander, die aber alle sehr dicht an<br />

den Platz heran kamen.<br />

Der nächste Tag sollte uns mäßige Blauthermik<br />

bescheren. Durch täglich dazu kommende Trainer<br />

und Trainees sollte heute in fünf Gruppen<br />

gestartet werden. Nach ungeduldigem Warten<br />

startete Walter Eisele gegen frühen Nachmittag<br />

und gab Informationen wie „Jetzt habe ich<br />

12 cm voll!“ nach unten. Daraufhin wurden die<br />

motorbetriebenen Mädels dazu geschickt. In<br />

380 m über Platz hielten sie sich allerdings nur<br />

eine knappe Stunde und so wurde auch dieser<br />

Tag neutralisiert.<br />

Fotos: Mirja Klicks<br />

Die Wetteraussichten für den Donnerstag waren<br />

stark- und querwindig voraus gesagt und<br />

so wurde von Harald nochmals nachgebrieft.<br />

Zudem sollte es, wenn überhaupt, auch spät<br />

los gehen. Gaby Haberkern überbrückte die<br />

Wartezeit mit einer Theorieeinheit über mentale<br />

Streckenflugvorbereitung. Danach starteten<br />

die Neuankömmlinge, um sich den Platz<br />

– leider nur für kurze Zeit – zumindest einmal<br />

von oben anzuschauen. Allen anderen wurde<br />

freigestellt, ob sie fliegen wollen. Da am Abend<br />

bereits fest stand, dass der nächste Tag unfliegbar<br />

wird, wurde für Freitag eine Führung<br />

bei der Fa. Alexander Schleicher organisiert.<br />

Nach einer intensiven Besichtigung des Segelflugzeugwerks<br />

wird wohl auf dem Wunschzettel<br />

der einen oder anderen Trainingsteilnehmerin<br />

zu Weihnachten eine ASG 29 stehen. Im<br />

Anschluss gab es einen Vortrag über Stressbewältigung<br />

und Entspannungsübungen. Danach<br />

wurde über Gesamtrettungssysteme und<br />

Schwerpunktlagen diskutiert. Als Highlight bekamen<br />

wir nachmittags eine Führung, die vor<br />

wenigen Jahren noch nicht möglich gewesen<br />

wäre: Alle Gebäude lagen im ehemaligen militärischen<br />

Sperrbezirk. Oldtimer-Verein; Ursinushaus,<br />

in dem noch heute der DWD eine<br />

Außenstelle hat; die ursprüngliche Rhöngeiststube<br />

und das Lilienthalhaus, das die Gedenkstätte<br />

aller tödlich verunglückten Segelflieger<br />

ist, konnten ehrfürchtig bestaunt werden. Abschließend<br />

stellte Susanne Schödel das AMF<br />

Mentoring-Programm für die Jahre 2009/2010<br />

vor. Dies dient der nachhaltigen sportlichen<br />

Weiterentwicklung von talentierten und ambitionierten<br />

Segelfliegerinnen. Einige der zukünftigen<br />

Mentoren und deren Mentees konnten<br />

sich bereits vor Ort beschnuppern.<br />

Am offiziell letzten Trainingstag wurde in sechs<br />

Gruppen geflogen. Das so gut erwartete Wetter<br />

entwickelte sich abermals schwieriger als<br />

erhofft und so war schnell klar, dass die geplanten<br />

Strecken von 250 bis 500 km deutlich<br />

kleiner werden würden. Heute wollten alle rum<br />

kommen, da sich zwei Drittel aller Teilnehmer<br />

auf die bevorstehende Heimreise vorbereiten<br />

wollten. So kam über 300 km niemand hinaus<br />

und alle kamen sicher wieder am Platz an. Für<br />

den Sonntag stellten sich Walter, Susanne und<br />

Immo nochmals als Trainer zur Verfügung. Die<br />

fünf noch verbliebenen Mädels kamen damit<br />

noch ein letztes Mal in den Genuss eines Intensivtrainings.<br />

Von diesem Erlebnis werden sicher alle Teilnehmer<br />

noch lange schwärmen: Trotz nur zwei<br />

wirklich gut fliegbaren Tagen kamen 10.000<br />

Streckenkilometer zusammen. Die Stimmung<br />

war durchweg kameradschaftlich und locker.<br />

Jeder Trainer gab sein Wissen selbstlos weiter.<br />

Der Dank der Zöglinge drückte sich durch uneingeschränkte<br />

Empfänglichkeit für Verbesserungsvorschläge<br />

aus. Auf eine gelungene Veranstaltung<br />

und eine Wiederholung des AMF<br />

Streckenflugtrainings wurde am letzten Abend<br />

bereits angestoßen. Der Anfang ist gemacht –<br />

auf dem Berg der Segelflieger.<br />

Inga Wiesner<br />

10<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Am ältesten Flugplatz der Welt<br />

Großartiger Wettkampf<br />

Das großartige Organisationsteam nach<br />

der Auszeichnung, Foto: F. Lemke<br />

Die Sieger in der Clubklasse: Dennis Behnke<br />

vor Thomas Schubert und Benjamin Schüch<br />

Foto: F. Lemke<br />

Eine verlorene Wette machte das Abrüsten zur<br />

gelungenen Travestie-Show, Foto: D. Behnke<br />

In diesem Jahr standen wieder die Qualimeisterschaften<br />

für die Deutschen Junioren<br />

an. Auch sollten in Brandenburg<br />

neue Landesmeister ermittelt werden. Am<br />

ältesten Flugplatz der Welt, in Stölln bei<br />

Rhinow, wurden beide Anlässe kombiniert.<br />

Die 50 Teilnehmer aus ganz Deutschland<br />

reisten am 24.07. an. Damit alle noch Gelegenheit<br />

hatten, sich einen Tag lang in die<br />

örtlichen Gegebenheiten einzufinden, wurde<br />

das Wetter des Jahres erst zum 26.07.<br />

bestellt. Und dann ging‘s ab. Aber richtig!<br />

An sechs Wertungstagen hintereinander legten<br />

die Club- und Standardklassepiloten auf 325<br />

Flügen satte 75000 Streckenkilometer zurück.<br />

Die bis dato von ziemlich blödem Streckenwetter<br />

geplagte Fliegerseele atmete befreit auf. So<br />

konnten im Durchschnitt pro Flug und Teilnehmer<br />

290 Kilometer „geruppt“ werden, wie es im<br />

Sprachduktus der Brandenburger und Berliner<br />

Elite-D-Kader hieß.<br />

Beide Klassen wurden vom Wettbewerbsleiter,<br />

Johannes Hille, auf anspruchsvolle Racing-Aufgaben<br />

geschickt, die ausschließlich<br />

1000-Punkte-Wertungen ermöglichten. Nur an<br />

je einem Wertungstag gab es ausnahmsweise<br />

eine SAA-Task. Man wollte den Thermikgott<br />

ja nicht herausfordern und so blieb er bis zum<br />

Wettbewerbsende wohlgesonnen. Die Standardklasse<br />

flog sechs Tage hintereinander,<br />

während die 37 Piloten der Clubklasse nach<br />

vier absolvierten Wertungstagen die Nase<br />

erst einmal voll hatten und unter Rebellenführer<br />

Dennis Behnke, eindrucksvoll meuterten.<br />

Letztlich war es die richtige Entscheidung – immer<br />

nur Fliegen ist ja auch langweilig.<br />

Am Bierwagen, der immer pünktlich zur Landephase<br />

an der Piste bereit stand, herrschte<br />

allzeit relaxte Laune. Auf dem gemütlichen<br />

Campingplatz breitete sich im wohltuenden<br />

Schatten der hohen Bäume rasch eine familiäre<br />

Atmosphäre aus. Vor dem Vereinsheim, wo<br />

es jederzeit eine warme Mahlzeit und starken<br />

Kaffee im Überfluss gab, konnten sich die fleißigen<br />

Helfer und Schlepppiloten großartige<br />

Fliegergeschichten erzählen, während sie die<br />

tollkühnen Männer und Ladies in ihren fliegenden<br />

Kisten zurück erwarteten. Die im Teilnehmer-<br />

und Helferfeld insgesamt sehr gute<br />

Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als sich<br />

die vier Jungs vom WL-Team am vorletzten<br />

Wertungstag daran machten, nach der Landung<br />

im sexy Damenbikini die Flugzeuge zu<br />

waschen.<br />

motiviert bei der Sache. So blieben auf Seiten<br />

der Teilnehmer kaum Wünsche offen. Alle<br />

kleinen Probleme wurden umgehend behoben.<br />

Das Feld wurde an jedem Tag in einer guten<br />

Stunde in die Luft katapultiert. Fünf Wilgas und<br />

eine G109 bewiesen zuverlässig, was in ihnen<br />

steckt.<br />

Sieger? Ja, Sieger gab es auch. In erster Linie<br />

sind natürlich alle Sieger. Gewonnen haben<br />

Teilnehmer wie Helfer und Organisatoren: Und<br />

zwar an Spaß und Erfahrung. Darüber hinaus<br />

sollen die sehr überzeugenden Start-Ziel-<br />

Siege von Dennis Behnke in der Clubklasse<br />

Eine richtig dufte Leistung lieferte die Jungmeteorologin<br />

Sarah Drefenstedt ab. Sie überzeugte<br />

nicht nur fliegerisch, sondern sorgte bei<br />

ihrer Primäre als Wettbewerbsmeteorologin<br />

dafür, dass das Wetter jeden Tag nahezu optimal<br />

ausgereizt wurde. Auch das insgesamt<br />

sehr junge Organisationsteam des Ausrichters<br />

war jederzeit verantwortungsbewusst und top<br />

und Robin Förster in Standardklasse Erwähnung<br />

finden. Robin lieferte als jüngster Teilnehmer<br />

eine überaus konstante Leistung ab,<br />

die erkennen lässt, welch starkes Potential in<br />

den nächsten Jahren abrufbar ist. Dennis hatte<br />

das größte und lustigste Helferteam dabei,<br />

weshalb sein Sieg nicht verwundern muss. Nebenbei<br />

gab er gemeinsam mit dem Sachsen-<br />

> Seite 12<br />

Gesamtwertung Clubklasse<br />

Gesamt<br />

-rang WBK Name Land Flugzeug Gesamtpunkte<br />

1 WL Behnke, Dennis Niedersachsen Std Cirrus,b 4936<br />

2 EX Schubert, Thomas Sachsen Std. Cirrus 4928<br />

3 3RD Schuech, Benjamin Sachsen Jantar Std. 3WL 4758<br />

10 3J Habertag, Mathias Brandenburg LS 1f, 45 4390<br />

12 B3 Schoebe, Erik Brandenburg Jantar Std. 3 4277<br />

14 IFF Hoenicke, Patrick Brandenburg DG 300 4247<br />

17 HZ Zitzmann, Peer Brandenburg Jantar Std. 3 4148<br />

18 GM Maixner, Karsten Brandenburg Std Cirrus ,b 4115<br />

Gesamtwertung Standardklasse<br />

1 ML Foerster, Robin Berlin Discus 5876<br />

2 EN Florin, Jonas Berlin LS 8 5660<br />

3 NF Drefenstedt, Sarah Brandenburg LS 8 5485<br />

6 MS Hoffmann, Harald Brandenburg LS 3a 4291<br />

8 SB Novatscheck, Eike Brandenburg ASW 20 3193<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 11


Am 9. August 1896, vor 113 Jahren<br />

Vortrag anläßlich der Lilienthal-Ehrung<br />

am 08.08.2009 in Stölln<br />

Die Sieger in der Standardklasse: Robin Förster<br />

vor Jonas Florin und Sarah Drefenstedt,<br />

Foto: F. Lemke<br />

Express, Thomas Schubert, Christoph Spank<br />

und Benjamin Schüch, mächtig Gas. Alle vier<br />

lieferten eine beeindruckende Teamflugleistung<br />

ab. Die Landesmeistertitel sicherten sich<br />

Mathias Habertag auf LS1 und Sarah Drefenstedt<br />

auf LS8. Schaut man auf das Abschneiden<br />

der Landeskinder, so erkennt man deutlich<br />

die noch schlummernden aber dennoch gewaltigen<br />

Ressourcen, die im Brandenburger Streckensegelflug<br />

stecken.<br />

Ihr furioses Finale erlebte die Landesmeisterschaft<br />

bei der Abschlussfete, als eine nur für<br />

diesen Anlass gegründete Band aus regional<br />

bekannten Musikern the oldest airfild für<br />

zwei Stunden kräftig rockte. Sie fegte über 30<br />

Rock-, Punk-, Folk- und Rockabilly-Songs durch<br />

die morsche Segelflughalle. Der Höllenlärm<br />

schien bei den tanzenden Segelfliegern gut anzukommen.<br />

Alle anderen gingen am Bierwagen<br />

in Deckung.<br />

Dank für den tollen Wettbewerb geht seitens<br />

der Teilnehmer vor allem an die Thermik und<br />

an den Ausrichter. Der Ausrichter dankt den<br />

netten Teilnehmern und seinen großzügigen<br />

Sponsoren, allen voran dem Land Brandenburg,<br />

was durch den Schirmherrn, Bildungsund<br />

Sportminister, Holger Rupprecht, adäquat<br />

vertreten war. Alle Ergebnisse sind über die<br />

StrePla-Scoring-Website abrufbar. Auch dem<br />

StrePla-Team dankt der Ausrichter ganz herzlich<br />

für die Möglichkeit, mit diesem benutzerfreundlichen<br />

Programm, kostenlos auswerten<br />

zu dürfen. Eine Nachlese des Wettkampfes<br />

kann auf der Homepage www.lm2009.edor.org<br />

stattfinden.<br />

Was bleibt? Neben vielen schönen Erinnerungen<br />

und einem geschlachteten „Phrasenschwein“<br />

bleibt die Erkenntnis, dass der alte<br />

Otto sicherlich seine Freude an diesem Wettkampf<br />

gehabt hätte.<br />

Vom Fliegerberg aus flüstert sein Geist, „kommt<br />

recht bald wieder ins Havelländer Streckenparadies<br />

nach Stölln.“<br />

FSV Stölln<br />

Am 9. August 1896, vor 113 Jahren, flog Otto<br />

Lilienthal hier, direkt über uns, talwärts. Es<br />

war ein Sonntag mit Kaiserwetter, vormittags<br />

gegen 11 Uhr. Sein Helfer Paul Beylich<br />

stand oben am Startpunkt, auf dem Gipfel<br />

des damals unbewaldeten Gollenberges,<br />

dort, wo jetzt die „Windharfe“ steht. Paul<br />

Beylich hatte den Auftrag, die Flugzeit zu<br />

stoppen und die Flugstrecke zu messen.<br />

Die Werte teilte er Lilienthal dort unten am<br />

Landepunkt mit, der leider nicht markiert<br />

ist. Danach half er, den Gleiter wieder bergan<br />

zu schleppen.<br />

„22 Sekunden und mehr als 250 Meter" sagte<br />

Beylich zu Lilienthal, als er unten angekommen<br />

war – da waren bereits etwa 10 Minuten seit<br />

Lilienthals Landung vergangen.<br />

Zu der Zeit, von der die Rede ist, war Lilienthal<br />

44, Beylich 22. „Ganz gut für den Anfang" mag<br />

Lilienthal geantwortet haben. Eine knappe<br />

Stunde später nahm Lilienthal da oben auf der<br />

Höhe des Berges Anlauf zum zweiten Flug an<br />

jenem Tag. Wenn wir dabei gewesen wären<br />

und hier gestanden hätten, dann hätten wir<br />

beim Überflug instinktiv die Köpfe eingezogen<br />

und verschreckt dem Flieger nachgeschaut.<br />

Paul Beylich meldete Lilienthal ähnlich gute<br />

Ergebnisse wie nach dem ersten Flug. Danach<br />

gönnten sich beide eine Pause, bis sie das<br />

etwa 25 Kilogramm schwere Fluggerät erneut<br />

in Startposition brachten. Inzwischen war die<br />

gleißende Sonne höher gestiegen, beschien<br />

intensiv den Bergrücken und verursachte damit<br />

aufsteigende Warmluft, Aufwind und Sonnenböen.<br />

Die Akteure nahmen die Veränderungen<br />

kaum wahr: Es war ja Schönes Wetter!<br />

Sportlich wie immer nahm der mutige, erfolgreiche<br />

Lilienthal beherzt Anlauf zum vierten<br />

Flug. Auf seine Arme gestützt und den Gleiter<br />

mit seinen Händen haltend, lief er, immer<br />

schneller werdend, um den dynamischen Auftrieb<br />

zu bewirken. Bald hing Lilienthal fliegend<br />

in seinem Apparat und gewann schnell Höhe,<br />

15 Meter etwa.<br />

"Es war ziemlich windig", erinnerte sich Paul<br />

Beylich später, aber immerhin nicht so stark,<br />

dass sich der Meister abhalten ließ, weitere<br />

Flüge durchzuführen. Drei ausgezeichnete Flüge<br />

hatte er schon absolviert, und nun, es war so<br />

gegen Vierteldrei, startete er zum vierten und<br />

letzten Flug. Wie ging es weiter? Beylichs<br />

Kommentar: „Anfangs ging alles in Ordnung,<br />

bis es auf einmal schien, als stehe der fünfzehn<br />

Meter über dem Erdboden schwebende Apparat<br />

völlig still! Ich sehe ihn noch deutlich vor<br />

meinen Augen” – so berichtete er weiter, „wie<br />

der Meister mit den Beinen strampelnd den<br />

Versuch machte, dem Apparat Neigung zu<br />

geben. Er neigte sich auch, aber zu stark. Er<br />

schoss steil nach unten der Apparat, mit dem<br />

Lilienthal schon hunderte von Flügen einwandfrei<br />

ausgeführt hatte”. (Nachzulesen in der Berliner<br />

Volkszeitung vom 7.Mai 1933.)<br />

Paul Beylich lief so schnell er konnte den Berg<br />

hinunter zur Absturzstelle – hierher! – und zog<br />

den Besinnungslosen unter dem Gleiter hervor.<br />

Als Lilienthal wieder zu sich kam, soll er<br />

gesagt haben: „Na, ist nicht so schlimm, kann<br />

immer mal vorkommen. Jetzt ruhe ich mich<br />

ein wenig aus, und dann machen wir weiter!”<br />

Aber beim Aufschlagen hatte sich der mutige<br />

Flieger einen Halswirbel gebrochen. Mit einem<br />

Pferdegespann brachte man den Hilflosen in<br />

den Dorfgasthof, der heute „Zum 1. Flieger”<br />

genannt wird.<br />

Während der Fahrt dorthin soll Lilienthal mehrmals<br />

gerufen haben – jedenfalls berichtete das<br />

der Kutscher so – : „Ich lebe ja noch! Ich bin<br />

Otto Lilienthal aus Lichterfelde!” Als der herbei<br />

gerufene Arzt Dr. Niendorf den Verunglückten<br />

untersuchte, konnte Lilienthal, der als Allererster<br />

den Menschenflug verwirklicht hatte, zwar<br />

beide Arme bewegen – aber sein ganzer Körper<br />

war gelähmt. Die Kunst des Doktor Niendorf<br />

war erschöpft. Er ließ den Bruder Gustav<br />

holen, und beide brachten Otto Lilienthal in<br />

dreistündiger Fahrt von Stölln nach Neustadt/<br />

Dosse. Er war während der Kutschfahrt bei<br />

voller Besinnung, und erst bei der anschließenden<br />

Bahnfahrt nach Berlin, in die damalige<br />

Klinik des berühmten Chirurgen Dr. Bergmann,<br />

verlor er das Bewusstsein. Jede Hilfe kam zu<br />

spät, und Otto Lilienthal verstarb am Abend<br />

des 1O. August 1896. „Letzte Worte” sind – obwohl<br />

das die nationalen Patrioten von damals<br />

so kolportierten – nicht gesprochen worden.<br />

Jedenfalls haben weder Arzt noch Bruder Gustav<br />

bestätigt, dass die Worte „Opfer müssen<br />

gebracht werden!” Otto Lilientahls letzte Worte<br />

gewesen seien. Das hätte auch seinem Ideal<br />

nicht entsprochen, die Theorie mit der Praxis<br />

zu verbinden, auf dieser Grundlage Erfolg zu<br />

haben und für die Menschheit ein – wie er es<br />

nannte – „Kulturinstrument” zu schaffen, nämlich<br />

das Fluzeug, wozu Otto Lilienthal und kein<br />

anderer die Voraussetzungen schuf.<br />

Es gibt Veranlassung zur Beantwortung der<br />

Frage, wohin der erste erfolgreiche Flugpionier<br />

12<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


gehört und wer Anspruch auf ihn hat:<br />

Das sind wir alle! Insbesondere aber seine Geburtsstadt<br />

Anklam, wo LilienthaI sein eigenes<br />

Museum hat. Es ist wohl das Bedeutendste<br />

seiner Art weltweit. Dankbar sind die Lilienthal-<br />

Enthusiasten dem dortigen Direktor Dr. Bernd<br />

Lukasch und seinem Kollektiv, aber auch dem<br />

Land Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt<br />

Anklam für die grosszügige finanzielle und materielle<br />

Unterstützung, von der die Pflege des<br />

Lilienthal-Erbes abhängt. Nicht zu begreifen<br />

ist allerdings, warum Anklam den Ehrennamen<br />

„LilienthaI Stadt” ablegte.<br />

Auch der Berliner Bezirk Steglitz hat einen<br />

solchen Anspruch, wo Lilienthal mit seiner<br />

Familie wohnte und seinen Fliegeberg errichtete,<br />

das welterste künstlich angelegte Fluggelände<br />

überhaupt. Gegenwärtig hinterläßt das<br />

ganze Gelände allerdings einen ziemlich ungepflegten<br />

Eindruck, was auch auf das erste,<br />

Otto LilienthaI gewidmete Denkmal, der Ikarus<br />

im Bäkepark, zutrifft. Sicherlich könnte das<br />

rührige, das Erbe LilienthaIs pflegende Heimatmuseum<br />

Steglitz durch Fürsprache und Eigeninitiative<br />

behilflich sein und unseren Freund<br />

Hartmut Röder unterstützen.<br />

Die Bundeshauptstadt Berlin verläßt sich bezüglich<br />

ihrer Mitverantwortung für die Pflege<br />

des Lilienthal-Erbes – schließlich befand sich<br />

in der Mitte Berlins, in der Köpenicker Straße,<br />

LilienthaIs Maschinenfabrik, die zugleich die<br />

weltweit erste Flugzeugmanufaktur war – auf<br />

das Deutsche Technik Museum. Dort wurde<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Holger<br />

Steinle zwar eine sehenswerte und LilienthaI<br />

ehrende Ausstellung organisiert, aber ihn als<br />

„Einen der bekanntesten deutschen Flugpioniere”<br />

zu bezeichnen, ist unangemessen. Wie<br />

der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit<br />

zu Otto LilienthaI steht, ist ja bekannt. Ich habe<br />

ihn schon oft mit der mir gegenüber gemachten<br />

Äußerung zitiert: „Was hat denn der schon<br />

vollbracht!” Diese Haltung spiegelt sich auch<br />

in dem Beschuß der Berliner SPD wider, mit<br />

der Schließung des Flughafens Tegel auch seinen<br />

Beinamen „Otto LilienthaI” verschwinden<br />

zu lassen, der ihm anläßlich der 750-Jahrfeier<br />

Berlins verliehen worden war.<br />

Das Deutsche Museum München sieht sich,<br />

wie Dr. Walter Rathjep, der langjährige Leiter<br />

der dortigen Abteilung Luft- und Raumfahrt<br />

feststellte, als “Hüter des flugtechnischen<br />

Nachlasses von Otto LilienthaI”. Den münchner<br />

Kollegen, insbesondere den Herren Rathjen,<br />

Heinzerling und Holzer ist mehrfach bescheinigt<br />

worden, dass entsprechende Objekte, Pläne,<br />

Handschriften und Fotos verantwortungsvoll<br />

systematisch geordnet und der öffentlichen<br />

Nutzung erschlossen wurden. Aber das genügt<br />

den eigenen Ansprüchen nicht:<br />

Deutschland – ja weltweite Aktivitäten müsste<br />

man vom selbsternannten Hüter des Lilienthal-<br />

Erbes wohl erwarten können.<br />

Vereine und Gesellschaften tragen den Ehrennamen<br />

„Otto Lilienthal”. Vielen davon ist es<br />

ernst damit, andere sonnen sich darin. Nehmen<br />

wir als Beispiel die Segelflieger und Drachensportler,<br />

die eigentlich immer etwas dafür tun,<br />

das Andenken an unseren Urvater hoch zu halten<br />

und zu erneuern. Andere, wie die Deutsche<br />

Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, die den<br />

Schmückenden Beinamen „Lilienthal Oberth”<br />

trägt, ist um die Pflege des Erbes der beiden<br />

Namensgeber weniger bemüht. Auf den jährlich<br />

stattfindenden Luft- und Raumfahrt Kongressen<br />

spielen beide, nicht mal alternierend,<br />

als Gegenstand von Plenarvorträgen, die von<br />

allen Teilnehmern gehört werden könnten keine<br />

Rolle. Dadurch vergibt man sich eine Gelegenheit,<br />

das Vermächtnis der beiden Vorreiter<br />

in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit<br />

wach zu halten.<br />

Gerade das taten und tun andere mit ihren Veröffentlichungen<br />

wie zum Beispiel Gerhard Halle,<br />

Klaus Kopfermann, Dr. Gerhard Wissmann,<br />

Karl-Dieter Seifert, Dr. Michael Waßermann,<br />

Dr. Bernd Lukasch, Dr. Günter Schmitt und, der<br />

Beste von diesen, Werner Schwipps, der wohl<br />

die meisten und wichtigsten Publikationen zu<br />

Lilienthals Wirken und zu seiner Bedeutung für<br />

die gestrige und heutige Flugtechnik veröffentlicht<br />

hat.<br />

Dennoch ist ein beängstigendes NICHTwissen<br />

zu Otto Lilienthal unter den Deutschen<br />

als auch anderen Weltbürgern festzustellen!<br />

Wie sonst ist zu erklären, daß im Ergebnis<br />

einer ZDF-Umfrage nach dem berühmtesten<br />

Deutschen Otto Lilienthal auf Platz 75 einkam.<br />

Albert Einstein und Martin Luther, mit denen<br />

Lilienthal aus gesellschaftlicher Sicht meines<br />

Erachtens gleichrangig wäre, belegten zwar<br />

bessere Plätze, aber auch keine vorderen. Die<br />

waren von den west- und ostdeutschen Umfrageteilnehmern<br />

Adenauer und Marx vorbehalten<br />

worden.<br />

Zum Schluß ergibt sich die Frage, was zu tun<br />

wäre:<br />

Otto Lilienthal gehört in allererster Linie<br />

hierher,nach Stölln! Hier hat er zwischen 1893<br />

und 1896 seine größten Erfolge erzielt, hat die<br />

Menschheit das Fliegen gelehrt – sowohl am<br />

Hauptmannsberg als auch hier, am Gollenberg.<br />

Hier setzte er seine Fliegen-Lern-Methode<br />

„Vom Schritt zum Sprung, vom Sprung zum<br />

Flug” in die Tat um, hier verband er Theorie<br />

und Praxis, indem er die Lösung des Flugproblems<br />

aus der Studierstube in die sprichwörtliche<br />

berliner und brandenburger Luft holte. Er<br />

gehört in das märkische Land, nach Derwitz/<br />

Krielow, wo ihm der Durchbruch zur Verwirklichung<br />

des Menschenfluges als uralten Traum<br />

der Altvorderen am 30.8.1891 gelang.<br />

Bürgermeister Behrendt und Herr Schönefeld<br />

pflegen dort das Lilienthal-Erbe ehrenvoll. Hier<br />

nutzte Lilienthal längst allein ohne seinen Bruder<br />

Gustav, den damals unbewaldeten Gollenberg<br />

als naturgegebenes Fluggelände aus,<br />

hier, wo sich noch heute der weltälteste lizensierte<br />

und in Betrieb befindliche Sonderlandeplatz<br />

befindet.<br />

Derzeit vollziehen sich hier in Stölln die wichtigsten<br />

und nachhaltigsten Aktivitäten der Pflege<br />

des Lilienthal-Erbes und der Lilienthal-<br />

Ehrungen, finanziell und materiell großzügig<br />

mit mehr als 1,3 Millionen EURO vom Land<br />

Brandenburg, dem Landkreis Rathenow und<br />

der Gemeinde Gollenberg/Stölln unterstützt.<br />

Tonangebend ist dabei der Lilienthal-Verein<br />

Stölln e.V., dessen Vorstand unter der Leitung<br />

unseres Freundes Horst Schwenzer<br />

im Zusammenwirken mit den hochverehrten<br />

Bürgermeisterinnen Sybille Haling und Iris<br />

Hoffmann bemerkenswerte Leistungen vollbracht<br />

hat. Die Pflege des Lilienthal Erbes in<br />

der 1989 von der <strong>IN</strong>TERFLUG-Besatzung<br />

Kallbach hierher überführten IL-62 „LADY<br />

AGNES”, sowie der bevorstehende Aus- und<br />

Umbau der Alten Brennerei zum Lilienthal-<br />

Centrum sind zweifellos DIE herausragenden<br />

Ereignisse. Man kann Euch, liebe Stöllner<br />

Freunde, dafür mit Worten nicht genug danken:<br />

Alle Achtung und Anerkennung!<br />

Wie andernorts sind wir aber auch hier nicht<br />

wesentlich über regional bedeutsame Ergebnisse<br />

hinaus gekommen.<br />

Deshalb solltet Ihr Euch und wir uns vornehmen,<br />

das Richtfest des Lilienthal-Centrums<br />

oder dessen feierliche Eröffnung mit einer<br />

überregionalen, nationalen, vielleicht sogar<br />

internationalen, alle Lilienthal-Repräsentanten<br />

einbeziehenden großen LILIENTHALTAGUNG<br />

zu verbinden, die dem 120. Jahrestag des ersten<br />

Menschenfluges gewidmet sein sollte.<br />

Zwei wichtige Punkte müssten auf deren Tagesordnung<br />

stehen: Die verbesserte Koordinierung<br />

aller unserer Lilienthal-Aktivitäten, und<br />

möglichst unter der Schirmherrschaft des Koordinators<br />

der Bundesregierung für die Deutsche<br />

Luft- und Raumfahrt, die Vorbereitung<br />

des LILIENTHAL-JAHRES 2016 anlässlich des<br />

125.Jahrestages der weltverändernden Ereignisse<br />

von 1891, die untrennbar mit dem Wirken<br />

und mit dem Namen Otto Lilienthal; verbunden<br />

sind, und den wir alle gemeinsam heute und<br />

hier so eindrucksvoll ehren.<br />

* Anmerkung: Alle im Vortrag geäußerten Kritiken<br />

und Vorschläge sind persönliche Auffassungen<br />

des Autors.<br />

Dr. Joachim Grenzdörfer<br />

Luftfahrtpublizist<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 13


Präzisionsflugweltmeisterschaften 2009<br />

Torun/Polen 19.07. – 26.07.09<br />

Dies ist kein Bericht von Weltmeistern,<br />

sondern von Teilnehmern, die viel Spaß<br />

am Fliegen haben und sich anstrengen<br />

im Wettbewerb mit anderen Nationen zu<br />

bestehen und ihr Bestes zu geben. Ich<br />

spreche von Thomas Kirchner aus Cottbus<br />

/ Brandenburg, Henry Franzkowiak aus<br />

Nardt / Sachsen und Marcus Ciesielski aus<br />

Essen-Mülheim / Nordrhein-Westfalen, alle<br />

drei Mitglieder des Deutschen Präzisionsflugverein<br />

e.V.<br />

Zu solch einem Wettbewerb kann man nicht<br />

ohne Vorbereitung gehen und so war für den<br />

11. und 12. Juli ein Training in Rothenburg /<br />

Görlitz angesetzt. Mitglieder des Präzisionsflugvereins<br />

hatten eine Strecke vorbereitet, die<br />

sekundengenau abgeflogen werden musste. Es<br />

gab Wendepunktbilder, Streckenbilder und Zeichen,<br />

deren Lage genau in die Wettbewerbskarte<br />

(Generalkarte 1:200.000) einzutragen<br />

waren. Die verschiedenen Landungen wurden<br />

ebenfalls geübt: normale Landung, Power off<br />

mit Landeklappen, Power off ohne Landeklappen<br />

und eine Landung über eine 2 Meter hoch<br />

gespannte Schnur.<br />

Marcus und ich stießen erst am Samstagabend<br />

(11.07.09) dazu. Nach dem Quartierbezug in<br />

der sächsischen Polizeiakademie folgte ein<br />

geselliger Abend in der Flugplatzgaststätte mit<br />

Präzisionsfliegern aus Südafrika, der Schweiz<br />

und vielen Fliegerfreunden. Auf dem Flugplatz<br />

Rothenburg fehlte es uns an nichts und es<br />

lohnt sich, hier mal hin zu fliegen. Interessant<br />

ist auch das Flugplatzmuseum.<br />

Am Mittwoch (15.07.09) ging es dann nach Polen.<br />

Als Formation flogen wir in Richtung Forst<br />

zur polnischen Grenze. Der Flug verlief reibungslos,<br />

ATC Posen und Danzig waren gut zu<br />

verstehen und nach ca. 2 Stunden über viele<br />

Wälder, Felder und Dörfer setzten wir zur Landung<br />

in Torun auf der Piste 29 Gras an. Nun<br />

waren wir am Ziel. Ca. die Hälfte aller WM-<br />

Teilnehmer waren schon da und es herrschte<br />

reges Treiben am und um den Flugplatz. Zum<br />

Auspacken und Einrichten nahmen wir uns<br />

nur wenig Zeit, da wir neugierig auf die Stadt<br />

Torun waren. Die Stadt mit der Kopernikusuniversität<br />

ist jung und lebhaft. In einem der vielen<br />

Restaurants mit Außenterrasse haben wir<br />

bei sommerlichen Temperaturen unser erstes<br />

Abendessen eingenommen – natürlich etwas<br />

typisch Polnisches: Rote Beete Suppe und Pirogi<br />

(Maultaschen).<br />

Der Donnerstag und Freitag (16.07. und 17.07.)<br />

wurde für Trainingszwecke genutzt. Wir haben<br />

drei Strecken bekommen und machten im Vorbereitungsbereich<br />

unsere Berechnungen von<br />

Kurs, Entfernung und Zeit und präparierten<br />

entsprechend die Karten. Die erlaubte Zeit<br />

hierfür liegt bei 30 - 60 Minuten. 15 - 45 Minuten<br />

bleiben dann noch für die Vorbereitung<br />

im Flugzeug – alles platzieren, Streckenfotos<br />

aufhängen und lernen, zum Start rollen.<br />

Spannend war natürlich auch immer die vergleichende<br />

Auswertung.<br />

land installiert, betreut von Roland und Hans<br />

Pietsch, Dr. Hubert Wolf, Katrin Grunwald und<br />

Ralf Grunwald als Schiedsrichter. Zahlreiche<br />

Helfer haben assistiert und der österreichische<br />

Hauptschiedsrichter gab die Ergebnisse frei.<br />

Auf der anderen Seite der Landebahn durften<br />

Teammanager und Piloten den Landungen zuschauen.<br />

Nach einer Mittagspause folgten eine<br />

Power Off Landung ohne Klappen und die Landung<br />

übers Hindernis. Mit der letzten Landung<br />

setzte ein heftiger Schauer ein und alle machten<br />

sich auf zum Hotel, wo es zwischen 19:00<br />

und 21:00 Uhr Abendessen gab. Thomas hatte<br />

Samstag (18.07.09) wurde das Wetter zunehmend<br />

schwüler und die Windverhältnisse<br />

schwieriger. Nach dem Landetraining gingen<br />

alle drei Piloten auf ihre letzte Übungsstrecke.<br />

Höhepunkt am Spätnachmittag war ein 15-minütiger<br />

Formationsflug von ca. 25 Teilnehmerflugzeugen<br />

über die Stadt Torun. Beim ersten<br />

Teammanagerbriefing wurde uns der Ablauf<br />

der Eröffnungszeremonie am nächsten Tag<br />

heute Pech. Der Magnetcheck an der Zlin war<br />

nicht in Ordnung und so verbrachte er den Tag<br />

seit Mittag in der Werkstatt am Platz und als<br />

wir ihn gegen 21:00 Uhr am Flugplatz abholten,<br />

war der Fehler immer noch nicht gefunden. Die<br />

Werkstatt wollte eine Nachtschicht einlegen.<br />

Henry konnte mit diesem Tag bei zwei Nulllandungen<br />

sehr zufrieden sein und bei Marcus ist<br />

noch Potenzial übrig geblieben.<br />

erklärt, was sich jedoch ganz anders ergeben<br />

sollte. Schon am Abend setzten heftige Gewitter<br />

mit Starkregen ein und da es auch Sonntag<br />

(19.07.09) noch heftig regnete, wurde die Eröffnungszeremonie<br />

statt am Flugplatz, im Hotel<br />

Filmar, wo alle Teams untergebracht waren,<br />

abgehalten. Nach ein paar Ansprachen und<br />

Hymnen waren die 19. Präzisionsweltmeisterschaften<br />

eröffnet.<br />

Montag (20.07.09) war offizielles Landetraining<br />

Nun fieberten alle dem offiziellen Navigationstrainingstag<br />

(Dienstag 21.07.09) entgegen.<br />

Es gab drei Gruppen – früh und spät, wo zwei<br />

Piloten sich ein Flugzeug teilten und die mittlere<br />

Gruppe. So musste Henry heute schon um<br />

7:45 Uhr raus, Thomas fuhr mit in die Werkstatt<br />

und als ich mit Marcus gegen 10:00 Uhr<br />

am Flugplatz ankam, stand die Zlin schon repariert<br />

auf dem Parkplatz und ein strahlender<br />

Thomas kam uns entgegen.<br />

Ein Zündkabel war der Übeltäter<br />

gewesen. So konnten<br />

heute alle in die Luft gehen.<br />

Jede Gruppe bekam ein<br />

Briefing und im 5-minütigen<br />

Abstand begann die 75-minütige<br />

Vorbereitungszeit für<br />

jeden Piloten bis zum Start.<br />

Je nach Wettbewerbsgeschwindigkeit<br />

dauerte der<br />

Navigationsflug ca. 1:05<br />

– 1:20 Std. Vom Boden<br />

aus habe ich unsere drei<br />

Piloten starten sehen und<br />

Henry Franzkowiak bei der Hindernislandung, Foto: Ralf Grunwald<br />

ihre ersten 5 Minuten bis<br />

zum Startpunkt verfolgt.<br />

Dabei spürte ich eine richtige<br />

geplant. Der Tag begann um 9:15 Uhr mit dem<br />

General Briefing, gefolgt vom Landebriefing.<br />

Alle 64 Piloten mussten zunächst eine normale<br />

Landung und dann eine Power Off Landung<br />

mit Klappen in das Landfeld setzen. Hier war<br />

inzwischen die Landeanlage aus Deutschalle<br />

innere Aufregung und nachdem ich auch<br />

habe wieder landen sehen, eine entsprechende<br />

Erleichterung. Damit nicht einer dem<br />

anderen etwas verraten kann, wird jeder Weg<br />

auf dem Flugplatz von einem Helfer begleitet<br />

und die Piloten, die gelandet sind, von denen,<br />

14<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Fotos: Ralf Grunwald<br />

Unser Lande-Team bei der Arbeit<br />

Unser Team mit Team-Managerin Astrid und<br />

unserem Referenten Präzisionsflug Ralf Grunwald<br />

die erst noch fliegen müssen, getrennt. Die geflogenen<br />

Strecken werden vom Logger auf die doch die eine oder andere Platzverschiebung.<br />

Der zweite Navigationstag brachte im Ergebnis<br />

Google Earth übertragen. So kann man sehr Nach einigen Einsprüchen und viel Aufregung<br />

schön den Flightpath verfolgen, ausgelegte hing gegen 21:00 Uhr die offizielle Ergebnisliste<br />

für den Navigationsteil aus. Mit Platz 25.<br />

Sichtzeichen besprechen und Bilder wieder erkennen.<br />

Diese Analyse ist sehr wertvoll für die war Thomas unser Bester und mehr als zufrieden,<br />

belegten doch allein 9 Polen und 8<br />

nächste Runde am folgenden Tag. Die offizielle<br />

Auswertung gab es am Abend beim täglich Tschechen die Plätze vor ihm. Marcus ist etwas<br />

nach hinten gerutscht und Henry konnte<br />

angesetzten Teammanagerbriefing. Und alle<br />

drei waren sich einig: „Diese Leistung ist noch sich verbessern.<br />

ausbaufähig“.<br />

Bei gutem Rückseitenwetter fand am Freitag<br />

Am Mittwoch (22.07.09) ist die erste Navigationsstrecke<br />

für die WM-Wertung geflogen wor-<br />

4 verschiedenen Landungen statt. Zur Mittags-<br />

planmäßig die offizielle Landewertung mit den<br />

den und der Tag lief in etwa genau so ab, wie pause, nach 2 Landungen, gab es viele zufriedene,<br />

aber auch enttäuschte Gesichter, das<br />

der vorige.<br />

Am Abend wurde es<br />

noch einmal spannend.<br />

Beim Teammanagerbriefing<br />

um<br />

20:00 Uhr gab es<br />

die Ergebnisse des<br />

1. Wertungstages.<br />

Nachdem alle Anfragen<br />

bearbeitet waren,<br />

hing die offizielle<br />

Rangliste aus.<br />

Thomas und Marcus<br />

hatten einen sehr Unser Team bei der Siegerehrung<br />

guten Tag, bei Henry<br />

war es nicht so gut gelaufen. Nun hieß es<br />

„Neuer Tag – Neues Glück!“<br />

würde sich hier und da noch ändern.<br />

Aufgrund der Wetterprognosen wurde heute Die deutsche Landanlage funktionierte reibungslos<br />

und das Team um Roland Pietsch war<br />

eine halbe Stunde zeitiger mit dem Wettbewerb<br />

begonnen und die Abstände wurden auf zufrieden. Nach dem Landewettbewerb hatten<br />

4 Minuten verkürzt. Bei schwülheißen 32 Grad die Südafrikaner im Zelt eine Party organisiert.<br />

hofften alle, dass die Gewitter erst am Abend Bei toller Stimmung wurde viel getanzt, gesungen<br />

und erzählt. Teilnehmer und einsetzen würden. Das taten sie dann auch.<br />

Organisatoren<br />

waren froh, einen schönen Wettbewerb hinter<br />

sich gebracht zu haben.<br />

Beim letzten Teammanagerbriefing am Abend<br />

wurden die Ergebnisse von den Landungen<br />

ausgegeben. Für die Gesamtwertung gab es<br />

hier noch einmal mehr oder weniger große<br />

Platzverschiebungen. In unserem deutschen<br />

Team war Thomas heute der Pechvogel, während<br />

Henry und Marcus einen guten Tag hatten.<br />

Nun waren alle gespannt auf die offiziellen<br />

WM Ergebnisse.<br />

Für 18:00 Uhr war die Schlusszeremonie der<br />

19. Präzisionsflugmeisterschaft im Hotel Filmar<br />

angesetzt. Alle Teams erschienen in ihren<br />

Nationalmannschaftstrikots. Zunächst erfolgte<br />

die feierliche Siegerehrung, wo die Teams<br />

aus Polen und Tschechien am erfolgreichsten<br />

waren. In der Einzelwertung belegten unsere<br />

Piloten die Plätze 35, 37 und 50. In der Mannschaftswertung<br />

immerhin Platz 6 von 16 teilnehmenden<br />

Ländern.<br />

Ein schöner Brauch ist auch der Austausch von<br />

kleinen Gastgeschenken.<br />

Wichtig ist: es hat viel Spaß gemacht und wir<br />

haben wieder fröhliche Stunden mit Fliegerkollegen<br />

aus der ganzen Welt verbracht.<br />

Sonntag (26.07.09) waren wir gegen 9:15 Uhr<br />

am Flugplatz und nach einer großer Verabschiedung<br />

und einem Platzüberflug flogen wir<br />

wieder gemeinsam als Formation Richtung<br />

Deutschland.<br />

Gut wieder zu Hause angekommen haben wir<br />

sehr viele schöne Erinnerungen an die 19. Präzisionsflugweltmeisterschaft<br />

in Torun / Polen.<br />

Astrid Ciesielski<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 15


Rallye „Rund um Berlin“ 2009<br />

Die traditionsreiche Rallye „Rund um Berlin“<br />

am letzten Augustwochenende hatte<br />

ihren Ausgangspunkt in diesem Jahr auf<br />

dem Flugplatz Fürstenwalde. Nach der<br />

Kraftanstrengung im vergangenen Jahr<br />

mit den notwendigen Genehmigungen für<br />

den Flugbetrieb neben dem Tropical Island<br />

hatte sich das kleine Organisatorenteam<br />

in diesem Jahr bewusst für einen wieder<br />

etwas weniger aufwendigen Wettbewerb<br />

entschieden. Dass es mit dem Entzug der<br />

Betriebsgenehmigung für den Platz dann<br />

doch auch wieder zu einem aufwändigeren<br />

Genehmigungsverfahren kommen sollte,<br />

war zu Beginn der Planungen nicht absehbar<br />

und wurde im Ergebnis mit Hilfe der<br />

Gemeinsamen Luftfahrtbehörde Berlin<br />

Brandenburg auch gemeistert.<br />

So reisten am Freitag, dem 28.08. im wesentlichen<br />

unsere treuesten Mitflieger der letzten<br />

Jahre an, das Wetter spielte dabei bestens<br />

mit. Von den insgesamt 17 gemeldeten Besatzungen<br />

haben zwei kurzfristig noch absagen<br />

müssen, eine weitere blieb ohne Abmeldung<br />

aus. Dafür hat es nach mehreren Jahren unser<br />

Freund Sepp Moser aus der Schweiz geschafft,<br />

sich nicht nur anzumelden, sondern<br />

auch tatsächlich da zu sein. Und einige hatten<br />

schon geunkt, den gäbe es gar nicht. Außer<br />

dem Eröffnungsbriefing gab es am Freitag<br />

noch ein gemütliches Beisammensein im Kreis<br />

der Flieger bei Gegrilltem und Getränken.<br />

Am Samstag nahmen dann also 13 Besatzungen<br />

und Sepp als Solopilot die Wettbewerbsstrecke<br />

in Angriff. Dank der Nähe des<br />

Startplatzes zu Berlin konnte die Rallye nach<br />

zwei Jahren auch ihrem Namen mal wieder<br />

alle Ehre machen und es ging erst mal „Rund<br />

um Berlin“. Zumindest größtenteils, denn nach<br />

einem Bogen nördlich um Berlin<br />

endete der Wettbewerbsteil<br />

in Potsdam, von da aus ging es<br />

auf einen touristischen Abschnitt<br />

in die Kontrollzone über den Süden<br />

Berlins mit einem Überflug<br />

über den ehemaligen Flugplatz<br />

Johannisthal und dann wieder<br />

zurück nach Fürstenwalde. In Johannisthal<br />

gewann Hans Grade<br />

am 30. Oktober 1909 den „Lanz-<br />

Preis der Lüfte“. Dies gilt als die<br />

Geburtsstunde des deutschen<br />

Motorflugs, dessen 100-jährigem<br />

Jubiläum wir diesen Wettbewerb<br />

gewidmet haben und weshalb Stephan dort<br />

eine „100“ als Sichtzeichen ausgelegt hatte.<br />

In Fürstenwalde mussten alle<br />

Wettbewerber noch zwei weitere<br />

Landungen absolvieren.<br />

An der Stelle seien ein paar Worte<br />

zum sportlichen Teil gesagt. In<br />

der Wettbewerbsklasse wurde<br />

wieder das offizielle deutsche<br />

Regelwerk in vollem Umfang angewendet,<br />

in der Touristenklasse<br />

mit der kleinen Vereinfachung,<br />

dass es keine unbekannten Zeitkontrollen gab.<br />

Damit ist die Touristenklasse bei „RuB“ der<br />

Wettbewerbsklasse des Deutschlandfluges<br />

mindestens ebenbürtig. Bei der Auswertung<br />

waren wir sogar „Weltklasse“. Nicht nur, dass<br />

wir wie schon in den vergangenen Jahren die<br />

elektronische Landeanlage eingesetzt haben,<br />

die auch bei fast allen internationalen Meisterschaften<br />

der letzten Jahre zum Einsatz kam,<br />

mit Martin Hrivna aus der Tschechischen Republik<br />

war auch der Leiter der Auswertung der<br />

diesjährigen Weltmeisterschaften in Fürstenwalde,<br />

um sein Auswertungsprogramm vorzustellen.<br />

Wenn wir uns erinnern, die größten<br />

Probleme in den vergangenen Jahren machte<br />

eben meist die Auswertung, weil Loggerdaten<br />

nicht da ankamen, wo sie hin sollten, weil Daten<br />

manuell eingefügt werden mussten, weil<br />

die Protokolle für die Teilnehmer schwer zu<br />

verstehen waren und einiges mehr. Dieses Mal<br />

bekam jeder Wettbewerber nach dem Einlesen<br />

des Loggers sofort einen Ausdruck der Abweichungen<br />

und Fehlerpunkte in die Hand. Es gab<br />

keine Anfragen oder Proteste gegen die Wertung.<br />

Der etwas verspätete Beginn der Siegerehrung<br />

war dann nicht der Auswertung des<br />

Wettbewerbs geschuldet, sondern der Dauer<br />

des ausgiebigen Buffets und einigen notwendigen<br />

organisatorischen Kleinigkeiten.<br />

Schirmherr der Veranstaltung war wieder,<br />

auch das schon traditionell, der Präsident des<br />

Brandenburger Landtages Gunter Fritsch, der<br />

auch die Pokale stiftete und gemeinsam mit<br />

dem Präsidenten unseres Luftsportlandesverbandes<br />

die Sieger ehrte.<br />

Dem Wettergott konnten wir auch verzeihen,<br />

dass er nach einem schönen Tag genau dann<br />

den ersten Schauer schickte, als wir uns zum<br />

Gemeinschaftsfoto aufstellen wollten.<br />

Für die Teilnehmer, die am Sonntag wieder<br />

nach Hause flogen, wird auch diese Rallye unvergessen<br />

bleiben. Wir hoffen, dass nächstes<br />

Jahr alle wieder dabei sind. Nach den bisherigen<br />

Vorstellungen könnte es dann wieder ein<br />

größeres Highlight geben.<br />

Thomas Kirchner<br />

16<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


22 Ferienkinder in Borkheide<br />

Zugast bei der Hans Grade Gesellschaft<br />

Ferienprojekt<br />

Experimente und Wissenswertes<br />

Die 22 Ferienkinder des Sommersportcamps<br />

des Kreissportbundes PM e.V. ließen<br />

sich am 11. August auf eine spannende<br />

Veranstaltung bei der Hans-Grade-Gesellschaft<br />

e.V. Borkheide ein, um dem Medium<br />

Luft auf die Spur zu kommen. Die Sportjugend<br />

eines Vereins einmal besuchen, war<br />

unser Anliegen, als wir die Planung für die<br />

Ferien im Frühjahr machten. Und wir wurden<br />

reich belohnt.<br />

Die kleinen selbst gebastelten Modellflieger<br />

der Firma Graupner, auch Balsagleiter genannt,<br />

waren mit Hilfe der Experten Karl-Heinz<br />

Buchner und Peter Schmidt schnell gebaut.<br />

In der Grillpause stärkten sich alle und das<br />

Grillgut war sehr schnell verzehrt, gaben die<br />

Sportler hier doch allen Einsatz.<br />

unserer Emsterlandhalle nach Lehnin zurück.<br />

Wir sagen noch einmal Dankeschön für diese<br />

schöne Veranstaltung. Ihr seid eine dufte Truppe<br />

und wir lernten wieder etwas Neues dazu<br />

und hatten einen interessanten Tag erlebt.<br />

Wir merkten, dass Euch Eure ehrenamtliche<br />

Arbeit im Verein viel Freude macht und genau<br />

das wollten wir unseren Kindern vermitteln.<br />

Der Spruch auf dem Shirt von Hans Grade:<br />

„Das Fliegen ist keine Kunst, es gehört nur der<br />

Wille dazu!“ wird uns begleiten.<br />

Balsa Gleiter bauen<br />

Modellflug<br />

Landesjugendleiter Kevin Kuck lud mit seiner 7<br />

köpfigen Crew zu einem Tag des „Fluges“ ein.<br />

In einer wirklich exzellent organisierten Veranstaltung,<br />

in der die Sportler erfuhren, warum<br />

man fliegen kann, wie ein Flugzeug fliegt und<br />

wie es gebaut wird, gab es viel zu staunen und<br />

zu experimentieren. Beim Steuern der Modelle<br />

gemeinsam mit dem Trainer wurden wir sogar<br />

vom Deutschen Jugendmeister Martin Zarnack<br />

gelobt. Mit viel Einfühlungsvermögen erklärten<br />

er und Stephan Gerlach uns, wie das Fliegen<br />

mit dem Modell funktioniert. Das war ein besonders<br />

tolles Erlebnis für uns.<br />

Da Sportler den Wettkampf als Adrenalinstoß<br />

brauchen, organisierten die Experten für uns<br />

einen Gleitflugwettbewerb von der Gangway.<br />

Dabei durfte nun jeder seinen selbst gebauten<br />

Balsagleiter in Aktion bringen. Dabei gab es<br />

wieder viel Spaß und so mancher Gleiter flog<br />

über 10 Sekunden lang durch die Luft ehe er<br />

gleitend oder im Sturzflug zur Erde flog. Dafür<br />

gab es für alle eine Urkunde, die beste Teilnehmerin<br />

einen in Handarbeit gefertigten Pokal.<br />

Voller Eindrücke und mit einer tollen roten Mütze<br />

der Firma Graupner auf dem Kopf fuhren<br />

wir nach schnell vergangenen 5 Stunden zu<br />

Auch die Organisatoren möchten sich bei allen<br />

Beteiligten sowie allen Sponsoren bedanken.<br />

Text und Foto: Fleischmann<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 17


Politiker unterstützen den MFC 90 e.V. Ludwigsfelde<br />

Wertvolle Hilfe<br />

Fotos: Ines Büsser<br />

Florian Mühlsteph erklärt Frau Wicklein seine<br />

im Bau befindliche Tragfläche.<br />

Frau Wicklein im Gespräch mit André Lorr.<br />

Unbekannte sind im Februar in unsere Jugendwerksatt<br />

eingebrochen, haben alle<br />

Schränke aufgebrochen und durchwühlt<br />

sowie diverse Geräte gestohlen. Fenster,<br />

Tische und Türen wurden mit Farbe beschmiert.<br />

Die Leitung des Citytreffs hatte in der örtlichen<br />

Presse zur Überwindung des Schadens durch<br />

kriminelle Chaoten um Unterstützung gebeten,<br />

damit die Arbeitsfähigkeit in der Modellflugwerkstatt<br />

weiter gewährleistet werden kann.<br />

Es war sehr erfreulich, dass etliche Bürger uns<br />

Maschinen oder Kleinspenden übergaben, damit<br />

der Flugmodellbau und –sport der Jugend<br />

weiter als sinnvolle Freizeitbeschäftigung angeboten<br />

werden kann.<br />

Besonders überrascht und erfreut hat uns das<br />

Hilfsangebot von der Bundestagsabgeordneten<br />

Andrea Wicklein, dem Landtagsabgeordneten<br />

Klaus Bochow und der Stadtverordneten<br />

Bettina Lugk, (SPD), die uns die Finanzierung<br />

eines neuen Band- und Tellerschleifers mit Zubehör<br />

und einer Mikrobohrmaschine anboten.<br />

Das Politikerteam vereinbarte zur Übergabe<br />

der Geräte einen Besuch am 07. Juli in unserer<br />

Werkstatt, um gleichzeitig einen Einblick in unsere<br />

Tätigkeit und einen Kontakt mit unseren<br />

Jugendlichen zu bekommen. Vor laufender<br />

Kamera zeigten und erklärten unsere Jugendlichen<br />

ihr Hobby. Eine Zusammenfassung<br />

davon wurde im Stadtfernsehen von Ludwigsfelde<br />

gezeigt.<br />

Am Ende dieses Treffens wurden die Jugendlichen<br />

unseres Vereins als Gäste von Frau<br />

Wicklein zu einem Besuch in den Bundestag<br />

eingeladen.<br />

Wir bedanken uns bei allen, die uns geholfen<br />

haben, den erlebten Schock und erlittenen<br />

Schaden zu überwinden.<br />

Klaus Wallstab<br />

Hoher Besuch<br />

Beim Nuthecup-Wettbewerb<br />

der Klasse F3J des MFC90 Ludwigsfelde<br />

Der jüngste Teilnehmer mit Frau Wicklein,<br />

Foto: Klaus Wallstab<br />

Die Bundestagsabgeordnete, Frau Andrea<br />

Wicklein, hatte sich beim Besuch unserer<br />

Werkstatt für den Modellflug als naturverbundenen<br />

Sport interessiert. Sie fand die Zeit vor<br />

einem Event in Ludwigsfelde unseren Nuthecup-Wettbewerb<br />

mit Spitzensportlern aus<br />

Holland, Dänemark und Deutschland kurz zu<br />

besuchen. Sie bekam einen Einblick in unsere<br />

Luftsportart. Mit Modellfliegern und Organisatoren<br />

führte sie kurze Gespräche und wurde<br />

über verschiedene Probleme informiert.<br />

Auf dem Foto ist sie mit dem jüngsten Wettbewerbsteilnehmer<br />

Max Finke aus dem Team<br />

Düsseldorf, der in der Klasse der Junioren den<br />

3. Platz belegte, zu sehen.<br />

Weitere Informationen zu den Ergebnissen,<br />

die der Vorsitzende der Sportfachgruppe Modellflug,<br />

Klaus Böckmann, in der Siegerehrung<br />

verkündete, findet man unter:<br />

http://mfc90.wordpress.com/.<br />

Klaus Wallstab<br />

18<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Luftsportjugend in Steutz<br />

19. Ferien- und Freizeitwoche<br />

Treffen zum Wurfgleiterfliegen<br />

36 Jugendliche und ihre Betreuer trafen<br />

Fotos: Klaus Wallstab<br />

sich in der Zeit vom 25.07.-02.08.2009 zu<br />

gemeinsamen Aktivitäten, wie Basteln,<br />

Spielen und Fliegen. Das ganze bei bestem<br />

Ferienwetter mit viel Sonne und Thermik<br />

auf einer Wiese der Elbaue vor dem Landschulheim<br />

Steutz des Albert Schweitzer<br />

Familienwerk Zerbst e.V.. Natürlich war das<br />

Fachsimpeln und das Weiterentwickeln der<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten das wichtigste<br />

für unseren Nachwuchs, der in eingebundenen<br />

Wettbewerben dann sein Können<br />

vergleichen konnte.<br />

Diese Freizeitwoche mit dem Lilienthalwettbewerb<br />

ist nun seit 19 Jahren ein Höhepunkt, der<br />

mit einem UHU Cup-Wettbewerb in den Klassen<br />

„Der kleine UHU“, Gliding, Open gliding<br />

und Elektric Class und mit den Mitteldeutschen<br />

Jugendmeisterschaften in der Klasse F3B-J<br />

abgeschlossen wird.<br />

Das Fliegerlager auf der Wiese<br />

Alle Teilnehmer haben Dank der hervorragenden<br />

Unterstützung durch die Firma Graupner<br />

Sachpreise gewonnen.<br />

Gruppenfoto<br />

Für uns alle waren diese sportlichen Ferientage<br />

ein schönes Erlebnis mit vielen positiven<br />

Anregungen für die Jugendarbeit im Verein.<br />

Alle wollen im nächsten Jahr wiederkommen<br />

und wünschen, dass sich noch mehr Vereine<br />

an dieser Jugendveranstaltung beteiligen.<br />

Wir möchten uns im Namen aller Teilnehmer<br />

für die gute Unterkunft, die hervorragende<br />

Verpflegung im Landschulheim Steutz und<br />

bei allen, die diesen Event organisiert haben,<br />

besonders bei dem Vereinsvorsitzenden des<br />

Flugmodellsport- und Freizeitclub Zerbst e.V.,<br />

Wolfgang Albert, bedanken.<br />

Hier die Wettbewerbsergebnisse der Berliner<br />

und Brandenburger Teilnehmer:<br />

Hans Grade Pokal:<br />

„Der kleine UHU“:<br />

1. André Lorr<br />

MFC90 Ludwigsfelde<br />

2. Hauke Hoffmann<br />

Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

5. Florian Mühlsteph<br />

MFC90 Ludwigsfelde<br />

F1H-Junioren:<br />

2. Daniel Kühn<br />

Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

19. Lilienthalwettbewerb:<br />

„Der kleine UHU“:<br />

1. Hauke Hoffmann Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

3. André Lorr MFC90 Ludwigsfelde<br />

4. Daniel Kühn Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

Gliding Class:<br />

7. André Lorr MFC90 Ludwigsfelde<br />

10. Jacob Stühler Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

11. Daniel Kühn Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

Open gliding Class:<br />

7. André Lorr MFC90 Ludwigsfelde<br />

10. Daniel Kühn Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

Elektric Class:<br />

9. Daniel Kühn Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

3. Offene Mitteldeutsche Jugend- und Juniorenmeisterschaft:<br />

F3B-J Jugend:<br />

6. Daniel Kühn Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

7. André Lorr MFC90 Ludwigsfelde<br />

F3B-J Junioren:<br />

1. Johannes Kuhle MFC90 Ludwigsfelde<br />

2. Benjamin Storch MFC90 Ludwigsfelde<br />

3. Martin Zarnack Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

7. André Lorr MFC90 Ludwigsfelde<br />

Speedpokal Jugend:<br />

4. Daniel Kühn Hans Grade Gesellschaft<br />

Borkheide<br />

Speedpokal Junioren:<br />

1. Johannes Kuhle MFC90 Ludwigsfelde<br />

2. Martin Zarnack Hans Grade Gesellschaft<br />

4. Benjamin Storch MFC90 Ludwigsfelde<br />

Wallstab/Zarnack<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 19


Freifallformation für Anfänger in Thüringen<br />

Fotos: Markus Scheuermann<br />

3 er Formation über Gera<br />

Gera Springer in AN-2<br />

Die Sportfachgruppe Fallschirmsport des<br />

LSV Thüringen e.V. veranstaltete am 24. –<br />

26. Juli 2009 in Gera einen Freifallformationskurs<br />

für Anfänger. An den konnten<br />

alle im LSV Thüringen e.V. gemeldeten Fallschirmspringer<br />

teilnehmen.<br />

Der Kurs startete am Freitag 10:00 Uhr mit<br />

einer kurzen Theorie unter Leitung des Referenten<br />

Markus Scheuermann (Deutscher Meister<br />

in Kappenfliegen 2008 und Vizemeister<br />

2009). Bei der Theorie wurde den Teilnehmern<br />

das Wissen über die Basics des RW-Springens<br />

beigebracht. Am Nachmittag wurden dann die<br />

ersten Sprünge durchgeführt in Form von 2er-<br />

Arbeit, also ein Teilnehmer und ein Instruktor.<br />

Die Teilnehmer sind vor jeden Sprung ausführlich<br />

gebrieft und nach dem Sprung erfolgte<br />

eine Auswertung mittels Video. Dadurch wurde<br />

maximaler Lernerfolg erzielt. Für diesen Kurs<br />

standen der Sportfachgruppe vier Instruktoren<br />

zur Verfügung, die durch die Teilnehmerzahl<br />

auch immer voll ausgelastet waren.<br />

Am Samstag konnten die Teilnehmer trotz des<br />

nicht so guten Wetters vier Sprünge absolvieren,<br />

bei denen schon die ersten Dreier zusammen<br />

geführt wurden. Der Sonntag war dann<br />

von gutem Wetter geprägt und der Kurs ist am<br />

Nachmittag mit Erfolg beendet worden.<br />

Als Absetzflugzeug diente uns die AN-2 des<br />

Ostthüringischen Fallschirmsportclubs Gera<br />

e.V. die uns in relativ guten Steigzeiten (Dank<br />

des fliegerischen Könnens des Piloten Harald<br />

Hieronymus) auf eine Arbeitshöhe von 3000<br />

Meter brachten.<br />

Für die Teilnehmer gab es keine Kursgebühren<br />

und die Instruktorsprünge bezahlte die Sportfachgruppe.<br />

Ebenso gab es noch ein Bonbon<br />

für die Teilnehmer, denn die Sportfachgruppe<br />

unterstützte jeden Sprung der Teilnehmer finanziell<br />

mit einem Betrag.<br />

Bei den Teilnehmern kam der Kurs voll an und<br />

sie waren begeistert über das Wissen, das ihnen<br />

vermittelt wurde und sind interessiert an<br />

weitere Maßnahmen dieser Art.<br />

Natürlich muss in den Vereinen der Teilnehmer<br />

die Arbeit weitergeführt werden, damit das Erlernte<br />

nicht vergessen, sondern gefestigt und<br />

erweitert wird.<br />

Als letztes danke ich allen Mitwirkenden ( den<br />

Instruktoren, den OFC Gera e.V. und den Flugplatz<br />

Gera – Leumnitz ) für den reibungslosen,<br />

harmonischen und vor allem sicheren Ablauf<br />

des Lehrganges.<br />

Uwe Raschke, Referent Fallschirmsport<br />

LSV Thüringen e.V<br />

Kurzportrait der Fallschirmsport-Vorsitzenden im DAeC<br />

Sarcinelli, Elvio 1. Vorsitzender der Sportfachgruppe Fallschirmsport im DAeC e.V.<br />

Qualifikationen: Fallschirmsprunglehrer Tandempilot Prüfungsrat Fallschirmwart<br />

Organisatorisch tätig: Als früherer Landesreferent Fallschirmsport Sachsen-Anhalt , Organisation der Lehrerweiterbildungen der FSL<br />

für Sachsen Anhalt und Gäste aus anderen Bundesländern, Organisation und Leitung der Landesmeisterschaften, Implementierung<br />

des Gedanken „Ostdeutsche Meisterschaften“ Länderübergreifend, als 2. Vorsitzender der SFG Fallschirmsport, Organisation des Deutsch<br />

Französischen Jugendlagers im Fallschirmsport, Teilnahme an wichtigen Meetings für den Fallschirmsport, Organisation von Weiterbildungen<br />

Scheuermann, Franz 2. Vorsitzender der Sportfachgruppe Fallschirmsport im DAeC e.V., Leiter Ausbildung<br />

Qualifikationen: FS-Lehrer, Tandemexaminer, AFF-Examiner, Prüfungsrat, Geländegutachter, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />

für das Fachgebiet Fallschirmspringen, Pilot<br />

Organisatorisch tätig: Vorstand des Fallschirmsportclub Oberhausen e.V., 2. Vorsitzender der SFG seit 1999<br />

> Seite 25<br />

20<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Fallschirmsport-Festival im Saarland<br />

Deutsche Meisterschaften in Düren, 2 neue Deutsche Rekorde<br />

Foto: Peter Schäfer<br />

Der Springer konzentriert sich unter den Augen der Schiedsrichter auf die Präzisionslandung<br />

Es soll gleich am Anfang der Berichterstattung<br />

gesagt sein: Die Deutsche Meister-<br />

verdienter Lohn.<br />

ausgesprochen. Lobendes Schulterklopfen ist<br />

schaft im Fallschirmsport, die vom 1. bis 9.<br />

August auf dem Flugplatz Saarlouis-Düren Nicht zuletzt boten die Springerinnen und<br />

durchgeführt wurde, war ein toller Erfolg Springer der unterschiedlichen Disziplinen<br />

und ein wunderbares Erlebnis.<br />

guten bis sehr guten Sport. Herausragend der<br />

neue Deutsche Rekord in der Vierer-Disziplin<br />

Mit einer umsichtigen Organisationsstruktur, des Freifall-Formationsspringens durch das<br />

dem Fleiß vieler Helfer vor und hinter den Kulissen<br />

und einer straffen Flugbetriebsabwicklung als Videograph das Bewegungsprogramm<br />

Team Eisenach Paratec. Alexander Hau hielt<br />

ist es dem gastgebenden Fallschirmsportverband<br />

Saar e.V. vollauf gelungen, für alle Teil-<br />

Markus Bastuck auf Tape fest. Die Auswertung<br />

von Max und Jörn Thiele, Dieter Schwarz und<br />

nehmer der Titelkämpfe das volle Wettkampfprogramm<br />

zu erreichen.<br />

leistung um einen Punkt verbessert<br />

ergab 33 Punkte. Damit war die bisherige Best-<br />

worden.<br />

Der zweite Deutsche Rekord wurde durch den<br />

Junior Elischa Weber in der Disziplin Figurenspringen<br />

aus 2.200 m Höhe aufgestellt. Er verbesserte<br />

seine eigene Rekordleistung von 7,07<br />

Sekunden aus dem Vorjahr auf phantastische<br />

6,21 Sekunden. Eine Anmeldung als Welt- und<br />

Europa-Rekord konnte nicht erfolgen weil die<br />

dafür notwendige Zahl von FAI-Schiedsrichtern<br />

nicht zur Verfügung stand.<br />

Am Start war ein 19 Teams umfassendes Feld<br />

von Vierer-Mannschaften, die daraus später<br />

noch acht 8er-Mannschaften bildeten !!!. Deutlich<br />

geringer fielen die Zahlen in den Disziplinen<br />

Kappen-Formationsspringen, Freefly sowie<br />

Ziel- und Figurenspringen aus.<br />

Das Feld der Klassiker – welches in diesem<br />

Beitrag näher betrachtet wird – bestand aus<br />

nur sechs 5er-Mannschaften und zwei Einzelstartern.<br />

Darunter lediglich 5 Frauen. Für eine<br />

nationale Meisterschaft eigentlich viel zu wenig.<br />

Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich.<br />

Die erste Mannschaft der Sportfördergruppe<br />

der Bundeswehr, identisch mit der Männer-<br />

Nationalmannschaft war nicht am Start. Das<br />

Team bereitete sich auf die wenige Tage später<br />

beginnende Militärweltmeisterschaften in Prostejow<br />

/Tschechien vor.<br />

Dafür war das Nachwuchsteam der Sportsoldaten<br />

unter der Führung des frisch gebackenen<br />

Diplomtrainers Henrik Lindner am Start. Offino<br />

Kempten präsentierte die Para-Ski-Asse um<br />

Weltmeister Reinhold Haibel.<br />

Das Wetter spielte – täglich mit dem Sprungprogramm<br />

abgestimmt – auch in vorbildlicher<br />

Weise mit. Dafür konnte der Veranstalter allerdings<br />

nichts.<br />

Es war aber ein Verdienst des FSV Saar, dass<br />

dem zahlreich erschienenen Publikum und<br />

auch den vielen Medienvertretern mit allerlei<br />

technischen Mitteln umfangreiche Informationen<br />

vermittelt werden konnten.<br />

Diese Meisterschaftstage waren eine gute<br />

Werbung für den Fallschirmsport.<br />

Ein ganz besonderer Dank sei deshalb dem 1.<br />

Vorsitzenden des FSV Saar, Christoph Knerr,<br />

und dem unermüdlich die Starts und Flüge koordinierenden<br />

Geschäftsführer des Deutschen<br />

Fallschirmsport-Verbandes, Helmut Bastuck,<br />

Elischa Weber sprang Deutschen Junior-Rekord,<br />

Foto: Dr. Dieter Strüber<br />

Team Offino Kempten mit Reinhold Haibel, Nicol<br />

Grimm, Marco Pflüger, Jürgen Barth und<br />

Michael Aunkofer Foto: Dr. Dieter Strüber<br />

Dieses Team hatte sich durch den vielmaligen<br />

Weltmeister in den klassischen Disziplinen,<br />

Marco Pflüger verstärkt, der nicht mehr in der<br />

Sportfördergruppe aktiv ist.<br />

> Seite 22<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 21


Fotos: Dr. Dieter Strüber<br />

Team FSV Eilenburg 1 mit (v.l.) Jan Herre, Annett Lückler,<br />

Ralf Hohmuth, Rolf Krämer und Jörg Herre,<br />

Die Deutschen Meister Im Einzelzielspringen: Marco Pflüger und Annett Lückler<br />

Zwei Mannschaften des FSV Eilenburg und<br />

das Team Compaq aus Rheinland-Pfalz waren<br />

die einzigen Vertreter aus den Landesverbänden.<br />

Kurioses gibt es über die Disziplin Figurenspringen<br />

zu berichten. Das nur elf Aktive<br />

umfassende Starterfeld im Figurenspringen,<br />

darunter mit Jan Herre und Annett Lückler -<br />

übrigens eine von zwei Frauen – nur zwei zivile<br />

Springer, absolvierte entsprechend der<br />

Ausschreibung das komplette WM-Programm<br />

über fünf Runden auf dem Trainingsgelände<br />

der Sportfördergruppe in Altenstadt unter<br />

Schiedsrichteraufsicht.<br />

Die Videoaufnahmen wurden in Düren durch<br />

das Schiedsrichtergremium bewertet.<br />

Das Siegertrio der Männer: Marius Weber (2),<br />

Marco Pflüger (1), Wolfgang Lehner (3).<br />

Am Start dieser Disziplin waren auch die Mitglieder<br />

der Nationalmannschaft, die aber nicht<br />

nach Düren mitgereist waren. Zudem fehlte<br />

der Weltmeister und Weltrekordler Marco Pflüger<br />

wegen beruflicher Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

So wurden in Abwesenheit von Stefan Wiesner<br />

und Sebastian Lutz die Gold- und Bronzemedaillengewinner<br />

ermittelt. Bei der Siegerehrung<br />

war lediglich der „Silberne“ Marius Weber<br />

anwesend.<br />

Der Umstand, dass 5 der Figurenspringer<br />

später nicht in Düren beim Zielspringen dabei<br />

waren, ließ den Teilnehmerkreis für die Kombinationswertung<br />

auf sechs schrumpfen!! Eigentlich<br />

sehr bedenklich. Darüber muss noch<br />

gesprochen werden.<br />

Im Mannschaftszielspringen in 5er-Gruppen<br />

(mit Streichwert) auf die elektronische Null mit<br />

einem Durchmesser von 2 Zentimetern gab es<br />

am Freitag fünf und am Samstag drei Durchgänge.<br />

Für die Einzelwertung schlossen sich<br />

als 9. und 10. Runde das Halbfinale (10 Männer<br />

und 5 Frauen) und das Finale der jeweils 5<br />

Besten an.<br />

Die leicht geneigte Lage des Ziellandeplatzes,<br />

die Luftverwirbelungen hinter den nahen<br />

Baumbeständen und unberechenbare thermische<br />

Bedingungen bereiteten den meisten<br />

Springern Schwierigkeiten. Bei den insgesamt<br />

281 Landungen gab es deshalb auch nur 10<br />

Ideallandungen auf der Null. Marco Pflüger<br />

holte sich pflicht- und standesgemäß einen Titel.<br />

Diesmal im Einzelzielspringen. Dies gelang<br />

auch Annett Lückler.<br />

Erschwerend für die Sportler war es auch, dass<br />

für die Durchführung der Sprünge die gesamte<br />

Tagesdauer in Anspruch genommen werden<br />

musste. Aber: die Aktiven der anderen Disziplinen<br />

wollten ihr Programm auch erfüllen. Solidarisches<br />

Teilen der Flugzeugkapazitäten war<br />

also vorprogrammiert.<br />

Trotz aller Schwierigkeiten haben sich die besten<br />

Springrinnen und Springer durchgesetzt.<br />

Wobei nicht vergessen werden darf, dass sich<br />

die Voraussetzungen für die Vorbereitung auf<br />

die Titelkämpfe von Mannschaft zu Mannschaft<br />

gravierend unterscheiden.<br />

Bei den Siegerehrungen herrschte eine tolle<br />

Stimmung.<br />

Diese Meisterschaft im schönen Saarland wird<br />

allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben.<br />

Der nächste Veranstalter wird sich etwas einfallen<br />

lassen müssen, denn Düren hat Maßstäbe<br />

gesetzt.<br />

Dr. Dieter Strüber<br />

Ergebnisse:<br />

Figurenspringen (Männer und Frauen in einer<br />

Wertung; 5 Runden):<br />

1. Stefan Wiesner SpFöGr 1<br />

6,63 Sec Durchschnitt<br />

2. Marius Weber SpFöGr 2 6,83 sec<br />

3. Sebastian Lutz SpFöGr 1 6,94 sec<br />

7. Annett Lückler FSV Eilenburg 1<br />

8,16 sec<br />

Einzelzielspringen Männer (10 Runden):<br />

1. Marco Pflüger Offino Kempten<br />

14 cm gesamt<br />

2. Marius Weber SpFöGr 2<br />

23 cm<br />

3. Wolfgang Lehner SpFöGr 2<br />

28 cm<br />

Einzelzielspringen Frauen (10 Runden):<br />

1. Annett Lückler FSV Eilenburg 1 36 cm<br />

2. Elvi Wolff RP Compaq 62 cm<br />

3. Gerda Klostermann Mixed Team 74 cm<br />

Kombinationswertung (Männer und Frauen in<br />

einer Wertung)<br />

1. Marius Weber SpFöGr 2 2 Punkte<br />

2. Elischa Weber SpFöGr 2 6<br />

3. Jan Herre FSV Eilenburg 1 6<br />

5. Annett Lückler FSV Eilenburg 1 9<br />

Mannschaftszielspringen (8 Runden):<br />

1. Sportfördergruppe 2 86 cm<br />

2. Offino Kempten 100 cm<br />

3. FSV Eilenburg 1 120 cm<br />

22<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Deutsche Meisterschaften 2009 im Fallschirmspringen<br />

Berliner Sportler so erfolgreich wie lange nicht mehr<br />

Die Deutschen Meisterschaften im Fallschirmspringen<br />

fanden vom 4. bis zum 9.<br />

August auf dem Flugplatz Saarlouis-Düren<br />

in Wallerfangen statt und wurden vom Fallschirmsportverband<br />

Saar e.V. ausgerichtet.<br />

Die Organisation war vorbildlich und<br />

trug wesentlich zu der guten Atmosphäre<br />

bei, die während des ganzen Wettbewerbes<br />

herrschte. Auch das Wetter spielte mit, so<br />

dass in allen Disziplinen die Wettbewerbe<br />

mit einer Wertung abgeschlossen werden<br />

konnten, ohne den Sonntag für fehlende<br />

Runden als Ausweichtermin nutzen zu<br />

müssen.<br />

Der Berliner Fallschirmsport<br />

war in diesem Jahr so erfolgreich,<br />

wie schon lange nicht<br />

mehr. In der Nachwuchsklasse,<br />

Intermediate, konnte<br />

das Team PSV-Fire mit Katja<br />

und Bernd Düring, Rene<br />

Teske und Sascha Spyra im<br />

4er Formationsspringen die<br />

Silbermedaille erringen. In<br />

der offenen Klasse im 4er<br />

Formationsspringen errang<br />

Mike Vetter im Team X-Ray<br />

eine Bronzemedaille und im<br />

8er Formationsspringen im<br />

Team GoJump-Nuggets die Silbermedaille.<br />

Die Newcomer im Freefly, das Team Artifex mit<br />

Lukas Gädecke, David Omer und Patrick Hartwig<br />

sorgte mit der Goldmedaille bei der ersten<br />

DM-Teilnahme für eine kleine Sensation. Auch<br />

die altgedienten Kappenformationsspringer<br />

vom Team Berlin ( Ralf Stolzenberg aus Gnarrenburg,<br />

Peter A. Pfalzgraf und Andreas Jankowsky<br />

aus Berlin) konnten eine Goldmedaille<br />

im 2er Kappenformationsspringen nach Berlin<br />

holen. Alle namentlich genannten Springer außer<br />

Ralf Stolzenberg sind Mitglieder im Verein<br />

FSG Berlin/Gransee e.V..<br />

Es ist zu hoffen, dass dies gute Ergebnis dazu<br />

führt, dass weitere Berliner Fallschirmsportler<br />

sich so engagieren, dass sie auch zu solchen<br />

Erfolgen aufsteigen und den Stellenwert des<br />

Berliner Luftsports weiter steigern.<br />

Peter A. Pfalzgraf<br />

Landesreferent Fallschirmsport<br />

Ein Urgestein des Fallschirmsports wurde 70<br />

Am 15.Juli war auf dem Flugplatz in Schönhagen<br />

einiges los.<br />

Zum 70. Geburtstag von Dieter Strüber hatten<br />

sich zahlreiche Gratulanten aus dem<br />

Flug- und Fallschirmsport eingefunden, die<br />

zum Teil am Fallschirm einschwebten.<br />

Fallschirmsportfunktionäre und<br />

Schiedsrichter begrüßen.<br />

Das Leben von Dieter Strüber<br />

war stets vom Fallschirmsport geprägt.<br />

Schon bei seinem Sportstudium,<br />

das er mit einer Promotion<br />

abschloß, stand das Fallschirmspringen<br />

im Vordergrund.<br />

Das ehemalige Mitglied der Frauennationalmannschaft<br />

Heike Rasch im Gespräch über<br />

alte Zeiten mit Dieter Strüber<br />

Dieter Stüber mit seinen noch aktiven Schiedsrichterkollegen<br />

Dieter Strüber, langjähriger Fallschirmsportreferent<br />

des Landesverbandes Brandenburg,<br />

ehemaliger Nationaltrainer und immer noch<br />

aktiver Schiedsrichter, konnte viele ehemalige<br />

Sportfreunde, Weltmeister, Flug- und<br />

So ist es nicht verwunderlich daß<br />

er ganz nebenbei noch ein persönliches<br />

Jubiläum feierte. Auf<br />

einer Erinnerungsurkunde mit der<br />

sich Dieter bei den Sportfreunden<br />

bedankte stand dann auch:<br />

70 Jahre Dieter Strüber<br />

50 Jahre Fallschirmspringen<br />

Manfred Wegler<br />

Schiedsrichterkollege von Dieter Strüber<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 23


Stölln 08.08.2009<br />

Dr. Grenzdörfer erhält das<br />

„Diplom Otto Lilienthal“<br />

J. Grenzdörfer bei der Einweihung des von<br />

ihm inniziierten Lilienthaldenkmals in der<br />

Köpenicker Strasse in Berlin. Dort produzierte<br />

Lilienthal das erste in Serie gebaute<br />

Flugzeug der Weltgeschichte,<br />

Foto: Ingrid Fritz<br />

Wie in jedem Jahr gedachten wir am Wochenende<br />

um den 09. August am Denkmal<br />

an der Absturzstelle unserem ersten Flieger.<br />

In seiner Ansprache erinnerte Dr. Joachim<br />

Grenzdörfer an Otto Lilienthals Flugversuche<br />

auf dem Gollenberg und mahnte,<br />

dessen Leistungen als Pionier des Menschenfluges<br />

zu bewahren. In Stölln leisten<br />

unser Verein und der Otto-Lilienthal-Verein,<br />

unterstützt von Gemeinde, Amt und Kreis,<br />

dazu einen würdigen Beitrag, sagte er.<br />

Beim anschließenden Empfang im Ausstellungszentrum<br />

an der IL 62 würdigte unser<br />

Präsident, Dr. Erich Reiche, die langjährigen<br />

Anstrengungen Dr. Joachim Grenzdörfers<br />

um die Wahrung des Erbes von Otto<br />

Lilienthal.<br />

Im Auftrag des Deutschen Aero Clubs überreichte<br />

er ihm das „Diplom Otto Lilienthal“<br />

des DAeC. Ein ausführlicher Bericht folgt<br />

im Winter.<br />

Jonny Dorf<br />

Vergabemodus für die AMF Hornet<br />

für das Jahr 2010<br />

Nach Maßgabe der Satzung des Vereins<br />

und der Erfüllung von § 2 „Zweck des<br />

Vereins“ stellt der Vorstand des AMF<br />

e.V. ein Förderflugzeug der Clubklasse<br />

für Nachwuchspilotinnen zur Verfügung.<br />

Die Hornet D-7821 mit Winglets und Wettbewerbsausstattung<br />

(Index 100) wird zur<br />

Förderung von Segelfliegerinnen, die über<br />

kein eigenes Flugzeug verfügen und keinen<br />

Anspruch auf ein anderweitiges Förderflugzeug<br />

haben, eingesetzt. Es werden mit dem<br />

AMF Förderflugzeug gezielt Trainingsmaßnahmen<br />

der jeweiligen Pilotin unterstützt.<br />

Die geförderten Pilotinnen sollen in ihren<br />

Heimatvereinen aktiv das Vereinsleben<br />

mitgestalten. Der Vorstand behält sich eine<br />

Anfrage beim entsprechenden Verein vor.<br />

Bewerbungen können bis zum 15. November<br />

2009 eingereicht werden. Die Bewerberinnen<br />

werden bis Jahresende über die<br />

Auswahlentscheidung informiert. Das Antragsformular<br />

steht im Internet unter:<br />

www.am-foerderverein.de<br />

Die Vergabe der Flugzeuge wird in folgenden<br />

Punkten geregelt:<br />

• Die Pilotin ist Mitglied in einem Verein<br />

eines DAeC Landesverbandes. Sie ist<br />

Mitglied im AMF e.V.<br />

Fliegerische Voraussetzungen:<br />

• Mindestens 100 Stunden Flugzeit in einsitzigen<br />

Segelflugzeugen<br />

• Mindestens ein 300 km Dreieck, geflogen<br />

in einem einsitzigen Segelflugzeug<br />

• Teilnahme an mindestens einem Wettbewerb<br />

als verantwortliche Pilotin<br />

• Der Vorstand des AMF behält sich vor,<br />

sich über die fliegerischen Vorausset<br />

zungen beim Vereinsausbildungsleiter<br />

kundig zu machen.<br />

• Die Vergabe für die Deutschen Segelflugmeisterschaften<br />

der Frauen hat Vorrang.<br />

• Antrag auf Ausleihung erfolgt nach ei<br />

ner Patenregel, d. h. auf Empfehlung des<br />

Vereinsausbildungsleiters der Pilotin, des<br />

Landestrainers oder eines Vorstandsmit<br />

gliedes des AMF.<br />

• Die Auswahl und Vergabe-Entscheidung<br />

wird durch drei Vorstandsmitglieder des<br />

AMF e.V. getroffen. Es besteht kein<br />

Rechtsanspruch auf Zuteilung.<br />

• Details für die Bereitstellung des Förder<br />

flugzeugs werden vertraglich geregelt.<br />

Kirchheim, den 8. September 2009<br />

Der Vorstand des AMF e.V.<br />

Einladung zum<br />

"Kopps – Über – Treffen" (KÜT)<br />

der Segelkunstflieger im DAeC e.V<br />

nach Ganderkesee (EDWQ) 14./15.November<br />

2009.<br />

Das Treffen findet im Airfield Hotel am Flugplatz<br />

in 27777 Ganderkesee - in der Nähe<br />

von Bremen - statt. Über viele Jahre hat sich<br />

das jährliche "KÜT" als ein wichtiges und geeignetes<br />

Forum für die Belange des Segelkunstflugs<br />

erwiesen. Alle am Segelkunstflug<br />

Interessierten sind herzlich dazu aufgefordert,<br />

daran teilzunehmen.<br />

Die Tagesordnung sowie weitere Details zur<br />

Veranstaltung werden in Kürze über die Portale:<br />

www.segelkunstflug.com und<br />

www.kfao.de sowie über www.daec.de abrufbar<br />

sein.<br />

Gerd Ottensmann<br />

Referent Segelkunstflug, DAeC SEKO<br />

Neue Luftfahrtkarten für Polen<br />

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ergänzt<br />

die Sichtflugkarten der Reihe „Visual<br />

500“ für die deutschen Nachbarländer um zwei<br />

Kartenblätter für Polen. Eine Karte bildet das<br />

nordwestliche Gebiet von Stettin bis Danzig<br />

und Bydgoszcz (Bromberg) ab. Die zweite Karte<br />

zeigt die westliche Region von Zielona Góra<br />

bis Lodz und Breslau. Deutsche und tschechische<br />

grenznahe Gebiete sind ebenfalls dargestellt.<br />

Die „Visual 500“-Karten haben den Maßstab<br />

1:500 000 und das gleiche, übersichtliche Layout<br />

wie die ICAO-Karten für Deutschland. Die<br />

DFS bietet bereits Karten für Belgien, Dänemark,<br />

die Niederlande, Österreich und Tschechien<br />

an. Seit 2009 erscheinen die Karten mit<br />

Angaben in Deutsch und Englisch sowie in der<br />

Sprache des jeweils abgebildeten Landes.<br />

Auf den Kartenblättern für Polen sind Hinweise<br />

zu den seit Juni 2009 in Kraft getretenen polnischen<br />

Lufträumen und zu den Landeplätzen<br />

vermerkt. Straßen- und Autobahnabschnitte<br />

sind detailliert eingezeichnet. Auf der Kartenrückseite<br />

finden sich weitere Informationen,<br />

zum Beispiel zur Ausstrahlung von Start- und<br />

Landeinformationen sowie Wetterfunksendungen.<br />

Auch die genauen Koordinaten der<br />

VFR-Meldepunkte für den Einflug in Kontrollzonen<br />

werden angegeben.<br />

Nanda Geelvink DFS<br />

.<br />

24<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Ein Leben für den Fallschirmsport<br />

Frauen-Nationalmannschaft, deren Bundetrainer<br />

er 1999 wurde und darüberhinaus bis 2001<br />

auch im DFV Nachwuchsprojekt „Futura“.<br />

Foto: Peter Schäfer<br />

Während der DM 2009 in Saarlouis nahm Dr. Dieter Strüber (li.) aus der Hand des DFV-<br />

Vizepräsidenten Dr. Henning Stumpp die Goldene Ehrennadel des DFV entgegen.<br />

Als der 20 jährige Dieter Stüber 1959 in Leipzig sich als hauptamtlicher Fallschirmsprunglehrer<br />

der GST unter anderem dem Aufbau von<br />

zum ersten Mal aus einem Flugzeug sprang,<br />

konnte er nicht ahnen, wie sehr sein Leben Leistungssportlern in den klassischen Disziplinen,<br />

trainierte und führte diese auf verschie-<br />

fortan durch den Fallschirmsport bestimmt<br />

sein würde, wenngleich er schon damals diesem<br />

Sport von Anfang an eine besondere Be-<br />

Ungnade fiel, als eine Nationalmannschaftsdenen<br />

Weltmeisterschaften an, bis er 1973 in<br />

deutung beimaß. Vom ersten Augenblick an springerin „Republikflucht“ beging. Der Verlust<br />

seiner sportpolitischen Funktionen hinderte<br />

brachte er das theoretische Wissen aus seiner<br />

Ausbildung zum Sportlehrer mit in den Fallschirmsport<br />

ein, in dem er von 1960 bis 1990 Ausbildung von rund 200 Fallschirmsprungleh-<br />

ihn allerdings nicht daran, sich weiterhin der<br />

ununterbrochen auch als Fallschirmsprunglehrer<br />

aktiv war. Dabei erweiterte er bereits schaften zu widmen. 1978 wurde er erneut in<br />

rern sowie dem Aufbau von Wettkampfmann-<br />

zu Beginn seine fachliche Grundlage durch die Fallschirmkommission und das Präsidium<br />

eigene Erfahrungen als Leistungssportler. Von des Aeroklubs der DDR berufen und war bis<br />

1961-1963 stellte Dieter Strüber fünf FAI Weltrekorde<br />

und 16 DDR Rekorde im Mannschafts-<br />

internationalem Parkett als FAI Schiedsrichter<br />

zur Wiedervereinigung 1990 ständig auch auf<br />

zielspringen auf.<br />

und Delegationsleiter aktiv. Diese Tätigkeiten<br />

setzte er nach der Wende fort, zu diesem<br />

1963 wurde er Vorsitzender der Fallschirmkommission<br />

und Mitglied des Präsidiums des DAeC Landesverbandes Brandenburg. 1998<br />

Zeitpunkt als gewählter Präsident des neuen<br />

Aeroklubs der DDR. In dieser Zeit widmete er engagierte er sich erfolgreich beim Aufbau der<br />

Bis heute ist Dieter Strübers Teilnahme an<br />

sporttheoretischen und sportpolitischen Belangen<br />

rund um den Fallschirmsport ungebrochen<br />

und wer ihm persönlich begegnen will, hat gute<br />

Chancen ihn während eines Zielsprungwettbewerbes<br />

als Schiedsrichter am Zielkreis zu<br />

erwischen.<br />

Wenn 50 Jahre eines 70 jährigen Lebens,<br />

beruflich wie ehrenamtlich, einer ganz bestimmten<br />

Sache geschuldet sind, kann man<br />

getrost davon ausgehen, dass diese Sache<br />

den Menschen ebenso beeinflusst, wie umgekehrt<br />

der Mensch auf die Sache gewirkt hat.<br />

Zahlreiche Ehrungen im Laufe der Jahre belegen<br />

dies, u. a. mehrfache Auszeichnungen<br />

als „Meister des Sports“ der DDR aber auch<br />

internationale Würdigungen mit dem Tissandier-Diplom<br />

sowie der Parachuting Gold Medal,<br />

beides höchste Auszeichnungen der internationalen<br />

Luftsportvereinigung FAI.<br />

Nur wenige Springer haben ihre eigene Person<br />

so sehr in den Hintergrund einer Sache<br />

gestellt, wie Dieter Strüber dies mit seinem<br />

Engagement für den Fallschirmsport getan hat<br />

und noch immer tut. Sehr viele Springer aus<br />

den klassischen Disziplinen verdanken ihm<br />

sehr viel. Diesen Umstand hat nun auch der<br />

Deutsche Fallschirmsportverband gewürdigt<br />

und Dr. Dieter Strüber zu seinem 50 jährigen<br />

Fallschirmsportjubiläum die goldene Ehrennadel<br />

des DFV verliehen.<br />

Peter Schäfer<br />

Beitrag aus dem Verbandsorgan des DFV<br />

„Freifall Xpress” 5-2009<br />

Kurzportrait der Fallschirmsport-Vorsitzenden im DAeC<br />

Währisch, Gerhard<br />

Qualifikationen:<br />

Organisatorisch tätig:<br />

2. Vorsitzender der Sportfachgruppe Fallschirmsport im DAeC e.V.<br />

Fallschirmsprunglehrer, Tandempilot, Prüfungsrat, Geländegutachter<br />

als Geschäftsführer des Vereins für Fallschirmsport Marl e.V.<br />

Pfalzgraf, Peter A. Schatzmeister der Sportfachgruppe Fallschirmsport im DAeC e.V.<br />

Qualifikationen: Fallschirmsprunglehrer, Ex-Tandemmaster, Prüfungsrat, Außenladegutachter<br />

Organisatorisch tätig: Früher und wieder aktuell: Landesreferent Fallschirmsport Berlin, früher: Bundestrainer Kappenformation, 2. Vorsitzender<br />

der SFG Fallschirmsport (u. A. Bundes-Statistik Fallschirmsport), Vertreter der Landesreferenten in der ÜFaK, Aktuell:IPC Advisor CF,<br />

Schatzmeister des SFG<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009 25


Neues Handbuch für Flugwettervorhersagen<br />

Im Juli wurde die<br />

dritte Edition des<br />

OSTIV Manuals von<br />

der World Meteorological<br />

Organization<br />

(WMO-No. 1038) herausgegeben.<br />

Das Handbuch „Weather<br />

Forecasting<br />

for Soaring Flight“<br />

wendet sich an alle<br />

Luftsportler und beinhaltet eine Übersicht<br />

über moderne numerische Wettervorhersagesysteme<br />

sowie webbasierte Vorhersagetools.<br />

Mit im internationalen Expertenteam<br />

vertreten, der über die Grenzen Brandenburgs<br />

bekannte Flugmeteorologe Erland<br />

Lorenzen sowie der Berliner René Heise<br />

vom Mountain Wave Project.<br />

Bereits im Vorwort beschreibt der WMO-Generalsekretär<br />

Michel Jarraud anhand der erfolgreichen<br />

Notlandung des A320 im Hudson<br />

River die Bedeutung segelfliegerischer Fähigkeiten<br />

in der Luftfahrt und demonstriert damit<br />

nicht nur die Aktualität des Handbuchs, sondern<br />

verdeutlicht an diesem Beispiel auch den<br />

Einfluss des unmittelbaren Verständnisses<br />

atmosphärenphysikalischer Prozesse für die<br />

Flugsicherheit.<br />

Das erste Kapitel befasst sich mit den diversen<br />

Aufwindarten, einer Kombination aus thermischen<br />

und dynamischen Aufwinden sowie<br />

Hazards. Pilotenberichte illustrieren jeweils<br />

die flugmeteorologischen Strukturen und versuchen<br />

mit dem Blick aus dem Cockpit eine<br />

Verbindung zwischen Theorie und Praxis.<br />

Thermische Faktoren, tageszeitliche Variationen<br />

der Thermik, organisierte Konvektion sowie<br />

der Einfluss von Windscherungen auf die<br />

Wellenentstehung sind nur einige Stichworte<br />

aus dem ersten Abschnitt.<br />

Im mehr technischen Part des anschließenden<br />

Kapitels wird eine Systematisierung (Klasseneinteilung,<br />

Ausstattung, Leistungsparameter)<br />

versucht, die die Veränderungen im Luftsport<br />

der letzten 20 Jahre widerspiegelt und zudem<br />

neue Leistungssprünge im Luftsport ermöglichte.<br />

Eine kurze Zusammenstellung aktueller Sportevents<br />

(Grand Prix, OLC, BHC sowie WM/EM/<br />

DM) gestattet auch nicht fliegenden WX- Forecaster<br />

einen Einblick in die Wettkampfszene<br />

und der dort verwendeten TASKS.<br />

Schematisierte Darstellung der Aufwindarten<br />

Das dritte Kapitel widmet sich den Wetterprognosen.<br />

Neben der Vorstellung neuer numerischer<br />

Vorhersagemodelle, die Dank nichthydrostatischer<br />

Modellphysik eine Auflösung<br />

konvektiver Prozesse sowie Prognose geordneter<br />

Vertikalbewegungsfelder erlauben, werden<br />

auch Vorhersagetools (u. a. TOPTHERM/<br />

BLIMAP) und TEMP-Auswerteverfahren vorgestellt.<br />

Interpretations- bzw. Anwendungshinweise<br />

für das Wellenvorhersagemodul des<br />

Mountain Wave Project (MWP) beenden diesen<br />

zentralen Teil des Handbuchs.<br />

Nach der Vorstellung eines MET-Briefings<br />

mit einer Übersicht von verfügbaren Analysen,<br />

Selfbriefing-Produkten und einem meteorologischen<br />

TASK-Setting, wird im letzten<br />

Abschnitt die Bedeutung der Daten von<br />

GPS-Flugrekordern für die Validierung von<br />

Wettermodellen und Verifikation persönlicher<br />

Segelflugwettervorhersagen erläutert.<br />

Die Neufassung des Handbuchs ermöglicht<br />

flugmeteorologisch interessierten Piloten und<br />

Flugwetterberatern nationaler Wetterdienste<br />

einen schnellen und umfassenden Einblick in<br />

moderne Verfahren. Die Autoren der OSTIV-<br />

Gruppe sind zudem aktive Streckenflug- bzw.<br />

erfolgreiche Wettbewerbspiloten und in Kombination<br />

mit internationalen Reviewern entstand<br />

eine gelungene globale Zusammenstellung der<br />

atmosphärenphysikalischen Segelflug-Forschung<br />

der letzten 20 Jahre.<br />

Bestellung des WMO-Manual No. 1038 über<br />

den Publication Catalog der WMO (25 CHF)<br />

bzw. über ISBN 978-92-63-11038-1.<br />

(http://www.wmo.int/e-catalog/detail_<br />

en.php?PUB_ID=535&SORT=N&q= )<br />

René Heise<br />

Isentropendarstellung einer Leewellensimulation<br />

initialisiert mit einer negativen Windscherung<br />

oberhalb 3 km. Das „x“ symbolisiert den<br />

Bereich starker Turbulenz und des Wellenbrechens.<br />

Termine 2009<br />

Si t z u n gs-Te r m i n e LV Be r l i n:<br />

Die Sitzungen des DAeC Landesverbands<br />

Berlin finden um 19.30 Uhr im Sportlertreff<br />

„Poseidon“ statt.<br />

02.11.2009 Vorstandssitzung<br />

Versammlungen der Jugendwarte 2009:<br />

19.11.2009<br />

um 18 Uhr im Poseidon (direkt vor der SeKo)<br />

Te r m i n e Al lg e m e i n:<br />

01.02.- 31.10. 2009: UL- Jahressportflug 2009<br />

Info: www.ul-fliegerclub.de, Kontakt: Werner<br />

Hempel, Ernst-Thälmann-Str.60, 15344 Strausberg,<br />

E-Mail: werner_hempel@arcor.de,<br />

Tel: 0162 7536983<br />

Te r m i n e Mo d e l l f l u g<br />

LV Be r l i n<br />

24.10.2009: Feuer und Flamme, 14822 Borkheide,<br />

Hans-Grade Gesellschaft, Borkheide<br />

e.V., Stephan Gerlach 033845/41643<br />

StephanGerlach@gmx.net www.Hans-Grade.de.vu<br />

26<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2009


Termine 2010<br />

35. Hexentreffen für Frauen<br />

vom 30. und 31. Januar 2010 in Frankfurt am<br />

Main.<br />

Messe Friedrichshafen vom 8. Bis 11. April<br />

2010<br />

ILA 2010 vom 8. bis 13. Juni auf dem Flughafen<br />

Berlin-Schönefeld, Frühbucherrabatt für<br />

Aussteller bis 31. Oktober 2009<br />

Luftsport Service-CenterOst GmbH<br />

Lehrgangstermine und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen 2009<br />

12.10. – 16.10.2009 Zellewart Holz / Gemischt Dessau / Leszczenski 330,- €<br />

19.10. – 23.10.2009 Zellewart Faserverbund Dessau / Leszczenski 330,- €<br />

68. Deutscher Segelfliegertag<br />

Bremen hebt ab! 30.10. bis 1.11.2009<br />

Die Sportfachgruppe Segelflug / Motorsegelflug<br />

des DAeC e.V. und der DAeC Landesverband<br />

Bremen e.V. laden 
in diesem<br />

Jahr zum 68. Deutschen Segelfliegertag<br />

nach Bremen ein.<br />

Programm<br />

07.11. – 13.11.2009 Werkstattleiter Faserverbund<br />

Dessau/ Leszczenski 550,- €<br />

Lehrgangspreise incl. Unterkunft im Fliegerklub Dessau.<br />

Übernachtung in einer Pension ist gegen entsprechenden Aufpreis möglich.<br />

Alle angegebenen Preise verstehen sich zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer<br />

Bei einer Teilnehmerzahl ab 5 Personen sind auch gesonderte Terminvereinbarungen für Lehrgänge<br />

möglich.<br />

Freitag 30.10 Ort: Haus der Wissenschaft,<br />

Sandstraße 4/5, Bremen<br />

13.00 Uhr Mitgliederversammlung Förderverein<br />

Deutscher Segelflug e.V.<br />

13.30 Uhr Mitgliederversammlung der<br />

DAeC Segelflieger<br />

20.00 Uhr Gemütliches Beisammensein im<br />

Friesenhof (Anmeldung erforderlich)<br />

Samstag 31.10. Ort: Messehalle 4.1, Bürgerweide,<br />

Bremen<br />

09.30 Uhr Eröffnung, Begrüßung<br />

10.00 Uhr Neues aus der Sportfachgruppe,<br />

Auszeichnungen<br />

10.45 Uhr Festvortrag<br />

11.30 Uhr Sportlerehrung, Ehrenpreise<br />

12.15 Uhr Pause<br />

13.00 Uhr Fachvorträge<br />

Die Mission Astrolab - Leben und Forschen<br />

im Weltraum, Thomas Reiter<br />

Strukturdiskussion im DAeC – Fazit für den<br />

Segelflug, Dr. Meike Müller<br />

Luftraumnutzung im Segelflug, Günter Bertram<br />

EASA – Stand der den Segelflug betreffenden<br />

europäischen Gesetzgebung, Dr.<br />

Meike Müller<br />

Quali-Grand Prix in Chile, Tilo Holighaus,<br />

Charlie Bauder, Uli Schwenk<br />

Innovation in der Doppelsitzerklasse – Mit<br />

dem Arcus zur Deutschen Meisterschaft<br />

2009, Christof Geissler, Christoph Wannenmacher<br />

Segelflug-Klimatologie 2009 in Europa, Jon<br />

Meis<br />

Antares DLR-H2 – vom Hochleistungssegelflugzeug<br />

zum Forschungsflugzeug, Axel<br />

Lange<br />

Klimawandel – Science Fiction oder Realität?<br />

Was uns in den nächsten Jahren erwartet,<br />

Dieter Walch<br />

Berichte von den Weltmeisterschaften Junioren,<br />

Frauen und Kunstflug<br />

Samstag 31.10. Ort: Messehalle 4, Bürgerweide,<br />

Bremen – Austellung von Segelflugzeugen<br />

/ Motorseglern und Zubehör.<br />

Einladung zum Segelfliegerinnen<br />

–Treffen 30. + 31. Januar 2010<br />

Landessportschule,Otto-Fleck-Schneise 4<br />

60528 Frankfurt/Main<br />

Ausrichter: Dr. Angelika Machinek Förderverein<br />

Frauensegelflug, I. Blecher, S. Schödel, S.<br />

Kussbach<br />

Programm Samstag, 30.01.2010<br />

Anreise<br />

14.00 Uhr Begrüßung mit Kaffee und Kuchen,<br />

Ehrungen<br />

15.30 Uhr Gerd Ottensmann und Andrea Fenzau-Lehmann,<br />

Segelkunstflug<br />

16.30 Uhr CarolAnn Garrat “Upon Silver<br />

Wings“, Einmotorig in 8 ½ Tagen rund um die<br />

Welt, Weltrekordflug für Spenden gegen ALS<br />

17.30 Uhr Weltmeisterinnen Sue Kussbach,<br />

Susanne Schödel, Segelflug WM der Frauen<br />

2009 in Szeged, Ungarn, Bericht über die Meisterschaft<br />

und die Vorbereitung<br />

18.30 Uhr Abendessen<br />

20.00 Uhr Live Musik „Die Taktlosen“ zum Mittanzen<br />

mit Meike Stöckmann, gemütliches Beisammensein.<br />

Sonntag, 31.01. 2010<br />

Besichtigung Ausbauprojekt Frankfurt Flughafen<br />

(vorherige Anmeldung notwendig)<br />

Zur freien Auswahl:<br />

Frankfurt Palmengarten, Museumsufer<br />

Stadtbummel Mainmetropole<br />

Anmeldung<br />

Ingrid Blecher, Freystr. 12, 57074 Siegen<br />

Tel. 0271 – 33 63 43 Fax 0271 – 23 86 690<br />

E-Mail ingrid.blecher@t-<strong>online</strong>.de<br />

Info www.am-foerdervein.de/hexentreffen2010<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 65 €, enthält alle<br />

Kosten für Essen und Übernachtung im Mehrbettzimmer<br />

und soll mit der Anmeldung überwiesen<br />

werden.<br />

Für Einzelzimmer fallen 10 € zusätzlich an.<br />

Konto Ingrid Blecher – Segelfliegerinnen 2010<br />

Deutsche Bank Siegen Konto Nr. 0361 592 01<br />

BLZ 460 700 24<br />

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