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DORGON 015 – Ritter der Tiefe

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Nils Hirseland <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> 14<br />

reits das Schwert des Meisters an seiner Halsschlaga<strong>der</strong>.<br />

Goshkan ließ das Schwert fallen.<br />

Gal'Arn zog seines zurück und schüttelte den<br />

Kopf.<br />

»Nein, Goshkan, du bist noch lange nicht soweit,<br />

die Prüfung zu bestehen. Strenge dich<br />

mehr an!«<br />

Nach diesem unerfreulichen aber hoffentlich<br />

für Goshkan lehrreichen Intermezzo, wandte sich<br />

Gal'Arn wie<strong>der</strong> Arib'Dar zu, <strong>der</strong> zusammen mit<br />

Jaktar das Geschehen beobachtet hatte.<br />

»Sehr gut gelöst, mein Freund«, sprach <strong>der</strong><br />

dunkelhäutige Pontanare ruhig. Beide begrüßten<br />

sich danach und gingen in Dars Haus, wo bereits<br />

das Essen auf sie wartete.<br />

*<br />

Der oberste Meister <strong>der</strong> <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> wohnte<br />

recht spartanisch. Er verzichtete freiwillig auf<br />

den technischen Komfort und wollte lieber in<br />

Bescheidenheit wohnen. Er lebte eigentlich nur<br />

das vor, wofür <strong>der</strong> Orden stand. Eine bescheidene<br />

Existenz in Demut vor dem Leben, <strong>der</strong> Natur<br />

und dem Kosmos.<br />

Auf dem Feuer brutzelte eine Suppe vor sich<br />

hin, die als Stärkung für Gal'Arn und Jaktar gedacht<br />

war. Die beiden Ankömmlinge setzen sich<br />

bereits an den an den Ecken mit Drachenköpfen<br />

verzierten Holztisch, während <strong>der</strong> Kegelköpfige<br />

die Suppe auftischte.<br />

»Lasst es euch schmecken«, wünschte <strong>der</strong> <strong>Ritter</strong>meister.<br />

Gal'Arn schmunzelte. Der Elare blickte zu seinem<br />

Orbiter, <strong>der</strong> die Suppe regelrecht verschlang.<br />

Überrascht sah sich <strong>der</strong> Ghannakke um<br />

und nickte hastig mit dem Kopf.<br />

Arib'Dar wurde wie<strong>der</strong> ernst.<br />

»Ich spüre viel zu viel Zorn und Arroganz in<br />

Goshkan. Er mag ein fähiger Krieger sein, doch<br />

ihm fehlt das, was ein <strong>Ritter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> ausmacht.«<br />

Gal'Arn nickte zustimmend. Er bedauerte Goshkans<br />

Einstellung. Im Laufe <strong>der</strong> letzten sieben<br />

Jahre hatte er alles versucht, um den Katronen<br />

die richtigen Ansichten zu vermitteln, jedoch mit<br />

nur mäßigem Erfolg.<br />

»Allerdings ist Goshkan ein fähiger Krieger.<br />

Vielleicht brauchen wie diese Eigenschaften irgendwann«,<br />

murmelte Arib’Dar.<br />

Gal’Arn seufzte leise. Draußen wurde es dunkel<br />

und windiger. Offenbar zog ein Gewitter heran.<br />

Erste Regentropfen prasselten nie<strong>der</strong>.<br />

Gal’Arn dachte erneut an Arib’Dars Mission vor<br />

vielen Jahren. Prot’Gar war damals gestorben.<br />

Der <strong>Ritter</strong>meister selbst brauchte viele Jahre, um<br />

die Ereignisse zu verarbeiten. Gal’Arn glaubte<br />

jedoch, dass ihm dies bis heute noch nicht gelungen<br />

war.<br />

Der beißende Duft <strong>der</strong> Wurzelsuppe stieg in<br />

seine Nase. Der Elare musste sich beherrschen.<br />

Eigentlich wusste Arib’Dar, dass Gal’Arn keine<br />

Suppe aus El<strong>der</strong>vestwald-Wurzeln mochte, aber<br />

Gal’Arn wusste, dass Arib’Dar diese Wurzeln<br />

liebte und er nahm Rücksicht darauf und aß ohne<br />

zu Murren.<br />

Der Elare dachte zurück an die Zeit <strong>der</strong> seltsamen<br />

Mission. Der Kosmokrat SIPUSTOV war damals<br />

persönlich erschienen und hatte den <strong>Ritter</strong>orden<br />

vor die Wahl gestellt <strong>–</strong> entwe<strong>der</strong> die<br />

Bestrafung aufgrund ihrer Abtrünnigkeit o<strong>der</strong> die<br />

Geburt eines sogenannten Sohnes des Chaos zu<br />

verhin<strong>der</strong>n. Der Auftrag war jedoch nichts weiter<br />

als Kin<strong>der</strong>mord gewesen. Arib’Dar hatte wohl<br />

gewusst, wieso er Gal’Arn nicht mitgenommen<br />

hatte. Doch am Ende hatte sich <strong>der</strong> <strong>Ritter</strong>meister<br />

auch für das Leben des Kindes entschieden. Alles<br />

an<strong>der</strong>e wäre feiger Mord gewesen. Gal’Arn<br />

glaubte nicht daran, dass <strong>der</strong> Weg eines Individuums<br />

bereits von Geburt an in Stein gemeißelt<br />

war. Sicherlich glaubte er an Vorbestimmung<br />

und Schicksal, doch auch daran, dieses verän<strong>der</strong>n<br />

zu können.<br />

Jedenfalls hatten damals die beiden <strong>Ritter</strong> und<br />

ihre Orbiter die Geburt eines Kindes verhin<strong>der</strong>n<br />

sollen. Sie hatten es nicht getan und versucht die<br />

Eltern und <strong>der</strong>en Freund zu schützen. Doch ein<br />

offensichtlicher Diener des Chaos hatte anscheinend<br />

die DNS des Kindes verän<strong>der</strong>t und nach <strong>der</strong><br />

Geburt seine Eltern und <strong>der</strong>en Mitstreiter ermordet.<br />

Dieser Assassine hatte auch die zwei<br />

Orbiter und Prot’Gar getötet. Nur Arib’Dar hatte<br />

er verschont und ihm damit wohl die schlimmste<br />

Strafe zuteilwerden lassen. Gal’Arn fühlte bei<br />

je<strong>der</strong> Begegnung aufs Neue, dass <strong>der</strong> <strong>Ritter</strong>meister<br />

sich die Schuld am eigenen Versagen und<br />

dem Tod seiner drei Begleiter gab. Arib’Dar<br />

fürchtete die Rache <strong>der</strong> Kosmokraten. Er fürchtete<br />

den an<strong>der</strong>en Sohn des Chaos namens Cau

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