NICHT ANGEMELDETE ERWERBSTÄTIGKEIT
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gesucht werden, die Steuer- und Sozialabgabenlast der personalintensiven Unternehmen zu<br />
verringern.<br />
2.2.1.3 Nach Meinung des Ausschusses könnte möglicherweise eine Reihe historisch<br />
begründeter Faktoren Auswirkungen auf die nicht angemeldete Erwerbstätigkeit gehabt haben bzw.<br />
nach wie vor haben; gleichwohl scheinen die Hauptursachen folgende zu sein:<br />
− die hohe Belastung durch Steuern und Sozialabgaben;<br />
− der durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften bedingte Aufwand;<br />
− die starren arbeitsrechtlichen Bestimmungen;<br />
− die illegale Einwanderung.<br />
2.2.1.4 Der Ausschuß weist darauf hin, daß nicht angemeldete Erwerbstätigkeit vor allem in<br />
Tätigkeitsbereichen (Handwerk, Handel, Dienstleistungen u.a.) ausgeübt wird, in denen die kleinen<br />
Unternehmen deutlich überwiegen. Diese werden durch die finanziellen, sozialen, rechtlichen und<br />
administrativen Beschränkungen unverhältnismäßig stark belastet, wie dies im Weißbuch von<br />
Präsident DELORS 4 hervorgehoben wird.<br />
2.2.1.5 Wie auch die Kommission anmerkt, kann eine ganze Reihe weiterer Faktoren den<br />
Anstieg der nicht angemeldeten Erwerbstätigkeit begünstigen bzw. erleichtern (kulturelle Akzeptanz,<br />
geringe Wettbewerbsfähigkeit, mangelnde Attraktivität der gewünschten Dienstleistung usw.).<br />
Der Feststellung der Kommission, daß "ein weiterer Faktor, der die nicht angemeldete<br />
Erwerbstätigkeit möglichweise begünstigt, [...] die Existenz von Berufsverbänden im Handwerk" 5 sei,<br />
kann sich der Ausschuß allerdings nicht anschließen, und zwar um so weniger, als es sich zumeist um<br />
privatrechtliche Organisationen handelt und die Mitgliedschaft in einem derartigen Verband keine<br />
zwingende Voraussetzung für die Ausübung eines Gewerbes ist.<br />
2.2.1.6 Der Ausschuß ist außerdem der Auffassung, daß die Kommission nicht ausreichend<br />
auf das systematische Auftreten von Schwarzarbeit in bestimmten Wirtschaftszweigen und die<br />
eventuellen Folgen dieses Phänomens eingeht. So sind z.B. im Baugewerbe (Hoch- und Tiefbau),<br />
zumindest in den meisten Mitgliedstaaten, regelmäßig und in großem Maßstab Vermittler von<br />
Schwarzarbeitern aktiv, die teilweise auch länderübergreifend operieren.<br />
2.2.2 Wer arbeitet im informellen Sektor?<br />
2.2.2.1 Der Ausschuß nimmt zur Kenntnis, daß die Kommission ihre Analyse auf vier<br />
Gruppen von nicht angemeldeten Erwerbstätigen stützt:<br />
4<br />
5<br />
Weißbuch "Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung: Herausforderungen der Gegenwart und Wege ins 21.<br />
Jahrhundert", KOM (93) 700 endg., Ziffer 8.8., Buchstabe d, vierter Absatz.<br />
KOM (1998) 219 endg., Ziffer 2.2, zweiter Spiegelstrich, S. 6.<br />
CES 63/99 (FR) HK/S/el<br />
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