RUNDBRIEF DES THEOLOGINNENKONVENTS NR. 40 - April 2008 ...
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18 Konvent intern<br />
Rundbrief Nr. <strong>40</strong>/ <strong>2008</strong><br />
der Bewerber/ die Bewerberin seine Lebensform<br />
bekannt gibt, zumal dann, wenn er/ sie „offen“<br />
in einer Partnerschaft lebt. In diesem Fall ist der<br />
„magnus consensus“, d.h. die Zustimmung des<br />
KVs, des Dekans/ der Dekanin und des/ der<br />
OKR/in im Kirchenkreis und des LKR notwendig.<br />
(Anmerkung Landesbischof: Ich habe dies wie<br />
versprochen im Rahmen der Diskussion meines<br />
Berichtes an die LS weitergegeben. Im übrigen<br />
ist die Handreichung von Anfang an im Intranet<br />
veröffentlicht – auf meine Bitte hin wird sie jetzt<br />
leichter zu finden sein.)<br />
Die OKR im Kirchenkreis wurden gebeten, bei<br />
den Stellenbesetzungsgesprächen mit dem KV<br />
grundsätzlich die Möglichkeit anzusprechen,<br />
ob ein schwuler Pfarrer, eine lesbische Pfarrerin<br />
für die Gemeinde in Frage käme. Das wäre<br />
sehr hilfreich, damit sich der KV nicht erst in der<br />
Situation des Bewerbungsverfahrens mit diesem<br />
Thema auseinandersetzen muss.<br />
Auch könnte, z.B. in Pfarrkonferenzen und Kirchenvorstandssitzungen<br />
die „Partnerschaft fürs<br />
Leben – Dokumentation der ELKB zum Umgang<br />
mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften“<br />
veröffentlicht und eventuell thematisiert werden.<br />
Dann würden weder Pfarrer und Pfarrerinnen<br />
noch Kirchenvorstände unvorbereitet in ein Bewerbungsverfahren<br />
mit einem schwulen Pfarrer<br />
oder einer lesbischen Pfarrerin als Bewerber/-in<br />
gehen.<br />
Auf jeden Fall soll die „Partnerschaft fürs Leben<br />
– Dokumentation der ELKB zum Umgang<br />
mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften“ im<br />
Intranet der ELKB veröffentlicht werden, so dass<br />
jeder dazu Zugang hat.<br />
„Paris wa a woman“ Foto: Salzgeber<br />
Ad 3:<br />
Ein Zusammenwohnen gleichgeschlechtlicher<br />
Paare im Pfarrhaus bzw. in der Dienstwohnung<br />
wird in naher Zukunft aus dienstrechtlichen und<br />
kirchenpolitischen Gründen nicht möglich sein.<br />
Momentan lässt die Stimmung in der Landessynode<br />
sowie „in der kirchlichen Landschaft“ eine<br />
Veränderung nicht zu.<br />
Mehrere OKRe stellen fest, dass diese kirchenpolitische<br />
Entscheidung Widersprüche in sich<br />
birgt. Einerseits sollen Schwule und Lesben ihre<br />
Partnerschaft verantwortlich, in gegenseitiger<br />
Treue und Fürsorge gestalten – andererseits<br />
dürfen sie diese Partnerschaft nicht in einem<br />
gemeinsamen Haushalt leben. Von Seiten der<br />
schwulen und lesbischen Pfarrer und Pfarrerinnen<br />
wird anerkannt, dass sie zwar nicht diskriminiert<br />
werden sollen, aber für sie komme<br />
dennoch die Haltung der Landeskirche einem<br />
„Berufsverbot als Gemeindepfarrer“ für in Partnerschaft<br />
lebende Lesben und Schwule gleich,<br />
weil ihnen das Gemeindepfarramt entweder<br />
verwehrt bleibe, oder sie ihre Beziehung heimlich<br />
leben müssten, oder - was von einigen OKR<br />
heftig bestritten wird - es finde eine<br />
„Abdrängung“ von schwulen Pfarrern<br />
und lesbischen Pfarrerinnen, die in<br />
Partnerschaft leben, in Funktionsstellen<br />
statt.<br />
Landesbischof Dr. Friedrich fordert<br />
dazu auf, das Thema weiter mit Sensibilität<br />
sowohl für schwule Pfarrer/ lesbische<br />
Pfarrerinnen und ihre Lebenssituation<br />
als auch für die zu bearbeiten,<br />
die nach wie vor Vorbehalte gegen eine<br />
solche Lebensform haben.