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DORGON 015 – Ritter der Tiefe

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Nils Hirseland <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> 13<br />

eines neuen <strong>Ritter</strong>s, son<strong>der</strong>n auch Schule und<br />

Wohnort zugleich. Auf neutrale Beobachter<br />

mochte das <strong>Ritter</strong>areal wie ein Relikt aus einer<br />

längst vergangenen Zeit wirken. Doch Gal’Arn<br />

schätzte genau das. Die Gebäude waren aus<br />

Stein und Holz gefertigt, ebenso <strong>der</strong> Wall. Natürlich<br />

gab es auch Technologie. Der Komplex konnte<br />

von einem Schutzschirm gesichert werden.<br />

Unterhalb des Doms befanden sich Schutzräume,<br />

Kontrollstationen und eine Waffenkammer, die<br />

hoffentlich nie genutzt werden würde.<br />

Im Bergmassiv des wispernden Gebirges befand<br />

sich ein kleiner Raumhafen. Dort ruhte die<br />

TERSAL, jenes 110 Meter durchmessende Raumschiff,<br />

welches einst Jedar Balar gehört hatte. Die<br />

Raumschiffe <strong>der</strong> <strong>Ritter</strong> jedoch waren auf einer<br />

Plattform vor dem Wald und wurden natürlich<br />

bewacht. Es gab Sicherheitsvorkehrungen um<br />

den Wald herum, wie weitere Schutzschirmanlagen,<br />

befestigte Geschützstürme und Raketenstellungen,<br />

um einen möglichen Angriff abzuwehren.<br />

Doch die <strong>Ritter</strong> waren eben keine Soldaten<br />

Shagors. Sie waren Friedenshüter und in den<br />

Jahrzehntausenden hatte es niemals einen Angriff<br />

auf den Dom gegeben. Die <strong>Ritter</strong> genossen<br />

den höchsten Respekt in <strong>der</strong> Galaxie Shagor.<br />

Der weise dunkelhäutige Pontanare Arib’Dar<br />

erwartete bereits seinen besten <strong>Ritter</strong>, <strong>der</strong> <strong>–</strong> das<br />

war kein Geheimnis <strong>–</strong> eines Tages seine Nachfolge<br />

antreten würde.<br />

Die beiden Ankömmlinge stellten die Auslaufdistanz<br />

für ihre Munys an <strong>der</strong>en Sattel ein. Das<br />

verhin<strong>der</strong>te, dass ein Reittier sich zu weit vom<br />

Areal entfernte, und ermöglichte ihm doch, sich<br />

zu bewegen. Gal’Arn und Jaktar schritten auf<br />

Arib’Dar zu. Sie kamen an <strong>der</strong> Übungsarena vorbei.<br />

Gal'Arn richtete seine Aufmerksamkeit auf ein<br />

Schwertduell zwischen den beiden Schülern<br />

Goshkan und Krassasus. Der riesige Goshkan,<br />

welcher zum Volk <strong>der</strong> Katronen gehörte, setzte<br />

das Sorgenkind Gal'Arns kräftig unter Druck.<br />

Krassasus konnte den mächtigen Schlägen des<br />

drei Zentner schweren Wesens nicht standhalten<br />

und verlor den Kampf.<br />

Erschöpft sank er unter dem Dach eines Waffenstandes<br />

zusammen.<br />

Goshkan lachte überlegen. Die Katronen gehörten<br />

zu den kriegerischsten Völkern in <strong>der</strong><br />

Galaxis, die lei<strong>der</strong> auch oft zu den Unruhestiftern<br />

gehörten.<br />

Kaum ein Katrone hatte die Prüfung zum <strong>Ritter</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> geschafft, sie waren viel zu aggressiv<br />

und neigten dazu, jedes Problem mit Gewalt<br />

lösen zu wollen.<br />

Die Elefantenwesen sahen selbst für einen<br />

Elanen befremdlich aus. Auf dem mächtigen<br />

Oberkörper thronte ein Kopf mit einem etwa 70<br />

Zentimeter langen Rüssel. Etwa ein Meter lange,<br />

gebogene Stoßzähne verliehen ihm einen imposanten<br />

Eindruck. Dieses Volk besaß keine Ohrmuscheln,<br />

stattdessen sechs Hörner, die auf dem<br />

Haupt verteilt waren und drei Augen. Der Unterkörper<br />

schien nicht zum Gesamtbild zu passen.<br />

Behaarte Pferdebeine mit Hufen und ein ledriger<br />

Schwanz verliehen dieser Spezies eine wahrlich<br />

einmalige Erscheinung.<br />

Dennoch waren die Wesen mit <strong>der</strong> grauen<br />

Haut gewaltige Kampfmaschinen, die nicht zu<br />

unterschätzen waren. Natürlich gab es auch<br />

friedlichere Katronen, die zumeist als Orbiter<br />

dienten, doch alle Katronen hatten den Hang zu<br />

einem aufbrausenden Temperament und einer<br />

gewissen Kampfeslust.<br />

Gal'Arn half dem nie<strong>der</strong>geschlagenen Krassasus<br />

wie<strong>der</strong> auf.<br />

»Alles in Ordnung?«, fragte er fürsorglich.<br />

Der Pontanare nickte bedrückt, während Goshkan<br />

immer noch hämisch lachte. Der <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Tiefe</strong> blickte vorwurfsvoll zu dem Riesen.<br />

»Ein angehen<strong>der</strong> <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> lacht nicht<br />

über einen Geschlagenen«, sprach <strong>der</strong> Elare belehrend.<br />

»Du darfst niemals Freude fühlen, wenn<br />

du jemanden besiegst o<strong>der</strong> gar getötet hast, nur<br />

um deiner eigenen Herrlichkeit wegen!«<br />

Goshkan grunzte unfreundlich und schwang<br />

mit dem Schwert hin und her.<br />

»Ich bin eben ein perfekter Kämpfer. Krassasus<br />

ist eine Niete! Ich werde <strong>der</strong> neue <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Tiefe</strong> werden!«<br />

Zum Zeichen seiner Überlegenheit schlug er<br />

sich zweimal auf die Brust. Gal'Arn zückte sein<br />

Schwert und nahm eine Kampfposition ein. Grinsend<br />

wollte Goshkan auf die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

eingehen, da schlug Gal'Arn den Pfosten des<br />

Waffenstandes durch und das Dach krachte auf<br />

den Katronen. Er platschte zu Boden. Schreiend<br />

und voller Wut sprang er auf, da spürte er be-

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