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15. Jahrgang 3/2000<br />

Fachzeitschrift und offizielles Organ der<br />

DEUTSCHEN<br />

ULTRAMARATHON­<br />

VEREINIGUNG<br />

E.V. (DUV)


Schwabische<br />

Alb Marathon<br />

50km/1100Hm uber die 3 Kaiserberge<br />

.. ,;;'Y. 7.' .,:jIfN"<br />

Ausk9,P.ff'sportI.<strong>Teil</strong>: DJK Sportgemeinschaft Schwiblsch Gmunetr'eI. 0170056963<br />

Unt.~erz.ichnil:Verkehrsamt, KomhausstraBe 14, 73525 SchW. GnFd, Tel.07171/603 4250<br />

;;:)~·Intem.taulkunft: http=l/Www.regioforum.de oder http://Www.bigfoot.~~mI-willykolb<br />

R ~.


lA\IDJ~ lIDrn:00- nlml/~J~~<br />

Reportagen I Berichte<br />

- -<br />

14. DM 100 km Stral1enlauf 04<br />

100 km WC Winschoten 06<br />

1000 MeHen in Nanango 08<br />

Gerien J<br />

DM 24-h-Lauf in Hamburg 11<br />

EC 100 km Stral1enlauf Belves 12<br />

28. GutsMuths Rennsteiglauf 13<br />

50 km von Hindelbank 16<br />

14. Euerbacher 60 km-Lauf 17<br />

75. COMRADES 19<br />

48-h-lndoor von Brno 21<br />

Pieter-ROG-Pad 25<br />

13. 12-h-Lauf in Bruhl 27<br />

Swiss Alpine PostMarathon 33<br />

21. Harzquerung 36<br />

Von Amman zum Toten Meer 39<br />

BilderriHsel 18<br />

Aufgepasst - mitgemacht 30<br />

Uiufergeburlstage 59<br />

Vor 10 Jahren in UM 3190 67<br />

Lanschaft- u. Erlebnislaufe verg. Tage 75<br />

Die Bucher Fundgrube 80<br />

Angebot und Nachfrage 121<br />

Moravian Ultra-Marathon 41 Leserfragen I<br />

Tchimbe Raid<br />

44<br />

50 km von Eschollbrucken 46<br />

Bieler Lauftage 48<br />

Leserbrief<br />

100 km von Marburg 52<br />

Mongolia Sunrise 53 Leserbriefe 14,51,78,89<br />

24-h-Lauf in Reichenbach 57 Leserfragen Sportmedizin 15<br />

La Transardenaise 58 Leserfragen Training-Ernahrung 71<br />

12+24-h von Basel<br />

60<br />

Spreelauf 2000<br />

61<br />

72-h-Lauf von Deventer<br />

63<br />

Rennen fUr die Menschlichkeit 65<br />

Cservice J<br />

24 und 48 h-Lauf von K61n 66<br />

Uiufer 10 Kampf 69<br />

6-h-Lauf der Spicher 70<br />

Swiss Jura Marathon 73 Schwabische Alb Marathon 2. US<br />

Defi des Muverans 77 Spreelauf 2001 05<br />

Zunft-K6lsch Lauf 78 Werner Otto Sportreisen 05<br />

50 km von Ravenna 79 Bottroper Ultramarathon 07<br />

La Grande Course Trail du Verdon 81 AustrAsia Tours 10<br />

100 MeHen in Deutschland 84 Top-Trail-Tours 12<br />

Marathon des Sables 86 w-u-s-media Niedernhausen 16<br />

Transalp Mega-Marathon 88 Digitale Bildbearbeitung Kopp 23<br />

24 h in Apeldoorn 90<br />

Edersee 2001 24<br />

EWZ-Gigathlon 91<br />

Eurolauf von Heukemes 29<br />

DUV-Informationen<br />

Sportzentrum PARKHOHE 37<br />

Regionales Sponsoring 40<br />

Wohnmobilpark Ostsee 42<br />

100 km-Peter-Lauf 43<br />

Aus der Geschaftsstelle 003 Deutsche Vermogensberatung 47<br />

DUV - Ergebnisdienst 093 Europacup-Wertung 99/00 55<br />

Einladung Steinfurt-Marathon 2001 56<br />

Jahreshauptversammlung 110 Grenzlauf 2000 62<br />

Das Prasidium 115 Two Oceans Marathon 72<br />

In!. DUV-/IAU Ultramarathon­ Siebengebirgsmarathon 72<br />

Gemeinsam sind wir starker 116<br />

Terminkalender 200 HA Arndt 117<br />

DUV 50 km Cup 2000 122<br />

C!hemen<br />

Schwabische Alb Marathon 85<br />

VIOL aktiv 120<br />

ULTRA SPORTS<br />

3. US<br />

J6-h-Lauf in Stein<br />

4.US<br />

.....------------,<br />

Laufsport und Kultur im Ruhrgebiet 26 Einheftung:<br />

Der Langlaufer 38<br />

Koffeinhaltige Getranke 42<br />

Bike-the-Future-Tour 46<br />

Die Rolle der Eiwei~e zur Energiegew. 64<br />

Konigsforst-Marathon<br />

PARKHOHE<br />

UL TRA-MARA THON 3/2000


DUV-Geschaftsstelle<br />

Rudolf Nussbaum<br />

Wilhelm-Heinrich-Str. 11<br />

0-61250 Usingen<br />

Deutsche<br />

Ultramarathon<br />

Tel. 06081-13798 Fax 06081-14616<br />

Vereinigung e. V.<br />

Vereinskonto: Wetterauer Volksbank<br />

BLZ 518 900 00<br />

Kto. 901 0807<br />

Liebe DUV-Mitglieder,<br />

liebe Freunde des Ultramarathonlaufes,<br />

September 2000<br />

wieder Iiegt eine hochinteressante, mit Informationen prall gefOllte UM vor Euch.<br />

In aller Stille von Birgit und Udo in vielen sog. Freizeitstunden zusammengestellt, aufbereitet<br />

und versandt.<br />

Auch wenn die Temperaturen zur Zeit noch recht mild sind, denkt an die kOhlere Jahreszeit ...<br />

unser JOrgen Balliel (Tel. 0241-59132) hat Sweat-Shirts, Kapuzenpullies, etc. und erwartet<br />

Eure Bestellung.<br />

Etwas in eigener Sache: Bedingt durch anhaltend starke beru-niche Belastung, sind noch keine<br />

Mahnungen versandt worden!<br />

/ch appeliere an die noch "saumigen Mitglieder" ihren Beitrag (OM 36,--), bzw. das<br />

Bank/astschrittverfahren zu vereinbaren. Die Bankverbindung ist oben rechts ersichtlich. /ch<br />

bitte zu bedenken, daB nur durch die Beitrage aller Mitglieder der Geschattsbetrieb<br />

(Ultramarathon, Statistik-Jahrbuch, usw.) der DUV "/autt".<br />

Die Geschaftsstelle begrOBt folgende neue Mitglieder:<br />

Dieter Bauer Liz Baumhofer Frank BisChoff Karlheinz Brands<br />

Michael Brenner Wolfgang Burkhardt Antje Cizinski Thomas Dogen<br />

Gerald Dudacy Harry Eisenkopf Mohamed N. Gassem Elisabeth Gebauer<br />

Frank Geisthardt Uwe Geller Thomas Gerst Dieter Gottelmann<br />

Ingrid Guhlemann. Christian Heinichen Heiko Heinrici Andreas Hensel<br />

Wolfgang Herty Nadine Hoess Dr. Klaus Hopf Fritz Jakob<br />

Wolfgang Kaiser Manfred Kellberger Karlheinz Kellert Helmut Kern<br />

Karin Kern Gert Kleinschmidt Rainer Wilfried Koch Martin Kotter<br />

Michael KrOger Helga Landfried-Teodoruk Rudolf Lang Frank Laupichler<br />

Jorg Lemke Martin W. Lietz Lothar Meinecke Stefan Melchior<br />

Andreas Petruck Michael Redlich Brigitte Reutershahn Norbert RoBler<br />

Volker Schlang Udo Schmitt Wolfgang Schneider Eckhard Schulze<br />

Marion van Schwamen Dr. Roland Schwieder Thomas Staats Frank Wagner<br />

Udo Wegmann Dr. Nikolaus Wendling<br />

herzlichst Euer Rudi<br />

DUV-Geschaftsstelle<br />

o ULTRA-MARATHON 3/2000


Liebe Mitglieder,<br />

wenn diese Ausgabe erscheint,<br />

werden viele kurz vor dem Abschluss<br />

ihrer Vorbereitungen stehen,<br />

um in Neuwittenbek, beim Spartathlon,<br />

in Ottweiler oder beim<br />

Schwabische Alb Marathon an den<br />

Start zu gehen. Dafiir wiinschen wir<br />

Euch Erfolg, als Belohnung fUr aile<br />

Trainingsmiihen. Oberhaupt Iiegt ein<br />

Sommer mit zahlreichen bekannten<br />

und neuen Wettkampfmoglichkeiten<br />

hinter uns. Eine Dichte, die noch nie<br />

zuvor erreicht wurde. Deswegen waren<br />

wir auch zeitlich nicht in der<br />

Lage, aile Veranstaltungen mit Berichten<br />

abzudecken. Das werden wir<br />

dann im Dezember nachholen.<br />

Auch wollen wir etwas iiber Tomoe<br />

Abe und ihre grandiose Leistung<br />

von 6:33:11h iiber 100 km berichten,<br />

wenn die Rekord-fBestzeitanerkennung<br />

der IAUfIAAF vorliegt.<br />

Kommt gut in den Winter und vergesst<br />

die Regeneration nicht, die<br />

z.B. nach dem Bottroper 50 km-Lauf<br />

beginnen konnte bevor man sich in<br />

Georgsmarienhiitte oder beim<br />

Siebengebirg~-Marathonwiedersieht<br />

GJ ULTRA-MARA THON 3/2000<br />

IMFIlE88"UM<br />

UL TRA-MARATHON<br />

Herausgeber<br />

Deutsche Ultramarathon-Vereinigung,<br />

SUdring 5, 0-63517 Rodenbach<br />

15. Jahrgang<br />

Auflage 1900<br />

Redaktion<br />

Udo Lohrengel und Birgit Lennartz<br />

Redaktionsanschrift<br />

ULTRA-MARATHON<br />

Feldstral?le 4<br />

0-53797 Lohmar-Inger<br />

Tel. 0049-(0)2246 - 915 90 80<br />

Fax 0049-(0)2246 - 911 301<br />

e-mail: lohrengel@onlinehome.de<br />

http://www.ultra-marathon.de<br />

Standige Mitarbeiter<br />

Heinz Klatt, Dipl.-Sportl. Birgit Lennartz, Stefan Schlett,<br />

Werner Sonntag, Dr.med. Christoph Wenzel, Dr. Axel<br />

Willauschus, Harry A. Arndt, Hans-Peter Heise,<br />

Dr. Uwe Ellger, Helmut Linzbichler, JUrgen Roscher,<br />

Karl Graf.<br />

Marketing (Anzeigen und Vertrieb)<br />

Udo Lohrengel, Feldstr. 4,0-53797 Lohmar-Inger<br />

Tel. 0049-(0)2246 - 911 300<br />

Fax 0049-(0)2246 - 911 301<br />

e-mail: lohrengel@onlinehome.de<br />

Druck und Herstellung<br />

Plag gGmbH, Sandweg 3<br />

34613 Schwalmstadt-Treysa<br />

Erscheinungsweise<br />

3 Ausgaben pro Jahr<br />

April, September und Dezember<br />

Bezug<br />

UM wird mit der Post an die Mitglieder der Deut­<br />

schen Ultramarathon-Vereinigung verschickt.<br />

RedaktionsschluB UM 1/2001<br />

30. November 2000<br />

Anzeigenannahme bis:<br />

01. Dezember 2000<br />

UM 1/2001 erscheint im Dezember 2000 und wird<br />

mit der Post verschickt.<br />

BirgiJ& Udo<br />

r"Ti~~;biid";"E;~'i~~:"d'~;"~i~;~~'~~ibi'i'~h~~"A~~"""!<br />

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eu<br />

e<br />

Ais Rainer MUlier, LTF Marpingen, nach 6:38:48 h<br />

im Rodenbacher Waldstadion durchs Ziel lief, hatte<br />

er zwar den angekUndigten Rekord verfehlt. Doch<br />

bei Temperaturen von 27" ist diese Leistung dennoch<br />

als hochklassig zu bezeichnen. "Ich hatte bei<br />

km 60 einen Tiefpunkt mit groP.,en ktirperlichen Problemen<br />

und hatte am liebsten das Rennen beendet.<br />

Mit der Mctivation durch die RarJbegleitung und der<br />

Absicht, nur noch um den Titel und nicht um des Rekordes<br />

Willen zu laufen, kam ich wieder ins Rennen".<br />

Sehr langsamen Runden folgten wieder flottere Runden<br />

und der schmelzende Vorsprung gegenOber<br />

dem Ukarainer Osypow baute sich wieder auf und<br />

betrug am '::nde knapp 13 Minuten.<br />

Hinter Rainer MUlier klaffte dann aber auch schon<br />

eine groP.,e LUcke. Mit Wolfgang Schneider, LGV<br />

Marathon GieP.,en kam ein M 45iger mit 7:08:40 h<br />

auf den 2. Platz der DM-Wertung. Der Bestzeit laufende<br />

Heinrich Karlsohn, SuS Schalke 96 gewann<br />

nicht nur die M 50 sondern erzielte auch einen hervorragenden<br />

3. Platz in 7:12:26 h. Htiher eingeschatzte<br />

Laufer wie Ulrich Grallath, Rainer lindemann,<br />

Jtirg HooP., oder Helmut Peters blieben aile<br />

noch deutlich unter 7:30 h aber kamen hinter<br />

Karlsohn ins Ziel.<br />

Wahrend Rainer MUlier seinen vierten Titel einfuhr<br />

kann Vereinskollegin Tanja Schafer jetzt auf drei<br />

Titel zurUckschauen. Auch ihre Siegerzeit von<br />

7:48:57 h ist unter diesen Bedingungen eine beacht­<br />

liche Leistung.<br />

Zu Beginn des Rennens zeigte Constanze Wagner,<br />

TV Rheinau, der Konkurrenz, dass sie nicht nur<br />

dabei sein, sondern um den Sieg laufen will. Mit<br />

einem hitzeunvertraglichen Tempo konnte sie sich<br />

zwar deutlich in FUhrung bringen (max. 14 Minuten),<br />

musste aber dafOr am Ende Federn bis zur Aufgabe<br />

lassen. In der achten Runde ging Constanze aus<br />

dem Rennen und der Weg fOr Tanja Schafer war<br />

frei, zumal Mitkonkurrentinnen Ricarda Botzon und<br />

Elke Hiebl das Rennen langst von auP.,en beobach­<br />

teten. FUr viele sicherlich Uberraschend das gute<br />

Abschneiden von Ute Wollenberg, ESV Lok Pots­<br />

dam, die in 7:58:17 einen sicheren 2. Platz errang.<br />

Die unermUdliche Anke Drescher vom ausrichten­<br />

den Verein, SSC Hanau-Rodenbach, kam als 3.<br />

Frau in 8:17:17 h ein.<br />

Die umfangreiche Ergebnisliste des Veranstalters<br />

(es wurden auch Hessische, Bayerische und Unter­<br />

frankische Meisterschaften sowie ein oftener 100<br />

km-Lauf, als auch ein 50 km-Lauf durchgefOhrt)<br />

weist fOr die Deutsche Meisterschaft 88 mannliche<br />

und 23 weibliche Zieleinlaufe aus. 1m oftenen Lauf ­<br />

17. Int. NIKE 100 km-Lauf sind 146 Zieleinlaufe re­<br />

gistriert.<br />

Den 50 km-Lauf gewann mit deutlichem Vorsprung<br />

der fOr den TV Haibach startende Siegfried Eck in<br />

Siegerin Tanja Schafer<br />

Sieger Rainer MUlier<br />

GJ UL TRA-MARA THON 3/2000


Wahrend noch einige ihre Uhr anwerfen, ist die Nr. 1 schon unterwegs. Die al/gemein gesenkten Haupter sind<br />

nicht nur demOtige Verneigung vor der Strecke sondern auch schade, weil ein Erkennen dadurch erschwert<br />

wird. Fotografen sol/ten nicht auf den Startschuss warten sondern ca. 20 Sekunden vor dem eigentlichen Start<br />

ihr Bild machen, um gesenkte Haupter zu vermeiden. Das Bild ist aus dem Hanauer Anzeiger vom 25.04.2000<br />

3:25:47 h vor Gerhard KOhnel, VL Oberlingen in 3:29:20 h. Auf dem 3. Platz der Gesamtwertung bereits die<br />

erste Frau. Simone Stoppler, TV Petersberg 09 gewinnt in 3:42:32 h. 68 Manner und 20 Frauen kamen ins Zie!.<br />

Die Mannschaftssiege DM 100 km Stra~e gingen ebenfalls nach Marpingen. Rainer MOiler, Jorg Hoo~ und<br />

Werner Alles sowie Tanja Schafer, Petra MOiler und Angelika Warnken sorgten dafOr.<br />

Neben der bereits erwahnten umfangreichen und vorbildlichen Ergebnisliste konnten die <strong>Teil</strong>nehmer dieser<br />

Meisterschaft er/eben, was organisatorisch al/es machbar ist. Langjahrige Erfahrungen des sse Hanau­<br />

Rodenbach in der Ausrichtung von Laufveransta/tungen haben einen Maf3stab erreicht, der beispie/haft ist und<br />

das nicht nur fOr Deutsch/and. An der Spitze jahre/anger BemOhungen um hohe Standards steht der Prasident<br />

der DUV, Harry A. Arndt. Seit Bestehen der DUV ist die Erarbeitung von anerkannten und angewandten Rege/­<br />

werken zur DurchfOhrung von Laufveransta/tungen jenseits Marathon bei ihm in besten Handen. .<br />

Spreelauf<br />

28. Aug. bis 02. Sept. 2001<br />

408 km in 6 Etappen<br />

Information<br />

Ingo Schulze<br />

HauptstraBe 52<br />

72160 Horb-Nordstetten<br />

Tel: 07451/4615 Fax: 6247 56<br />

ischulze@t-online.de<br />

http://home.t-online.de/home/ischulze<br />

t ,-----------------------,<br />

18. A1IIEN MAM1IIOM :<br />

~ 5e November 2QOG •<br />

~ KLwzscise: 1:*1190.­ ~<br />

1 V\bc:he: 1:* 1390.- i<br />

I,<br />

,<br />

.<br />

; Vcxsdtau SOOafriks 2001: ~<br />

• Kapstadt-Marathon: •<br />

~ 4.3. ab OM 1930,­ "TWo Oceans Ultra (56km) •<br />

, Argus Cycle Tour 14. 4. eine \Mlctte •<br />

11.3. ab OM 1930,­ ab OM 2340," ~<br />

~ -Werner<br />

......spa....<br />

•<br />

WIIIIs*'. 12 - 50321 8r'lIi •<br />

l ~~~ }~~__ !4~~_ ~_9!.2!~:<br />

o ULTRA-MARATHON 3/2000


0] ULTRA-MARATHON 3/2000<br />

100 km World Challenge (lAUlIAAF) am 9. September 2000 in WinschotenlNED:<br />

DLV-IOO KM-FRAUENTEAM DIE NR.l IN DER WELT<br />

Constanze Wagner, Elke Diebl und Ricarda Botzon unter den Top Ten der WM 100 kIn<br />

Bei den 15. Weltbestenkampfen der IAUIIAAF im 100 km-Lauf holten die deutschen Frauen ihre 13.<br />

Medaille insgesamt und ihre sechste MedaiUe in Gold. Damit gHickte dem DLV-Team gleichzeitig auch die<br />

Revanche an Frankreich, das 1999 im heimischen Chavagnes en Paillers den Weltmeistertitel gewonnen<br />

hatte. Mit der Gesamtbilanz von bisher sechs Gold-, drei Silber- und vier Bronzemedaillen seit<br />

Einfiihrung der 100 km-WM im Jahre 1987 (TorhoutIBEL) gehOrt die deutsche Frauenmannschaftzusammen<br />

mit Russland und Frankreich - zu den drei erfolgreichsten Frauenteams in der ganzen Welt.<br />

Beste in der DLV-Auswahl war Constanze Wagner (TV Rheinau 1893), die diesmal ein taktisch<br />

einwandfreies Rennen absolvierte und dadurch ihr hohes Leistungspotential wieder in eine internationale<br />

Klassezeit umsetzen konnte; mit der Leistung von 7:39:35 Stunden sicherte sie sich die Bronzemedaille in<br />

der Einzelwertung. Fur die zweite au8erst positive Uberraschung des Tages sorgte aus deutscher Sicht<br />

Elke Hiebl (WSV Bodenmais). Wahrend die bayerische SpitzenUiuferin bei der EM 100 km 1999 auf der<br />

gleichen Strecke noch 8:54 Std. benotigte, lief sie in diesem Jahr fast exakt eine ganze Stunde schneller:<br />

Mit der neuen personlichen BestIeistung von 7:54:32 Std., die ihr auch in der Weltrangliste 2000 einen<br />

Platz unter den 20 Besten der Welt einbringen wird, erreichte sie in Winschoten einen hervorragenden 6.<br />

Platz. Ebenfalls eine Platzierung unter den Top Ten der Welt erkampfte sich Ricarda Botzon (TSV<br />

Hittfeld), die in 8:05:21 Std. als gute Neunte die Ziellinie in der Winschotener Kulturhalle "De Klinker"<br />

uberquerte und den tiberlegenen deutschen Mannschaftssieg perfekt machte. Die amtierende Deutsche<br />

Meisterin Tanja Schafer (LTF Marpingen) und die DM-Dritte Anke Drescher (SSC Hanau-Rodenbach),<br />

die in Winschoten beide unter ihren Moglichkeiten blieben, sicherten durch ihr konsequentes Durchlaufen<br />

den Mannschaftssieg erfolgreich nach hinten ab, bei einem Ausfall hatte es mit ihren Leistungen auch<br />

noch zum Mannschaftserfolg gereicht.<br />

Bester Deutscher bei den Mannern war Michael Sommer (EK Schwaikheim), der sich erneut als Meister<br />

der Taktik erwies. Trotz seines gesundheitsbedingten Trainingsruckstandes bewaltigte er als einziger<br />

DLV-Starter die 100 km unter der internationalen 7-Stunden-Klassemarke und mit 6:57:27 wurde er<br />

achtzehn-ter. Nur vier Platze dahinter folgte Volker Krajenski (VfL Helmbrechts? in 7:03:26. Auf dieser<br />

Grundlage ware mit einem gesunden Rainer Muller dem DLV-Team eine weitere Medaille sicher gewesen.<br />

Durch eine, erst in Winschoten aufgetreteoe Allergie geschwacht, musste der vierfache Deutsche Meister<br />

und WM-Funfte des Vorjahres das Rennen schon nach 60 km beenden. Dank der soliden Leistung der<br />

beiden "Reservelaufer" Volkmar MOhl (SSC Hanau-Rodenbach/7:18:17) und Ulrich Grallath (MTP<br />

Hersbruck/7:23:04) erreichte schlie8lich auch das Mannerteam einen respektablen und voll<br />

befriedigenden fiinften Platz.<br />

Bei der diesjahrigen WM 100 km in WinschotenlNED waren rund 200 <strong>Teil</strong>nehmer aus 35 (!) Nationen am<br />

Start. Dabei waren 26 Nationalmannschaften bei den Mannern und 12 Teams bei den Frauen gemeldet.<br />

Souverane 100 km-Weltmeister 2000 wurden - mit sechs bzw. zehn Minuten Vorsprung und jeweils mit<br />

WeltkJassezeiten - bei den Mannern der Franzose Pascal Fetizon (6:23:15) und bei den Fraueo Edith<br />

Bercses aus Ungarn (7:25:21).<br />

Ergebnisse: Manner: 1. Pascal Fetizon (FRA) 6:23:15, 2. Dmitri Radiuchenko (RUS) 6:29:13, 3. Oleg<br />

Kharitonov (RUS) 6:29:29, 4. Dan Held (USA) 6:33:12, 5. Farid Ganiev (RUS) 6:38:57, 6. Gilles Diehl<br />

(FRA) 6:41 :35,7. Thierry Guichard (FRA) 6:41 :35, 8. Igor Tiupin (RUS) 6:43:40, 9. Donavon Wright<br />

(RSA) 6:46:] 0, ] O. Attila Vozar (HUN) 6:50.00, 11. Stefano Sartori (ITA) 6:50:53, ]2. Jan Vandendriesche<br />

(BEL) 6:52:11,13. Nicolas Boisselier (FRA) 6:53:48, 14. Marcio B. Oliveira (BRA) 6:54:52,15. Pascal<br />

Piveteau (FRA) 6:54:59, 16. Yasufumi Mikami (JPN) 6:55:07, 17. Valery Kanarsky (BLR) 6:55:45, 18.<br />

Michael Sommer (GERJEK Schwaikheim), 19. Jesper Olsen (DEN) 6:58:31, 20. Valeri Siniushkin (RUS)<br />

7:00:27,.. 22. Volker Krajenski (?SV Germania Helmstedt) 7:03:26,.. 34. Volkmar MUhl (SSC Hanau­<br />

Rodenbach) 7:18:17, 42. Ulrich Grallath (MTP Hersbruck) 7:223:04. Mannschaften: I. Frankreich<br />

(Fetizon, Diehl, Guichard) 19:46:25,2. USA (Held, Nippert, Garcia) 20:45:42, 3. Rep. SOdafrika (Wright,<br />

Kelehe, Mteto) 2] :05:36,4. Belgien (Vandendriesche, Hostens, Beckers) 21 :09:31,5. Deutschland (Michael<br />

Sommer, Volker Krajenski, Volkmar Muhl) 21:19:12, 6. Italien (Sartori, Tretto, Barnabei) 21:27:23,<br />

7. Niederlande 21 :53: 12,8. Spanien 22:18:50, 10. Bro8britannien 23:41 :56, I I. Siovakei 25:09:16, 12.<br />

Mexiko 25:40:37,.. Frauen: I.Edith Bercses (HUN) 7:25:21, 2.Elvira Kolpakova (RUS) 7:35:01, 3.<br />

Constanze Wagner (GERffV Rheinaul893) 7:39:35, 4. Magali Maggiolini (FRA) 7:46:05, 5. Sylvie<br />

Beaulieu (FRA) 7:52:50, 6. Elke Hiebl (GERlWSV Bodenmais) 7:54:32, 7. Nadyezhda Karasyeva (RUS)<br />

7:54:35,8. Hiroko Noguchi (JPN) 7:55:02, 9. Ricarda Botzon (GERffSV Hittfeld) 8:05:2], 10. Deb Bollig<br />

(USA) 8:08:03, II. Alzira P. Lario (POR) 8:10:25,12. Akiko Sekiya (JPN) 8:15:15,13. Tanja Schafer<br />

(LTF Marpingen) 8: 19: 11 ,.. 19. Anke Drescher (SSC Hanau-Rodenbach). Mannschaften: I. Deutschland<br />

(Cnstanze Wagner, Elke Hiebl, Ricarda Botzon) 23:39:28, 2. Frankreich (Maggiolini, Beaulieu, Brionne)<br />

24:06:37. 3. USA (Bollig, Park, Czerniak) 25:03:01. Harry A. Arndt


2. BOTTROPER<br />

Ultramarathon<br />

Einziger Ultra marathon im Ruhrgebiet<br />

Letzter Wertungslauf im 50KM-Cup 2000 der DUV<br />

28. Herbstwaldlauf<br />

Sonntag, 12. November 2000<br />

Start: 9:00 Uhr<br />

Start: 9:15 Uhr<br />

Veranstalter:<br />

Start: 9:30 Uhr<br />

Laufstrecke:<br />

50 KM Ultramarathon (zwei Runden/Zwischenzeit)<br />

25 KM Herbstwaldlauf<br />

10 KM Volkslauf/Walking/Power-walking<br />

DJK ADLER 07 Bottrop, Sportamt der Stadt Bottrop<br />

5,2KM Haldenunuundung (Veranstalter: Grubenwehr Prosper-Daniel)<br />

25150KM (3 bzw. 4 Verpflegungsstellen) und 10 KM-Runde ( I Get1inkestelle)<br />

aufgut befestigten Wegen nur durch den griinen Bottroper Norden.<br />

Die Strecken sind nach der Jones-Counter Methode yom LVN vennessen.<br />

5,2 KM aufeinem Weg am FuJ3 des Landschaftsbauwerks Prosper-Haniel<br />

Zielschluss: 50 KM nach 5:30 Stunden 25 KM nach 2:45 Stunden<br />

10 KM nach 1:15 Stunden 5,2KM nach 0:50 Stunden<br />

Altersklassen: 50,25 u. 10 KM nach OLO<br />

5 2 KM Frauen-lMiinnerklasse<br />

Startgeld: 50 KM 35,-OM 25 KM 18,-OM<br />

10 KM 14,-OM 5,2 KM 7,-OM<br />

Ehrungen:<br />

bei Rlickgabe der StartNr. werden jeweils<br />

2 -OM erstattet<br />

Die ersten 50 voranlemeldeten 5OKM-Liufer erhalten ein kJeines Prisent!<br />

50 KM/25 KM Gesamtsieger/in Pokale I. Geldpreise<br />

10 KM Gesamtsieger/in Warengutscheine<br />

PIaue 1-3 in den A1tersklassen<br />

Sachpreise<br />

5 2KM PIaue 1-3 FrauenlMiinner Sachpreise<br />

Siegerehrungen ca. 1/2 Stunde nach dem jeweiligen Zielschluss<br />

Jedelr ins Ziel komrnende Liuferln emit eine UrlruDde.<br />

Ubernachtung: Sportlerheim mit Kiichenbenutzung u. Bettwische: 25 OM<br />

Hotel Courtyard, BoltrOp EzlDz. 149/1720M 0204111680<br />

Hotel GrolJe..Wilde, BoltrOp, EzlDz 901l200M 02041/94022<br />

Auskunft: Jiirgen Liebert, 046242 Bottrop, 1m Fuhlenbrock 102, Tel<br />

02041152230 u. Fax:706888; ausfiihrliche Ausschreibung mit Hinweisen mr<br />

Anreise u. zur Strecke ab ca. Juli 2000 gegen 1,500M Riickporto!<br />

Anmeldune: bis 5.11.2000 BITfE Nacbmeldunl vermeiden!<br />

x<br />

Anmeldung (lunn fotokopiert werden)<br />

Name, Vomame -:-::<br />

PLZ, Wohnort<br />

Mann / Frau<br />

StraBe, Nr._____________ Jahrgang: 19<br />

Verein<br />

1ch laufe: 50KM(35DM) ~O 25 KM080M) ~O<br />

lOKM(140M) ~O 5,2K1'1( 10M) ~O<br />

1ch ubemachte im Sportlerheim 250M ~O<br />

Scheck ist beigefugt ~O Betrag ist uberwiesen ~O<br />

o ULTRA-MARATHON<br />

3/2000<br />

Liebe Uiuferinnen, Iiebe Uiufer!<br />

Das Ruhrgebiet hat einen Ultralauf<br />

Naeh dem sehonen Erfolg mit unserem<br />

Lauf im Jahre 1999, sehlie~lich<br />

kamen bei der Erstauflage unseres U­<br />

Itramarathons 68 Lauferlnnen<br />

(insgesamt 412) ins Ziel und das, obwohl<br />

nur 6 Tage spater die OM im 50<br />

km Stra~enlauf in Rodenbaeh stattfand,<br />

konnen wir getrost aueh fOr die<br />

nachsten Jahre unsere Veranstaltung<br />

planen. Oabei kommt uns sicherlieh<br />

zu Gute, dass soleh eine optimale<br />

Verbindung von Bergbau und Natur,<br />

von Arbeit und Freizeit sieher nieht bei<br />

vielen Laufen in dieser Form geboten<br />

werden kann. Hinzu kommt, dass<br />

unsere Streeken bei fast jedem Wetter<br />

optimal zu belaufen und zu 98 %<br />

verkehrsfrei sind.<br />

Wie ieh von vielen Laufern erfahren<br />

habe, hat aber gerade aueh unser<br />

"normaler Herbstwaldlauf' dureh die<br />

Hereinnahme des Ultramarathons an<br />

Qualitat gewonnen. Bisher hatten wir<br />

nur beim 25 km-Lauf eine Verpflegungsstellej<br />

nun sind es deren drei.<br />

Au~erdem haben wir uns dieses Jahr<br />

bemOht, sowohl fOr die Laufer des UItramarathons<br />

als aueh fOr die des 25<br />

km-Laufes naeh erfolgreieher Beendrgung<br />

ein besonderes Erinnerungsgesehenk<br />

Oberreichen zu konnen.<br />

leh hoffe, wir konnen Eueh damit eine<br />

kleine Freude bereiten und freue mieh<br />

auf ein Wiedersehen in Bottrop.<br />

JOrgen Liebert<br />

Rennsteig in gesamter Lange<br />

Ausgehend von den Rennsteig-Traditionslaufen des USV Jena gibt es seit langerem BemOhungen, den Rennsteig<br />

auch fOr Ultramarathonlauferlnnen attraktiver zu mchen. Der Versuch, 2000 unter der Bezeichnung "Walpurgislauf'<br />

einen Lauf vom Inselberg zum Bracken Ober 200 km ziJ entwickeln, musste auf Grund des geringen Interesses bei<br />

gleichzeitig hohem logistischen Aufwand aufgegeben werden.<br />

Um diese AktivitiUen in Zukunft gemeinsam mit dem GutsMuths-Rennsteiglauf-Verein zusammen zu organisieren und<br />

gleichzeitig die langfristig gesehen rOcklaufigen Zahlen auf der .Kbnigsstrecke" des Rennsteiglaufes Ober 75 km<br />

wieder aufzubessern, wurde von Wolfgang Nadler aus Delitzsch die Idee geboren, den gesamten Rennsteig (ca. 170<br />

km) als Lauf zu organisieren. Bisher ist es nur einzelnen Laufern oder kleinen Wandergruppen gelungen, die Strecke<br />

am StOck zu schaffen.<br />

Traditionsbezug fOr so ein Vorhaben ist der erste Rennsteig-Testlauf 1971 von Eisenach nach Neuhaus. Damals<br />

wurde von Eisenach nach Neuhaus fast der gesamte passierbare Rennsteig belaufen. Zum 30jahrigen Jubilaum soli<br />

wieder fast der gesamte passierbare Rennsteig belaufen werden.<br />

Um eine Einbindung in den GMRV zu sichern, hat der USV den Vorschlag unterbreitet, dass der Start im Rahmen<br />

des 29. GutsMuths Rennsteiglaufes in Eisenach zur 75 km erfolgt. Nach Passieren des Zieles in Schmiedefeld<br />

sammeln sich aile <strong>Teil</strong>nehmer gegen 19 h, um den zweiten <strong>Teil</strong> (ca. 100 km bis nach Blankenstein) gemeinsam als<br />

FreundschaftslauflWalking gemeinsam zu absolvieren. Die <strong>Teil</strong>nehmerzahl wird limitiert und in Schmiedefeld sollte<br />

eine medizinische Kontrolle eingeplant werden. Voranmeldungen nimmt unverbindlich der<br />

USV Jena, Oberaue 1, 07745 Jena entgegen. Tel. 03641-394890, Fax 03641-396423<br />

Dr. H. Kremer


IAU 1000 Meilen Championchips inl Bahnlauf in Nanango/Australien<br />

vom 15. - 30.03.2000 Goldsuche down under von Martina Hausmann<br />

Nanango, ein altes Goldgraberstadtchen, liegt in Ostaustralien 200 km nordwestlich von Brisbane. Manche werden noch<br />

heute unter der Erde fUndig. Einzelne Spezialisten versuchen ihr GlOck oberirdisch auf Sand ...<br />

Zum vierten Mal findet heuer im Zweijahresrhythmus das 1000-Meilen-Bahnrennen von Nanango statt. Bei der ersten Welt­<br />

meisterschaft vor zwei Jahren fielen gleich zwei Rekorde: Petras Silkinas (Litauen) beendete das Rennen nach fabelhaften<br />

11 Tagen 13:54, Eleanor Robinson (England) nach 13 Tagen 1:54. .<br />

Vor meiner ersten Tei/nahme an einer We/tmeisterschaft bin ich reich/ich aufgeregt, obwoh/ ich mich bestens vorbereitet<br />

weif3. Die /etzten zwei Monate habe ich abet 1500 km in langsamem Tempo zurackge/egt. Yoga und Entspannung mit Meditation<br />

auf das, was ich vorhabe, waren mir genauso wichtig. Multi Day Rennen werden im Kopf entschieden. /ch muf3 in<br />

Nanango Ober zwei Wochen hinwegjeden Tag mit 107 km absch/ief3en, um das Zeitlimit von nur 15 Tagen nicht zu verpassen.<br />

Ich ware die Dritte auf der We/tbesten/iste und warde meinen eigenen Deutschen Rekord um mindestens 22 Stunden<br />

verbessem, wenn es gelange.<br />

Nach verregneter Akklimatisationszeit in Sydney tretfe ich zwei Tage vor dem Start in Nanango ein. Hitze und Sonne! Die<br />

Sandbahn bekommt an zwei Stellen fUr wenige Meter ein Sonnendach verpa~t. Der Sand soli mehrmals taglich gegossen<br />

werden, damit er irgendwann unter unseren Fu~tritten fest und hart wird. Vor meinem Caravan an der Strecke begrO~t mich<br />

Renndirektor Peter Warner und macht mich mit meinem Betreuungsteam bekannt. Henry, John und Dan werden abwechselnd<br />

in den schwierigen Nachtstunden fUr mich dasein, Jenny, Betty und Joan tagsOber. Zu meiner Freude sind aile, wie<br />

ich, motiviert bis Ober die Haarspitzen. Schon richten wir den Caravan ein, besprechen meine kulinarischen Vorlieben und<br />

meinen Rennplan. Offizielle WettkampfkOche oder standige medizinische Betreuung mit Arzt und Masseur gibt es nicht. Aile<br />

Belange sollen individuell Ober das personliche Team geregelt werden.<br />

Au~er mir haben nur sieben Laufer den Weg nach Nanango gefunden. Ich bin die einzige Frau. "Too hor, zu hei~,<br />

kommentierte<br />

Eleanor ihre Absage. Aile Osteuropaer au~er Petras haben das Visum nicht oder zu spat erhalten. Die Afrikaner<br />

durften ausreisen, wurden aber nach Ankunft in Perth als illegale Einwanderer angesehen und zurOckgeschickt. Aber bei<br />

solch schwierigen Rennen ist es fast egal, ob man Konkurrenz hat und wie viele Manner mitlaufen. Walter Zimmermann,<br />

einziger Landsmann, bezieht den Caravan neben mir. Ich begrO~e Aldo Maranzina aus Italien, Luis Jose "Speedy" Carrera<br />

aus Mexiko, Peter Gray, Bill Beauchamp und Graeme Watts aus Australien sowie verteidigenden Champion Petras Silkinas.<br />

Wir werden uns fUr 15 Tage zusammen mit Rundenzahlern, Betreuern, Helfern und Fans das Stadion als Mikrokosmos<br />

teilen und uns darauf einrichten, aile Hohen und Tiefen auf der Suche nach unserem "Gold" durchlebend.<br />

Start um 12 Uhr bei Affenhitze. Den Sonnenhut taucht mir Jenny aile halbe Stunde in Wasser. So oft ist auch die Trinkflasche<br />

leer. Sonnenschutzmittel Faktor 35 und ich werde doch rot. Langsam verstehe ich Eleanor! Ich suche meinen Rhythmus<br />

und Oberlege mir, wie ich die Foigetage in der feuchten Hitze Oberleben kann. Wahrend der kurzen Umziehpauseam<br />

Abend bespreche ich meinen neuesten Plan mit Henry. "Ja. Du solltest dich an Mittagsschlaf in einer Pause von 12 Uhr bis<br />

15 Uhr gewohnen. Nutze die Nacht voll zum laufen." Ich gehe viel, um keine Kraft zu vergeuden und renne jede Runde<br />

einige Meter, um einen Rhythmuswechsel zu haben. Nur einmal mache ich in dieser Nacht eine kleine Pause zur Massage<br />

und Fu~beIOftung.<br />

Obwohl es am anderen Tag leicht bewolkt ist, kommt es mir bei 30'C schwOI vor. Ich bin froh, als es<br />

endlich 12 Uhr ist. Nach 90 Meilen kann ich mich beruhigt unter den Ventilator aufs Bett legen. Der Sehlaf kommt nieht auf<br />

Knopfdruck! Ich versuche, vollkommen entspannt zu ruhen, bewu~t auszuatmen, mich sinken zu lassen. Um 14 Uhr 45<br />

klingelt der Wecker. Jenny schaut sofort herein. Wir cremen die FO~e ein, ziehen mich um, und Punkt 15 Uhr melde ich<br />

mich bei meinem Rundenzahler wieder an.<br />

Heute will ich moglichst vieI vom Schwung des ersten Tages herOber retten und wenigstens 110 km erreichen. Petras<br />

kommt in regelma~igen Abstanden an mir vorbeL Sein Oberkorper ist ganz ruhig, die Beine bewegen sich rasant in kurzen<br />

Schritten, die FO~e dicht Ober dem Boden. Zweimal pro Runde piept seine Uhr, damit er stets wei~, ob er seinen Zeitplan<br />

einhalt. "NatOrlich" sieht dieser einen neuen Weltrekord vor. Zeiten unter vier Minuten, also die Meile in gut 15 Minuten,<br />

reichen fOr mein bescheideneres Ziel. Sehr wichtig sind mir lockere Muskeln. Dazu Mre ich Musik je nach Stimmung, ganz<br />

leise nur, so da~ der Rhythmus gerade eben wahrnehmbar und auf die Beine Obertragbar ist. Aile freuen sich auf den<br />

Abend mit der ersehnten AbkOhlung. Schon um 17 Uhr werden die Sehatten langer. Papageien werden munter und umkrachzen<br />

uns lauthals. Wehe, einer der Kakadus verirrt sich im falschen Baum! Alffarbloris treiben Schabernaek, lassen sich<br />

kopfOber von Zweigen hangen und f1attem aufgeregt. Nach der kurzen Dammerung kehrt Ruhe ein. Mein Team ist einzigartig!<br />

Nie mu~ ich OberfiOssig die Bahn verlassen oder auch nur einen Bogen laufen. Was immer ich moehte, ob Obstsalat<br />

oder Waschlappen, halten sie vier Minuten spater in der nachsten Runde bereit. Sie notieren sich, was ieh wann tue, um mir<br />

auch noch helfen zu konnen, wenn ich mal sehr, sehr mOde sein sollte. Dies in Arbeitszeiten bis zu 10 Stunden! Bei dem<br />

Einsatz bin ich doppelt motiviert, die 1000 Meilen zu schatfen. Schon um 5 Uhr 30 vermelden die Koukaburras lachend den<br />

neuen Tag. Der Himmel ist nur leicht bewolkt, und der Sonnenhut bekommt eine EiswOrfelpackung verpa~t.<br />

habe ich mein Tagesziel erreicht: 112.6 km.<br />

Ich habe wieder nicht richtig geschlafen, fOhle<br />

mich aber erfrischt und stark genug im Kampf<br />

gegen Hitze und Meilen. Zum ersten Mal<br />

schaue ich auf die Anzeigetafel. "Gibt's das?"<br />

Ich finde mich auf dem dritten Platz nach<br />

Petras und Graeme! Petras hat seinen Rekordversuch<br />

aufgegeben und das Uhrpiepsen<br />

abgestellt. Irgendwas stimmt mit<br />

seiner HOfte nicht. Jetzt will er "nur" noch<br />

gleichma~ig weiterlaufen und seinen ersten<br />

Platz halten. Lange Massagepausen halten<br />

ihn auf und motivieren Graeme, zu beschleunigen.<br />

Ais Lokalmatador hat er die<br />

meisten Fans. Ich mu~ mich nicht umdrehen,<br />

um zu wissen, wer vorbeiwill. Graeme ist<br />

Weltmeister im lauten Sehlurfschritt, Petras<br />

schlurft fast unMrbar. Bill auf Platz 4 ist mit<br />

schleifenden langen Schritten hinter mir her.<br />

Sehr auffallig ist das schnelle, rhythmische<br />

[0 ULTRA-MARATHON 3/2000<br />

Um 12 Uhr


Stampfen von Speedy, der kurze Sprints und lange Siestas Iiebt. Noch bildet er das Schlul1licht. Doch die ersten zwei Tage<br />

besagen wenig. Vorentscheidungen wird es in den Tagen drei bis sechs geben: Wie wird der Geist mit den korperlichen<br />

Problemen fertig, die sich unweigerlich einstellen? 1st der Laufer sensibel genug, rechtzeitig zu reagieren? 1st er hart genug,<br />

vorObergehend Schmerzen auszuhalten? Er mur.. sich gleichzeitig gut um seinen Korper kOmmern und optimal vorankommen!<br />

1st er mental stark genug, um mit der zunehmenden MOdigkeit klarzukommen? Manche unterschatzen die zeitliche<br />

Dimension des Unternehmens. Kommen wir nur einen Tag nicht auf wenigstens 50 Meilen, scheiden wir automatisch aus.<br />

80 km pro Tag konnen zu viel sein, wie Walter am fOnften Tag schmerzlich erfahrt. Eine zu spat bemerkte Blase unter der<br />

Ferse wirft ihn aus dem Rennen. Bill war zu heftig hinter mir her und schafft seine taglichen Solis nur noch mOhsam.<br />

Schnell nimmt er den Platz von Speedy ein. Ich bin sehr in mich gekehrt und feile weiter an meinem Rennplan. Zu den drei<br />

Stunden am Mittag kommt eine Stunde von 0 Uhr bis 1 Uhr. Ich unterbreche die kOrzere Laufzeit einmal und die langere<br />

zweimal um je 30 Minuten zur Ful1pflege. Ich stelle mir vor, im Schichtbetrieb zu arbeiten, konzentriere mich entweder ganz<br />

auf Vorwartsbewegung oder ganz auf Erholung. Immerhin erreiche ich in diesen schwierigen Tagender Eingewohnung<br />

mindestens je 104 km.<br />

Nach 5 Tagen habe ich immer noch nicht richtig geschlafen! Der Caravan ist zu heir.. und die Schlurfgerausche von<br />

draur..en machen mich nervos. Jenny hat die rettende Idee: .Mein klimatisiertes Haus in der Nahe hat einen dunklen Raum<br />

mit Wasserbett." Bei optimaler Zeiteinteilung , essen auf der Hinfahrt und umziehen auf der ROckfahrt, komme ich innerhalb<br />

der dreistOndigen Pause auf meine erste Stunde Tiefschlaf! Ich fOhle mich wie neugeboren. Walter, mittlerweile Mitglied in<br />

meinem Team, und ich erfinden eine toile Konstruktion zur Hitzeabwehr: Ober den nassen Hut mit Eisbeutel hangen wir eine<br />

nasse Bluse. Darauf balanciere ich einen weiteren Beutel. Beutel Nummer 3 steckt im T-Shirt. Mit Nummer 4 reibe ich mich<br />

laufend ein. Aile 30 Minuten hocke ich ergeben im Schatten und Walter erneuert das Gebilde, sehr zur Erheiterung der abgebrOhten<br />

Australier.<br />

Ab dem sechsten Tag will mir jemand meinen dritten Platz streitig machen! Aldo, gror.., kraftig, und schnaufend, Oberholt<br />

standig mit lautem Stampfen. Ais echter italienischer Macho schaut er recht grimmig drein. Er schimpft mit seinem Team, bis<br />

einige ihn verlassen. Er legt sich mit den Rundenzahlern an. Er wotet im Zeit: "Martina...Allemannia.. ." Mehr verstehe ich,<br />

zum GlOck, nicht. Am siebten Tag ist mein Meilenvorsprung von zehn auf drei gefallen. Ich bin ihm natorlich nicht hinterhergejagt.<br />

Das kann ich gar nicht. Aber wenn ich ihn nahen horte, bin ich extra locker und lassig lachelnd gelaufen oder gegangen,<br />

stets das gleiche Tempo. Wie immer war ich mindestens 18 Stunden pro 24 Stunden auf der Bahn. Ais mich der Renndirektor<br />

am achten Mittag zu Jenny fahrt, meint er: .Da laufen Beinmuskeln gegen Hirnmuskeln." Seine Beinmuskeln haben<br />

mich heute um eine Meile stehengelassen. Hatten wir nicht noch Ober 500 Meilen vor der Nase und ware ich nicht so gut in<br />

meinem Zeitplan, ich ware hOchst beunruhigt. Nach meiner Wasserbettpause, schaue ich als erstes auf die Anzeigetafel:<br />

Sein Meilenstand ist unverandert, und Aldo ist nicht zu sehen. Sein Team winkt mir zu.•Strong woman!" Situationen. Wahrend<br />

der kurzweiligen Tage habe ich zwischen 104 km und 108 km zurOckgelegt. Ich brauche nur noch einen Schnitt von<br />

103 km taglich zu halten, um das Rennen in Sollzeit beenden zu konnen!<br />

Eine Stunde Tiefschlaf im Wasserbett ist auf Dauer zu wenig. Mittlerweile konnte ich jederzeit Oberall und sofort einschlafen.<br />

Der heir..e Caravan stort kein bir..chen mehr. Ohne Pausenverlangerung komme ich dort auf die doppelte Schlafzeit. Darin<br />

integriert sind leichte Massage und sanfte Fur..reparatur. Platt sinke ich mittags aufs Bett. Walter hat die TOr hinter mir geschlossen.•Da<br />

ist ja das Bayemlager! Hallo!! Niemand da!?" Meine Fahne vorm Eingang hat Wirkung gezeigt. Normalerweise<br />

freue ich mich Ober neue Fans. Aber jetzt, wahrend meiner hochheiligen Schlafpause..."Grrr!". Ich hore Walters Stimme<br />

und bin erleichtert. Er mag die netten Leute unterhalten. Schon hore ich nichts mehr bis zum Wecker zwei Stunden spater.<br />

Die netten Leute treffe ich nicht mehr. Walter berichtet, sie sind von Bayern ausgewandert und haben eine Kaserei bei Nananga<br />

aufgemacht. Sie haben in der Zeitung Ober uns gelesen, waren begeistert, sind sofort hergefahren. Sie wollen uns<br />

taglich besuchen. Ihre erste mitgebrachte Kostprobe Joghurt schmeckt kostlich.<br />

Am 11. Tag hat Speedy Aldos vierten Platz eingenommen. Er wird diesen Platz halten und das Rennen mit 900 Meilen abschliel1en.•Ich<br />

renne nicht hinter dir her", meint er beruhigend, als er munter vorbeisprintet. .Du bist verheiratet." Der Bursche<br />

ist immer witzig und guter Dinge. SOl1igkeiten liebt er. Mein Karottenkuchen ist bei ihm heir.. begehrt, und er stibitzt<br />

gerne davon im Vorbeiflug. Einmal nur erwische ich etwas von seinen leckeren Trauben. Ich bin zu reaktionslahm. VieI<br />

Freude habe ich mit Peter, der sich eigentlich nur zur Gewichtsreduktion bei dem Rennen angemeldet hat. Vor zwei Jahren<br />

hat er die 1000 Meilen noch knapp geschafft. Jetzt begnOgt er sich mit Platz 6 nach Aldo, den er zuletzt mit 873 Meilen um<br />

12 Meilen Oberholen wird. Weir.. er mich hinter sich, holt er mein Maskottchen, das kleine Stoffkanguruh von Joan, vom<br />

Karavandach und lal1t es eine Runde von Pfosten zu Pfosten Ober die Innenbahnabsperrung vor mir herhOpfen. Aile vollen<br />

100 Kilometer oder Meilen trage ich es selbst. Bald hat auch Speedy einen Koalabar am Platz hocken. Peter kontert mit<br />

einem ganzen Zoo von Beuteltieren.<br />

Petras kOmmert sich nicht um unseren Schabernack. Er lachelt beglOckt in sich hinein und sieht sich schon in Endzeitstimmung.<br />

Nach 13 Tagen 5:36 lauft er seine 4000. Runde! Dabei tragt er ein echtes Babyk~nguruh im Arm. Dies hat Peter<br />

organisiert, der jetzt mit Graeme nebenher I~uft und die Lituanische Flagge fOr Petras halt. Ich warte auf ihn am Ende seiner<br />

Runde mit einer kraftigen Umarmung. Er hat sein .Gold" im Sieg der Weltmeisterschaft gefunden. Viele Zuschauer sind<br />

gekommen und feiem mit.<br />

DarOber wird es Nacht. Der normale<br />

Wettkampfalltag hat uns wieder. Vor jeder<br />

meiner Pausen denke ich: .Nichts geht<br />

mehr!" Mit MOhen humpele ich fast nach<br />

einer Abmeldung vom Rundenzahler zu<br />

meinem Bett. Konzentriert erledige ich die<br />

Rituale, um rasch zur Ruhe kommen zu<br />

konnen: OberprOfung meines Rennplans,<br />

waschen, umziehen, Fur..reparatur, Wecker<br />

stellen. Kaum hat der Wecker geklingelt,<br />

sitze ich schon startbereit auf der Bettkante.<br />

Dies bei maximal 2 % Stunden schlafen plus<br />

insgesamt 2 % Stunden ruhen pro Tag seit<br />

fast 2 Wochen. Da wundern sich meine<br />

Betreuer jedes Mal! Da gibt es nichts zu<br />

wundern. Bin ich hierher gekommen, um<br />

1000 Meilen zu laufen, oder nicht? Die paar<br />

Meter Weg zurOck auf die Bahn kosten,<br />

zugegeben, Oberwindung. Sobald ich die<br />

Bahn<br />

o<br />

unter meinen FOr..en spOre, bin ich ein<br />

ULTRA-MARA THON 3/2000


AustrAsia Tours<br />

Feldstrane 21 • 35094 LAHNTAL<br />

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COMRADES / SVDAFRIKA<br />

16. 06. 2001<br />

der grojJte, iilteste und beste Ultramarathon der Welt<br />

» 90 km von Pietermaritzburg nach Durban (Down-Run)<br />

» 15.000 Starter<br />

» I Million Zuschauer an der Strecke<br />

» 100.000 Zuschauer im Stadion<br />

» 12 Stunden live im Fernsehen<br />

» mitlaufende Reiseleitung (Dr. Uwe Ellger bereits 3 mal,<br />

Bestzeit 7:28:59)<br />

» voraussichtlich mit den deutschen Toplliufern/innen<br />

11. 06. ­ 19. 06. 2001 ab DM 2.298,­<br />

incL Lujthansa-Zubringerj1iJge ab allen deutschen Flughlifen<br />

Anschlussreise Nationalparks Kwa-Zulu-Natal<br />

MIT DEUTSCHEM FERNSEHTEAM<br />

TWO OCEANS / KAPSTADT/ SUDAFR!KA<br />

14.04.2001<br />

der zweitgrojJte Ultramarathon weltwei! in einer der<br />

schonsten Stiidte der Welt<br />

» ca. 56 km (auch Halbmarathon milglich)<br />

» ca. 10.000 Lllufer<br />

» grandiose Ausblicke auf die Stadt und zwei Meere<br />

09. 04. ­ 16. 04. 2001(Osterferien)<br />

ab DM 2.395,00<br />

Verllingerungstour Garden-Route<br />

Gro'pes Besichtigungsprogramm buchbar I<br />

--_':"-_-~;";;"'--------I<br />

anderer Mensch. Plotzlich lauft es wie am SchnOrchen! In solchen<br />

Momenten, die Stunden oder Minuten dauern konnen,<br />

spOre ich das .Gold" von Nanango in mir: Mein Wille und mein<br />

Tun sind eins. Graeme ist seit einiger Zeit verschwunden. Die<br />

Hitze hat ihn, BOrger von Nanango, auBer Gefecht gesetzt! Sein<br />

Vorsprung auf mich ist um 100 Runden auf 50 Runden geschmolzen,<br />

als er wieder auftaucht. Er fegt laut schlurfend um<br />

die Bahn wie zuvor. Meine Hoffnung auf den zweiten Platz<br />

platzt wie eine Seifenblase. Das Ziel erreicht Graeme als Zweiter<br />

nach 14 Tagen 7: 6. Es ist wieder eine Feierstunde fOr aile.<br />

Ich ertraume schon mal die eigene letzte Runde.<br />

Ich liege so gut in der Zeit und brauchte mich nur noch zu freuen.<br />

Die vergangenen Tage habe ich planmaBig mit mindestens<br />

103 km abgeschlossen. An diesem letzten frohen Morgen sticht<br />

. mich der Hafer! Ich kenne mich nicht wieder. Ich rechne und<br />

verrechne mich.•Ich komme zu spat!" AIle Anspannung von<br />

zwei Wochen Wettkampf entladt sich in Entsetzen. Ich beeile<br />

mich furchtbar. Dan will mich beruhigen. Ich verstehe sein australisches<br />

Kauderwelsch gar nicht mehr. Endlich ist Walter da,<br />

der mich von meinem Irrtum Oberzeugt. So kann ich die letzten<br />

Stunden noch absolut vall genieBen! BloB keine Hektik mehr.<br />

Wie Petras bekomme auch ich von Peter fOr die letzte Runde<br />

das Kanguruhbaby in den Arm gesetzt. Daneben harte ich noch<br />

BlumenstrauBe, Deutschlandfahne, Stoffkanguruh. •...einen<br />

Schnee..Schneee..Walzer tanzen wir..." Ich reibe mir Augen<br />

und Ohren. Meine bayerischen Fans haben eine riesige Musikanlage<br />

angeschleppt, stehen daneben und strahlen Ober aile<br />

Backen! Aile Laufer, mit Ausnahme des schockierten Italieners,<br />

begleiten mich. Sogar Petras und Graeme haben noch mal ihre<br />

Laufschuhe angezogen. Meine Helfer sind platt und glOcklich<br />

wie ich. Nicht alles Ii:iBt sich in Worte fassen. Den "Gold"traum<br />

von Nanango kann man nur selbst leben.<br />

14:22:22 Tage der 3. Platz fOr Martina Hausmann, hinter Petras<br />

Silkinas/LlT 13:05:36 T und Graeme Watts/AUS 14:07:06 T.


o ULTRA-MARATHON 3/2000<br />

12. 3,.tll,,.at. DIl~tseAIl Mllistll,seAalt dll' D""<br />

jilt 21t·StI4HdIlHOal4l ;H Hallt0141fJ alit 21./28.06,,2000<br />

An ihrem 27. Geburtstag hatten<br />

Mark und Andre Schepanski<br />

nichts besseres zu tun, als die<br />

OM im 24-h-Lauf durch zu fOhren.<br />

Eine an sich aur1ergewohnliche<br />

und schOne Aufgabe, die eine<br />

gror1e Geburtstagsgesellschaft<br />

garantiert. Dass die Nacht<br />

in Stress ausartete, war dem<br />

Versagen von Mensch und Material<br />

anzulasten. Hatte man im<br />

Vorjahr noch von Hand Runden<br />

addiert und multipliziert, so wollte<br />

man sich zur OM etwas Gutes<br />

tun und nahm Technik in Anspruch,<br />

die dann am Ende zeitweilige<br />

ihre Dienste versagte<br />

oder auch nicht richtig angewandt<br />

wurde. Jede Menge Arger<br />

mit der Firma, den Aktiven usw.<br />

warfen einen langen Schatten<br />

auf die Veranstaltung. Was anderenorts<br />

funktioniert wollte in<br />

HH nicht gelingen. UM sprach<br />

mit einigen <strong>Teil</strong>nehmern und es<br />

war allgemein zu hOren, dasss<br />

man sich der Technik ausliefert,<br />

wenn man sie vorab nicht ausprobiert.<br />

Was hatte es ausgemacht<br />

5 Laufer 20 Minuten lang<br />

die Matten Oberlaufen zu lassen<br />

und ein Handergebnis mit dem<br />

PC-Ergebnis zu vergleichen.<br />

Zum Wettbewerb<br />

Achim Heukemes lief, um Deutscher<br />

Meister zu werden. Auf km<br />

wollte und konnte er sich nicht<br />

verlassen. 136 mal lief er die<br />

1,711 km lange Runde (war verschiedentlich<br />

zu lesen und zu<br />

horen) und sollte so auf 232,788<br />

km gekommen sein. Da aber<br />

auch andere Ergebnisse kursieren<br />

und unser Statistiker Heinz<br />

Klatt Ende August Ober keine Ergebnisliste<br />

verfOgt, wollen wir auf<br />

keine weiteren Ergebnisse eingehen.<br />

Heukemes hatte das Rennen gut<br />

20 Minuten vor dem offiziellen<br />

Ende beendet, da er mehr als<br />

Meister nicht werden konnte.<br />

Achim Heukemes nutzte die<br />

Veranstaltung als Hartetest fOr<br />

sein gror1es Europadurchquerungsprojekt<br />

"Vom Nordkap bis<br />

Sizilien" Ober das wir in der<br />

kommenden Ausgabe berichten<br />

werden.<br />

Der USV Halle stellt mit Gerald<br />

Dudacy den Zweiten dieser Mei-<br />

Fotos: v.o. Helga Backhaus,<br />

Achim Heukemes und Jochen<br />

Heringhaus. R. Andre und<br />

Mark Schepanski<br />

Titel an Helga Backhaus und Achim Heukemes<br />

sterschaft. Gute 223 km waren<br />

notwendig, um Wolfgang Feikert,<br />

LSG Karlsruhe, mit 216 km in<br />

Schach zu halten. Mit ihm wurden<br />

die Karlsruher auch Mannschaftsmeister.<br />

Helga Backhaus wurde mit einem<br />

Standardergebnis Meisterin.<br />

Ihre nationale Oberlegenheit im<br />

24-h-Lauf bestatigte sich speziell<br />

in der Nacht - wenn sich die<br />

Routiniers von den Gelegenheits-24-h-Laufern<br />

zu distanzieren<br />

beginnen. 210 km solien es<br />

gewesen sein. Ricarda Botzon,<br />

Spezialistin fOr Strecken bis 100<br />

km, bot 24-h-Spitzenfrau Backhaus<br />

lange Zeit Paroli. Ihr zweiter<br />

Platz mit wohl 195 km sind<br />

eine exelente Leistung fOr das<br />

erste Mal!<br />

Auf dem 3. Platz die Lokalmatadorin<br />

Monika Belau mit 184 km<br />

Ein Interview von Ricarda Botzon<br />

stand unter der Gesamtaussage:<br />

"Gut, dass es vorbeiist. U<br />

Es war Ricardas erster Lauf dieser<br />

Art und im Oberschwang der<br />

GefOhle (und Schmerzen) wohl<br />

auch ihr letzter. Aber....<br />

FOr Stimmung und Abwechslung<br />

sorgte einmal mehr Sprecher<br />

Jochen Heringhaus. Ein in deutschen<br />

Landen bestens bekannter<br />

und geschatzter Ansager und<br />

Kommentator, der es versteht,<br />

dem Unbedarften die Attraktivitat<br />

des Laufsports im allgemeinen<br />

zu erschlier1en und das Spezielle<br />

des Ultramarathonlaufes im Besonderen<br />

naher zu bringen.<br />

In 2001 ist zunachst mal kein 24­<br />

h-Lauf in Neugraben geplant,<br />

sagten die Veranstalter im Juni.<br />

Aber auch hier gilt, dass Zeit<br />

viele Wunden heilt.<br />

.


10. Februar:Ein-Gedi-Friedenslauf DM 1.898,-<br />

Halbmarathon in Israel am Toten Meer, dem tiefsten Punkt der Erde<br />

8-Tage-Rundreise vom 6.-13. 2. durch Israel (mit Halbpension): Caesarea, Nazareth, See Genezareth,<br />

Golan, Jericho, Totes Meer, Massada, Jerusalem, Bethlehem<br />

***********************************************************************************************************<br />

14. April: Two OCEANS MARATHON<br />

56 km zwischen zwei Ozeanen (7 Stunden fUr "Blue Medal")<br />

9 Tage vom 9.-17. 4. 14 Tage bis 22.4. 20 Tage bis 28. 4.<br />

DM 2.498,-imDZ DM 3.358,-imDZ DM 3. 998,-imDZ<br />

Kapstadt, Tafelberg, Weinkap Garden Route, Straussenfarm Blyde River Canyon, Lesedi<br />

Kap der Guten Hoffnung Addo Elephant Park, Soweto Pretoria, Kriiger-Nationalpark<br />

***********************************************************************************************************<br />

16. Juni: COMRADES MARATHON<br />

... das Mekka der Ultralaufer! Am 16. Juni, werden wieder 13.000 Siidafrikaner die legendaren<br />

90 km von Pietermaritzburg nach Durban laufen. Es ist ein nationaler Feiertag, Soweto Day. Live dabei sein!<br />

Kurzreise: 13. - 19. 6. Riickkunft<br />

14 Tage: vom 13.-26. Juni:<br />

DM 1.919,- imDZ<br />

DM 2.998,- imDZ<br />

***********************************************************************************************************<br />

Top TRAIL TOURS Inh. Michael Schliibitz, Hauptstr. 4, 57632 Eichen<br />

Lauf+Erlebn~-Re~en<br />

Tel 02685/7358 # Fax 02685/8252 # Email: TopTraiITours@t-online.de<br />

Titel an Berces und Ganiew<br />

100-km-EM:<br />

·<br />

Japaner Sunada ~auft 6:17:17 / Keine deutschen Starter<br />

ei<br />

B<br />

den unter EAA-Pattonat<br />

stehenden Europameisterscbaften<br />

Un 100­<br />

Kilometer-Straf?,enlauf gewannen<br />

Edith Berces aus Ungam<br />

und Farid Ga'niew aus Russland<br />

iiberlegen die TiteI. Die beste<br />

Tagesleistung erbrachte allerdings<br />

Un mit 1300 <strong>Teil</strong>nehmern<br />

besetzten internationalen<br />

Laufder JapanerTakahiro Sunada,<br />

der in 6:17:17 Stunden seine<br />

Weltbestzeit von 6:13:33<br />

Stunden nur deshalb verfehlte,<br />

weil der Kurs durch das Bergland<br />

der Dordogne durch 750<br />

Meter Hohendifferenz in Verbi~dung<br />

mit friihsommerlichen<br />

Temperaturen fur einen<br />

enorrnen Krafteverschleif?,<br />

sorgte.<br />

Den bekam aucb der EM-Titelverteidiger<br />

und franzosiscbe<br />

Meister Pascal Fetizon zu<br />

spuren, der zwar bis Kilometer<br />

75 in Fiihrung lag, dann aber<br />

noch bis auf Rang elf durchgereicbtwirrde.<br />

Das hohe Anfangstempo<br />

von 3:08:52 Stunden bei<br />

.der 50-Kilometer-Marke bekam<br />

Farid Ganiew besser; denn der<br />

Russe blieb mit 6:33:36 Stunden<br />

als einziger unter der Marke von<br />

6:4D Stunden, gewann vor dem<br />

bislang' international unbekannten<br />

Polen Piotr Sekowski<br />

(6:44:28) und fuhrte das russiscbe<br />

Mannerteam zum Sieg.<br />

Bei den Frauen zeigte Dberraschungssiegerin<br />

Edith Berces<br />

die beste Renneinteilung, die<br />

nach 7:53:12 Stunden und zwei<br />

annahl"md gleichschnellen<br />

Halften zum Titel vor der Franzosin<br />

Karine Herry (8:06:46)<br />

fiihrte. Die Athleten des DLV<br />

hatten in emstimmiger Dbereinkunft<br />

mit der MannschaftsfUhrung<br />

der Deutschen Meisterschaft<br />

den Vorrang gegeben<br />

und starteten nicbt bei der EM.<br />

Ergebnisse<br />

Selves/FRA (30.4.), 100-km-EM<br />

Manner: 1. Farid Ganiew (RUS)<br />

6:33:36, 2. Piolr Sekowski (POL)<br />

6:44:26, 3. Oleg Harilonow (RUS)<br />

6:47:00, 4. Alexandr Nolorin (RUS)<br />

6:54:28, 5. Vaerei Sinuchkin (RUS)<br />

6:57:55, 6. Igor Tiajkorob (RUS)<br />

6:59:10,7. Zh


28. GutsMuths<br />

Rennsteiglauf<br />

20. Mai 2001<br />

7. Siee von Direit Lennartz<br />

Alleauer Double durth Dr. Thomas<br />

Miksth und Helmut Sthiessl<br />

1112 gemeldet, 993 gestartet, 941 im Ziel<br />

Kult. Das Wort hat Konjunktur. Aber allzu oft wird es einem Ereignis vorangestellt, in der Hoffnung,<br />

dass daraus etwas Besonderes werde. Aber was hat es mit dem Kult auch sich? Eine Definition besagt,<br />

ein Kultevent sei etwas, dessen Wirkung sich nicht aus seiner Qualittit herleiten ltisst. Oder anders: eine<br />

Veransaltung, bei der man auf die Frage "Verstehst du, warum da aile hingehen?" mit "WeiB ich auch<br />

nicht" antwortet - und dennoch mitmacht, schreibt Markus Volker in der Frankfurter Rundschau am<br />

22.05.2000<br />

Wetter: Regen-, Hagel- und Schneeschauer, sehr kOhl, Temperaturen zwischen 2° bis 8° Celsius!<br />

Die Veranstaltung fand trotzdem statt.<br />

Noch eine Woche vor dem diesjahrigen Rennsteig war es brOllend heir.. und Constanze Wagner und Birgit Len­<br />

nartz erlebten beim Gutenberg-Marathon in Mainz eine wahre Hitzeschlacht. Ais sie sich eine Woche spater am<br />

Rennsteig wiedertrafen hatten sie die Wintersachen eingepackt.<br />

Schon am Start in Eisenach mit 6° wurde angedeutet, was auf den Hbhen des ThOringer Waldes zu erwarten<br />

sein wird. Der seid Jahren die Lauferschar in Eisenach am Morgen verbal unterhaltende Sprecher wurde nicht<br />

ernst genommen, als er von Schneeschauern am Inselberg sprach. Einzelne leicht bekleidete hatten ihm besser<br />

geglaubt.<br />

Bis zum Ende der Veranstaltung wollte sich der Tag dem Monat Mai nicht mehr fUgen und viele haben so gefro­<br />

ren wie noch nie und sogar hei~en Tee Ober die steifen Oberschenkel geschOttet.<br />

Die am Ende siegreichen Laufer und Lauferinnen Obernahmen aile erst nach einem Drittel oder noch spater die<br />

FOhrung und bauten diese durch gleichma~iges hohes Tempo aus. Birgit Lennartz 6:24:34 h und Constanze<br />

Wagner 6:25:22 h lagen deutlich vor Heidrun Peeker, die lange in FOhrung lag 6:31 :29 h und Anke Drescher<br />

6:43:53 h. Ahnlich knapp war es bei den beiden Trainingskameraden aus dem Allgau. Am Ende siegte der sehr<br />

erfahrene Ultralaufer Thomas Miksch in der guten Zeit von 5:22:30 und Helmut Schiessl 5:24:56 h. Gab es im<br />

Vorjahr noch einen schweizer Doppelsieg, an dem auch Markus Kramer beteiligt war, so befand er sich in diesem<br />

Jahr auf dem 3. Platz in 5:27:23 vor seinem Landsmann Konrad Frei 5:29:05 h.<br />

Und hoch die Arme. 4000 Rennsteig-LAufer schunkeln sich bei Temperaturen von fOnf Grad<br />

zu den KIAngen des Schneewalzers warm.<br />

(Bild: Stefan Thomasldpa)<br />

~ ULTRA-MARATHaN 3/2000<br />

Insgesamt wurden fOr<br />

Halbmarathon, Marathon<br />

und Ultramarathon<br />

9082 Meldungen abgegeben.<br />

Gestartet sind<br />

immerhin 8072. 1m Ziel<br />

registriert 8000 nach<br />

Angaben des Veranstalters.<br />

Der Halbmarathan<br />

wird mit 20,4 km<br />

angegeben und der Marathon<br />

mit 43,1 km.<br />

Laufzeiten sind dem<br />

anzupassen. 106 Lauferlnnen<br />

20 unterschiedlicher<br />

Nationalitaten waren<br />

am Start. Ausgehend<br />

von 11200 <strong>Teil</strong>nehmern<br />

liegt dieser<br />

Anteil unter 1%. Durch<br />

den EC der Landschaftslaufe<br />

finden immerhin<br />

26 Schweizer<br />

den Weg nach ThOringen,<br />

aber auch die Niederlander<br />

und Osterreicher<br />

sind zunehmend<br />

vertreten.<br />

Die Auswertung des<br />

diesjahrigen Europacups<br />

ist BestandteiJ<br />

dieser Ausgabe.


Wie alle~ seinen Lauf nahm '...<br />

Die Anfange des Rennsteiglaufes in den fruhen 70er-Jahren<br />

Jena (kre).ln den fruhen<br />

70er-Jahren gab es in Weimar<br />

bei der Orientierungslauf-Gruppe<br />

der Betriebssportgemeinschaft<br />

Loko­<br />

-.<br />

motive erste Uberlegungen<br />

zu einem Langstreckenlauf<br />

aufdem Rennsteig.<br />

Oa mehrere Weimarer Orientierungslaufer<br />

in lena studierten,<br />

bekamen sie dort Einblick<br />

in trainingswissenschaftliche<br />

Literarur. Als Foige wurden lange<br />

und iiberlange Laufstrecken<br />

zur Verbesserung der Ausdauerfahigkeit<br />

ins eigene Training<br />

aufgenommen. Aus der zuganglichen<br />

"Westliteratur" erfuhr<br />

man zudem iiber Mehrtages­<br />

Orientierungslaufe in Skandinavien<br />

mit Tausenden <strong>Teil</strong>nehmemo<br />

Es wurde diskutiert, ein<br />

solches Projekt auch in Thiiringen<br />

zu starten. Zwangslaufig<br />

rUckte der Thiiringer WaJd mit<br />

seinem fast geschlossenen<br />

Waldgebiet von mehr als 100<br />

Kilometer Lange in den Mittelpunkt.<br />

Als ersterTest War im Sommer<br />

1971 ein Trainings-Etappenlauf<br />

tiber mehrere Tage von Eisenach<br />

nach Neuhaus angesetzt.<br />

Sechs Laufer nahmen ihn in An­<br />

'griff - am Ende erreic,hten drei<br />

das Ziel: Unwohlsein, ungeeignetes<br />

Schuhwerk, schlechtes<br />

Wetter und ein "Ver-Laufer"<br />

nach Sachsenbrunn sorgten fur<br />

die "Ausfallquote". Oer zweite<br />

Versuch im Frtihjahr 1972 war<br />

ebenfalls ein EtappenIauf, der<br />

aber wegen extrem schlechter<br />

Witterung bereits in Oberhof<br />

abgebrochen werden musste.<br />

1m Sommer des gleichen Jahres<br />

versuchte man, die 100 km auf<br />

dem Rennsteig in ztigigem Walkingschritt<br />

zu absolvieren _<br />

"Leistungswandem", wie das<br />

damals hieB. Zu hohes Anfangstempo<br />

und falsche Emahrung<br />

zwangen nach 60 km vor der<br />

Schmiicke zur Aufgabe.<br />

Oer e~te echte Rennsteiglauf<br />

fand dann am 13. Mai 1973 mit<br />

vier <strong>Teil</strong>nehmem statt: Hans-<br />

Georg Kremer Vena), Wolf-Dieter<br />

Wolfram (Weimar), Hans-<br />

Joachim Rbhmhild (heute Berlin)<br />

und Jana Wbtzel (heute<br />

Goslar). Er war bereits als reiner<br />

Langstreckenlauf geplanl. Oer<br />

Gedanke eines Orientierungslaufes<br />

war wegen der schwierigen<br />

Beschaffung von geeignetern<br />

Kartenmaterial u'nd dem<br />

komplizierten Genehmigungswesen<br />

aufgegeben worden.<br />

Auch die Idee eines Etappenlaufes<br />

erwies sich wegen der<br />

schwer beschaffbaren Obernachtungsmbglichkeiten<br />

als<br />

kaum durchfuhrbar. Vorbilder<br />

wurden nunmehr die damals<br />

bekanntesten 100-km-Laufe<br />

von Biel (Schweiz) und Liberec<br />

(damals CSSR). Allerdings war<br />

beim ersten Rennsteiglauf die<br />

StreckenJange noch offen: "Mal<br />

sehen, wie weit wir kommen".<br />

Geschafft wurde schlieBlich die<br />

Strecke von Eisenach nach Masserberg,<br />

und der Lauf erhielt im<br />

Nacbhinein, urn in die damals<br />

propagierte "Meilenbewegung"<br />

zu passen, die Bezeichnung ,,50­<br />

Meilen-Lauf".<br />

QueUe: "Who is who auf dem<br />

Rennsteig?" Oena 1997)<br />

ULTRA<br />

~AIMTnON<br />

wlrd In<br />

• Belgien<br />

• England<br />

..<br />

• Frankreich<br />

• Osterreich<br />

• Schweiz<br />

• Danemark<br />

• Finnland<br />

· Niederlande<br />

,<br />

• Schweden<br />

• Luxemburg<br />

• ltalien<br />

• USA<br />

j<br />

"'3'<br />

,<br />

gelesen.<br />

Gelungene Partnersuche bei meinem ersten Hunderter in Marburg,<br />

nicht was Ihr denkt, nein, ich bin schon seit mehr als 20 Jahren mal mehr mal weniger glOcklich verheiratet.<br />

Trotzdem begebe ich mich bei jedem Start auf Partnersuche, besser gesagt, Laufpartnersuche. Manchmal merkt<br />

der Auswerwahlte gar nicht, dass er als Tempomacher, als Beobachtungsobjekt, als Windschutzwand usw. be­<br />

nutzt wird. Ob Mannlein oder Weiblein ist mir auch egal, Hauptsache das Tempo stimmt. Manchmal, wie z.B. ini<br />

Marz am Edersee, klappt es nur Ober einige km. Dort hatte ich mich nach ca. 10 km, das Feld hatte sich schon<br />

sehr weit auseinander gezogen, an einen jungen Mann geheftet. Doch, wie leider sehr oft, verscharfte der kon­<br />

kurrenzdenkende Laufe sein Tempo. Ich hielt wohl eine Zeit dagegen, doch meine Vernunft sagte mir, 50 km<br />

sind fOr dieses Tempo zu lang. So lier.. ich den jungen Mann ziehen.<br />

Nun aber ZlJ Marburg. Zwei Frauen "wahlte" ich mir aus. Mutter und Tochter aus dem MOnsterland. Das 6er­<br />

Tempo is! gut und gleichmar..ig und wir liefen mal neben- mal hintereinander oder in einer gor..eren Gruppe.<br />

Doch an der ersten leichten Steigung merke ich meine taglichen Laufeinheiten im Taunus, wahrend die MOns­<br />

terlanderinnen schon anfingen, Ober den "steilen" Berg zu stohnen. An der nachsten sich langziehenden Stei­<br />

gung lief ich meinen Schritt weiter hatte ich schnell einige hundert Meter gut gemacht. Ich schlug mich kurz in<br />

die BOsche, um dann meine beiden Lauferinnen wieder zu suchen, doch im Dunkeln waren aile Laufer irgendwie<br />

gleich grau. Ich rollte das Feld erfolglos von hinten auf und blieb beim ersten Laufer, der sich nun weit aus­<br />

einander gezogenen Gruppe hangen.<br />

Es war ein Schwabe yom Bodensee, den sein Dialekt (ich bin auch Schwabe) verriet und mich magisch anzog.<br />

Das Tempo war gut und ich entschloss mich, die Suche nach den beiden Frauen aufzugeben und bei dem<br />

Schwaben zu bleiben, was sich als absoluter GIOcksgriff erwies. Andreas Bahr aus Orsinen-Nenzingen (bei km<br />

45 habe ich nach seinem Namen gefragt) unterhielt mich und ich unterhielt ihn (es ist erstaunlich, was man alles<br />

in ein paar Stunden Ober einen Menschen erfahrt und seiber Ober sich erzahlt), zog mich, Iier.. sich ziehen und<br />

baute mich immer wieder zwischendurch auf. Obwohl Andreas auf den letzten 20 km noch die besseren<br />

Reserven hatte, lier.. er sich nicht von mir wegschicken, sondern animierte mich durchzuhalten.<br />

Nach... 100, davon ca. 85 zusammen gelaufenen km erreichten wir Hand in Hand in 10:56 h das Ziel. Ohne<br />

Andreas, wer weir.. ob ich durchgehalten Mtte? Mit ihm wurde es ein schoner erfolgreicher Lauf. Vielen Dank.<br />

Brigitte Reutershahn<br />

o ULTRA-MARATHON 3/2000


Es antwortet :<br />

SPDRTMEDIZIN<br />

Hartmut aus Hellbronn: Am 5. Juni wurde mir laparoskoplsch die Gallenblase wegen eines<br />

Stein/eldens operatlv entfernt Nach 7 Tagen wurde Ich aus der Kllnlk entlassen. Wle lange 1st<br />

eine viJlIIge Laufpause angebracht ? In we/chen Schritten kann Ich me/n norma/es Training (60<br />

bls 70 Wochenkilometer bel 4 Elnheiten) wieder aufnehmen ? 1st e/ne <strong>Teil</strong>nahme am Nachtmarathon<br />

In Marbu[(l am 14.7_._o..;".en....;k_b;;,..;.a_r_?<br />

_<br />

Eine Gallenblasenoperation wurde frOher ausschlie~lich offen durch einen Bauchschnitt durchgefOhrt. Bei einer<br />

unkomplizierten Routine-OP wird heute eine sogenannte minimal invasive endoskopische Technik angewendet.<br />

Dabei wird Ober einen sehr kleinen Schnitt ein Endoskop (= Gerat zur Spiegelung einer Korperhohle) in den<br />

rechten Oberbauch eingefOhrt (Laparoskopie = Bauchspiegelung). Das Gerat hat auf der Operationsseite einen<br />

Durchmesser von nur einigen Millimetern. Es besitzt eine optische Vorrichtung (kreisrunde Bildsicht) und einen<br />

Arbeitskanal zum EinfOhren der Schnittinstrumente sowie eines Spezialkorbchens zum Fassen und Herausziehen<br />

der Steine und der Gallenblase.<br />

Nach der Operation mOssen die Wunde im Bauch sowie der Hautschnitt verheilen. Der Heilverlauf muss natorlich<br />

vom Operateur regelma~ig kontro/liert werden. Die Antworten beziehen sich daher auf einen unkomplizierten<br />

Heilverlauf unter entsprechender arztlicher Nachbehandlung.<br />

Ais Faustregel kann ein lockeres Lauftraining ab dem 10. Tag nach der OP beginnen. Die Umfangssteigerung bei<br />

dann weitgehend verheilten Wunden kann schnell erfolgen. Das begleitende Dehn- und Kraftigungsprogramm<br />

sollte lediglich eine Oberma~ige mechanische Belastung der Bauchmuskulatur noch fOr einige Wochen<br />

vermeiden. Ab ca. 3 Wochen nach der OP ist ein Marathon-/Ultramarathonwettkampf wieder denkbar. Der Lauf in<br />

Marburg ist also zeitlich gut gewahlt und wird wieder ein schOnes Lauferlebnis bringen konnen.<br />

(AnmRed. Die Beantwortung der Leserfragen erfolgt immer auch direkt und im zeitlichen Kontext.)<br />

JIJrgen aus Baden-WIJrttemberg. Ich habe im letzten Jahr wieder e/nen Marathon und einen 50­<br />

km-Lauf absolvlert. Bel einem Viertel meiner Trainlngslliufe sowle In Jedem Weltkampf zweibis<br />

drelmal muss ich in die BIJsche zu einer Sitzung verschwinden. Das 1st sehr unangenehm.<br />

Bisher hielt ich eine Anregung der Verdauung dUTCh das Laufen fIJr normal, aber so langsam<br />

be- komme ich Zweifel. Ernlihre ich mich falsch oder kiJnnte das andere Ursachen haben ?<br />

Bei chronisch wiederkehrendem Stuhldrang muss an Nahrungsmittelunvertraglichkeiten gedacht werden. JOrgen<br />

gibt nichts Ober seine Ernahrungsgewohnheiten in seiner Frage an. Auch fehlen Angaben zum Abstand<br />

zwischen Nahrungsaufnahme und Training. .<br />

Bei einem Laktasemangel besteht eine zu geringe Konzentration des Enzyms Laktase, das den Mllchzucker<br />

spaltet. Hierdurch kommt es zu Verdauungsstorungen nach dem Verzehr aller Milchprod~kt.e.Das Enzym ist<br />

medikamentos ersetzbar. Laktase ist in Tablettenform unter dem Handels-namen Laluk erhaltllch und muss vor<br />

den Mahlzeiten eingenommen werden, um den Milch-zucker verdauen zu konnen.<br />

Von dieser moglichen Ursache sind andere Nahrungsmittela/lergien abzugrenzen wie eine Milch.ei~ei~aller~ie<br />

oder eine HOhnereiwei~allergie, Intoleranzen auf Soja (z.B. in Schokolade unter dem Namen LeCithin als prelswerter<br />

FO/lstoff) oder auf Se/lerie.<br />

Bei Verdacht, dass Stuhlunregelma~igkeiten mit Nahrungsmitteln in Verbindung stehen, solite auf jeden Fall ein<br />

Nahrungsmittel-Tagebuch gefOhrt werden. Darin werden die Ess- und Trinkgewohnheit~n so~ie die Verdauung<br />

aufgeschrieben. Einem Arzt mit Spezialisierung auf allergische Erkrankungen kann so eln gezlelter Verdacht auf<br />

mogliche Ursachen deutlich werden, der dann entsprechend abgeklart und<br />

o<br />

behandelt werden kann.<br />

ULTRA-MARATHON 312000


19. ;0 km-~Auf von<br />

.slntlelbAnkl~ehwel~<br />

Am 20. Mai 2000<br />

Bei lauferisch sehr gutem Wetter bestritten 500<br />

Lauferinnen und Laufer aus dem In- und Ausland<br />

den 50 Km-Lauf in Hindelbank. Der durcl:1fuhrende<br />

Lauf- und Marschverein Emmental bot den<br />

<strong>Teil</strong>nehmern eine wunderschone Strecke, welche<br />

von Hindelbank uber Luterbach (Oberburg) uber<br />

die Manziwilegg via Oberburg zuruck nach Hindelbank<br />

fUhrte. Die Favoriten konnten sich<br />

durchsetzen und Hirs Jakob (Ietztes Jahr aufgegeben)<br />

gewann in 03:12:37.<br />

Der zum 29. Mal<br />

ausgetragene 50 Km­<br />

Lauf von Emmental,<br />

welcher durch die ~<br />

Z<br />

Gemeinde Hindelbank <<br />

unterstutzt wurde, m<br />

..J<br />

begeisterte erneut 500<br />

Lauferinnen und Laufer.<br />

Bereits kurz nach dem<br />

Start setzten sich die<br />

Favoriten an die Spitze,<br />

darunter der Vorjahressieger GeisbUhler Fritz (Lauperswil),<br />

Hirs Jakob (ZUrich), Gaumann Hans Rudolf<br />

(Burgdorf), u'1d Strechi Markus (Jegenstorf). Bei Km<br />

10 in Luterbach erschien Hirs Jakob vor Berger Emil,<br />

KUng Paul und GeissbUhler Fritz. Beim Wendepunkt<br />

(Manziwilegg) auf halber Strecke konnte Hirs einen<br />

Vorsprung von 2 Min. auf GeissbUhler verzeichnen,<br />

gefolgt von Berger Emil und KUng Paul. Da Hirs<br />

immer noch sehr frisch wirkte, wurde bald klar, dass<br />

er einem ungetahrdeten Sieg entgegenlaufen wird,<br />

denn GeissbUhler musste wegen Wadenkrampfe mit<br />

dem Tempo zurUckstecken und konnte dem Tempo<br />

von Sterchi und Gaumann nicht mehr mit folgen.<br />

Schliesslich gewann Hirs Jakob mit 03:12:37 vor<br />

Sterchi Markus 03:13:41 und Gaumann Hans Rudolf<br />

03:20:57. Bei den Frauen gewann Keller Jacqueline<br />

(Gebenstorf) 03:43:52 vor Kleb Christina (Bellikon)<br />

03:49:34 und Weber Christa (Laupen) 03:52:02.<br />

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14.<br />

Euerbacher<br />

60 kll1-Lau'<br />

09. Juli2000<br />

-Das Ehepaar Volker und Andrea<br />

Krajenski mit Doppelsieg. Strekkenrekorde<br />

haben knapp gehalten.<br />

<strong>Teil</strong>nehmerruckgang gebremst.<br />

Gro~es Lob fur die Organisatoren.<br />

Volker und Andrea Krajenski konnen sich ilber ihre Siege freuen. l1li.1""/<br />

Mit Vorjahressieger<br />

Ulrich Amborn und<br />

dessen Vereinskollegen<br />

Thomas Maith von der<br />

LG Offenbach sowie<br />

dem Sieger von 1992,<br />

Volker Krajenski, SV<br />

Emmerstedt, waren<br />

drei Spitzenlaufer am<br />

Start. Diese kampften<br />

um den Sieg und<br />

setzten sich am Ende<br />

auch durch.<br />

Volker Krajenski ging<br />

von Beginn an in<br />

Fuhrung und baute den<br />

Vorsprung in jeder der<br />

6,5 km-Runden ein<br />

StOck weiter aus. Am<br />

Ende lief er in 3:48:24 h<br />

die zweitbeste Zeit, die<br />

~ jemals ein Sieger in Eu-<br />

Erbach erzielt hatte. Nach seinem Zieleinlauf hockte er sich mit einem Bierchen an die Strecke, denn seine<br />

Frau Andrea war noch unterwegs, die die Damenkonkurrenz in Euerbach klar beherrschte.<br />

Zu schaffen machte den Athletlnnen die Kuhle (16°) und ein bisweilen boiger Wind auf der Strecke. Bei<br />

einigen war das der Grund fOr eine Aufgabe. Mit 7 <strong>Teil</strong>nehmern stellte der gastgebende VfL Euierbach<br />

diesmal eine ungewohnlich gror..e Armada. Und sie aile waren nicht nur mit dem Lauf selbst, sondern auch<br />

mit dessen Organisation beschaftigt. Und die funktionierte wieder reibungslos.<br />

Sieger Manner<br />

Sieger Frauen<br />

1987 Winfried Koch TuS Oeventrop 3:58:42 Helga Hartung . TSV Brendl 5:23:54<br />

1988 Hartmut Haber Tri Hub Nurnberg 3:49:26 Maria Arbogast TV Stierstadt 5:00:46<br />

1989 Schindler/Urschel TV Offenbach-Quo 3:58:33 Martina Hausmann LG Wurzburg 5:06:52<br />

1990 Helmut Stenzel ASe Darmstadt 3:58:52 Katharina Janicke Le Michelin 4:38:24<br />

1991 John Stackmann LG Erlangen 4:13:37 Gisela Schneider LG Iserlohn 4:49:06<br />

1992 Volker Krajenski LG Braunschweig 3:48:33 Helga Backhaus sec Berlin 4:59:01<br />

1993 Fritz Kellner TSV Altenmarkt 3:54:15 Regina Pottrick LAV Hamburg-Nord 5:24:37<br />

1994 Ulrich Amborn LG Offenbach 3:54:50 Katharina Janicke LGO Wiesbaden 4:56:27<br />

1995 Ulrich Amborn LG Offenbach 3:58:06 Andrea Neumer LG Russelsheim 5:10:48<br />

1996 Fritz Kellner TSV Altenmarkt 3:55:44 Andrea Neumer LG Russelsheim 5:01 :11<br />

1997 Thomas Miksch TV Jahn Kempten 3:46:19 Gertrud Harer TV 48 Erlangen 4:55:56<br />

1998 Thomas Miksch TV Jahn Kempten 3:56:39 Gertrud Harer TV 48 Ertangen 4:55:22<br />

1999 Ulrich Amborn LG Offenbach 3:54:01 Gertrud Harer TV 48 Erlangen 5:00:21<br />

2000 Volker Krajenski SV Emmerstedt 3:48:24 Andrea Krajenski SV Emmerstedt 4:42:48<br />

TeiInehmerentwicklung<br />

Jahr Ma Fr Ges Ziel % Jahr Ma Fr Ges Ziel %<br />

1987 46 3 49 39 80 1994 66 9 75 52 69<br />

1988 51 2 53 49 92 1995 79 4 83 77 93<br />

1989 107 12 119 92 77 1996 93 8 101 90 90<br />

1990 99 13 112 99 88 1997 ? ? ? ? ?<br />

1991 90 12 102 74 73 1998 69 4 73 61 83<br />

1992 117 13 130 110 85 1999 59 4 63 59 93<br />

1993 105 9 114 78 68 2000 62 9 71 58 82<br />

UL TRA-MARATHON 3/2000<br />

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M.l. Jacqueline Keller<br />

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u.l. Elke Peischl<br />

Wir hatten 8 Zuschriften mit<br />

jeweils 3 Richtigen.<br />

Thomas Schonfelder wurde<br />

allerdings von keinem der<br />

Einsender erkannt.<br />

o ULTRA-MARA<br />

THON 3/2000


75. COMRADES - MARATHON<br />

Am 16.06.00 fand der groBte Ultramarathon aller Zeiten statt<br />

Das Ereignis in diesem Milleniumjahr war fOr die UItramarathonlauferlnnen<br />

mit Sicherheit der Comrades-Marathon<br />

in SOdafrika. Er fOhrte Ober eine<br />

Strecke von 87,3 km von Durban am indischen<br />

Ozean nach Pietermaritzburg.<br />

Der Comrades ist der alteste Ultramarathon der Welt<br />

und wurde seit 1921 mit Ausnahme der Kriegsjahre<br />

1941-1945 alljahrlich durchgefOhrt. Er wird alternierend<br />

als Up- und Downrun abgehalten. Dies bedeutet,<br />

in einem Jahr lauft man von Durban (0 m) nach<br />

Pietermaritzburg (620 m) und im nachsten Jahr in<br />

umgekehrter Richtung. Die Strecke ist in beiden<br />

Richtungen ein dauerndes Auf und Ab und selbst<br />

alte Hasen werden bei der Streckenbesichtigung<br />

zwei Tage vor dem Rennen blar... Beim Uprun addieren<br />

sich die Hohenmeter auf etwa 1800, beim Downrun<br />

immerhin auch noch auf 1200. Die Streckenlange<br />

variiert von 85 bis 92 km, wobei die Downruns<br />

meist 3 km langer sind als die Upruns. Auch wenn<br />

die Distanzen unterschiedlich ausfallen wird penibel<br />

auf Rekorde geachtet.<br />

FOr Frauen und Farbige (die sich frOher schon inoffiziell<br />

am Lauf beteiligten) ist der Comrades seit der<br />

50. Auflage im Jahr 1975 offen. Erstaunlicherweise<br />

sind relativ wenig schwarze Athleten in den vorderen<br />

Rangen vertreten. Es gab erst zwei "schwarze Siege"<br />

- einer davon durch die Disqualifikation von<br />

Chari Mattheus wegen Doping.<br />

Die diesjahrige Lauf ist als der teilnehmerstarkste in<br />

die Geschichte eingegangen. Es gab 24505 Anmeldungen<br />

und 19979 Finisher in der Solllzeit, die normalerweise<br />

11 h betragt. Extra zum Jubilaum durfte<br />

einmalig 12 h gelaufen werden. 90% der Starter<br />

erreichte das Ziel nach knOppelharten 87,3 km in der<br />

geforderten Zeit. Knapp die Halfte erreichte das Ziel<br />

in der letzten Stunde. In den letzten 6 Minuten Oberquerten<br />

1600 Laufer die Ziellinie. Der Frauenanteil<br />

betragt, wie sonst nirgends auf der Welt, 20%.<br />

Nur gut 3% der Starter kommen aus dem Ausland.<br />

Deutschland war mit ca. 65 Lauferlnnen vertreten,<br />

die mit Masse in 2 gror..en Gruppen und als Einzelreisende<br />

vor art waren.<br />

Seit diesem Jahr gibt es eine neue Medaille, was bei<br />

dem traditionsbewussten bis erzkonservativen Komitee<br />

einer Revolution gleichkommt. Nach wie vor<br />

erhalten die ersten 10 Manner und Frauen eine<br />

Goldmedaille. Vom 11. Platz bis 7:29:59 h (in diesem<br />

Jahr ca. 700) erhalt man die Silbermedaille. Die<br />

neue Bill-Rowan-Medaille in Bronze mit Silberrand<br />

wurde nach dem ersten Comrades-Sieger benannt,<br />

der die Strecke auf meinst unbefestigten Wegen mit<br />

mehreren Flussdurchquerungen in 8:59 h bewaltigteo<br />

Sie erhalt man fOr eine Zeit von 7:30 bis 8:59:59<br />

h (in diesem Jahr ca. 3200). Aile anderen Finisher in<br />

der Sollzeit werden mit der Bronzemedaille geehrt.<br />

FOr SOdafrikaner ist es wirklich das Hochste, mindestens<br />

einmalim Leben den Comrades zu bewaltigen.<br />

Es ist allhahrlich das wichtigste Sportereignis<br />

SOdafrikas. Aile Tageszeitungen haben eine Woche<br />

In diesem Jahr befanden sich mehr als eine Million<br />

Zuschauer an der Strecke und 100 000 im Zie!. Das<br />

Fernsehen berichtete 13 h bei hOchsten Einschaltquoten.<br />

In SOdafrika sind Ultramarathonlaufer<br />

die Heiden und nicht wie in vielen U1ndern Spinner,<br />

die eine Randsportart betreiben.<br />

Das Ergebnis unserer deutschen Starter war extrem<br />

erfreulich. Maria Bak knOpft an ihre Leistung vor der<br />

Dopingsperre an, als sie einmal gewann und zweimal<br />

nur von der Amerikanerin Ann Trason knapp<br />

geschlagen wurde. In diesem Jahr gewann sie<br />

Oberlegen in 6: 15:35 h vor der Vorjahressiegerin<br />

Birgit Lennartz in 6:33:54 h. Die dritte Deutsche in<br />

den Goldrangen war die deutsche Meisterin im 100<br />

km Strar..enlauf Tanja Schafer auf dem 8. Platz in<br />

6:51 :57 h. Bei den Mannern gewann der in Polen<br />

lebende Weir..russe Vladimir Kotov in neuer Rekord­<br />

zeit fOr den Uprun in 5:25:33 h vor dem Russen<br />

Alexei Volgin in 5:27:07 h, der regelmar..ig vordere<br />

Platze belegt und so gerne einmal ganz oben stehen<br />

wOrde. Enttauschter Dritter wurde der gror..e Favorit,<br />

Sieger der beiden letzten Upruns und bisherige Re­<br />

kordhalter der in SOdafrika lebende Russe Dmitri<br />

Grishin in 5:32:47 h.<br />

Wie Maria Bak hat der Tierarzt Kotov seinen 40.<br />

Geburtstag bereits vor einiger Zeit gefeiert. Der Lauf<br />

ist hochdotiert. Ein Sieg wird inc!. Sponsorengeldern<br />

auf OM 100000.- taxiert - ein Rekord wird noch<br />

einmal mit dem gleichen Betrag zu Buche schlagen.<br />

Bak fehlten zwei "teure" Minuten am Rekord.<br />

Mit einem 14. Platz lier.. der mehrmalige Deutsche<br />

Meister Ober 100 km Rainer MOiler viele der Favori­<br />

ten hinter sich. Dies ist umso Oberraschender, weil<br />

sich beide erst kurzfristig fOr den Lauf entschieden<br />

und nicht speziell hierfOr trainierten. Maria Bak au­<br />

r..erte in der anschlier..enden Pressekonferenz, dass<br />

sie sich lange und umfangreich vorbereitet habe und<br />

besonders mit Hohentraining im FrOhjahr. FOr Tanja<br />

und Rainer soli der Comrades im nachsten Jahr der<br />

Saisonhohepunkt werden. Rainer blieb in 5:49:03<br />

deutlich unter der magischen 6-h­<br />

Grenze. Weitere gute Leistungen und somit Silber­<br />

medaillen gingen an Gerd Neubauer als 125. In<br />

6:40:41 h, Jorg Hoor.., der Tanja Schafer begleitete<br />

als 193. In 6:51 :56 h.<br />

Auch mit dem riesigen Starterfeld hatten die Veran­<br />

stalter keinerlei Schwierigkeiten. Von der Anmel­<br />

dung bis zur Ergebnisliste klappte alles wie am<br />

SchnOrchen. Rund 35000 Helfer sorgten fOr hervor­<br />

ragende Betreuung vor, wahrend und nach dem<br />

Lauf. Es ist und bleibt mit weitem Abstand der alte­<br />

ste, gror..te und beste Ultramarathon der Welt.<br />

Der 76. Comrades wird am 16.06.01 als Downrun in<br />

Pietermaritzburg gestartet. Solizeit wieder 11 h.<br />

Qualifikationszeit Marathon 4:30 h. Videos (ca. 2 h)<br />

des Downruns 1999 und Upruns 2000 konnen ge­<br />

gen eine Kostenpauschale von OM 25.- + Portoko­<br />

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o UL TRA-MARA THON 312000


COMRADES 1M STENOGRAMM von Udo Lohrengel<br />

05.15 h Nach 1 km Fu~marsch erreiche ich die Presstrucks. Man kennt sich - man begrLi(l,t sich. Afrikaans, Englisch, Zulu,<br />

Xhosa - sLidafrikanische Internationalitat. Kurz zuvor von Birgit verabschiedet. War sehr gehemmt; Angst lahmt. Kennt die<br />

Strecke, wei~ was kommt. 6,5 h Schwerstarbeit.<br />

05.20 h Die Trucks sind voll. In funf Ebenen sitzen Fotografen, Radio- und Zeitungsreporter. Es ware noch Platz fUr einige,<br />

doch die Anzahl des Erlaubten ist erreicht. Einige, obwohl akkreditiert, ziehen beleidigt von dannen und suchen nach<br />

alternativen Transportmoglichkeiten. Auch einige Betreuer von Spitzenlaufern konnen nicht aufsitzen. Die Motoren starten<br />

- viel zu fruh. Schon jetzt, rechtzeitig wird Liber Toi/etten-Stops diskutiert. 1m letzten Jahr gab es zahlreiche innere Kampfe<br />

zu bewaltigen. Motoren beginnen zu schwarmen, Larm, Gestank!<br />

05.27 h Ca. 20°. 1999 hatten wir in Pietermaritzburg 2°!. Mal sehen was der Fahrtwind bringt.<br />

05.30 h Start. Auch de, war voriges Jahr angenehmer und vo, allem stimmungsvoller. Blinklichter, Sirenen, Theater - sehe<br />

alles nu, aus de, Ferne. Der Larm hallt in den Hauserschluchten, Hektik. Vo, uns ein langes Betonband, die Autobahn<br />

stadtauswarts, einsam, stockdunkel, sehe nicht was ich schreibe. Es wi,d kalter, je weiter wir aus de, Bebauung<br />

herauskommen. Das Sitzen fallt schwer, da zu keiner Seite oder nach hinten eine Anlehnmoglichkeit - 6 Stunden! Erst<br />

kleine, frierende GrLippchen Zuschauer am Rand de, Strecke.<br />

05.43 h Jetzt kann man schon auf die Stadt hinabschauen. Die Zuschauerreihen werden dichter.<br />

05.47 h Habe noch nicht einen Laufer gesehen, obwohl doch 24000 am Start. Gerade erfahren wir, das nach 11:43<br />

Minuten de, letzte die Startlinie uberlaufen hat.<br />

06.10 h Km 77 - ich sehe erste Lauferbeine.<br />

06.15 h Es beginnt zu dammern.<br />

06.24 h Erstmalig wi,d eine Reihenfolge im Frauenrennen bekannt. Volgina, Bak, van de, Merve. Man staunt sich an und<br />

zuckt die Schultern.<br />

06.30 h Auch nach einer Stunde immer noch weit vom Lauferfeld entfernt.<br />

06.31 h Km 71. Der erste Mann ist zu sehen, soli 2 Minuten vo, sein. Komischerweise interessieren die Ersten lange nicht,<br />

zumindest nicht bis zwei Drittel gelaufen sind, da sie selten zu den Bekannten, zu den Favoriten gehoren und mehr ein<br />

Schaulaufen veranstalten. Am Ende werden sie durchgereicht.<br />

06.38 h Der Fuhrende ist einer Wolke von Larm und Gestank eingehullt. Hier wi,d die Einsamkeit des Fuhrenden gegen<br />

Belastigung eingetauscht. Die Favoriten irgendwo dahinter konnen durchatmen. Soli de, FLihrende fUr seine Show bestraft<br />

werden?<br />

06.41 hEine Gruppe von 50 Laufern befindet sich 3,5 Minuten hinter dem Fuhrenden. Bei einem Halbmarathon de,<br />

sichere Sieg, bei einem Ultramarathon der sichere Untergang. (1m Hinblick auf die Konkurrenz) Plotzlich Stau, alles Halt,<br />

Transparente hangen zu tief. Die oben Sitzenden hatte es heruntergefegt. Die Banner werden uber das Auto<br />

hinweggehoben.<br />

06.46 h Km 67 Der Fuhrende gehOrt zum Rentmeester-Team. Es ist jetzt hell, aber wo ist die Sonne.<br />

Km 66, k'11 65 wir sehen immer nur den einen Laufer auf der Strecke.<br />

06.56 h Ein Handy bringt neuen Zwischenstand uber das Frauenrennen. 1999 lie~ man uns lange, lange im Unklaren und<br />

nu, ganz sparlich wurden wir informiert. Es hei~t Volgina vo, van der Merwe, Lennartz, de Oliveira, Bak. Was war<br />

passier\? Wurden sie aile im Pulk laufen, dann evtl. moglich. Wahrend ich mi, noch Blasen ans Hirn denke, zucken um<br />

mich herum nu, die Schultern. .viel zu fruh, wer jetzt fUhrt verliert'" Fur viele Manner will ich das glauben, abe, nicht fUr die<br />

erfahrenen Ultralauferinnen, die diesen Rennen schon mehrfach gelaufen sind.<br />

06.59 h Km 63 PlotzJich, dick, fett und rot, die Sonne<br />

07.05 h Hinter den Vorlaufern Iauchen die Favoriten auf. Mashlangu, Nhlapo,<br />

Volgin, Murzin und andere. Sie laufen fast aile fUr das Mr. Price-Team, einer<br />

Kaufhauskette in Sudafrika. Von Rainer MOiler und Vorjahressieger Jaroslaw<br />

Janicki ist nichts zu sehen.<br />

07.12 h Erste warmende Sonnenstrahlen beleben. Die Vorlaufer, zur Zeit 3<br />

finden keine Beachtung, werden ignoriert.<br />

07.16 h Bak und Volgina 2:12 Minuten vo, Kolpakowa, van de, Merwe, de<br />

Oliveira und Joubert. In nu, 20 Minuten eine vollig neue Situation. Was kann<br />

man davon glauben?<br />

07.24 h Km 58 Die echte Spitzengruppe hat sich auf 25 Laufer reduziert.<br />

07.46 h Der Russe Murzin wi,d zuhends aktiver und bestimmt das Tempo.<br />

07.52 h Erstmals sehe ich Janicki. Wir sind am Bothas Hill.<br />

(/2 aDO<br />

07.57 h Volgin fallt zuruck, es geht stramm bergab.<br />

08.03 h Noch 18 Laufer vorn und Volgin bestimmt das Tempo.<br />

08.05 h 1m Frauenrennen berichtet uns ein Motorradfahrer fUhrt Volgina vo,<br />

Bak, Kolpakowa, Lennartz, van de, Merwe, de Oliveira. Wo wi,d jetzt Tanja "<br />

Schafer sein? Nach jetzt 2,5 h sollte sie sich eingerollt haben und langsam .<br />

nach vorne kommen. \ , ,<br />

08.17 h Die Spitze rennt, abe, es passiert wenig. Bei 2:46:35 ist die Halfte passiert.<br />

08.20 h Km 43 Noch ist es kalt. Dmitri Grishin macht machtig Tempo.<br />

08.24 h Lange Steigung. Noch 9 vorne, darunter Volgin, Grishin, Korepanow, Murzin (aile RUS) und Janicki.<br />

08.28 h Km 41 Oben. Drummond. Vo, diese, Spitzengruppe befinden sich noch immer 2 Laufer von denen einer<br />

Mashlangu ist.<br />

08.32 h km 40 Die Spitzengruppe ist wieder auf 1{) angewachsen. 6 Weme und 3 Schwarze.<br />

08.35 h 1m Frauenrennen wi,d die Reihenfolge von 08.05 h wiederholt oder bestatigt.<br />

08.45 h Bak jetzt allein vorne. Volgina geht!<br />

08.52 h Die zwei Vorlaufer werden ein- und uberholt.<br />

08.54 h Grishin lost sich.<br />

08.56 h Bei km 46 Bak, Voigina, Kolpakowa, Lennartz, de Oliveira, Mercer, van de, Merwe.<br />

09.00 h Reihenfolge wi,d per Handy bestatigt. Janicki fallt zuruck, kommt abe, dann doch wieder.<br />

09.05 h Die Gruppe ist noch 9 Laufer stark. Jetzt macht Volgin wieder Tempo. Es kommt Bewegung ins Rennen. Es tut<br />

sich was. Grenzbereiche werden erreicht oder uberschritten.<br />

09.11 h Janicki fallt am Berg endgUitig abo 1999 hat er am Berg das Rennen gewonnen!<br />

09.13 h Cato Ridge. 1000de Zuschauer, Spitzengruppe schmilzt auf 6 Laufer zusammen.<br />

09.20 h Bak allein in Fuhrung. ~<br />

~ UL TRA-MARA THON 3/2000


09.24 h Noch 26 km und 6 sind vorne.<br />

09.26 h Ausrei~versuch von Korepanow bergab. ~<br />

09.31 h Noch 24 km. Volgin fi:illt deutlich abo Bak soli mit 10 Minuten fOhren. ~ UL TRA-MARA THON 3/2000<br />

09.36 h Gleichgewicht. 2 Schwarze und 2 Wei~e in FOhrung.<br />

09.37 h Jetzt, am Berg, 2 Wei~e in FOhrung.<br />

09.44 h Kotov und Grishin allein auf weiter Flur.<br />

09.47 h Jetzt schwachelt auch Grishin.<br />

09.51 h Noch 19 km, Kehlehe und Nkosi tauchen auf. Sind 3. und 4.<br />

09.54 h Nach 18 km, 3 Russen vame und dicht zusammen.<br />

10.04 h Noch 15 km, gleiches Bild aber Nkosi hat sich dazugesellt.<br />

10.15 h Nach 12 km, 4 Laufer nur wenige Meter auseinander<br />

10.19 h Noch 11 km, jetzt liegen 3 Russen mit 250 m in FOhrung. Kotov macht den besten Eindruck. Er konnte siegen. Mir<br />

kammt der Two Oceans Marathon in Erinnerung, wo er auf den letzten 8 km die gesamte Spitzengruppe aufgemischt hat<br />

und 3 Minuten aufholte und 2. wurde.<br />

10.21 h Plotzlich lauft Kotov in hohem Tempo weg, einfach weg, als wenn er gerade erst ins Rennen eingestiegen ware.<br />

Wir schatzen einen 3 Min/km-Schnitt.<br />

10.27 h Grishin "stirbt" an Polly Shorts. Kotov hat den Berg unterschatzt und wird deutlich langsamer.<br />

10.30 h Noch 8 km Kotov 100 m var dem aufkommenden Volgin und der 300 m vor Grishin. Baks FOhrung deutlich, zu<br />

deutlich, als dass noch eine Anderung moglich ware. Sie ist erfahren und in guter Form. Hinter ihr werden Kolpakowa und<br />

de Oliveira genannt.<br />

10.40 h Kotov jetzt 300 m voraus, Grishin nicht mehr zu sehen.<br />

10.46 h Noch 3 km. Der Sieger wird Katov hei~en und Volgin den zweiten Platz belegen. Grishin wird ehrenvoller Dritter<br />

werden.<br />

10.50 h Der Presstruck halt. Wir rennen Richtung lieI durch unglaublich Menschenmengen. Dann geht nichts mehr. Stau.<br />

Stillstand. Die Lautsprecher schreien den ersten zum liel. Ich erreich mit MOhe eine Gro~videowand und bin wieder im<br />

Spiel. Nach 5.25 h kommt Kotov locker und lachend die Wiese zum liel heraufgelaufen. Die Begeisterung gehort in diesen<br />

Minuten ihm ganz allein. Mit dem einlaufenden lweiten habe ich endlich die PressetribOne erreicht und sehe mit gro~er<br />

Freude Rainer MOiler einlaufen. Kurz dahinter der Vorahressieger Janicki und als 20. Den<br />

GEMMA<br />

BVV 48 H INDOOR<br />

ULTRAMARATHON CHAMPIONSHIPS BRNO vom 17. -19.03.2000<br />

Kurzbericht von Martin Bayer<br />

48 Stunden, in einer Halle, auf einer 250 Runde, Betonboden, kein Belag - ist auch fOr erfahrene Ultralauferln­<br />

nen ein extremes VergnOgen.<br />

Trotz Wintereinbruch Iie~en es sich 24 Manner und 8 Frauen aus 11 europaischen Landern nicht nehmen nach<br />

Brno zu fahren. .<br />

Freitag, 17. Marz, es ist 10 Uhr und 48 h liegen vor den <strong>Teil</strong>nehmerlnnen. Die Atmospare in der Messehalle ist<br />

als gut zu bezeichnen. Meine Betreuernische, ein schones Matratzenlager, habe ich schnell bezogen.<br />

Durch einen Chip am Laufschuh ist es moglich, jede gelaufene Runde auf der Viedeowand mit Name und Start­<br />

nummer anzuzeigen.<br />

Die Favoriten fOr 48 h sind Irina REUTOVICH aus Russland und Jaroslav KOCOUREK aus Tschechien. Die<br />

deutschen Farben werden durch Helga BACKHAUS, Else BAYER, Sigrid EICHNER, Viktor ADAMCZYK, Mi­<br />

chael BEHM, Hartmut FELDMANN, Manfred HAUSER, Christian HOTTAS, Jobst<br />

von PALOMBINI vertreten.<br />

Irina zeigt sofort ihre Klasse und lasst das Frauenfeld schon in den ersten<br />

Stunden um km hinter sich. Der Platzhirsch Jaroslav, der hier schon einige Male<br />

gewonnen hat, zieht wie einst Sputnik am Himmel seine Bahn im Rund der<br />

Messehalle. Helga versucht an Irina dran zu bleiben. Es ist mOhsam und kostet<br />

viel Kraft.<br />

Halbzeit: Helga hat bereits toile 202 km, doch Irina schon 221 km in der Tasche.<br />

Else, gewohnt ruhig und ausgeglichen , schaftt 163 km. Sie mochte ihren<br />

letztjahrigen Rekord in der W 55 mit 263,296 km auch in der W 60 bestatigen. Sigrid gibt ein Abschiedsrennen,<br />

da eine Operation ansteht und zu hoffen ist, dass sie danach wieder gesund und kraftvoll auf die "Strecke" zu­<br />

rOck kommt. Sie halt sich tapfer und schafft 207,406 km in 48 h.<br />

Nachdem Helga und Else aile deutschen Manner hinter sich gelassen haben geht das Rennen unter vieI Beifall<br />

der Zuschauer und Betreuer fOr die <strong>Teil</strong>nehmer zu Ende.<br />

Irina Reutovich erzielt eine Weltbestleistung mit 368,644 km, Helga Backhaus lauft deutsche Bestleistung mit<br />

333,875 km und Else Bayer erzielt fOr die W 60 eine Weltbestleistung mit 263,335 km. Barbara Szlachetka<br />

kommt auf 284,053 km und wird polnische Rekordhalterin.<br />

Jaroslav Kocourek gewinnt den Wetlbewerb mit sehr guten 404,759 km. Zur Halbzeit hatte er bereits 236 km.<br />

An 2. Stelle sein Landsmann Vlastimil Dvoracek mit 372,085 km<br />

Die Organisation, die Verpflegung und die arztliche Betreuung war sehr gut. Die Siegehrung und das Buffet im<br />

Hotel war ein gelungener Abschluss.


Karlheinz Kellert aus Koln erinnert sich an die<br />

erste Rennhalfte:<br />

An der Stadtgrenze von Durban beginnen die ersten<br />

leichten Steigungen. Oberall stehen Menschen, die uns<br />

applaudieren und aufmunternde Appelle zurufen. Die<br />

Tempogestaltung ist auf den ersten km nur nach GefUhl<br />

moglich, weil keine Marken zu erkennen sind. Ais ich die<br />

erste Marke sehe, zeigt sie 78 km an (die Strecke wird<br />

abwarts gezahlt!) wir sind also schon gut 9 km unterwegs.<br />

Ich beschliei?>e, wegen der profilierten Strecke die<br />

lWischenzeilmessung auf 5 km-Splits zu beschranken<br />

und damit bei km 75 zu beginnen. Bei km 77 sind 1.03 h<br />

fUr 10,3 km vergangen. Also laufe ich jetzt 6 Min/km und<br />

das ist o.K. Bei km 70 erhalte ich mit fast genau 30 Minuten<br />

die Bestatigung. Ich uberhole viele Lauferlnnen,<br />

die auf Grund ihrer Startnummer eigentlich in Sektoren<br />

hinter mir starten sollten, aber die Bruttozeitmessung<br />

schlagt durch. Mein KorpergefUhl ist indifferent. Das<br />

Laufen fallt mir werder leicht noch schwer. Meine<br />

Schwachstellen sind unauffallig. Inzwischeil wird es<br />

auch hell und es geht in den Anstieg zu Cowie's Hill,<br />

TOP OF FIELDS HIll<br />

PINETOWN<br />

DURBAN BOUNDARY 1<br />

BEREA<br />

t<br />

DRUMMOND<br />

(11 :30 icut of0<br />

•<br />

dem ersten der .Big Five". Nach diesem Berg verlieren<br />

wir bis Pinetown fast 100 Hohenmeter. Viele aufmunternde<br />

und begeisterte Menschen stehen hier an der<br />

Strecke. Bald nach Pinetown beginnt der lange und<br />

scheinbar nicht endende Anstieg nach Field's Hill. An<br />

der Strecke campieren und picknicken zahlreiche Gruppen,<br />

die z.T. schon am Vorabend angreist sind und jetzt<br />

die Lauferkarawane an sich vorbei ziehen lassen.<br />

Die internal. Lauferlnnen sind an der Startnummer zu<br />

erkennen. Ich werde auf der Strecke oft angesprochen,<br />

man klopft mir auf die Schulter und wunscht mir "enjoy<br />

the race".<br />

Nach 3 h konzentriere ich mich starker auf die luschauer<br />

und halte Ausschau nach einer Deutschlandfahne. In<br />

der Tat sehe ich bald die deutschen Farben. Ich laufe<br />

hin und erkenne unsere Begleiterrinnen. Sie winken und<br />

rufen erfreut zurUck.<br />

Der Anstieg nach Botha's Hill, dem dritten der Big Five<br />

ist kurzer aber giftiger. Der nachfolgende Abschnitt bis<br />

zur .Half-Way-Marke" bei Drummond ist ein ziemlich<br />

anspruchsvoller Wechsel von An- und Abstiegen. Viele<br />

Laufer mussen bereils gehen. Meine leitsplits haben<br />

sich auf 29 Minuten eingependelt, womit ich zufrieden<br />

bin. Damit musste ich zur Halfte etwa bei 4.20 h landen.<br />

Da die zweite Halfte leichter ist, kann sie unter optimalen<br />

Bedingungen schneller als die erste gelaufen werden.<br />

Das liel, eine leit unter 9 h zu erreichen, um die ersehnte<br />

Medaille zu erhalten, wird langsam real. Dann<br />

zeigt meine Uhr in Drummond 4:17 h. Aber da ich ja erst<br />

auf der Startlinie abgedrUckt habe liege ich wohl bei 4.20<br />

h. Ich gehe optimistisch indie zweite Halfte<br />

Ole zweite Rennh~lfte:<br />

Nach der Halbzeit bei Drummond Iiegt vor uns der lange<br />

Anstieg durch Inchanga zum h6chsten Punkt, der Umlass<br />

Road. Die Strecke ist gut einzusehen und ich blicke<br />

auf die lange Steigung, auf der sich vor mir die Uluferkarawane<br />

bewegt. Die meisten Gehen oder wechseln<br />

zwischen Gehen und Trab. Ich komme gut voran. Die<br />

UnterstOtzung durch das Publikum ist phantastisch. Tour<br />

de France und Bergetappen fallen mlr da ein.<br />

o ULTRA-MARATHON 3/2000<br />

In der Tat fallt mir die zweite Streckenhalfte bisher<br />

leichter. Ich laufe locker, keine Anzeichen von ErmOdung<br />

oder Beschwerden. Ohne bewusst schneller zu werden<br />

Iiegen meine Splits bei 27.30 Minuten. Wenn ich das<br />

durchhalte, ist eine Endzeit von unter 8.30 h wahrscheinlich.<br />

Ich bemerke eine gewisse Euphorie, versuche<br />

aber, nicht schneller zu werden.<br />

Die Sonne steht inzwischen ziemlich hoch. Da es kaum<br />

Schatten gibt, nimmt auch die Warme schnell zu, die<br />

zudem auch noch vom Asphalt reflektiert wird. Ich verspOre<br />

DurstgefOhl, was nicht gut ist. Einer evtl. Dehydrierung<br />

muss ich vorbeugen. Um mein Blut nicht zu dick<br />

werden zu lassen habe ich prophylaktisch ein Aspirin<br />

genommen. Das DurstgefOhi nimmt zu. Die Verpflegungsstellen<br />

werden mir jetzt immer wichtiger. Ich trinke<br />

so viel wie moglich und wechsele zwischen Wasser,<br />

Powerade und Cola. Bei jeder Gelegenheit tauche ich<br />

meine MOtze ins Wasser und befeuchte auch meinen<br />

Oberkorper, um meinen Korper zu kOhlen. Die Benutzung<br />

von Duschen und SprOhanlagen meide lch, da<br />

feuchte Socken sehr leicht zu Blasen an den FOBen<br />

fOhren kOnnen. Bei<br />

POllY km 30 nach 57<br />

HIGHEST POINT SHORTTS 900 gelaufenen km ge­<br />

810M<br />

+<br />

~<br />

statte ich mir erst­<br />

750 mals, im VerpfJe­<br />

600 gungsbereich zu<br />

gehen, um mich<br />

450 ausgiebig zu erfrischen<br />

und zu versorgen.<br />

Aber es<br />

150 hilft nicht viel, die<br />

Krise ist bereits da.<br />

Auf Grund der<br />

Ertahrungen vom<br />

Rennsteig und von<br />

Biel trifft mich die Krise nicht unerwartet. Dort hatte ich<br />

im Abschnitt zwischen 55 - 65 km ebenfalls Krisen, die<br />

ich aber Oberwinden konnte. Ich bleibe optimistisch und<br />

suggeriere mir, dass es nach 86 km wieder besser gehen<br />

wird. Mein Tempo wird auch nur unwesentlich langsamer.<br />

Die Splits Iiegen jetzt bei 28 Minuten.<br />

Nach 70 km wird mir klar, dass ich jetzt mit keiner Reinkamation<br />

rechnen dart. Meine Zeit ist aber immer noch<br />

gut und ein Elnlauf unter 9 h bleibt realistisch. Allerdings<br />

werden meine Gehabschnitte langer und Mufiger. Auch<br />

bergab fallt mir das Laufen sehr schwer. Mein Puis rast<br />

im Maximalbereich. Offensichtlich bin ich dehydriert. Den<br />

unspaktakularen hOchsten Punkt mit 810 m, Umlass<br />

Road, haben wir inzwlschen passiert. An Angriff 1st nicht<br />

mehr zu denken. Nun geht es nur noch darum, die retzten<br />

15 km zu Oberstehen und noch Iiegt der .Killer" Polly<br />

Shorts, der letzte dar Big Five vor mir. Meinen Zustand<br />

kann ich nicht mit den VerpfJegungsstellen begrOnden.<br />

Die VerpfJegung auf der Strecke ist absolut das Beste,<br />

was ich jemals erleben durtte.<br />

Am Anstieg zu Polly Shorts, der von Tausenden von<br />

Zuschauem gesaumt wird, stehen mir fOr die letzten 10<br />

km noch ca. 90 Minuten zur VerfOgung, um eine Zeit<br />

unter 9 h zu erreichen. Ich bin beunruhigt und walke die<br />

Steigung hinauf, wobei ich auch nur unwesentlich langsamer<br />

bin, als die wenigen Nicht-Wanderer. Am Gipfelpunkt<br />

bin ich erleichtert, fOr etwa 7 km habe ich noch 70<br />

Minuten und es geht ja Oberwiegend bergab.<br />

Inzwischen verhindert aOOr mein Herzrasen, dass ich<br />

bergab noch laufen kann, also muss ich nun auch bergab<br />

gehen. Das war im Zeitkonto nicht geplant. Nun<br />

kOnnte es doch noch eng werden, zumal wir jetzt 28° im<br />

Schatten haben, wenn es den nur gabe.<br />

Die Bergabpassage erweist sich als sehr wellig. Kein<br />

fJaches StOck, auf dem ich noch traben kOnnte. Die<br />

Zuschauer rufen mir standig zu: .Don't gol·, aber sie<br />

wissen nicht, was in meinem Korper vorgeht, der sich<br />

gegen jedes weitere Laufen schmerzhaft wehrt. So stelle<br />

ich mir des Laufer's Fegefeuer vor. Die letzten km werden<br />

imm irrealer. Faile ich vielleicht in ein schwarzes<br />

Loch, in dem die bekannten Raum-Zeit-Gesetze aufge


hoben sind? Meine Bewegungen beginnen unkoordiniert zu werden. Offensichtlich verliere ich die Kontrolle Ober meinen<br />

Korper. Ich denke nun auch an die MogJichkeit zu kollabieren. Das dart auf keinen Fall passieren, denn dann habe ich<br />

alles verloren. Noch funktioniert zumindest meine Wahrnehmung, aber es sind noch immer 3 km bis zum liel. Ich Mre<br />

bereits aus der Ferne die Lautsprecher und die luschauer im Stadion, aber 3 km erscheinen mir jetzt eher wie drei Lichtjahre.<br />

COMRADES-MARATHON<br />

Von hinten greift mir ein helfender Arm unter meinen Iinken Arm. Es ist ein Comrade oder hat der Himmel vielleicht einen<br />

Engel geschickt? Jedenfalls redet er beruhigend auf mich ein: .Just walk! We will do it!" Ich vertraue ihm und fUhle mich<br />

gerettet. Kurz darauf ein weiterer hilfreicher Arm auf der rechten Seite, noch ein Comrade bzw. Engel. Ich lege meine<br />

Arme um ihre Schultern und zusammen gehen wir dem lielraum entgegen.<br />

Das liel Iiegt im Stadion einer Pferderennbahn haben wir noch mehrere 100 m zu gehen, die mir endlos erscheinen. Ais<br />

uns das Publikum ankommen sieht, beginnt ein Hollenlarm. Sie trommeln mit den Handen auf die Reklametafeln der Ab­<br />

sprerrung und schreien uns zu. Ich spOre, dass wir gemeint sind und fUr den Moment zu Heroes werden, denn das mochte<br />

man hier sehen: Comrades mit letztem Einsatz!<br />

Unmittelbar vor dem lielkanal rufen meine Comrades bereits nach medizinischer Hilfe. Mein Blick auf die Uhr zeigt 8.44 h,<br />

ich kann trotz aller Leiden innerlich noch jubeln. Dann sind wir durch. Ich bekomme die erhoffte Bronzemedaille mit Silber­<br />

rand umgehangt. Einer meiner Comrades sagt zu mir:"You have done it! Well done!" Ich bin stolz, freue mich, wOrde ihnen<br />

gerne danken, bringe aber kein Wort hervor.<br />

()ie 100 km-Lauf ist fUr mieh das Leben im leitraffer.<br />

luerst geht es gut, der jugendliehe Elan und die Unber=a~zinati()n<br />

kOmmertheit breehen durch. Die Freude<br />

an der Bewegung dominiert, man konnte noeh Strieke<br />

eine~ zerreissen. Bei halber Streeke meldet sieh das<br />

Mittelalter. Man spOrt, dass man nieht mehr der JOngste<br />

1()() km ist, man besehaftigt sich mit dem restliehen<br />

Leben bzw. mit der verbleibenden Distanz. 1m letzten Drit<br />

Laufe~ tel sport dann aueh der bestvorbereitete Spitzenlaufer<br />

die totale ErschOpfung. Das ist vergleichbar mit<br />

und dem Altwerden. Je naher das liel kommt, desto<br />

erfOliter betrachtet man das Leben bzw. den Lauf. Wenn<br />

• Fotoarchivierung auf CD<br />

• Printservice fUr digitale Bilder<br />

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Schulen und Vereine<br />

be~()nde.-~ man das beleuehtete Biel, die 99 km­ Platzhecke 4, 57632 Rott<br />

Tafel in Sieht kommen, wenn plotzlieh dieht gedrangtes Tel.: 02685-989200 Fax: 02685-989201<br />

E-Mail: digifoto@gabi-kopp.de<br />

in Publikum die Laufer anfeuert. dann erwacht ein starkes<br />

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GefUhl der Genugtuung. der Befriedigung, der Gror..e.<br />

l3iel<br />

Peter Rupp o ULTRA-MARATHON 3/2000


~-1~~~.~~­<br />

~.~<br />

s~­<br />

25. Marz<br />

2001<br />

§" Abf.<br />

mmz1<br />

E<br />

Diemelstadt<br />

8~~~ Bad Arolsen<br />

Kassel<br />

B 252<br />

Korbach<br />

Herzhausen<br />

Frankenberg<br />

B 2.52<br />

Frankfurt<br />

Abf.<br />

Homberg<br />

---~~:=~=l<br />

WGrzburg<br />

Wo Iiegt der<br />

Edersee?<br />

Nordhessen, ca 50 Ian<br />

westL von Kassel, 150<br />

Icrn n6rdlich von Frankfurt'<br />

im Kreis Waldeck­<br />

Frankenberg.<br />

Wie verilluft die<br />

Strecke?<br />

50 der 60 kIn des Edersee-Super-Marathon<br />

filhren direkt am See<br />

entlang. Je zur HlIIlle ist<br />

die Route asphaltiert<br />

oder verll!uft aufFeldund<br />

Waldwegen.<br />

TONI, der MarathoN<br />

. WeHbewerb..<br />

&dut4u-S«/Wt-?1t4lt••"<br />

rund urn den Edersee<br />

&~-?1t~<br />

(60,km, mit.sO km·Wertung<br />

fUr den DUV.cup)<br />

&~-Setfu't-~-St4{lel<br />

rund um den Edersee<br />

(6 Personen)<br />

Nach IAAF-Regeln vermessene Laufslrecke!<br />

Edersee­<br />

Literatur<br />

Wettbewerb<br />

"Langlauf"<br />

Ausschreibung erhCiltlich bei:<br />

Edersee Touristik GmbH<br />

Sacl1senhlluser Str. 10<br />

34513 Waldeck<br />

Tel. 05623 - 99 96 0<br />

Fax 05623 - 99 96 30<br />

www.edersee.com<br />

Edersee-Skate­<br />

Race iiber 5,<br />

9,5 und 28,5 km<br />

Fete am<br />

Vorabend<br />

Wie ist das mit dem Scbwierigkeitsgrad? Die Strecke ist<br />

htigelig.<br />

Rekorde<br />

Hohenprofil<br />

sind dort<br />

nicht<br />

~~ ----_._- ------------------ -----.-._-_.--._-_._--­ rn6glich.<br />

Das<br />

schwie­<br />

.~._.­<br />

rigste<br />

'" c ~<br />

~ .~~ ~"C ~ ~ StUck ist<br />

5:-s2~ ... § ~ ~ 0 c ~<br />

:CQi-O~"C ~~ ~ ~ ~ £ ~ 10 am An­<br />

~


~ ULTRA-MARATHON 3/2000<br />

[Q)~~ ~~~[Q)~~LL~~[Q)~ ~~ 7J iJ~@~~<br />

Der 3. Pieter-ROG-Pad vom 30.04.-06.05.00<br />

Ein Erlebnisbericht von Karl Graf gen. Kaiser<br />

Auf dem Pieterpad, einer bekannten Wanderroute yom Pieterberg bei Maastricht<br />

bis Pieterburen am Wattenmeer durchquerte eine Gruppe Ultralaufer die<br />

Niederlande in 7 Tagen.<br />

Am Start befanden sich 4 Niederlander. Unter ihnen Cor Westhuis, der auch<br />

schon im letzten Jahr beim ersten gelungenen Lauf dieser Art dabei war. 1m<br />

letzten Jahr biss er sich mit Knieproblemen bis zum Ende durch. Der Niederlander<br />

Jasper Roll schnupperte im letzten Jahr Etappenluft auf den letzten 3<br />

Etappen. Jetzt wollte er es wissen und<br />

versuchte sich auf der ganzen Strecke. FOr<br />

Harrie, einem Marathontrainer und Kees, einem<br />

guten Marathonlaufer war dies der erste Ultrlauf<br />

und sowieso der erste Ultra-Etappenlauf.<br />

Sie hatten sich lange auf dieses Abenteuer<br />

vorbereitet, was man von Bruce J. Mc Neely,<br />

einem amerikanischen Spanier, der mehrere<br />

Jahre in den Niederlanden wohnte, nicht sagen<br />

kann. Vor ca. 15 Jahren lief der die 100 km in<br />

7:30 h; auch 1300 Meilen waren keine<br />

Seltenheit.<br />

In diesem Jahr war ich der einzige Deutsche.<br />

(1999 waren Stefan Schlett und Paul Engels<br />

dabei) Ich hatte genug trainiert und die letzten 5<br />

Tage nichts mehr getan. Der Pieterpad ist<br />

eigentlich 484 km lang. Wenn man aber den<br />

taglichen Umweg zum Campingplatz zwecks Obernachtung hinzurechnet, verlangert sich der Pieter-ROG-Pad auf seine<br />

Lange von 503 km. (ROG = Runners Oost Groningen)<br />

Yom ersten Tag lief alles ganz locker abo Zwei PKW standen fOr den Gepacktransport zur VerfOgung. Diese Autos wurden<br />

auch als Versorgungsfahrzeuge genutzt. Aile 10 - 12 km ein Verpflegungsstand. Gefahren wurden diese yom Veranstalter<br />

Sietze Houwen und der Physiotherapeutin Helene. Eigentlich sollte jeder Laufer eine Radbegleitung haben, die dem Laufer<br />

mit Hilfe des Streckenplanes den Weg weisen konnte. Wir hatten aber nur drei dabei. Irgendwie konnte ich im Familien- und<br />

Bekanntenkreis keinen Oberzeugen oder nur Oberreden mich 500 km auf dem Rad zu begleiten!<br />

Vom'niederlandischen Militar lief eine Staffel mit 4 Mann mit, die aber eigene Verpflegungsposten hatte, da jeder Laufer nur<br />

12 Minuten bis zum nachsten Wechsel lief. Wie Sololaufer liefen meist zusammen bis zum Ziel-Campingplatz, denn der Pad<br />

fOhrt nicht nur Ober StraBen. Es ging auch durch Walder, Heide, Sumpfgebiete und durch Stadte wie Maastricht und Groningen.<br />

Wie bereits 1999 war ich auch jetzt wieder der Mann mit der hochsten Kilometerleistung. Statt 503 kamen ca. 518 zusammen.<br />

Deshalb hieB ich schon bald nicht mehr Graf, Karl sondern Kaiser, Karl; der Kaiser im Verlal,lfen.<br />

Die erste Etappe Ober 73 km verlief eigentlich ganz normal. Jeder erzahlte aus seinem Laufer-Leben. Auf dem Campingplatz<br />

angekommen baute jeder sein Zeit auf. Mit meinem eigens dafOr gekauften Coleman-Zeit hatte ich es leicht, denn es<br />

war schnell aufgebaut. Um 19 h war gemeinsames Essen und die Route fOr den nachsten Tag wurde erlautert. Radbegleiter<br />

und ich erhielten den Streckenplan und um 22 h war Ruhe im Schiff, da es um 5.30 h hieB, die Zelte abzubauen, verladen<br />

und FrOhstocken.<br />

8 h erfolgte der Start zur 2. Etappe von Montfoort nach Geysteren und war<br />

mit 78 km die langste. Bruce hatte nach eigener Aussage nicht genug trainiert<br />

und musste aufgeben. Er flog aber nicht nach Spanien zurOck, sondern<br />

blieb bis zum Schluss dabei und fungierte als fOrsorglicher Betreuer.<br />

Der dritte Tag mit seinen 73 km war sehr schOn abwechslungsreich. Mit Ger<br />

Fahre ging es Ober die Maas und den Rhein. Der Weg fOhrte durch Waldund<br />

Sumpfgebiete und Ober den Duvelsberg. An diesem Tag wollte ich drei<br />

Mal durchbrechen - drei Mal verlief ich mich, weil ich wohl den hollandischen<br />

Text im Streckenplan nicht richtig verstanden hatte. Nachdem ich<br />

auch den Eltener Berg bezwungen und alles gegeben hatte, kam ich am<br />

Campingplatz an - als Vorletzter! Das war mit 9:04 h meine schlechteste<br />

Zeit., auch wenn man fOr das Obersetzen an Maas und Rhein eine Stunde<br />

abziehen muss.<br />

Am 4. Tag mit 70 km hatten wir nach nachtlichem Gewitter zum <strong>Teil</strong> mit vieI<br />

Schlamm und groBen Wasserflachen zu tun. Es war Blasenzeit - vermehren<br />

oder vergroBern war angesagt. Ich blieb zum GlOck von Blasen bis zum<br />

Ende verschont. Am 5. Tag zeigte sich endlich die Sonne und wir konnten<br />

unsere Kleidung ausbreiten und IOften.<br />

Da ich bis zu diesem Zeitpunkt erst 2 Minuten Vorsprung hatte und auch<br />

mit der hollandischen Streckenbeschreibung nicht so gut zurecht kam,<br />

beschloss ich, am 6. Tag mit der Militar-Staffel zu laufen. Meine Verpflegung<br />

stellte ich in das Militar-Ktz und versuchte ihr Tempo mitzuhalten. Bis<br />

zum 50 km-Posten schaffte ich es. Dort nahm ich meinen VerpflegungsgOrtel<br />

und Streckenplan und lief erst einmal sehr langsam allein weiter. Vor<br />

Schwache storzte ich mit meinem HOftknochen auf einen Wildrqst und hatte<br />

Wie hieB doch noch der Grieche, der nach einigen hundert Kilometern etwas von einem Sieg verkOndete?


so auch noch Tage danach ein "schones· Andenken. Obwohl es den ganzen Tag wolkenlos und sehr warm war, hatte ich<br />

im Ziel am Holtener Campingplatz nach 6:52 h immerhin 46 Minuten gut gemacht.<br />

Die 7. Etappe genoss ich zuerst einmal und dachte an mein Zielplus: 2+46-48 Minuten vor dem Nachsten, dem Trainier<br />

Harrie. Schon nach der halben Distanz roch ich bei blauem, wolkenlosen Himmel das Meer. Unruhig lief ich so neben Ed­<br />

ward de Ruiter, dem niederlandischen Spitzenlaufer und Meister Ober 100 km. Er lief nur diese 7. Etappe aus Spa~ locker<br />

mit. FOnf km vor Pieterburen losten wir uns von Harrie und seiner Radbegleitung Suus Bowland, die ihn nur auf dieser 7.<br />

Etappe versorgte. Plotzlich hatte ich keine HOftschmerzen mehr, lief schOn rund und immer schneller. Edward meinte: "Ich<br />

bin dein Hase" und schOtzte mich vor dem Gegenwind, indem er im 4-Minuten-Takt vor mir her lief. Nachdem ich das Ziel­<br />

band (Toilettenpapier) durchlaufen hatte, Edward hielt sich kurz zuvor zurOck, bekam ich zahlreiche Blumenstrausse,<br />

GIOckwOnsche und eine dicke Gansehaut. Die grol3.te Uberraschung war nicht die plotzlich vor mir stehende Flasche Rot­<br />

wein, sondern die sie tragenden Menschen. Es waren meine Laufkollegen Anne und Mani Borm von meinem Verein Ale­<br />

mannia Pfalzdorf. Ich brauchte nun nicht mit dem Zug umstandlich zuruck zu fahren.<br />

Nach Sonnenbad, Duschen, gemeinsamen Essen und Ehrungen liel3. ich diesen schonen Film auf dem Autorucksitz Rich­<br />

tung Heimat noch einem ablaufen. Meine letztjahrige Siegerzeit von 60:23 h verbesserte ich auf 54:52 h was auch in diesem<br />

Jahr den Sieg eingebracht hat. 1m kommenden Jahr ist die Veranstaltung am 16.06.01<br />

o<br />

geplant.<br />

UL TRA-MARA THON 3/2000<br />

Laufsport und Kul tur im Ruhrgebiet von Jurgen Liebert<br />

Die Langlaufabteilung der DJK<br />

Adler Bottrop wurde von der Organisation<br />

der Ruhrfestspiele<br />

Recklinghausen dazu auserwahlt,<br />

die Festival-Flamme, die in diesem<br />

Jahr im Ruhrgebiet zu insgesamt<br />

acht Festspielorten getragen<br />

wird, von der Bottrop­<br />

Gladbecker Grenze durch die<br />

Stadt Bottrop bis zur Stadtgrenze<br />

Oberhausen zu tragen.<br />

Die Gesamtlaufstrecke betrug<br />

zwar nur ca. 12 km; sie konnte<br />

daher auch von noch nicht ganz<br />

so geubten Laufern ebenso wie<br />

von den ultraerfahrenen Laufern<br />

problemlos bewaltigt werden, jedoch<br />

war es fUr aile Uluferlnnen ~••;~.::::;':'''~<br />

schon, einmal ohne Wettkampf- ~~..;;<br />

druck unsere Stadt von Ost nach' , •."<br />

West zu durchlaufen. Nach<br />

Ubernahme der Flamme in Gladbeck<br />

von 5 Gelsenkirchener<br />

Laufern, machte sich unsere'j<br />

Gruppe - immerhin 22 Lauferln- :'A.'d.""""';0',<br />

nen - auf den Weg. Am Pferdemarkt<br />

in Bottrop, einem der zentralen<br />

Platze in der Innenstadt,<br />

wurde der Lauf zu einem Pressetermin<br />

kurzfristig unterbrochen. """""".......--""""--"""<br />

An der Stadtgrenze von Oberhausen wurde die Flamme an eine ca. 30 Lauferlnnen umfassende Gruppe weiter gegeben,<br />

die sie dann bis zur Duisburger Stadtgrenze getragen hat.<br />

Dr. Sigrid Lomsky klebte das Pech formlich an den<br />

Fersen. Ais Mitglied einer Laufreisegruppe von Top-Trail­<br />

Tours fuhr sie im Juni zum Comrades-Marathon. Bereits<br />

auf dem Flughafen in Johannesburg zeichnete sich<br />

Unheil abo Aile hielten Ausschau nach ihrem Gepack, so<br />

auch Sigrid, aber leider vergeblich. Sie musste ihre Reise<br />

nach Durban ohne antreten. Nach Erledigung der.<br />

Formalitaten am Trouble Desk, wusste sie, dass in<br />

Durban als erstes ein Einkaufsbummel auf dem<br />

Programm stand. Zahnburste, Nachthemd usw.<br />

Da sie aber mit diesen Situationen umzugehen versteht,<br />

(es war nicht das erste Mal) blieb sie ruhig und besonnen.<br />

So auch, als ich sie das nachste Mal sah. 1m Zeit, der<br />

internationalen Laufgaste, im Zielbereich in Pietermaritzburg.<br />

Sie sal3. auf einem Stuhl in einer Runde und<br />

erzahlte immer wieder den neu herein kommenden ihre<br />

Erlebnisse wahrend des Laufes. Und die hatten es in<br />

sich. Zunachst wurde sie umgerannt, dann musste sie auf<br />

Grund einer draus resultierenden Muskelverletzung aufgeben<br />

und ist jetzt mit Krucken unterwegs.<br />

Gistei/BEL ist Ultramarathongeschichte<br />

Zunachst erschien Gistel mit einem '6-h-Lauf auf der<br />

Ultramarathon-Karte. In diesem Jahr wurde erstmalig<br />

anstelle des 6-h-Laugfes ein 60 km-Lauf ausgetragen.<br />

Einige Wachen nach diesem Wettkampf<br />

teilt Jan Vandendriessche mit, dass es in Gistel keinen<br />

Ultralauf mehr geben wird.<br />

Anm. Red. Wir haben alljahrlich Jan angeschrieben, um<br />

etwas Dber seine Veranstaltung zu erfahren. Leider wurden<br />

unsere Anfragen nicht beantworlet und in UL TRA­<br />

MARA THON konnten wir Dber Gistel nicht berichten. Ais<br />

auflagenstarkste Laufzeitschrift fOr Ultralanglauf mit ca.<br />

3300 Lesem, hatte sicherlich manch einer den Weg nach<br />

Gistel gefunden.<br />

Auch oder gerade weil es schon etwas her ist,<br />

dart man die Aussage des Schriftstellers Theodor<br />

Fontane gerne wiederholen, als er sagte:<br />

"Courage ist gut - Ausdauer besser."

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