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Pfarrbrief - St. Altfrid

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4 Vorwort 4<br />

christliche Tugend der Gelassenheit gesündigt hat. In vielen<br />

Generationen war das religiöse Leben der Gemeinde und der einzelnen<br />

Christen durch moralischen Druck und gesetzlichen Zwang<br />

gekennzeichnet. Das „Du sollst“ und „Du musst“ waren, und sind es<br />

teilweise noch, bestimmende Elemente, an denen das Christsein<br />

gemessen wurde. Kein Wunder, wenn die Frohe Botschaft in dieser<br />

Form nicht mehr ankommen kann.<br />

„Let it be!“, das setzt die christliche Gelassenheit dagegen, die nicht<br />

meint, alles und immer besser machen zu müssen. Vermutlich waren die<br />

Menschen zu keiner Zeit ihrer Entwicklung so sehr in den Zwang zur<br />

Leistung und in den damit verbundenen Erfolgszwang gestellt wie heute.<br />

Darf das, soll das in der Kirche so weitergehen? Muss der Glaube nicht<br />

ein Gegengewicht zur gesellschaftlichen Entwicklung bilden, damit ein<br />

menschenwürdiges Leben möglich ist? Christen dürfen darauf vertrauen,<br />

dass Gott durch seinen Sohn alles schon gerichtet hat, können wir<br />

gelassen sein. Wenigstens hier muss es diesen Raum geben, den uns<br />

die Gesellschaft meint, nicht bieten zu können.<br />

Das ist keine Flucht. Wenn wir zur Gelassenheit gefunden haben, dann<br />

können wir uns anders in der Gesellschaft bewegen. All die<br />

Notwendigkeiten, die uns z.B. das kommende Fest auferlegt, treffen auf<br />

eine veränderte Gesinnung: Wir müssen nicht mehr - wir können, wenn<br />

wir wollen. Und weil wir beileibe nicht mehr alles wollen müssen wir<br />

vieles nicht. Das Loslassen zeigt uns, dass es auch anders geht. Die<br />

kleine tägliche Übung kann uns zur Haltung des „Let it be!“ führen. Wir<br />

lernen, das eine oder das andere gut sein zu lassen, was uns sonst<br />

herausgefordert, vielleicht sogar in <strong>St</strong>ress gestürzt hätte.<br />

Ihnen allen wünschen wir eine gesegnete Adventszeit und viel<br />

Gelassenheit auf dem Weg zum Weihnachtsfest.

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