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Thesis - RWTH Aachen University

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Einleitung 9<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Einführung in die Thematik<br />

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich sowohl auf makro- als auch auf<br />

mikroökonomischer Ebene die Erkenntnis durchgesetzt, daß die normativen Ansätze<br />

der neoklassischen Finanzmarkttheorie das tatsächliche Verhalten von Anlegern an<br />

Finanzmärkten nur unzureichend erklären können. Auf makroökonomischer Ebene<br />

konnten empirische Studien (z.B. Bernard & Thomas, 1990; Chopra et al., 1992;<br />

DeBondt & Thaler, 1985, 1987; Lakonishok et al., 1994) belegen, daß Finanzmärkte<br />

Anomalien wie z.B. übermäßige Volatilität aufweisen, die die Annahme strenger<br />

Rationalität 1 der Anleger (Markowitz, 1952, 1959; Sharpe, 1970) in Frage stellen.<br />

Auf mikroökonomischer Ebene zeigten insbesondere Kahneman und Tversky (z.B.<br />

1979) in einer Reihe von psychologischen Experimenten, daß Menschen<br />

systematisch die Rationalitätspostulate der Erwartungsnutzentheorie 2 verletzen. Im<br />

Gegensatz zu den oben genannten Finanzmarktanomalien werden diese als<br />

Verhaltensanomalien bezeichnet.<br />

Mit dem Thema „when people aren’t behaving the way they are supposed to“<br />

beschäftigen sich im allgemeinen die Sozialwissenschaften. Hier werden Konzepte<br />

1<br />

2<br />

Rationalität beinhaltet den Grundsatz der vollständigen Informiertheit, den Grundsatz der<br />

Nutzenmaximierung durch zukünftiges Vermögen, den Grundsatz der Emotionslosigkeit und den<br />

Grundsatz des konsistenten Umgangs mit Wahrscheinlichkeiten (Eichenberger 1992; Kirchgässner<br />

1991, v. Nitzsch & Friedrich 1999; Tietz 1991).<br />

V. Neumann und Morgenstern (1947) gehen in ihrem Modell davon aus, daß das Individuum in<br />

einer Entscheidung unter Risiko diejenige Alternative wählt, die seinen Erwartungsnutzen<br />

maximiert.

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