Von Anfang an neues Recht durchsetzen - Procap Grischun
Von Anfang an neues Recht durchsetzen - Procap Grischun
Von Anfang an neues Recht durchsetzen - Procap Grischun
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Chur, November 2003 / Ausgabe Nr. 5<br />
Infoblatt <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong><br />
http://www.procapgrischun.ch, NEU: http://www.<strong>an</strong>gelounddiemoewe.ch<br />
Erscheint 4 bis 6 mal jährlich<br />
Editorial<br />
<strong>Von</strong> <strong>Anf<strong>an</strong>g</strong> <strong>an</strong> <strong>neues</strong> <strong>Recht</strong> <strong>durchsetzen</strong><br />
Sparen auf Kosten der<br />
Behinderten?<br />
<strong>Von</strong> Agostino Priuli,<br />
Präsident <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong><br />
Nach Art. 8 der seit dem 1. J<strong>an</strong>uar<br />
2000 geltenden Bundesverfassung<br />
(BV) darf niem<strong>an</strong>d namentlich wegen<br />
einer körperlichen, geistigen oder<br />
psychischen Behinderung diskriminiert<br />
werden (Abs. 2). Das Gesetz<br />
sieht Massnahmen zur Beseitigung<br />
von Benachteiligungen der Behinderten<br />
vor (Abs. 4). Gestützt darauf wird<br />
auf den 1. J<strong>an</strong>uar 2004 das Bundesgesetz<br />
über die Beseitigung von Benachteiligungen<br />
von Menschen mit<br />
Behinderungen (Behindertengleichstellungsgesetz,<br />
BehiG) in Kraft treten,<br />
welches einen ersten sehr wichtigen<br />
Schritt in die Richtung der<br />
Gleichstellung der behinderten Mitmenschen<br />
darstellen wird.<br />
Dessen Umsetzung wird also gerade<br />
<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen und es ist zu hoffen, dass<br />
sich alle Beteiligten auf die geltenden<br />
Grundsätze und nicht vor allem die<br />
dazu gemachten Ausnahmen berufen.<br />
Wir sind jedenfalls alle aufgerufen,<br />
von <strong>Anf<strong>an</strong>g</strong> <strong>an</strong> der Anwendung<br />
des Gesetzes zum vollen Durchbruch<br />
zu verhelfen.<br />
Die erwähnten Art. 8 BV und das<br />
BehiG enthalten aber auch einen Auftrag<br />
zur Umsetzung <strong>an</strong> die k<strong>an</strong>tonalen<br />
Gesetzgeber. Deshalb wird nun<br />
auch das k<strong>an</strong>tonale Raumpl<strong>an</strong>ungsgesetz<br />
(KRG) mit den entsprechenden<br />
Bestimmungen über die Anpassung<br />
von öffentlich zugänglichen und<br />
aber auch privaten Gebäuden ergänzt.<br />
Die ebenfalls auf den 1. J<strong>an</strong>uar<br />
2004 in Kraft tretende neue<br />
K<strong>an</strong>tonsverfassung schreibt überdies<br />
in Art. 86 nun ausdrücklich vor, dass<br />
K<strong>an</strong>ton und Gemeinden für ausreichende<br />
Betreuung, Unterstützung<br />
und Eingliederung von hilfsbedürftigen<br />
Menschen zu sorgen haben. Sie<br />
haben zudem die soziale und berufliche<br />
Eingliederung von Menschen, die<br />
wegen einer Behinderung, einer<br />
Kr<strong>an</strong>kheit oder aus <strong>an</strong>deren Gründen<br />
benachteiligt sind, zu fördern.<br />
Schliesslich verl<strong>an</strong>gt das neue BehiG<br />
auch entsprechende Anpassungen<br />
im öffentlichen Verkehr. Die SBB haben<br />
schon vor zwei Jahren mit der<br />
entsprechenden konzeptionellen<br />
Umsetzung in Zusammenarbeit mit<br />
den entsprechenden Behindertenorg<strong>an</strong>isationen<br />
<strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen. Sowohl<br />
die Rhätische Bahn als auch die Bustr<strong>an</strong>sportdienste<br />
im g<strong>an</strong>zen K<strong>an</strong>ton<br />
werden also die konkrete Umsetzung<br />
der entsprechenden Bestimmungen<br />
in Angriff nehmen müssen.<br />
Halten wir uns aber alle immer vor<br />
Augen, dass neue gesetzliche Grundlagen<br />
sicher gut sind, aber nur deren<br />
konsequente Durchsetzung die behinderten<br />
Mitmenschen wirklich<br />
weiter bringt!<br />
Der Bund zieht sich aus der Behindertenfin<strong>an</strong>zierung<br />
immer<br />
mehr zurück. Springt der K<strong>an</strong>ton<br />
in die Bresche?<br />
Regierungsrat Martin Schmid bezog<br />
Stellung vor der Behindertenkonferenz<br />
Graubünden.<br />
Seite 3<br />
2 Mit dem Rollstuhl ins Hallenbad<br />
6 Adventsfeier in Chur<br />
7 Mit Farben experimentieren<br />
8 Beratung: Meldepflicht<br />
9 Kurs: Wie fülle ich meine<br />
Steuererklärung aus?<br />
11 <strong>Recht</strong>secke: Was bringt die<br />
4. IVG-Revision?<br />
12 Pensionskassen: Leistungen<br />
bei Kr<strong>an</strong>kheit und Unfall<br />
5-2003.p65 1<br />
30.10.2003, 11:27
Jahresbeiträge 2003<br />
Herzlichen D<strong>an</strong>k<br />
d.f.- Aus administrativen und fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Gründen werden die Jahresbeiträge<br />
und Spenden der Mitglieder<br />
nicht persönlich verd<strong>an</strong>kt. Es ist uns<br />
aber ein grosses Anliegen, <strong>an</strong> dieser<br />
Stelle allen Aktiv-, Solidar- und<br />
Kollektivmitgliedern für die Überweisung<br />
des Jahresbeitrages 2003 g<strong>an</strong>z<br />
herzlich zu d<strong>an</strong>ken. Einen besonderen<br />
D<strong>an</strong>k widmen wir <strong>an</strong> dieser Stelle<br />
auch all jenen Mitgliedern, welche<br />
den Jahresbeitrag noch mit einer zusätzlichen<br />
Spende aufgerundet haben.<br />
Bei der <strong>an</strong>gesp<strong>an</strong>nten fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Situation - das Budget für das laufende<br />
Jahr weist ein Defizit von<br />
57’570 Fr<strong>an</strong>ken aus - ist unser Verb<strong>an</strong>d<br />
heute, mehr denn je, auf Spenden<br />
<strong>an</strong>gewiesen.<br />
<strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong>, PC 70-7755-0<br />
<strong>Procap</strong><br />
Mit dem Rollstuhl ins Hallenbad<br />
(<strong>Procap</strong>) Der Besuch im Hallenbad ist für Menschen mit H<strong>an</strong>dicap von besonderer<br />
Bedeutung. Neu hilft ein Internet-Hallenbadführer auf der Suche nach<br />
rollstuhlgängigen Hallenbädern.<br />
Für Menschen im Rollstuhl ist körperliche<br />
Bewegung von besonderer Bedeutung.<br />
Das Schwimmbad ist dafür<br />
speziell geeignet, weil sich Menschen<br />
mit einer Behinderung im Element<br />
Wasser schwerelos und frei von<br />
Schmerzen bewegen können. Für<br />
Menschen im Rollstuhl ist es deshalb<br />
wichtig, das Therapie- und Bewegungselement<br />
Wasser selbstständig<br />
nutzen zu können.<br />
Rund 150 Hallenbäder sind in der<br />
Schweiz öffentlich zugänglich, mehr<br />
als die Hälfte davon auch für<br />
Rollstuhlfahrer. Da längst nicht alle<br />
Schwimmbäder behindertengerecht<br />
gebaut sind, will <strong>Procap</strong> Sport nun<br />
den Betroffenen bei der Suche nach<br />
geeigneten Bädern helfen. Der vorliegende<br />
Internet-Hallenbadführer<br />
zeigt, wo sich rollstuhlgängige Hallenbäder<br />
befinden, die mit dem Rollstuhl<br />
mehr oder weniger problemlos<br />
individuell besucht werden können.<br />
Gleichzeitig motiviert er zum<br />
Schwimmen und schafft Anreiz, weitere<br />
Hindernisse zu beseitigen.<br />
Der Internet-Hallenbadführer ist ab<br />
sofort unter www.procap-sport.ch/<br />
hallenbadfuehrer.html abrufbar.<br />
Gehla: Ohne Freiwillige läuft nichts<br />
d.f.- Der Auftritt von <strong>Procap</strong> <strong>an</strong> der<br />
Gehla 2003 war ein voller Erfolg. Wir<br />
haben 3’465 Schoggiherzli und 190<br />
Bücher verkauft. Zudem durften weitere<br />
100 Bücher gegen Rechnung abgegeben<br />
werden.<br />
Die Brutto-Einnahmen am St<strong>an</strong>d betragen<br />
22’023.50 Fr<strong>an</strong>ken. Damit<br />
Immer zu einem Spass<br />
aufgelegt: Erwin Dürst<br />
und Gabi Disch<br />
(Bild df)<br />
konnte ein absolutes Rekordergebnis<br />
erzielt werden. Möglich gemacht hat<br />
es ein eingespieltes Team für unsere<br />
St<strong>an</strong>dbetreuung (vgl. Kasten). Insgesamt<br />
wurden am <strong>Procap</strong> St<strong>an</strong>d über<br />
200 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet.<br />
Bravo und herzlichen D<strong>an</strong>k!<br />
Wir d<strong>an</strong>ken g<strong>an</strong>z herzlich<br />
... unserem St<strong>an</strong>dbetreuungs-<br />
Team:<br />
Baselgia Beatrice, Bochsler Ruth,<br />
Boner Christi<strong>an</strong>, Conte-Alder Rita,<br />
D<strong>an</strong>user F. Jakob, Disch Gabi,<br />
Dosch-C<strong>an</strong>dreia Maria, Dürst Erwin,<br />
Dürst Lisbeth, Dürst Stef<strong>an</strong>,<br />
Farrér Berti, Farrér Diego, Geyer<br />
Margrit, Koch Brigitta, Mathys<br />
Reinhard, Padrutt Verena, Pfister<br />
Curdin, Pfister Edith, Priuli<br />
Agostino, Priuli Delia, Rüttler Heinrich,<br />
Steiger Klarissa, Steiger<br />
Myrtha, Waser Martin<br />
... dem Auf- und Abbauteam:<br />
Mirer Thomas, Pfister Paul<br />
... der Gehla-Leitung:<br />
Jakob Gross, Alberto Heras<br />
5-2003.p65 2<br />
30.10.2003, 11:27
Rückzug des Bundes aus der Behindertenfin<strong>an</strong>zierung –<br />
zukünftige Rolle von K<strong>an</strong>ton und Trägern/Einrichtungen<br />
<strong>Von</strong> Regierungsrat Martin Schmid<br />
Vorsteher Justiz-, Polizei- und<br />
S<strong>an</strong>itätsdepartement Graubünden<br />
Im K<strong>an</strong>ton Graubünden gibt es heute<br />
31 Einrichtungen, die Menschen<br />
mit einer Behinderung einen <strong>an</strong>gemessenen<br />
Wohn- und Lebensraum<br />
zur Verfügung stellen und ihnen die<br />
nötige Betreuung und Pflege gewährleisten.<br />
Für das Wohnen stehen insgesamt<br />
492 Plätze bereit. Zusätzlich<br />
stellen sie 574 Arbeits- und Beschäftigungsplätze<br />
zur Verfügung. Neben<br />
den stationären Einrichtungen gibt es<br />
in unserem K<strong>an</strong>ton zusätzlich eine<br />
Mehrzahl von Org<strong>an</strong>isationen mit<br />
ambul<strong>an</strong>ten Angeboten, wie die Pro<br />
Infirmis, <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong>, die Beratungsstelle<br />
für Blinde und Sehbehinderte,<br />
die Stiftung Mobilita mit<br />
dem Behindertenfahrdienst und verschiedenen<br />
weiteren Selbsthilfeorg<strong>an</strong>isationen.<br />
Zusammenfassend lässt<br />
sich festhalten, dass wir ein gut funktionierendes<br />
und leistungsfähiges<br />
Behindertenwesen in unserem K<strong>an</strong>ton<br />
vorfinden.<br />
(Bild Jakob Menolfi,<br />
Die Südostschweiz)<br />
Bis ins Jahr 2003 hat der Bund gestützt<br />
auf die gesetzlichen Bestimmungen<br />
die Wohnheime, Werk- und<br />
Tagesstätten massgebend und in<br />
sehr hohem Ausmass subventioniert.<br />
Er hat bis zu 90% des massgebenden<br />
Defizits übernommen. In Ergänzung<br />
dazu verfügt der K<strong>an</strong>ton Graubünden<br />
über ein Gesetz, das die Förderung<br />
von Menschen mit Behinderung zum<br />
Ziel hat. Er leistet in Ergänzung ebenfalls<br />
Beiträge zum Bau und Betrieb<br />
von Behinderteneinrichtungen. Inzwischen<br />
hat sich die Ausg<strong>an</strong>gslage<br />
verändert. Der Bund will sich nicht<br />
mehr in gleichem Umf<strong>an</strong>g fin<strong>an</strong>ziell<br />
engagieren. Grundlage dafür bildet<br />
nicht der gepl<strong>an</strong>te NFA, sondern die<br />
schlechte Fin<strong>an</strong>zlage des Bundes. Mit<br />
der Revision der Invalidenversicherungsverordnung<br />
wurde entschieden,<br />
dass ab dem Rechnungsjahr<br />
2004 die Beiträge <strong>an</strong> Heime und<br />
Werkstätten auf das Niveau des Jahres<br />
2000 (plus 3% Teuerung) gekürzt<br />
werden. Die genauen Kürzungen<br />
sind, 2 Monate vor Beginn des neuen<br />
Rechnungsjahres, noch unbek<strong>an</strong>nt.<br />
Zudem will der Bund ab 2005 <strong>an</strong> diverse<br />
weitere Angebote keine Beiträge<br />
mehr ausrichten. Gleichzeitig hat<br />
der Grosse Rat in der Junisession aufgrund<br />
der schwierigen fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Lage im K<strong>an</strong>ton beschlossen, eine leistungsbezogene<br />
Fin<strong>an</strong>zierung von<br />
Einrichtungen im stationären Bereich<br />
einzuführen. Es besteht deshalb eine<br />
grosse Unsicherheit, wie die Org<strong>an</strong>isationen<br />
insbesondere die bisher vom<br />
Bund getragenen fin<strong>an</strong>ziellen Leistungen<br />
auff<strong>an</strong>gen können. Die Gemeinden<br />
beteiligen sich bis heute<br />
nicht <strong>an</strong> der Fin<strong>an</strong>zierung dieser Angebote.<br />
Auf Grund der bestehenden Fin<strong>an</strong>zlage<br />
des K<strong>an</strong>tons ist eine Kompensation<br />
der im Entlastungsprogramm<br />
vorgesehenen Kürzungen der Bundesmittel<br />
sowohl im stationären wie<br />
auch im ambul<strong>an</strong>ten Bereich durch<br />
den K<strong>an</strong>ton nicht möglich. Weder im<br />
Budget 2004 noch im Fin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong><br />
2005-2008 ist eine solche Kompensation<br />
berücksichtigt. Der K<strong>an</strong>ton ist<br />
aber interessiert, auch in Zukunft –<br />
und unter schwierigeren fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Voraussetzungen – ein <strong>an</strong>gemessenes<br />
und fin<strong>an</strong>zierbares Angebot für<br />
Menschen mit einer Behinderung zur<br />
Verfügung zu stellen. Wir werden<br />
aber nicht verhindern können, den<br />
Bedarf und den gepl<strong>an</strong>ten Ausbau<br />
sorgfältig zu überprüfen. Die Einrichtungen<br />
werden zusammen mit der<br />
öffentlichen H<strong>an</strong>d mögliches Sparpotential<br />
suchen und das Angebot<br />
unter dem Aspekt eines kostenbewussten<br />
H<strong>an</strong>delns überprüfen<br />
müssen. Zu klären bleibt, inwiefern<br />
die bestehenden Qualitäts<strong>an</strong>sprüche<br />
und die erreichten Qualitätsst<strong>an</strong>dards<br />
künftig umgesetzt und wo sie<br />
allenfalls gezielt reduziert werden<br />
können. Dies zu entscheiden ist in erster<br />
Linie Sache der Trägerschaften<br />
und Betriebe. Damit eine gerechte Fin<strong>an</strong>zierung<br />
möglich ist, soll sich die<br />
Subventionierung in Zukunft nach<br />
Pauschalen richten. Weiterhin unterstützt<br />
werden die Angebote im ambul<strong>an</strong>ten<br />
Bereich. Im Jahre 2002 wurden<br />
ambul<strong>an</strong>te Angebote vom K<strong>an</strong>ton<br />
mit rund Fr. 200’000 subventioniert.<br />
Diese Angebote zielen darauf<br />
ab, die Selbständigkeit der behinderten<br />
Personen zu erhalten und ihnen<br />
soweit wie möglich eine „normale“<br />
Lebensgestaltung ausserhalb stationärer<br />
Einrichtungen zu ermöglichen.<br />
Damit verhindern sie indirekt, dass<br />
mehr stationäre Plätze geschaffen<br />
werden müssen, was Kosteneinsparungen<br />
mit sich bringt. In dieser<br />
schwierigen Situation werden wir<br />
gemeinsame Anstrengungen zum<br />
Wohl behinderter Menschen unternehmen<br />
müssen, um ein gutes Angebot<br />
zu erhalten und trotzdem mit den<br />
neuen fin<strong>an</strong>ziellen Voraussetzungen<br />
umgehen zu können.<br />
Am 29. Oktober 2003 hat sich Regierungsrat<br />
Martin Schmid mit<br />
der Behindertenkonferenz Graubünden<br />
getroffen. Auf dieser Seite<br />
finden sie eine Zusammenfassung<br />
der Ausführungen von Regierungsrat<br />
Schmid.<br />
5-2003.p65 3<br />
30.10.2003, 11:27
Grazie Eugenio<br />
Auf der Fahrt nach Scuol zum diesjährigen<br />
Badeplausch präsentierte unser<br />
Mitglied und Berufsschnitzer Eugenio<br />
Del Rè seine selbst <strong>an</strong>gefertigte Holzstatue.<br />
Er schenkte diese der Direktion des<br />
Bogn Engiadina, als D<strong>an</strong>k für die jährliche<br />
Einladung und im Namen von<br />
<strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong>.<br />
Diese Statue, ein Symbol der Entsp<strong>an</strong>nung,<br />
wird im Bogn Engiadina einen<br />
Ehrenplatz erhalten.<br />
29. November 2003 :<br />
Il<strong>an</strong>zer Adventsmarkt<br />
<strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong> beteiligt sich auch dieses Jahr am Il<strong>an</strong>zer Adventsmarkt. Das<br />
Vorbereiten des Marktes mit „Guetzli“-Backen findet in Rueun und in Chur<br />
statt.<br />
Hätten sie Lust etwas Neues zu lernen<br />
und gemeinsam „Guezli“ zu backen?<br />
Backen in Chur...<br />
Der Backtag in Chur findet am Mittwoch,<br />
19. November von 9.00 bis<br />
17.00 Uhr im rollstuhlgängigen<br />
ev<strong>an</strong>g. Kirchgemeindehaus Mas<strong>an</strong>s<br />
statt (Mas<strong>an</strong>serstr. 233). Gebacken<br />
wird mit Edith Pfister und Brida J<strong>an</strong>ki.<br />
Ein gemeinsames Mittagessen im<br />
Kirchgemeindehaus ist ebenfalls vorgesehen.<br />
... und Rueun<br />
Der schon traditionelle Backtag mit<br />
Brida J<strong>an</strong>ki in der Schulküche von<br />
Rueun findet am Dienstag, 25. November<br />
von 13.30 bis 17.00 Uhr statt.<br />
Adventsmarkt in Il<strong>an</strong>z<br />
Die „Guezli“ werden wir am Il<strong>an</strong>zer<br />
Adventsmarkt am 29. November verkaufen.<br />
Zusätzlich werden wir am<br />
Markt unser Kinderbuch „Angelo und<br />
die Möwe“ <strong>an</strong>bieten. Dafür suchen<br />
wir wiederum Freiwillige, welche bei<br />
der St<strong>an</strong>dbetreuung mithelfen möchten.<br />
Anmeldung und weitere Infos:<br />
Brida J<strong>an</strong>ki, Beratungsstelle Surselva<br />
Edith Pfister, Geschäftsstelle Chur<br />
Anmeldung zu unseren Anlässen:<br />
am Einfachsten via Internet<br />
Unter www.procapgrischun.ch, finden<br />
sie in der Rubrik Aktuelles,<br />
Events ein entsprechendes Anmeldeformular.<br />
Eine <strong>an</strong>dere einfache<br />
Möglichkeit bietet unsere Anmeldekarte,<br />
welche jeweils der<br />
Activa beigelegt ist. Oder haben sie<br />
eine Frage? Rufen sie uns einfach<br />
<strong>an</strong>. Wir sind für sie da.<br />
Buschauffeure mit Blindenstock<br />
d.f.- Die Arbeitsgruppe „Bau und Verkehr“<br />
der Behindertenkonferenz hat<br />
eine Sensibilisierungskampagne mit<br />
den Chauffeuren der Stadtbus AG<br />
Chur durchgeführt. An insgesamt 7<br />
Nachmittagen wurde versucht, die<br />
Buschauffeure für die Bedürfnisse<br />
von behinderten Fahrgästen zu sensibilisieren.<br />
In einem praktischen Teil<br />
setzten sich die Buschauffeure jeweils<br />
selbst in den Rollstuhl oder versuchten<br />
sich mit einer Dunkelbrille in<br />
die Situation von blinden oder sehbehinderten<br />
Fahrgästen zu versetzen.<br />
Alle Beteiligten bezeichneten die Aktion<br />
als überaus wertvoll und lehrreich.<br />
(Bild zVg)<br />
5-2003.p65 4<br />
30.10.2003, 11:27
Einladung<br />
Höck in Davos mit den Oergelifründa Rinerhorn<br />
Statt einer Grillparty im Sommer<br />
freuen wir uns, sie zu einem vorweihnachtlichen<br />
Höck in Davos einzuladen.<br />
Wir erwarten sie in der Cafeteria<br />
der Argo-Werkstätte <strong>an</strong> der Mattastrasse.<br />
Der Anlass beginnt um 11.00 Uhr mit<br />
einem kleinen Apéro.<br />
Nach einem einfachen Mittagessen<br />
sorgt die Ländlerkapelle Oergelifründa<br />
Rinerhorn für musikalische<br />
Unterhaltung. Mit Hilfe der MS-Gruppe<br />
Davos, der Argo und einiger Aktivmitglieder<br />
versuchen wir einen gemütlichen<br />
Tag zu org<strong>an</strong>isieren. Alle<br />
Aktiv- und Solidarmitglieder sowie<br />
W<strong>an</strong>n: Samstag, 15. November 2003, 11.00 – ca. 16.00 Uhr<br />
Wo: Argo-Werkstätte Cafeteria, Mattastrasse 7,<br />
7270 Davos Platz<br />
Kosten: Verpflegung inkl. Getränke werden offeriert<br />
Anmeldung: bis spätestens 13. November 2003<br />
Weitere Infos: Beratungsstelle Davos / Prättigau,<br />
Mari<strong>an</strong>ne Dellagiov<strong>an</strong>na, Telefon 081 413 74 40<br />
Angehörigen sind herzlich dazu eingeladen.<br />
Vom Bahnhof erreichen sie die Argo-<br />
Werkstätte in wenigen Minuten zu<br />
Fuss. Für Autofahrer steht eine beschränkte<br />
Anzahl Parkplätze zur Verfügung.<br />
Drehorgelkonzert zu Gunsten von <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong><br />
Text und Bild von Tumasch Melcher,<br />
Beratungsstelle Südbünden<br />
Am Samstag, 6. September f<strong>an</strong>d bei<br />
schönem Wetter das bereits zur Tradition<br />
gewordene jährliche Drehorgeltreffen<br />
statt. Zw<strong>an</strong>zig Drehorgelfrauen<br />
und - männer aus Deutschl<strong>an</strong>d,<br />
Österreich und der Schweiz<br />
stellten sich <strong>an</strong> verschiedenen Dorfplätzen<br />
auf und spielten in ihren<br />
selbst<strong>an</strong>gefertigten bunten Kostümen<br />
den zahlreichen Pass<strong>an</strong>ten ihre<br />
Melodien vor.<br />
Am späten Nachmittag wurde zum<br />
Abschlusskonzert in den Gemeindesaal<br />
geladen. Das org<strong>an</strong>isierende Ehepaar<br />
Ulrich und Ruth Schneider stellte<br />
die Drehörgeler vor und gab interess<strong>an</strong>te<br />
Erklärungen zu den verschiedensten<br />
Drehorgeln ab.<br />
Die Kollekte des diesjährigen Anlasses<br />
war für <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong> gedacht.<br />
Insgesamt kam der erfreuliche Betrag<br />
von 700 Fr<strong>an</strong>ken zusammen. Herzlichen<br />
D<strong>an</strong>k für die tolle Spende.<br />
Interess<strong>an</strong>tes über die Drehorgel<br />
Die Entwicklung der Drehorgel lässt<br />
sich bis zum Jahre 1700 zurückverfolgen.<br />
Die Drehorgel ist ein mech<strong>an</strong>isches<br />
Musikinstrument, das durch eine<br />
H<strong>an</strong>dkurbel <strong>an</strong>getrieben wird und<br />
ursprünglich über die Schulter gehängt,<br />
später auch auf einem Fahrgestell<br />
geschoben werden konnte.<br />
Auf einer sich drehenden Walze<br />
oder einem Zylinder sind Stifte oder<br />
Klammern <strong>an</strong>gebracht, die die Ventile<br />
von Orgelpfeifen öffnen. Diese<br />
werden durch einen Luftstrom, der<br />
von Blasebälgen erzeugt wird, zum<br />
Klingen gebracht. Drehorgeln waren<br />
bevorzugte Instrumente von<br />
Strassenmusik<strong>an</strong>ten und Bänkelsängern,<br />
deren Repertoire in der<br />
Regel aus einfachen Volksliedern<br />
oder Tänzen best<strong>an</strong>d.<br />
Ein <strong>an</strong>deres System, nämlich die Regelung<br />
des Luftstromes durch perforierte<br />
Karten oder Papierrollen,<br />
kam im 19. Jahrhundert auf. Größere<br />
Formen der Drehorgel, wie die<br />
elektrisch betriebenen Karussellorgeln,<br />
waren auf Jahrmärkten und<br />
in T<strong>an</strong>zsälen beliebt, und noch heute<br />
sind viele dieser exotisch dekorierten<br />
Instrumente in Gebrauch.<br />
5-2003.p65 5<br />
30.10.2003, 11:27
Einladung<br />
Adventsfeier in der Stadtmission in Chur<br />
Sorgt auch dieses Jahr für fröhliche<br />
Gesichter und temperamentvolle<br />
Darbietungen: der Kinder- und<br />
Jugendchor Ridens unter der Leitung<br />
von Alex<strong>an</strong>dra und Rico<br />
Peterelli.<br />
(Bild Archiv <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong>)<br />
df.- Die Adventsfeier in der Stadtmission<br />
in Chur bildet auch dieses Jahr<br />
den „krönenden“ Abschluss unserer<br />
Ver<strong>an</strong>staltungen.<br />
Wir freuen uns, wenn möglichst viele<br />
Aktiv- und Solidarmiglieder sowie<br />
weitere Gäste <strong>an</strong> unserer Feier teilnehmen.<br />
W<strong>an</strong>n: Sonntag, 7. Dezember 2003, 14.00 – 17.00 Uhr<br />
Wo:<br />
Stadtmission, Cal<strong>an</strong>dastrasse 38 (Nähe alte Kunsteisbahn),<br />
Chur<br />
Kosten: Keine. Auf alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wartet ein<br />
feines Weihnachtsessen.<br />
Anmeldung: Bis spätestens 3. Dezember 2003<br />
Zu mieten gesucht<br />
Spielnachmittage in Samed<strong>an</strong><br />
Wir suchen auf den 01.04.2004 oder<br />
nach Vereinbarung in Chur eine<br />
rollstuhlgängige 4 ½ Zimmer Wohnung<br />
mit grosser Terrasse oder mit<br />
Gartensitzplatz. Max. Mietzins (inkl.<br />
Nebenkosten): Fr. 1’400.--<br />
Angebote unter Tel. 081 284 34 14<br />
oder 076 471 95 91 (Herr oder Frau<br />
Brennecke).<br />
Die bereits zur Tradition gewordenen<br />
Spielnachmittage im ev<strong>an</strong>gelischen<br />
Kirchgemeindehaus in Samed<strong>an</strong> finden<br />
auch im 2004 statt.<br />
Die Ludothekarinnen stellen uns diverse<br />
Karten-, Brett- und Gesellschaftsspiele<br />
zur Verfügung und zeigen<br />
uns auf Wunsch immer wieder<br />
neue Spiele. Wie gewohnt spielen wir<br />
von 14.00 bis ca. 16.00 Uhr. Willkommen<br />
sind nebst all jenen, die Freude<br />
am Spielen haben, auch Mitglieder,<br />
welche bei Tee und Kuchen einen gemütlichen<br />
Nachmittag verbringen<br />
möchten. Auch Solidarmitglieder sind<br />
herzlich willkommen. Die Teilnahme<br />
ist kostenlos.<br />
Spielnachmittage:<br />
2003:<br />
13. Dezember<br />
2004:<br />
10. J<strong>an</strong>uar<br />
14. Februar<br />
13. März<br />
17. April<br />
Anmeldung und weitere Infos:<br />
Tumasch Melcher, Beratungsstelle Südbünden<br />
5-2003.p65 6<br />
30.10.2003, 11:27
3. Maltag im Malatelier<br />
Mit Farben experimentieren<br />
d.f.- Wollen sie ihre Malerfahrungen<br />
vertiefen und weiterentwickeln?<br />
Oder haben sie keine Vorkenntnisse?<br />
Auch Anfänger, welche <strong>neues</strong> ausprobieren<br />
wollen, sind bei unserem Maltag<br />
herzlich willkommen.<br />
<strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong> ver<strong>an</strong>staltet am 7.<br />
Februar 2004 wiederum einen Maltag<br />
im Ausdrucksmalen. Der Maltag<br />
will den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
einen Eindruck vom Ausdrucksmalen<br />
und von der wohltuenden<br />
Wirkung von Farben vermitteln.<br />
Dabei können die Tagungsteilnehmer<br />
von der l<strong>an</strong>gjährigen Erfahrung von<br />
Ruth-Nunzia Preisig profitieren, welche<br />
ein eigenes Malatelier in Chur seit<br />
1986 führt. Leider verfügte das bisherige<br />
Malatelier im Const<strong>an</strong>tineum<br />
nicht über einen rollstuhlgängigen<br />
Zug<strong>an</strong>g. So freut es Ruth-Nunzia<br />
Preisig sehr, dass ihr <strong>neues</strong> Atelier <strong>an</strong><br />
der Steinbruchstrasse 16 in Chur nun<br />
auch Personen im Rollstuhl offen<br />
steht.<br />
Am Kurs sind nebst Aktiv- und Solidarmitglieder<br />
von <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong><br />
auch weitere Personen herzlich willkommen.<br />
Zögern sie nicht auch Bek<strong>an</strong>nte<br />
und Freunde auf unseren attraktiven<br />
Maltag aufmerksam zu machen.<br />
Weitere Infos:<br />
www.mal-atelier.ch / Tel. 081 252 88 66,<br />
Ruth-Nunzia Preisig<br />
Oben: Bild von Mirtha Salis, <strong>Procap</strong> Malkurs 2003. Unten: Bild, <strong>Procap</strong> Malkurs<br />
2002. Links unten: unsere Kursleiterin Ruth-Nunzia Preisig<br />
W<strong>an</strong>n:<br />
Wo:<br />
Kursleitung:<br />
Samstag, 7. Februar 2004, 10.00 - ca. 16.00 Uhr<br />
Steinbruchstrasse 16, 7000 Chur (Nähe Coop Center Obere<br />
Quader)<br />
Ruth-Nunzia Preisig, dipl. Maltherapeutin FIAC,<br />
Ausbildnerin<br />
Kosten: Aktivmitglieder: gratis / Solidarmitglieder: Fr. 30.--<br />
Nichtmitglieder: Fr. 50.--<br />
Das gemeinsame Mittagessen und die Kursmaterialien<br />
sind im Kursbeitrag inbegriffen.<br />
Anmeldung: Bis spätestens 2. Februar 2004<br />
5-2003.p65 7<br />
30.10.2003, 11:27
Beratung<br />
Meldepflicht<br />
Wer eine Änderung seiner Einkommens-<br />
und Vermögensverhältnisse<br />
der IV nicht meldet, läuft Gefahr, dass<br />
zu Unrecht bezogene Renten zurückbezahlt<br />
werden müssen. Dies k<strong>an</strong>n<br />
schmerzlich, ja oft existenzbedrohend<br />
sein.<br />
... steht auf jeder IV-Verfügung: Meldeplficht<br />
<strong>Von</strong> Christi<strong>an</strong> Demarmels<br />
Beratungsstelle Mittelbünden / Misox<br />
Ruth F.* k<strong>an</strong>n seit einem Motorradunfall<br />
(Beinamputation) den erlernten<br />
Beruf einer Coiffeuse nicht mehr<br />
ausüben. Sie erhält eine halbe IV-Rente.<br />
D<strong>an</strong>eben arbeitet sie zeitweise in<br />
einem Baugeschäft als Telefonistin.<br />
Da der Arbeitgeber mit ihr sehr zufrieden<br />
ist, bittet er Ruth F., ihre Arbeitszeit<br />
zu verlängern. Da ihr eine Tätigkeit<br />
im Sitzen keine Beschwerden verursacht,<br />
sagt Ruth F. d<strong>an</strong>kend zu, da<br />
sie ohnehin eine grössere Ferienreise<br />
gepl<strong>an</strong>t hat und diesen Zustupf gut<br />
gebrauchen k<strong>an</strong>n.<br />
Der IV-Entscheid von Ruth F. liegt<br />
schon 10 Jahre zurück und somit<br />
denkt sie nicht mehr <strong>an</strong> die dem Entscheid<br />
beigefügte Mitteilung betr.<br />
Meldepflicht:<br />
„Bezüger von Renten und Hilflosenentschädigung<br />
haben der IV-Stelle<br />
jede Änderung der Verhältnisse, welche<br />
den Wegfall, die Herabsetzung<br />
oder die Erhöhung zugesprochener<br />
Leistungen zur Folge haben k<strong>an</strong>n, sowie<br />
Adressänderungen unverzüglich<br />
zu melden.<br />
Dies ist insbesondere erforderlich bei<br />
- Änderung in den Einkommens- und<br />
Vermögensverhältnissen, z.B. Aufnahme<br />
oder Aufgabe einer Erwerbstätigkeit<br />
.“<br />
Ruth F. bezieht weiterhin eine halbe<br />
IV-Rente. Das Einkommen hat infolge<br />
der längeren Arbeitszeit zugenommen.<br />
Sie geniesst die Ferien und arbeitet<br />
nach den Ferien wieder voll motiviert<br />
weiter.<br />
Ein Jahr später erhält Ruth F. von der<br />
IV folgendes Schreiben:<br />
„Eine periodische Überprüfung Ihrer<br />
IV-Rente hat folgendes ergeben:<br />
Auf Grund des Einkommensvergleichs<br />
für das Jahr 2000 muss Ihre<br />
bisherige halbe IV-Rente in Zukunft<br />
auf eine Viertelsrente herabgesetzt<br />
werden.<br />
Sie haben die unrechtmässig bezogenen<br />
Rentenbeträge zurückzuerstatten.<br />
Die Rechnung folgt in den nächsten<br />
Tagen.“<br />
Die Rechnung, welche Ruth F. in eine<br />
massive fin<strong>an</strong>zielle Notlage versetzte,<br />
folgte wirklich.<br />
Frau Ruth F. wehrte sich gegen die<br />
Rückforderung mit der Begründung,<br />
der Rückforderungs<strong>an</strong>spruch sei verjährt.<br />
Die IV <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte diese Begründung<br />
aber nicht, da Rückforderungs<strong>an</strong>sprüche<br />
generell erst nach 5 Jahren<br />
verjähren.<br />
Anschliessend stellte Ruth F. ein<br />
Erlassgesuch.<br />
Sie machte geltend, dass sie die Meldepflicht<br />
weder absichtlich noch<br />
grobfahrlässig verletzt habe und die<br />
Rückerstattung der zuviel bezogenen<br />
Renten für sie eine grosse Härte darstellen<br />
würde.<br />
Auch diese Begründung genügte der<br />
IV nicht. Ruth F. hätte sich der „Meldepflicht<br />
bewusst sein müssen“, argumentierte<br />
die IV.<br />
Um den fin<strong>an</strong>ziellen Engpass für Ruth<br />
F. einigermassen zu erleichtern, gest<strong>an</strong>d<br />
die IV der Einsprecherin monatliche<br />
Teilrückzahlungen zu.<br />
Fazit<br />
Veränderungen in den Einkommensund<br />
Vermögensverhältnissen unbedingt<br />
sofort der IV melden.<br />
Erlassgesuche haben kaum Ch<strong>an</strong>cen<br />
auf Erfolg.<br />
*Name geändert<br />
Haben sie Fragen?<br />
Die Beratungsstellen von <strong>Procap</strong><br />
<strong>Grischun</strong> (vgl. Kasten letzte Seite)<br />
bieten Menschen mit Behinderungen,<br />
Angehörigen und weiteren<br />
Personen eine unentgeltliche Beratung<br />
für Fragen im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
mit Behinderungen. Zudem<br />
profitieren Mitglieder vom <strong>Recht</strong>sdienst<br />
in den Bereichen der Sozialversicherungen.<br />
In unserer Activa werden in den Rubriken<br />
„<strong>Recht</strong>secke“ und „Beratung“<br />
einzelne Themen aufgegriffen.<br />
Für spezialisierte Auskünfte<br />
stehen ihnen unsere Beratungsstellen<br />
gerne zur Verfügung.<br />
5-2003.p65 8<br />
30.10.2003, 11:27
Tagesseminar<br />
Wie fülle ich meine Steuererklärung aus?<br />
Am Samstag, 14. Februar 2004, ver<strong>an</strong>staltet <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong> im Hotel Stern<br />
in Chur in Zusammenarbeit mit der Fiduciar Treuh<strong>an</strong>d AG Chur einen Kurs<br />
über das Ausfüllen der Steuererklärung.<br />
Der Kurs richtet sich <strong>an</strong> Menschen mit Behinderungen, Angehörige<br />
und weitere Interessierte, wie zum Beispiel Amtsvormundschaften, welche<br />
mit Steuererklärungen von Menschen mit Behinderungen konfrontiert<br />
werden.<br />
Vor zwei Jahren hat <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong><br />
zum ersten Mal einen Kurs zum<br />
Ausfüllen der Steuererklärung durchgeführt.<br />
Der damalige Kurs ist auf<br />
grosses Interesse gestossen. Dabei<br />
wurde auch der Wunsch auf eine Wiederholung<br />
dieses Kurses geäussert.<br />
Spezielle Steuertipps für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
Wie beim ersten Kurs vor 2 Jahren<br />
geht es wiederum um spezielle Anliegen<br />
von Menschen mit Behinderungen.<br />
Worauf habe ich beim Ausfüllen<br />
der Formulare zu achten? Wie<br />
werden Renten, Ergänzungsleistungen<br />
oder <strong>an</strong>dere Leistungen von Sozialversicherungen<br />
versteuert? Welche<br />
Kosten für Kr<strong>an</strong>kheit, Unfall und<br />
Behinderung sind abzugsberechtigt?<br />
Welche Unterlagen muss ich wegen<br />
meiner Behinderung der Steuererklärung<br />
beilegen, um korrekt besteuert<br />
zu werden? Welche Abzüge k<strong>an</strong>n ich<br />
geltend machen? usw.<br />
Thomas Negri, dipl. Wirtschaftsprüfer,<br />
hat sich erneut bereit erklärt,<br />
uns während eines Tages das Ausfüllen<br />
der Steuerformulare zu erklären<br />
und auf die speziellen Probleme<br />
oder Fragen von Menschen mit Behinderung<br />
einzugehen.<br />
W<strong>an</strong>n: Samstag, 14. Februar 2004<br />
Wo: Hotel Stern, Chur<br />
Referent: Thomas Negri, dipl. Wirtschaftsprüfer<br />
Fiduciar Treuh<strong>an</strong>d AG, Chur<br />
Kursziele: Spezielle Bestimmungen betr. Steuererklärung für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
Steuererklärung selbständig ausfüllen können<br />
Unterlagen: Bitte nehmen sie ihre Steuerformulare und die Wegleitungen<br />
zur Steurerklärung zum Kurs mit.<br />
Kosten: Aktivmitglieder: Fr. 60.--<br />
Solidarmitgieder: Fr. 80.--<br />
Nichtmitglieder: Fr. 100.--<br />
Mittagessen (ohne Getränke) und Kursunterlagen inbegriffen<br />
Anmeldung: Bis spätestens 30. J<strong>an</strong>uar 2004<br />
Auskünfte: Christi<strong>an</strong> Demarmels<br />
Beratungsstelle Mittelbünden/Misox<br />
1. November - 15. Dezember 2003<br />
Schoggiherzliaktion<br />
„Herzlichen“ D<strong>an</strong>k allen Schulen, welche<br />
<strong>an</strong> der Herzliaktion 2003 mitmachen:<br />
Alvaschein, Scola primara, Balzer Leo<br />
Andiast, Primarschule, Blumenthal Pieder<br />
Ardez, Primarschule, Vital Jon Duri<br />
Arosa, Realschule, Pitschi H<strong>an</strong>speter<br />
Bever, Primarschule, Tuena Giov<strong>an</strong>oli Barbara<br />
Bonaduz, 1. Realschule, Gr<strong>an</strong>atella Vincenzo<br />
Bondo-Soglio-Castasegna, Mario Giov<strong>an</strong>oli<br />
Breil/Brigels, Friberg Michael<br />
Cazis, Vom Brocke Yvonne<br />
Celerina, Primarschule, Baracchi Grazi<strong>an</strong>o<br />
Champfér, Gemeindeschule, Denuder Ueli<br />
Chur, Schulhaus Florentini, Riedi H<strong>an</strong>s-Jörg<br />
Chur, BWS, Casutt Pierino<br />
Chur, Schule Rheinau, Streiff Elisabeth<br />
D<strong>an</strong>is, Primarschule, Friberg Ciril<br />
Davos Dorf, Primarschule 4a, Rüegg Rudolf<br />
Davos Platz, Laim Beata<br />
Degen, Primarschule, Weishaupt Benedicta<br />
Disentis/Mustér, Dermon M<strong>an</strong>uela<br />
Domat/Ems, Primarschule, Baselgia Luzi<br />
Falera, Primarschule, Jacomet Leci<br />
Fideris, Primarschule, Lippuner Reto<br />
Ft<strong>an</strong>, Primarschule, Lehner Evelina<br />
Fuldera, Realschule, Gaudenz Chasper<br />
Guarda, Primarschule, Müller-Truttm<strong>an</strong>n Rita<br />
Il<strong>an</strong>z, Primarschule, Fischer S<strong>an</strong>dra<br />
Jenaz, Primarschule, Brückm<strong>an</strong>nUrs<br />
Küblis, Primarschule, D’Alogna Tizi<strong>an</strong>a<br />
Laax, Schulhaus Grava, Bürgi Tresa<br />
Le Prese, Scuola elementare, D. Compagnoni<br />
Luven, Scola primara, Buchli Robert<br />
Müstair, Primarschule, Grond Beat<br />
Obersaxen, Primarschule, Maissen Margrith<br />
Pontresina, Primarschule, Schmidt Rom<strong>an</strong><br />
Rabius, Scola primara, Deplazes Norbert<br />
Ramosch, Scola primara, Oswald Mario<br />
Rhäzüns, Primarschule, Baselgia Rom<strong>an</strong><br />
Rothenbrunnen, Bontognali Livio<br />
Rueun, J<strong>an</strong>ki Brida<br />
Ruschein, Primarschule, Rüegg Giuseppina<br />
Sagogn, Primarschule, Lechm<strong>an</strong>n Silvio<br />
Samed<strong>an</strong>, Scuola cumünela, Urech Chatrina<br />
Samnaun, Primarschule, Murk Ursin<br />
S<strong>an</strong> Carlo, Scuola elementare, Primo Costa<br />
S-ch<strong>an</strong>f, Primarschule, Cuonz Peider<br />
Schiers, Primarschule, Gadient Markus<br />
Schluein, Cavelty Gion<br />
Scuol, 1.-3. Real, Rauch Mario<br />
Sedrun, Primarschule, Bearth Marcus<br />
Sent, Scoula Reala, Caviezel Armon<br />
Sevgein, Scola primara, Sgier Gion Gieri<br />
Silvapl<strong>an</strong>a, Primarschule, Bazzell Balser<br />
St. Moritz, Geissberger Ismael<br />
Stierva, Scola primara, Scarpatetti Patricia<br />
Sur, Scola primara, Spinas Gregor<br />
Susch, Primarschule 4. bis 6. Kl., Thom Duri<br />
Tinizong, Scola primara, Caduff Lisa<br />
Trun, Darms S<strong>an</strong>dra<br />
Tschierv, Scoula primara, Stupp<strong>an</strong> Chasper<br />
Vella, Spescha Gieri<br />
Vi<strong>an</strong>o, Scuola elementare, Ruben Merlo<br />
Vicosopr<strong>an</strong>o, Sara Giacometti<br />
Zernez, Primarschule, Peloni Morena<br />
Zizers, Primarschule, Decurtins Alfons<br />
Zuoz, Scoula primara, Pernisch Sonja<br />
5-2003.p65 9<br />
30.10.2003, 11:27
Brida J<strong>an</strong>ki wechselt zur<br />
Amtsvormundschaft Surselva<br />
d.f.- Brida J<strong>an</strong>ki, Beratungsstelle<br />
Surselva, wurde als neue Sachbearbeiterin<br />
bei der Amtsvormundschaft<br />
Surselva gewählt. Wir gratulieren<br />
unserer engagierten und geschätzten<br />
Beraterin g<strong>an</strong>z herzlich. Leider ist damit<br />
aber auch gesagt, dass Brida J<strong>an</strong>ki<br />
die Beratungsstelle Surselva nicht<br />
mehr weiterführen wird. <strong>Procap</strong> hat<br />
die Stelle mittlerweile ausgeschrieben<br />
und ist zusammen mit Brida<br />
J<strong>an</strong>ki bestrebt, einen nahtlosen Überg<strong>an</strong>g<br />
in der Betreuung unserer Mitglieder<br />
in der Surselva sicherzustellen.<br />
Angelo und die Möwe, ein<br />
ideales Weihnachtsgeschenk<br />
d.f.- Sinnvoll schenken und gleichzeitig<br />
etwas Gutes tun. Überraschen sie<br />
ihre besten Freunde mit dem Werk<br />
„Angelo und die Möwe“. Die sp<strong>an</strong>nende<br />
Geschichte des Autors Vincenzo<br />
Todisco mit den ph<strong>an</strong>tastischen Bildern<br />
von Rudolf Mirer wird nicht nur<br />
die Beschenkten erfreuen. Mit dem<br />
Kauf des Buches unterstützen sie<br />
auch die Arbeit von <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong><br />
für Menschen mit H<strong>an</strong>dicap im K<strong>an</strong>ton<br />
Graubünden.<br />
Ausstellung im M<strong>an</strong>or Chur<br />
Die Ausstellung zum Buch wird während<br />
der g<strong>an</strong>zen Woche vom 1. bis 6.<br />
Dezember im M<strong>an</strong>or in Chur gezeigt.<br />
Am 3. Dezember werden um 16.00<br />
Uhr auch Rudolf Mirer und Vincenzo<br />
Todisco vor Ort sein und auf Wunsch<br />
Bücher signieren. Eine Buchvernissage<br />
findet am 29. November<br />
in Vaduz und am 3. Dezember findet<br />
um 20.00 Uhr eine Buchlesung im alten<br />
Kino in Mels statt. (Weitere Infos:<br />
www.<strong>an</strong>gelounddiemoewe.ch)<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
im Bündner Jahrbuch 2004<br />
(Bild zVg)<br />
d.f.- Erfreulich: Das Bündner Jahrbuch<br />
2004 widmet sich u.a. mit verschiedenen<br />
Beiträgen dem Thema Menschen<br />
mit Behinderungen.<br />
Bündner Jahrbuch 2004, Fr. 26.--, 176 Seiten,<br />
(+Vers<strong>an</strong>dkosten<strong>an</strong>teil), ISBN 3-9521724-7-2,<br />
Bestellung bei: Bürozentrum Salabim, Postfach<br />
605, 7001 Chur.<br />
Im Einsatz für Menschen mit H<strong>an</strong>dicap<br />
Für die Führung unserer Beratungsstelle Surselva suchen<br />
wir per 1.01.2004 oder nach Vereinbarung<br />
Beraterin / Berater<br />
30% Pensum<br />
Sie beraten Menschen mit Behinderungen in persönlichen,<br />
sozialen und beruflichen Bel<strong>an</strong>gen. Ihre Arbeit<br />
org<strong>an</strong>isieren Sie von zuhause aus. D<strong>an</strong>eben schaffen<br />
Sie auch Kontakt<strong>an</strong>gebote und Begegnungsmöglichkeiten<br />
zwischen Menschen mit Behinderungen<br />
und Nichtbehinderten. Sie bilden das Bindeglied<br />
zwischen der Geschäftsstelle und unseren Mitgliedern<br />
und arbeiten auch eng mit <strong>an</strong>deren sozialen Institutionen<br />
und Ämtern zusammen.<br />
Für diese vielseitige Tätigkeit stellen wir uns eine<br />
ver<strong>an</strong>twortungsbewusste, kontaktfreudige und flexible<br />
Persönlichkeit vor, die vorzugsweise sowohl Rom<strong>an</strong>isch<br />
wie Deutsch spricht, über einen kaufm. Background<br />
und Erfahrungen im Sozialbereich verfügt.<br />
Personen mit einer Behinderung werden bevorzugt.<br />
Interessiert? D<strong>an</strong>n senden Sie Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen<br />
bis 10. November 2003 <strong>an</strong>: <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong>, Hartbertstrasse<br />
10, 7000 Chur,Telefon 081 253 07 07,<br />
Kontaktperson: Diego Farrér, Geschäftsführer<br />
5-2003.p65 10<br />
30.10.2003, 11:27
<strong>Recht</strong>secke<br />
Was bringt die 4. IVG-Revision?<br />
(1. Teil)<br />
Die 4. IVG-Revision, die am 1. J<strong>an</strong>uar 2004 in Kraft treten wird, steht g<strong>an</strong>z im Zeichen des Sparens. Das Sozialwerk<br />
Invalidenversicherung muss s<strong>an</strong>iert werden, damit seine zentrale Funktion für behinderte Menschen auch mittelund<br />
l<strong>an</strong>gfristig sichergestellt ist. Nebst der Einführung von Sparmassnahmen, erschloss der Bundesrat auch neue<br />
Einnahmequellen für die Invalidenversicherung (über die Mehrwertsteuer). Die wichtigsten Änderungen werden <strong>an</strong><br />
dieser Stelle in einem ersten Teil vorgestellt.<br />
<strong>Von</strong> Pascale Hartm<strong>an</strong>n<br />
<strong>Recht</strong>s<strong>an</strong>wältin<br />
(Bild zVg)<br />
Einführung einer Dreiviertelsrente<br />
Die Einführung einer Dreiviertelsrente<br />
ist eine der erfreulichen Neuerungen<br />
der IVG-Revision. Das Rentenstufen-System<br />
der IV erhält so eine innere<br />
Logik mit einer konsequenten<br />
Viertelsrentenabstufung.<br />
Neu erhalten Versicherte mit einem<br />
IV-Grad von 40% bis 49% eine<br />
Viertelsrente, von 50% bis 59.9% eine<br />
halbe Rente und von 60% bis 69.9%<br />
eine Dreiviertelsrente. Eine g<strong>an</strong>ze<br />
Rente erhalten Personen die einen IV-<br />
Grad von mindestens 70% aufweisen.<br />
Mit dieser Anpassung sollen Eingliederungsbemühungen<br />
der Betroffenen<br />
gefördert werden: wer neben<br />
der Rente noch einen Zusatzverdienst<br />
erzielt, riskiert nicht mehr die g<strong>an</strong>ze<br />
Rente, sondern allenfalls nur noch einen<br />
Viertel.<br />
Obwohl diese Änderung im Grundsatz<br />
zu begrüßen ist, gibt es auch<br />
Rentenbezüger, die von der Einführung<br />
der Dreiviertelsrente negativ<br />
betroffen sind. Das werden diejenigen<br />
sein, die einen IV-Grad zwischen<br />
66.66% und 69.9% aufweisen und bis<br />
<strong>an</strong>hin eine g<strong>an</strong>ze Rente erhalten haben.<br />
Ab dem 1. J<strong>an</strong>uar 2004 werden<br />
diese Personen grundsätzlich neu<br />
eine Dreiviertelsrente erhalten. Hiervon<br />
gibt es Ausnahmen: die über 50-<br />
jährigen Bezüger mit IV-Grad 66.66%<br />
bis 69.9% werden weiterhin eine g<strong>an</strong>ze<br />
Rente erhalten (sogen<strong>an</strong>nte<br />
Besitzst<strong>an</strong>dswahrung). Die Jüngeren<br />
müssen mit einer Herabsetzung<br />
rechnen. Immerhin soll innerhalb eines<br />
Jahres von Amtes wegen eine Revision<br />
stattfinden, mit dem Ziel zu<br />
überprüfen, ob der IV-Grad auf 70%<br />
<strong>an</strong>gehoben werden k<strong>an</strong>n.<br />
Aufhebung der Härtefallrente<br />
Bis <strong>an</strong>hin hatten Bezüger einer<br />
Viertelsrente bei Nachweis fin<strong>an</strong>zieller<br />
Härte (die Ausgaben übersteigen<br />
die <strong>an</strong>rechenbaren Einnahmen) Anspruch<br />
auf eine Härtefallrente, was<br />
einer halben Rente entsprach. Ab J<strong>an</strong>uar<br />
2004 wird diese Härtefallrente<br />
aufgehoben. Als Ausgleich haben<br />
Bezüger einer Viertelsrente neu Anspruch<br />
auf Ergänzungsleistungen<br />
(EL), die bis <strong>an</strong>hin nur von IV-Halbrentner<br />
bezogen werden konnten.<br />
Auch bei den Härtefallrenten gibt es<br />
eine Besitzst<strong>an</strong>dswahrung. Dabei<br />
müssen zwei Fälle unterschieden<br />
werden: Wer neben einer Härtefallrente<br />
noch Ergänzungsleistungen<br />
bezieht, verliert die Härtefallrente.<br />
Die EL wird um den wegfallenden<br />
Betrag erhöht. Wer neben der<br />
Härtefallrente keine EL bezieht, hat<br />
weiterhin Anspruch auf eine<br />
Härtefallrente vorausgesetzt, Wohnsitz<br />
und Aufenthalt sind in der<br />
Schweiz, der IV-Grad ist weiterhin<br />
zwischen 40% und 49.9% und die<br />
wirtschaftliche Härte liegt weiterhin<br />
vor.<br />
Aufhebung der Zusatzrente<br />
Bis <strong>an</strong>hin hatten Rentenberechtigte<br />
die unmittelbar vor Eintritt ihrer Arbeitsunfähigkeit<br />
eine Erwerbstätigkeit<br />
ausübten Anspruch auf eine Zusatzrente<br />
für ihre/n Ehem<strong>an</strong>n/Ehefrau.<br />
Diese Zusatzrente wird nun ab<br />
dem J<strong>an</strong>uar 2004 aufgehoben. Diese<br />
Änderung ist klar Ausdruck der IVG-<br />
Spar-Revision und stellt in sozialer<br />
Hinsicht eine einschneidende<br />
Massnahme dar, die nur teilweise<br />
durch die EL und die neu eingeführte<br />
Assistenzentschädigung ausgeglichen<br />
wird. Mit dieser Maßnahme<br />
wird wohl l<strong>an</strong>gfristig bei der IV mehr<br />
eingespart als mit allen <strong>an</strong>deren Änderungen.<br />
Auch hier gibt es eine Besitzst<strong>an</strong>dsgar<strong>an</strong>tie.<br />
Wer bis Ende 2003 Anspruch<br />
auf eine Zusatzrente erwirbt,<br />
dem wird diese auch nach dem J<strong>an</strong>uar<br />
2004 weiterhin ausgerichtet.<br />
Weitere Änderungen<br />
Weitere wichtige Änderungen wie die<br />
Einführung einer Assistenzentschädigung,<br />
Änderungen bei den beruflichen<br />
Eingliederungsmassnahmen<br />
und mehr werden in der<br />
nächsten Activa vorgestellt.<br />
Alles, was <strong>Recht</strong> ist!<br />
„Sich im Dschungel der Sozialversicherungsgesetze<br />
zurecht zu finden,<br />
ist für Laien schwierig. Menschen<br />
mit Behinderung finden in<br />
<strong>Procap</strong> die kompetente Partnerin.“<br />
Die nächsten <strong>Recht</strong>ssprechstunden<br />
finden <strong>an</strong> folgenden Daten<br />
statt:<br />
Dienstag, 25.11.2003<br />
Dienstag, 06.01.2004<br />
Dienstag, 03.02.2004<br />
Dienstag, 02.03.2004<br />
Anmeldung:<br />
Wenden sie sich bitte <strong>an</strong> unsere regionalen<br />
Beratungsstellen. Bei Bedarf<br />
vermitteln ihnen diese einen<br />
Termin für die <strong>Recht</strong>ssprechstunde<br />
auf der Geschäftsstelle.<br />
5-2003.p65 11<br />
30.10.2003, 11:27
Bitte Adressberichtigung melden<br />
Tagesseminar<br />
Pensionskassen: Leistungen bei<br />
Kr<strong>an</strong>kheit und Unfall<br />
d.f.- Am Samstag, 29. November 2003 ver<strong>an</strong>staltet <strong>Procap</strong> <strong>Grischun</strong> im Forum<br />
im Ried in L<strong>an</strong>dquart einen Tageskurs zum Thema „Pensionskassen: Leistungen<br />
bei Kr<strong>an</strong>kheit und Unfall (inkl. aktueller mark<strong>an</strong>ter Änderungen auf<br />
den 1.1.04). Die Info-Ver<strong>an</strong>staltung richtet sich <strong>an</strong> Menschen mit einer Behinderung,<br />
Angehörige, Berufsleute im Sozialwesen und weitere Interessierte.<br />
Anh<strong>an</strong>d von Beispielen und Übungen<br />
wird aufgezeigt, ob und welche Pensionskasse<br />
für Leistungen überhaupt<br />
zuständig ist. Warum gibt es immer<br />
Leitet am 29. November 2003<br />
den Kurs in L<strong>an</strong>dquart:<br />
Martin Boltshauser, <strong>Recht</strong>sschutzleiter<br />
<strong>Procap</strong><br />
(Bild zVg)<br />
wieder Personen, die zwar Prämien<br />
zahlen, aber keine Leistung erhalten?<br />
Wer wird überhaupt vom Obligatorium<br />
des BVG erfasst?<br />
Kalender<br />
15.11.2003 Höck in Davos<br />
19.11.2003 Backtag, Chur<br />
25.11.2003 Backnachmittag, Rueun<br />
25.11.2003 <strong>Recht</strong>ssprechstunde<br />
29.11.2003 Pensionskassen: Leistungen<br />
bei Kr<strong>an</strong>kheit und Unfall<br />
, Tagesseminar in L<strong>an</strong>dquart<br />
29.11.2003 Adventsmarkt, Il<strong>an</strong>z<br />
29.11.2003 Buchvernissage, Vaduz<br />
01.-6.12.03 M<strong>an</strong>or Chur, Ausstellung<br />
Angelo und die Möwe<br />
03.12.2003 16.00 Uhr, M<strong>an</strong>or Chur,<br />
Vincenzo Todisco und Rudolf<br />
Mirer signieren Bücher<br />
03.12.2003 20.00 Uhr, Buchlesung,<br />
Altes Kino, Mels<br />
07.12.2003 Adventsfeier, Chur<br />
13.12.2003 Spielnachmittag, Samed<strong>an</strong><br />
06.01.2004 <strong>Recht</strong>ssprechstunde<br />
10.01.2004 Spielnachmittag, Samed<strong>an</strong><br />
03.02.2004 <strong>Recht</strong>ssprechstunde<br />
07.02.2004 Ausdrucksmalen, Chur<br />
14.02.2004 Spielnachmittag, Samed<strong>an</strong><br />
14.02.2004 Kurs: Wie fülle ich meine<br />
Steuererklärung aus?<br />
02.03.2004 <strong>Recht</strong>ssprechstunde<br />
13.03.2004 Spielnachmittag, Samed<strong>an</strong><br />
17.04.2004 Spielnachmittag, Samed<strong>an</strong><br />
AZB<br />
7005 Chur 5<br />
Mark<strong>an</strong>te Verschlechterungen<br />
ab 2004<br />
In einem separaten Teil werden die<br />
aktuellen Entwicklungen im Pensionskassen-Bereich,<br />
die zu teilweise<br />
mark<strong>an</strong>ten Verschlechterungen ab 1.<br />
J<strong>an</strong>uar 2004 führen, dargelegt.<br />
Die Kurskosten betragen für Mitglieder<br />
60 Fr<strong>an</strong>ken und für Nichtmitglieder<br />
90 Fr<strong>an</strong>ken. In diesem Kursbeitrag<br />
sind Mittagessen und Seminarunterlagen<br />
inbegriffen. Der Kurs beginnt<br />
um 10.00 Uhr und endet um ca. 16.00<br />
Uhr.<br />
Beratungsstellen<br />
Geschäfts- und<br />
Beratungsstelle Chur<br />
Diego Farrér, Edith Pfister<br />
Hartbertstr. 10, 7000 Chur<br />
diego.farrer@procapgrischun.ch<br />
edith.pfister@procapgrischun.ch<br />
Tel. 081 253 07 07 / Fax 081 253 07 06<br />
Mo Di Do 9.00-11.00 / 14.00-16.00<br />
Beratungsstelle Mittelbünden/Misox<br />
Christi<strong>an</strong> Demarmels<br />
Hauptstrasse 25, 7402 Bonaduz<br />
christi<strong>an</strong>.demarmels@procapgrischun.ch<br />
Tel. 081 660 33 30 / Fax 081 660 33 44<br />
Mo 9.00-11.00 / Di und Do 14.00-16.00<br />
Anmeldung: Beigelegte Anmeldekarte ausfüllen<br />
und bis spätestens 15. November 2003 <strong>an</strong><br />
die Geschäftsstelle schicken.<br />
Eine Anmeldung ist auch via Internet möglich,<br />
www.procapgrischun.ch. In der Rubrik „Aktuelles“<br />
finden sie ein entsprechendes Anmeldeformular.<br />
Impressum<br />
Redaktion / Layout: Diego Farrér (df)<br />
info@procapgrischun.ch<br />
Druck: Südostschweiz Print AG, Bonaduz<br />
Die nächste Ausgabe (1-2004)<br />
erscheint im Februar 2004.<br />
Auflage: 2’200 Exemplare<br />
Redaktionsschluss Activa 1-2004:<br />
20. J<strong>an</strong>uar 2004<br />
Beratungsstelle Davos / Prättigau<br />
Mari<strong>an</strong>ne Dellagiov<strong>an</strong>na<br />
Untere Albertistr. 4, 7270 Davos Platz<br />
mari<strong>an</strong>ne.dellagiov<strong>an</strong>na@procapgrischun.ch<br />
Tel. / Fax 081 413 74 40<br />
Mo Di Do 9.00-11.00<br />
Beratungsstelle Surselva<br />
Brida J<strong>an</strong>ki<br />
Dual 119, 7156 Rueun<br />
brida.j<strong>an</strong>ki@procapgrischun.ch<br />
Tel. 081 936 09 09 / Fax 081 936 09 06<br />
Mo Mi Do 9.00-11.00<br />
Beratungsstelle Südbünden<br />
Tumasch Melcher<br />
A l’ En 15, 7503 Samed<strong>an</strong><br />
tumasch.melcher@procapgrischun.ch<br />
Tel. / Fax 081 850 02 02<br />
Di Mi Do 9.00-11.00<br />
5-2003.p65 12<br />
30.10.2003, 11:27