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Karin Gailing, Helmut von Bialy: <strong>Poesie</strong> 05_<strong>Poesie</strong>-<strong>Therapie</strong> 3_<br />
Liebe_Tod_Abschied-Neuanfang_Lebensqualität<br />
Tod und Trauer<br />
Lebensphasen<br />
(Mai 2007)<br />
Als Kind ganz sorglos spielend im Garten.<br />
Scheint Zukunft fern, kann ruhig warten.<br />
Einstweilen wird fleißig freies Leben geübt,<br />
Kaum von Pflicht und Zwang eingetrübt.<br />
Kindheit ist vorbei, man kommt zur Schule,<br />
Hockt Stun<strong>de</strong> um Stun<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Stuhle.<br />
Versucht mühsam, Lehrer zu verstehen.<br />
Lernt je<strong>de</strong>n Mist, will man nicht untergehen.<br />
Bald mel<strong>de</strong>n sich erste geißeln<strong>de</strong> Triebe,<br />
Hormongefüllt verwechselnd Sex und Liebe.<br />
Irgendwann passt man sich an, fügt sich ein,<br />
Will nicht gern außen vor und alleine sein.<br />
Jungerwachsene <strong>de</strong>nken: War es das schon?<br />
Schreien nein, gehen verzweifelt in Rebellion.<br />
Leben wird zum Wagnis, zum Experiment.<br />
Weh <strong>de</strong>m, wer nur mit einer und einem pennt.<br />
Man tut rebellierend weh, schränkt sich ein.<br />
Soll das etwa schon das wahre Leben sein?<br />
Zwischen viel zu eng und zu einsam zerrissen<br />
Erscheint Erwachsensein ziemlich beschissen.<br />
Dann schwenkt man ein auf Pfa<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Pflicht,<br />
Vom selbst Eltern sein man sich was verspricht.<br />
Trottet brav <strong>de</strong>n Weg: Vernunft und Tugend,<br />
Opfert Elternpflicht Spontaneität und Jugend.<br />
Man trennt sich wie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r bleibt zusammen.<br />
Liebe glimmt, erlischt, kann neu entflammen.<br />
Die Kin<strong>de</strong>r gehen irgendwann aus <strong>de</strong>m Haus.<br />
Die Krise ist groß: Ist das Leben schon aus?<br />
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