Predigt und Fürbitten zum Glaubenskurs - St. Antonius Frankfurt ...
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Beziehung zu Gott unmerklich Misstrauen, Angst, Skepsis, Auflehnung <strong>und</strong> Enttäuschung<br />
eingeschlichen. Wenn wir streng religiös erzogen wurden, ist eventuell ein moralischer<br />
Leistungsdruck dazu gekommen.<br />
Hilfreich ist daher ein Weg der Aufarbeitung <strong>und</strong> Heilung. In besonderer Weise kann es<br />
wichtig sein, die Beziehung mit unseren Eltern, sprich dem irdischen Vater (Mutter)<br />
anzuschauen <strong>und</strong> uns mit ihm (ihr) zu versöhnen. Kein Weg <strong>zum</strong> inneren Frieden führt an der<br />
Versöhnung mit unserem persönlichen Leben vorbei.<br />
Der 2. Aspekt<br />
Den Geist Jesu empfangen<br />
Noch etwas dient der Heilung des Gottesbildes, etwas, das wir nicht in uns haben.<br />
Paulus meinte, vor Gott nur durch Leistungen <strong>und</strong> Fehlerlosigkeit bestehen zu können. Er<br />
hatte Angst vor Ihm, bis ihm der wahre Gott, der Vater Jesu Christi begegnete. Da kam Gottes<br />
Geist <strong>und</strong> damit Gottes Liebe in sein Herz. Das veränderte seine Sichtweise total (vgl. Phil<br />
3,7–9). Für ihn zählte von da an nur noch eines: Diese Liebe Gottes die ihm in Jesus<br />
begegnete, im Herzen zu tragen <strong>und</strong> aus der neuen Würde als geliebter Sohn zu leben.<br />
Der Geist Jesu offenbart uns unsere wahre Identität: Im Sohn Jesus Christus geliebte Töchter<br />
<strong>und</strong> geliebte Söhne Gottes zu sein. Wir sollten versuchen Ihn in unser Herz zu lassen. -<br />
Diese Freude im Herzen lässt Jesus weiterbeten: «Dein Reich komme»- die zweite Bitte des<br />
Vater Unser. Man könnte formulieren: Deine Liebe komme in neuer Weise in unsere Welt.<br />
Wenn Jesus beten lehrt: «Dein Reich komme», dann bedeutet dies, dass es noch ein anderes<br />
Reich gibt. Die Bibel redet vom Reich dieser Welt oder vom Herrschaftsbereich dieser<br />
Welt. Jesus aber meint mit der Bitte einen geistigen Bereich, eine geistige Haltung, in denen<br />
verschiedene Mächte wirken, die dem Heilshandeln Gottes entgegenstehen. Es gibt also zwei<br />
Reiche, die ihren Einfluss geltend machen wollen.<br />
Was viele Menschen umhertreibt <strong>und</strong> bewegt, ist das <strong>St</strong>reben nach Geld, Einfluss (Macht),<br />
Lust, Sexualität <strong>und</strong> Sicherheit. Ein geläufiges Wort in unserem Volksm<strong>und</strong> formuliert es<br />
folgendermaßen: «Alle denken immer nur an sich. Nur ich denke immer an mich <strong>und</strong> damit ist<br />
an jeden gedacht.» Dieser Ausspruch zeigt, dass es in dieser Welt meist um unser eigenes<br />
Ego, um unser Ich geht. Was Menschen weiter umhertreibt, ist die Angst. Psychologen<br />
weisen darauf hin, dass 80% bis 90% des menschlichen Handelns von der Angst bestimmt<br />
oder mitbestimmt ist.<br />
Wie sieht das Leben aus, wenn der Egoismus <strong>und</strong> die Angst die treibenden Kräfte sind, wenn<br />
sie das Sagen haben <strong>und</strong> regieren? Einige <strong>St</strong>ichworte mögen das verdeutlichen:<br />
– Wenn Angst <strong>und</strong> Egoismus (Profitstreben) die treibenden Kräfte sind, führt das zu<br />
Konkurrenz- <strong>und</strong> Machtkampf. Wir vergleichen uns mit anderen, was uns zu<br />
Schadenfreude, Missgunst, Neid <strong>und</strong> Unzufriedenheit verleitet.<br />
– Angst <strong>und</strong> Egoismus wirken sich in Halbwahrheiten <strong>und</strong> Lüge aus. Die Wahrheit wird<br />
verdreht <strong>und</strong> vertuscht. Vieles geht «hinten herum». Wir haben Angst, zu uns selbst zu<br />
stehen <strong>und</strong> täuschen etwas vor.<br />
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