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Deutsches G ewässe rku nd I iches Jahrbuch - Niedersächsischer ...

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G<strong>ewässe</strong><strong>rku</strong><strong>nd</strong>liche Beschreibung Wesergebiet 1995<br />

Geographisch wird die Weser in Ober-, Mittel,- u<strong>nd</strong> Unterweser unterteilt<br />

Der aus dem Winterhalbjahr resultiere<strong>nd</strong>e Niederschlagsüberschuß des<br />

Berichtsjahres spiegelt sich entspreche<strong>nd</strong> im Abflußverhalten der Weser<br />

u<strong>nd</strong> ihrer Nebenflüsse wider, Die Abflußwerte lagen Im Winterhalbjahr<br />

deutlich über den mehrjährigen Vergleichswerten. Im Sommerhalbjahr<br />

lagen die Abflußwerte leicht über oder unter den Werten der mehrjährigen<br />

Reihe.<br />

Der mittlere Jahresabfluß MO lag an den Pegeln der Ober- u<strong>nd</strong> Mittelweser<br />

um ca. 34 % deutlich über dem Wert der mehrjahrigen Reihe. Im<br />

Winterhalbjahr wurden die Werte um ca. 50 % überschritten, dagegen<br />

lagen sie im Sommerhalbjahr bei den Durchschnittswerten.<br />

In den Monaten Dezember 1994 bis Ma"I 1995 traten höhere Abflüsse<br />

auf. Die hochsten Werte wurden Im Januar u<strong>nd</strong> Februar erreicht, die den<br />

Wert des mittleren Hochwasser (MHO) der mehrjährigen Reihe 1941/95<br />

um bis zu 40 % überschritten. Im weiteren Verlauf des Jahres traten<br />

niedrigere Abflüsse auf, die In der Regel zwischen dem mittleren<br />

Niedrigwasser (MNO) u<strong>nd</strong> dem mittleren Abfluß (MO) lagen.<br />

Werra<br />

Die Werra entspringt im sudlichen Thüringer Wald u<strong>nd</strong> mü<strong>nd</strong>et nach<br />

etwa 298 km Lauflänge u<strong>nd</strong> einem AEo von 5496 km 2 bei Hann.-MÜ<strong>nd</strong>en<br />

in die Weser.<br />

Zur Beurteilung des Abflußverhaltens der Werra wird der Pegel Letzter<br />

Heller herangezogen. Der mittlere Jahresabfluß (MO) überschritt mit<br />

65,6 mOls den Vergleichswert der mehrjährigen Reihe um ca. 29 %. Der<br />

kleinste Abflußwert trat am 19.08.95 auf u<strong>nd</strong> lag mit 18,1 mOls etwa 27 %<br />

über dem mittleren Niedrigwasserabfluß (MNO) der mehrjährigen Reihe.<br />

Der größte Abfluß wurde am 31.01.95 mit 370 mOls gemessen u<strong>nd</strong> lag<br />

damit nur leicht über dem mltlleren Hochwasserabfluß (MHO) der<br />

mehrjährigen Reihe von 365 mOls.<br />

Fulda<br />

Die Fulda entspringt in der Rhön u<strong>nd</strong> mü<strong>nd</strong>et nach etwa 220 km<br />

Lauflänge u<strong>nd</strong> einem AEo von 6945 km' bei Hann.-Mü<strong>nd</strong>en In die Weser.<br />

Der Pegel Guntershausen mit einer Einzugsgebietsgröße von Ca.<br />

6350 km' wurde verwe<strong>nd</strong>et um die Abflußverhältnisse der Fulda zu<br />

charakterisieren. Der mittlere Jahresabfluß (MO) lag um ca. 33 % über<br />

dem Wert der mehrjährigen Reihe von 58,5 mOls.<br />

Oberweser<br />

Der 205 km lange Lauf der Weser von Hann.-Mü<strong>nd</strong>en bis zur Porta<br />

Westfalica bei Ml<strong>nd</strong>en mit einem AEo von etwa 19162 km? wird als<br />

Oberweser bezeichnet.<br />

Der Pegel Porta wird zur Charakterisierung dieses Gebietes herangezogen.<br />

Der mittlere Jahresabfluß (MO) überschritt mit 252 m'ls den<br />

Vergleichswert der mehrjahrigen Reihe um ca. 35 %. Der niedrigste Wert<br />

wurde am 31.10.95 mit 86,4 mOls gemessen. Der Wert lag um 33 %<br />

deutlich über dem mehrjährigen Mittelwert (MNO) Der höchste Abfluß<br />

von 1370 mOls lag um 62,7 % erheblich über dem mehrjährigen<br />

M'rttelwert (MHO) von 842 m'/s.<br />

Aller<br />

Die Aller entspringt auf den Helmstedt-Alvenslebener Höhen. Mit einer<br />

Lauflänge von etwa 240 km u<strong>nd</strong> einem AEo von 15743 km 2 mü<strong>nd</strong>et sie<br />

bei Verden in die Weser (Mittelweser). Sie nimmt in ihrem Verlauf hydrologisch<br />

sehr unterschiedliche Teileinzugsgebiete auf: die Bördengebiete<br />

u<strong>nd</strong> Teile der Lüneburger Heide. mit der Oker das nördliche Harzgebiet<br />

u<strong>nd</strong> mit der Leine den Westharz u<strong>nd</strong> das Harzvorla<strong>nd</strong>gebiet.<br />

Die Abflüsse am Pegel Rethem mit einer EInzugsgebietsgröße von<br />

14482 km" wurden zur Beschreibung des Abflußgeschehens der Aller<br />

herangezogen. Der mittlere Abfluß (MO) lag an diesem Pegel mit<br />

141 mOls um ca. 20 % über dem mehrjährigen Reihenwert<br />

Im Zeitraum von Juli bis November traten niedrige Abflüsse auf, die nur<br />

im August den mltlleren Niedrigwasserabfluß (MNO) der mehrjährigen<br />

Reihe, entspreche<strong>nd</strong> 43,2 mOls, unterschritten. Der niedrigste Wert trat<br />

am 14.08.95 mit 31,7 mJ/s auf. Der höchste Wert wurde am 01.02.95 mit<br />

425 mJ/s gemessen u<strong>nd</strong> lag damit geringfügig unter dem MHO der<br />

mehrjährigen Reihe von 442 mOls.<br />

Leine<br />

Als hydrologisch eigenstä<strong>nd</strong>iges Teilgebiet der Aller stellt sich das<br />

Einzugsgebiet der Leine dar. Die Leine entspringt Im Eichsfeld. Nach<br />

einer Lauflänge von etwa 280 km u<strong>nd</strong> einem AEo von 6526 km 2 mü<strong>nd</strong>et<br />

sie nördlich von Hannover in die Aller.<br />

Am Pegel Schwarmstedt (AEo 6443 km 2 ) wird der gesamte Abfluß der<br />

Leine registriert. Der mittlere Abfluß betrug 77,4 m 3 /s u<strong>nd</strong> lag damit um<br />

24,4 % über dem Wert der mehrjährigen Reihe. Die niedrigsten<br />

Abflußwerte traten von August bis Mitte Dezember 1995 auf, wobei die<br />

niedrigsten Werte um ca. 10 % über dem mehrjährigen MNO von ca.<br />

20 mOls blieben. Die höchsten Abflüsse traten mit ca. 288 m'/s Anfang<br />

Februar 1995 auf u<strong>nd</strong> lagen fast exakt beim Wert des mehrjährigen<br />

mittleren Hochwasserabflusses (MHO) von 286 mOls.<br />

Mittelweser<br />

Die 157 km lange Flußstrecke unterhalb der Porta Westfalica bis zur<br />

Tidengrenze bei Bremen wird Mittelweser genannt.<br />

Der mittlerer Abfluß am Pegel Intschede mit einem AEo von 37495 km 2<br />

betrug 444 mOls u<strong>nd</strong> ubertraf damit den mehrjährigen Mittelwert von<br />

328 mols um ca. 35 %. Der kleinste Abflußwert wurde am 19.08.95 mit<br />

129 mOls gemessen. Er lag um 11,0 % über dem mehrjährigen mittleren<br />

Niedrigwasserabfluß (MNO). Der höchste Abfluß wurde Anfang Februar<br />

mit 1940 mOls ermittelt. der deutlich um fast 60 % über dem mehrjährigen<br />

mittleren Hochwasserabfluß (MHO) lag.<br />

Lesum<br />

Die Lesum mü<strong>nd</strong>et unterhalb von Bremen in die Weser (Unterweser), die<br />

Einzugsgebietsgröße beträgt hier 2190 km< Sie vereinigt Ca. 10 km<br />

oberhalb ihrer Mü<strong>nd</strong>ung die Flüsse Wümme u<strong>nd</strong> Hamme. Da der<br />

Tideeinfluß weit in die Unterläufe dieser Flusse hineinreicht u<strong>nd</strong> in<br />

diesem Bereich z. Zt. keine Abflußmengen ermittelt werden, kann eine<br />

Beurteilung des Abflußgeschehens lediglich bis zum Pegel<br />

HellwegelWümme erfolgen. Das Einzugsgebiet an diesem Pegel hat<br />

eine Größe von ca. 900 km 2 u<strong>nd</strong> umfaßt damit Ca. 40 % des Lesumeinzugsgebietes<br />

Der Mittelwasserabfluß (MO) lag mit 11,5 mOls um fast 16 % über dem<br />

mehrjährigen Reihenwert. Der am 23.08.95 kleinste gemessene Abfluß<br />

betrug ca. 1,7 m 'Is u<strong>nd</strong> lag damit fast 30 % unter dem mehrjährigen<br />

MNO. Der höchste Abflußwert wurde am 10.02.95 mit 45,9 mOls<br />

gemessen u<strong>nd</strong> blieb damit fast 10% unter dem mittleren Hochwasserabflusses<br />

(MHQ) der mehrjährigen Reihe.<br />

Hunte<br />

Die Hunte entspringt im Wiehengebirge u<strong>nd</strong> mü<strong>nd</strong>et nach etwa 165 km<br />

Lauflänge mit einem AEo von 2639 km" oberhalb von Brake in die Weser<br />

(Unterweser). Bis nach Oldenburg ist die Hunte tidebeeinflußt.<br />

Das Abflußgeschehen der Hunte wird durch den Pegel Huntlosen 11 (AEO<br />

1714 km 2 ) verdeutlicht. Der mittlere Abfluß des Abflußjahres überschritt<br />

mit 19,3 mJ/s den mehrjährigen Mittelwert (MNO) von 13,3 mOls um ca<br />

45 %. Die höchsten Abflußwerte wurden im Januar u<strong>nd</strong> Februar<br />

gemessen u<strong>nd</strong> lagen um ca. 44 % deutlich über dem mehrjährigen MHO.<br />

Der niedrigste Abfluß lag im August noch um mehr als 10 % über dem<br />

mehrjährigen MNO.<br />

Unterweser<br />

Der tidebee'lnflußte Bereich der Weser, ab Bremen b'ls zur Mü<strong>nd</strong>ung in<br />

die Nordsee (Stromgebietsgrenze) wird Unterweser genannt.<br />

Das höchste Tidehochwasser wurde am 24.12.95 gemessen. Es lag in<br />

Bremen 2,52 m u<strong>nd</strong> In Bremerhaven 2,96 m über dem mittleren Tidehochwasser<br />

(MThw) der Reihe 1981/1995<br />

Gru<strong>nd</strong>wasser<br />

Das Wesergeblet läßt sich grob in zwei Gru<strong>nd</strong>wasserregionen einteilen:<br />

in das Lockergesteinsgebiet des Norddeutschen Tiefla<strong>nd</strong>es u<strong>nd</strong> in die<br />

Festgesteingebiete des sich südlich anschließe<strong>nd</strong>en Bergla<strong>nd</strong>es.<br />

Die Lockergesteinsgebiete haben Im Känozoikum - hauptSächlich Im<br />

Ouartar - ihre heutigen Oberflächenformen erhalten, währe<strong>nd</strong> das vielfältig<br />

gegliederte Bergla<strong>nd</strong> vorwiege<strong>nd</strong> aus mesozoischen Formationen<br />

aufgebaut ist<br />

Der Vergleich des Gru<strong>nd</strong>wasserverhaltens zWischen den belden<br />

Regionen ergibt, daß die Gru<strong>nd</strong>wasserstä<strong>nd</strong>e im Festgesteinsgebiet auf<br />

N'lederschlagsereign'lsse me'lstens schneller u<strong>nd</strong> stärker reagieren.<br />

Im Wesergebiet gehören ca. 880 Meßstelien zu den La<strong>nd</strong>esgru<strong>nd</strong>wasserdiensten<br />

(Gru<strong>nd</strong>meßnetze). Im niedersächsischen Teil gibt es<br />

zusätzlich noch ca. 1 350 staatliche So<strong>nd</strong>ermeßstellen.<br />

Darüber hinaus gibt es noch eine große Zahl So<strong>nd</strong>ermeßstellen Dritter<br />

(Wasserwerks-, Deponiebetreiber usw.).<br />

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