Deutsches G ewässe rku nd I iches Jahrbuch - Niedersächsischer ...
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G<strong>ewässe</strong><strong>rku</strong><strong>nd</strong>liche Beschreibung Wesergebiet 1995<br />
Viele Meßstelien der La<strong>nd</strong>esgru<strong>nd</strong>wasserdienste si<strong>nd</strong> in den 50er- u<strong>nd</strong><br />
60er-Jahren eingerichtet worden. Von der ältesten niedersächsischen<br />
Meßstelie liegen Beobachtungsergebnisse ab 1914 vor.<br />
Die 7 Gru<strong>nd</strong>wassermeßstellen aus dem Wesergebiet, deren Daten von<br />
1976 bis 1995 auf den Seiten 33 bis 36 in Form von Ganglinien dargestellt<br />
si<strong>nd</strong>, haben eine lange Beobachtungsdauer, si<strong>nd</strong> repräsentativ<br />
für eine größere Gru<strong>nd</strong>wasserregion u<strong>nd</strong> ungestört von anthropogenen<br />
Einflüssen.<br />
Die Meßstelien Groß Mahner, Schönberg u<strong>nd</strong> Themar repräsentieren die<br />
Verhältnisse im Festgesteinsgebiet. Die MeßsteIlen Axstedt, Reinsehlen<br />
I, Rechterfeld u<strong>nd</strong> Büren I liegen im Lockergestein.<br />
Die Stammdaten der Meßstelien si<strong>nd</strong> auf Seite 214 aufgelistet.<br />
Die nachfolge<strong>nd</strong>en Aussagen über die Gru<strong>nd</strong>wassersituation 1995 im<br />
Wesergebiet können nur das Durchschnittsverhalten des Gru<strong>nd</strong>wassers<br />
wiedergeben. Genauere bzw. regional begrenzte Aussagen über die<br />
Verä<strong>nd</strong>erung von Gru<strong>nd</strong>wasserstä<strong>nd</strong>en lassen sich nur aus den Daten<br />
aller Gru<strong>nd</strong>wassermeßsteUen des La<strong>nd</strong>esgru<strong>nd</strong>wasserdienstes u<strong>nd</strong><br />
So<strong>nd</strong>ermeßnetze gewinnen.<br />
Im Kale<strong>nd</strong>erjahr 1995 lagen die Niederschlagssummen im Bereich des<br />
langjährigen Mittels. Durch die hohen Niederschlagsüberschüsse in den<br />
Monaten Januar bis März stieg das Gru<strong>nd</strong>wasser vom Januar zum<br />
Februar sprunghaft an u<strong>nd</strong> erreichte im April vielerorts sein<br />
Jahresmaximum. Die nachfolge<strong>nd</strong>en Niederschlagsdefizite in den<br />
Monaten April, Juni, JUli, August, in Teilen des Wesergebietes auch im<br />
Mai, ließen die Gru<strong>nd</strong>wasserstä<strong>nd</strong>e bis zum September rapide fallen.<br />
Das Sinken der Gru<strong>nd</strong>wasserstä<strong>nd</strong>e wurde noch durch die extrem<br />
warmen u<strong>nd</strong> verdunstungsreichen Monate Juli u<strong>nd</strong> August verstärkt<br />
Die Niederschlagsüberschüsse im September brachten für den Oktober<br />
einen kurzfristigen Wiederanstieg des Gru<strong>nd</strong>wassers.<br />
Aufgru<strong>nd</strong> der wiederum zu geringen Niederschläge in den Monaten<br />
Oktober bis Dezember sanken die Gru<strong>nd</strong>wasserstä<strong>nd</strong>e bis zum<br />
Jahrese<strong>nd</strong>e geringfügig unter das langjährige Dezembermittel, so daß<br />
sich im Dezember auch an den meisten Meßstelien das Jahresminimum<br />
einstellte.<br />
Insgesamt lagen die Jahresmittelwerte jedoch immer noch ca. 25 cm<br />
über den langjährigen Jahresmittelwerten (siehe Ganglinien der Seiten<br />
32 bis 35) aufgru<strong>nd</strong> der relativ hohen Gru<strong>nd</strong>wasserstä<strong>nd</strong>e aus 1994.<br />
Die Hauptwerte der für das Festgestein des Wesergebietes<br />
ausgewählten Quelischüttungsmeßstellen (siehe Seite 215) bestätigen<br />
die oben gemachten Aussagen über das Gru<strong>nd</strong>wasser.<br />
NLÖ Hildesheim<br />
Schwebstoffe<br />
Im Wesergebiet bestehen zehn Schwebstoffmeßstellen, fünf an der<br />
Weser, zwei an der Aller u<strong>nd</strong> jeweils eine an der Werra, Fulda u<strong>nd</strong> Leine.<br />
Das vorliege<strong>nd</strong>e <strong>Jahrbuch</strong> enthält eine Auswahl der Schwebstoffdaten<br />
von acht Meßstelien.<br />
Die Ermittlung der Schwebstoffkonzentrationen erfolgte entspreche<strong>nd</strong><br />
den Richllinien für Schwebstoffmessungen (DVWK-Regeln zur Wasserwirtschaft,<br />
Schwebstoffmessungen, H. 125/1986) aufgru<strong>nd</strong> von Einpunktmessungen<br />
als Oberflächenentnahme von je 51-Schöpfproben u<strong>nd</strong><br />
Filterung an den Meßstelien (gravimetrische Filtermethode).<br />
Die Probenahme wurde durchgeführt in<br />
Hann.-MÜ<strong>nd</strong>en/Fulda im rechten Fulda-Arm, in Strommitte.<br />
Hann.-Mü<strong>nd</strong>enIWerra im linken Werra-Arm, unterhalb des wehres,<br />
Bodenwerder in Strommitte von der Straßenbrücke aus,<br />
Nienburg in Strommitte von der Straßenbrücke aus,<br />
Intschede im Turbinenauslauf des Kraftwerkes Langwedel.<br />
Markle<strong>nd</strong>orf im Unterwasser des Wehres, rechte Seite,<br />
Rethem vom linken Ufer aUs,<br />
Herrenhausen im Unterwasser der Staustufe, in Strommilte.<br />
Die jährliche Schwebstofffracht lag in Hann.-Mü<strong>nd</strong>enIWerra rd. 18 %<br />
unter dem langJahngen Mittelwen, in Bodenwerder rd. 27 % u<strong>nd</strong> in<br />
Herrnhausen rd. 18 %. In Nienburg wurde der langjährige Vergleichswert<br />
gerade erreicht. Überschritten wurde er in Intschede um rd. 27 %, in<br />
Hann.-MÜ<strong>nd</strong>en/Fulda um rd. 43 % u<strong>nd</strong> in der Aller durchschnittlich um rd.<br />
12%.<br />
Die höchste monatliche Schwebstofffracht war je Meßstelie an der<br />
Weser im Mittel mit rd. 34 % an der jeweiligen Jahresschwebstofffracht<br />
beteiligt, in der Fulda mit rd. 57 %, in der Werra mit rd. 26 %, in der Aller<br />
im Miftel mit rd. 16 % u<strong>nd</strong> in Herrenhausen mit rd. 22 %. Der schwebstoffreichste<br />
Monat war an den Aller-Meßstelien der Februar. an den<br />
a<strong>nd</strong>eren Meßstelien der Januar. Die niedrigste monatliche Schwebstofffracht<br />
wurde zwischen August u<strong>nd</strong> Oktober beobachtet; sie lag zwischen<br />
1,0 u<strong>nd</strong> 2.4 % der entspreche<strong>nd</strong>en Jahresschwebstofffracht.<br />
Die höchste tägliche Schwebstofffracht wurde in Hann.-MÜ<strong>nd</strong>enIWerra<br />
mit 3.500 t am 23. Januar ermittelt, in Hann.-Mü<strong>nd</strong>enJFulda mit 24.400 t<br />
am 24. Januar, in Bodenwerder mit 16.900 t am 24. Januar, in Nienburg<br />
mit 13.500 t am 25. Januar, in Intschede mit 25.100 t am 26. Januar, in<br />
Markle<strong>nd</strong>orf mit 390 t am 28. Januar, in Rethem mit 1.470 t am<br />
20. November u<strong>nd</strong> in Herrenhausen mit 3.570 t am 29. Dezember. Die<br />
niedrigste tägliche Schwebstofffracht lag an den Weser-Meßstelien<br />
zwischen 14 u<strong>nd</strong> 193 t, an den Meßstelien von Werra u<strong>nd</strong> Fulda bei 32<br />
bzw. 10 t, an den Meßstelien von Aller u<strong>nd</strong> Leine zwischen 6 u<strong>nd</strong> 34 t;<br />
die Werte traten meist im Oktober u<strong>nd</strong> November auf, jedoch in Hann.<br />
Mü<strong>nd</strong>enIWerra, Bodenwerder u<strong>nd</strong> an den Aller-MeßsteHen im August.<br />
Die mitllere Jährliche Schwebstoffkonzentration (arithmetisches Mittel<br />
der Tageswene) lag in Hann.-Mü<strong>nd</strong>enlFulda mit 29 g/m 3 rd. 21 % u<strong>nd</strong> in<br />
Intschede mit 42 g/m 3 über dem langjährigen Mittelwen. Dieser wurde an<br />
allen a<strong>nd</strong>eren Meßstellen unterschritten, in Hann.-Mü<strong>nd</strong>enIWerra mit<br />
42 glm 3 um rd. 28 %, in Bodenwerder mit 24 glm 3 um rd. 40 %, in<br />
Nienburg mit 39 glm 3 um rd. 9 %, in Markle<strong>nd</strong>orf mit t6 g/m 3 um rd. 6 %,<br />
in Rethem mit 25 glm 3 um rd. 4 % u<strong>nd</strong> in Herrenhausen mit 37 glm 3 um<br />
rd. 14 %. Die größte tägliche Schwebstoffkonzentration wurde an den<br />
Weser-Meßstelien mit Wenen zwischen 208 u<strong>nd</strong> 418 glm 3 beobachtet,<br />
in Hann.-MÜ<strong>nd</strong>enIWerra mit 211 glm 3 , in Hann.-Mü<strong>nd</strong>en/Fulda mit<br />
651 g/m 3 , in Markle<strong>nd</strong>orf mit 33 g/m 3 , in Rethem mit 104 g/m 3 u<strong>nd</strong> in<br />
Herrenhausen mit 265 glm 3 • Diese Wene traten im Zeitraum November<br />
bis Januar auf.<br />
BfG Koblenz<br />
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