DORGON 015 – Ritter der Tiefe
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Nils Hirseland <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> 23<br />
drückt, dass eine Zuwi<strong>der</strong>handlung furchtbare<br />
Konsequenzen hätte <strong>–</strong> auch für den so gesehen<br />
abtrünnigen <strong>Ritter</strong>orden.<br />
Doch nichts war geschehen. Die Sterne leuchteten<br />
immer noch. Gal’Arn glaubte auch nicht,<br />
dass nun <strong>der</strong> Tag <strong>der</strong> Abrechnung für die Kosmokraten<br />
gekommen war. Dann hätten sie<br />
mächtige Raumschiffe entsandt und nicht SI-<br />
PUSTOV zu einem Gespräch.<br />
»Ich kenne kein Volk <strong>der</strong> Kosmokraten, woher<br />
stammst du?« forschte Irasuul selbstbewusst<br />
nach. Gal’Arn verübelte es ihm nicht.<br />
SIPUSTOV begann zu lachen. Es war teils amüsiertes,<br />
teils arrogantes Lachen, welches Gal'Arn<br />
sehr verwun<strong>der</strong>te.<br />
Noch nie hatte <strong>der</strong> <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> ein Geisteswesen<br />
gesehen. Er kannte Superintelligenzen<br />
und Kosmokraten nur aus den Berichten Jedar<br />
Balars.<br />
»Weiß denn niemand von euch Einfältigen,<br />
wer wir Kosmokraten sind?«, fragte <strong>der</strong> dicke<br />
Mann mit <strong>der</strong> leuchtenden Aura herausfor<strong>der</strong>nd.<br />
Da meldete sich Arib'Dar.<br />
»Es wissen nur die Ratsmitglie<strong>der</strong> des Ordens«,<br />
erklärte <strong>der</strong> <strong>Ritter</strong>meister. »Es war <strong>der</strong> Wunsch<br />
unseres ehrwürdigen Ordensgrün<strong>der</strong> Jedar Balar,<br />
dieses Geheimnis zu hüten.«<br />
SIPUSTOV rümpfte die Nase.<br />
»Der ehrwürdige Jedar Balar«, äffte die Entität<br />
nach. »Ein Dieb war er, nicht mehr!«<br />
Diese Anschuldigung war hart. Irasuul zog sofort<br />
sein Schwert und streckte es dem Kosmokraten<br />
entgegen.<br />
»Jedar Balar war ein großer Mann! Dir Fettwanst<br />
steht es nicht zu, ihn zu beleidigen. Ich<br />
for<strong>der</strong>e dich zum Duell!«, schrie <strong>der</strong> junge Pontanare<br />
aufgebracht und nahm eine Kampfhaltung<br />
ein. Gal'Arn näherte sich seinem ehemaligen<br />
Schüler, um rechtzeitig eingreifen zu können.<br />
»Ich sehe nun, was er mit dem wertvollen Material<br />
gemacht hat. Eine Verschwendung!«, sagte<br />
SIPUSTOV unbeeindruckt.<br />
Arib'Dar ordnete an, dass Irasuul die Waffe<br />
senken sollte. Wi<strong>der</strong>willig befolgte <strong>der</strong> frischgebackene<br />
<strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> die Anweisung.<br />
»Sag mir, SIPUSTOV, warum bist du hier? Etwa<br />
um uns zu bestrafen, wie du es vor 26 Jahren<br />
angedroht hast?«<br />
Ein Hauch von Verzweiflung lag in Dars Stimme.<br />
Gal'Arn verstand immer noch nicht, um wen<br />
es sich bei dem Kosmokraten handelte.<br />
»Nun, sicher würde eine Strafe angemessen<br />
sein, doch diese hätte Jedar Balar treffen müssen,<br />
da er jedoch nicht mehr unter den Lebenden<br />
weilt, dürft ihr die grenzenlose Großzügigkeit <strong>der</strong><br />
Kosmokraten erfahren«, erklärte er gönnerhaft.<br />
»Dennoch will ich auch festhalten, dass diese<br />
Bru<strong>der</strong>schaft kein offiziell anerkannter Orden <strong>der</strong><br />
<strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> ist. Keiner von euch hat jemals<br />
den psionischen Schlag erhalten. Aber wie<strong>der</strong><br />
sind wir sehr großzügig und sehen eure Bemühungen.<br />
Um es einfach für euch zu machen: Wir<br />
brauchen eure ..., nein, lasst es mich an<strong>der</strong>s ausdrücken,<br />
wir haben einen Auftrag für euch.«<br />
Irasuul strafte SIPUSTOV mit einem abfälligen<br />
Lächeln. Der junge <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> war über die<br />
letzte Aussage empört. Gal'Arn hingegen blieb<br />
ruhig und beobachtete den <strong>Ritter</strong>meister, <strong>der</strong><br />
mit dunkler Miene den Worten des Fremden<br />
folgte.<br />
»Sollen wir wie<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> töten?«, fragte<br />
Arib’Dar mit einer Mischung aus Wut und Wi<strong>der</strong>spenstigkeit.<br />
»Nein! Dazu seid ihr zu weich. Doch sei euch<br />
verraten, dass <strong>der</strong> Sohn des Chaos Cauthon Despair<br />
in <strong>der</strong> Milchstraße mitgeholfen hat, einen<br />
Planeten mit zwei Milliarden Wesen zu vernichten.<br />
Das wäre wohl nicht passiert, wenn du meinen<br />
Auftrag damals erfüllt hättest …«<br />
Die Zustände in dieser Milchstraße mussten<br />
grauenvoll sein, wenn ganze Welten vernichtet<br />
wurden. Arib’Dar ließ die Schultern zusammensacken.<br />
Gal’Arn merkte, wie tief ihn das berührte.<br />
Doch rechtfertigte das Kin<strong>der</strong>mord? Man durfte<br />
doch nicht auf Verdacht, dass jemand einmal<br />
Verbrechen begehen würde, diese Personen<br />
schon bei <strong>der</strong> Geburt umbringen? Das war unvorstellbar<br />
für Gal’Arn! Welche Moral hatten<br />
diese Kosmokraten, wenn sie das for<strong>der</strong>ten?<br />
Welchen Respekt besaßen sie vor dem Leben?<br />
Allmählich verstand Gal’Arn, wieso sich Jedar<br />
Balar einst von den Hohen Mächten <strong>der</strong> Ordnung<br />
abgewandt hatte.<br />
»Was für ein Auftrag soll das nun sein?«<br />
forschte Gal'Arn nach und stellte sich demonstrativ<br />
vor das Energiewesen.<br />
»Es gibt in <strong>der</strong> Galaxie Milchstraße ein Volk<br />
namens Terraner. Das dürfte Arib’Dar ja bekannt