Modellbildung, Simulation und Regelung dynamischer ... - Dieter Kraft
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wird. Die Lösungen s 1,2 der charakteristischen Gleichung<br />
q(s) =s 2 − K D s − (g/l + K P )=0<br />
→ Kompendium: Abschnitt<br />
2.3.3<br />
▽!<br />
sind durch geeignete Wahl von K D <strong>und</strong> K P beide links von der imaginären<br />
Achse zu plazieren, d.h. mit dem PD-Regler läßt sich der Stab stabilisieren.<br />
Was sagt dieses Ergebnis über die Fähigkeit des Menschen als Regler aus?<br />
Die Lösungen der quadratischen Gleichung q(s) können Sie sofort explizit<br />
bestimmen. Gleichungen höherer Ordnung können Sie numerisch mit dem<br />
Digitalrechner lösen <strong>und</strong> damit die Stabilität des Systems überprüfen. Mit<br />
Hilfe des Routh-Schemas können Sie aber schon allein unter Betrachtung<br />
der Koeffizienten des Polynoms über die Stabilität des Systems entscheiden.<br />
Im Beispiel des PD-geregelten Stabes ergibt sich folgende Anordnung im<br />
Routh-Schema:<br />
s 2 1 −g/l − K P<br />
s 1 −K D<br />
s 0 −g/l − K P<br />
Notwendige <strong>und</strong> hinreichende Bedingung für Systemstabilität ist, daß die<br />
Vorzeichen der Koeffizienten in der ersten Spalte im Routh-Schema nicht<br />
wechseln <strong>und</strong> die Werte der Koeffizienten nicht Null werden.<br />
Für unser Beispiel bedeutet dies<br />
1.1.5 <strong>Simulation</strong> des Stabes<br />
K D < 0 <strong>und</strong> K P < −g/l.<br />
Übung 1 Wie müssen Sie K D <strong>und</strong> K P wählen, damit beide Pole bei s 1,2 = −1 liegen?<br />
Versuchen Sie für diesen Fall mit g/l =9die Sprungantwort zu berechnen<br />
<strong>und</strong> den Graphen der Übergangsfunktion zu skizzieren. Was können Sie über<br />
die stationäre Genauigkeit aussagen?<br />
Die Wahl der Regler-Koeffizienten nach Pol-Vorgabe wie in Übung 1 wird<br />
später als ein wichtiges Regler-Entwurfsverfahren eingehend behandelt.<br />
Übung 2 Mit dem PD-Regler erreichen Sie Stabilität aber keine stationäre Genauigkeit.<br />
Diese bewirkt erst der I-Anteil eines PID-Reglers.<br />
a) Verifizieren Sie für diesen folgendes Ergebnis:<br />
−(K D s 2 + K P s + K I )<br />
G(s) =<br />
s 3 − K D s 2 − (g/l + K P )s − K I<br />
b) Bestimmen Sie die Stabilitätsbedingungen für die drei Regler-Koeffizienten.<br />
Ein wichtiges Werkzeug bei der Untersuchung <strong>dynamischer</strong> Systeme ist deren<br />
<strong>Simulation</strong>. Darunter versteht man die Berechnung (<strong>und</strong> graphische Darstellung)<br />
des Ausgangs des Systems, wenn dieses durch einen beliebigen Eingang<br />
angeregt wird. Die <strong>Simulation</strong> ist ein Hilfsmittel zur Beurteilung von<br />
Strecke <strong>und</strong> Regler im Zeitbereich. Man unterscheidet analoge, digitale <strong>und</strong><br />
hybride (d.h. eine Verbindung von analoger <strong>und</strong> digitaler) <strong>Simulation</strong>. In<br />
Dynamische Systeme 5