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6 organisieren sich weitgehend selbständig. Dabei können die Kinder vielfältige Erfahrungen in der sozialen Interaktion sammeln. Das ungestörte Spiel bietet für die Kinder das breiteste Übungsfeld, um ihre Sozial-, Sach- und Selbstkompetenz weiter zu entwickeln, sich selbst und andere zu erleben und sich zu messen. Spiele entdecken, experimentieren, hinschauen, verweilen, sich kreativ mit anregenden Materialien auseinander setzen „das Kind schafft sich individuell den eigenen Lernraum, Spiel=Lernen=Arbeit“. Deshalb räumen wir dem Freispiel ausreichend Zeit ein. Die Erzieherin steht den Kindern jederzeit als Ansprechund oder Spielpartnerin zur Verfügung. Sie hat Zeit für Beobachtungen, kann Impulse setzen oder intervenieren, wenn Gefahr im Verzug ist. 3.4 Förderung und Entwicklung zur Selbständigkeit „Hilf mir, es selbst zu tun“ – nach diesem Motto gestalten wir für und mit den Kindern den Alltag. Wir beziehen die Kinder in Handlungen des täglichen Lebens mit ein. Dabei unterstützen wir sie, indem wir sie immer wieder ermutigen, sich an Dinge heran zu wagen und neue Herausforderungen anzunehmen. Ein wesentlicher Verstärker ist hierbei das Loben der Kinder, wenn sie etwas geschafft haben. Nicht in übertriebener Weise, vielmehr in Anerkennung ihrer Leistungen. Die Förderung zur Selbständigkeit geschieht nicht ausschliesslich in speziellen Förderangeboten (Aktivitäten), sondern vielmehr im Alltag (Tischdecken, Mahlzeiten zubereiten, Essen selber schöpfen, Kleidung an- und ausziehen, Verschlüsse öffnen und schliessen).Dabei setzen wir unser Vertrauen in die Fähigkeiten der Kinder. Allerdings dürfen die Kinder dabei weder über- noch unterfordert werden. Die Aufgabe der Erzieherin ist es, das richtige Mass zu finden. 3.5 Umwelt- und Naturbegegnungen Auf den regelmässigen und ausgedehnten Ausflügen in den nahen Wald, an den Fluss und an viele weitere Orte, bieten wir den Kindern die Möglichkeit, der Natur und der Umwelt auf unterschiedlichste Art und Weise zu begegnen. Auch hier ist es uns wichtig, dass die Kinder vielfältige Erfahrungen machen, sich ausprobieren und entdecken. Sie sollen die Möglichkeit haben ihre Forschernatur auszuleben, zu rennen, über Hügel oder Baumstämme zu klettern, Hütten oder Höhlen zu bauen, Naturmaterial zu sammeln und kleine und grössere Insekten zu beobachten. Auch Spaziergänge bei jedem Wetter haben immer einen Erlebniswert für die Kinder. Das gesamte Spielen und „Be-greifen“ draussen macht nicht nur jedem Kind Spass, es bringt auch eine ganzheitliche Förderung in der Entwicklung mit sich. 3.6 Körperhygiene Die Körperpflege wird auf spielerische Weise mit allerlei Liedern und Versen begleitet. Dabei wird das Kind so weit als möglich zum selber machen motiviert. Regelmässiges Zähneputzen gehört nach den Mahlzeiten zum selbstverständlichen Tagesablauf in der Kita; z.B. putzen wir unsere Zähne gemeinsam mit den Kindern (Lernen am Modell), sobald die Kinder dies schon selbständig können, putzen wir nicht mehr nach. Den Jüngsten gehen wir dabei natürlich zur Hand. Windelkinder werden regelmässig und nach Bedarf gewickelt. Da dies eine sehr intime und persönliche Handlung ist, lassen wir uns dabei Zeit und widmen uns den Kindern in angemessener Weise. Hierbei respektieren wir ihre Intimsphäre. Bei den älteren Kindern achten wir darauf, dass sie ihre Hände waschen nach dem sie auf dem WC waren. Wir arbeiten nach unserem Hygienekonzept mit Checklisten und verbindlichen Putzplänen für alle Räume. 3.7 Essen und Trinken Wir achten in der Villa Rägeboge auf ausgewogene, gesunde Ernährung. Da Essstörungen in unserer heutigen Gesellschaft vermehrt auftreten, ist es hier besonders wichtig, sensibel auf das Essverhalten der Kinder zu reagieren. Es ist uns wichtig das gemeinsame Essen in einer gemütlichen und familiären Atmosphäre als positives Gemeinschaftserlebnis zu zelebrieren. Die Kinder können jederzeit ungesüssten Tee oder Wasser trinken und wir bieten mehrmals Früchte an. Das Mittagessen beziehen wir von der Küche der PDAG, welches neben der Hauptspeise auch immer Suppe, zwei Salate und ein Gemüse beinhaltet. Das Frühstück, Znüni und Zvieri bereiten wir selber oder gemeinsam mit den Kindern zu. Um ihre Selbständigkeit zu fördern, dürfen sich die Kinder alleine oder mit Psychiatrische Dienste Aargau AG Personal | Kindertagesstätte Rägeboge Postfach 432 | 5201 Brugg | T 056 462 23 17 | F 056 462 29 13 | www.pdag.ch Manuela Langenberger | T direkt "2317" | manuela.langenberger@pdag.ch 6/11
7 unserer Unterstützung das Essen schöpfen. Somit fördern wir auch ihre Entscheidungsfähigkeit und ihr eigenes Körpergefühl. Wir setzen die Kinder beim Essen nicht unter Druck, sondern motivieren sie Neues auszuprobieren. Konkret bedeutet dies: • Die Kinder werden während den Mahlzeiten dazu motiviert vom gesamten Angebot zu probieren. • Kinder, die dennoch nicht probieren wollen, müssen dies auch nicht. Die Kinder sind ausreichend kompetent selbst zu entscheiden, was sie mögen. Ihre Kompetenz reicht ebenso dazu aus zu entscheiden, wann sie satt sind und daher müssen sie nicht aufessen. Auch nicht, wenn sie sich offensichtlich zu viel geschöpft haben. Es ist die Aufgabe der Erzieherin auf ein massvolles Schöpfen zu achten. 3.8 Schlafen Es ist uns sehr wichtig, dass die Kinder auch Phasen der Ruhe und Erholung bei uns haben. Wir bieten jedem Kind einen persönlichen Schlafplatz und gestalten den Schlafraum gemütlich und kindsgerecht. Die Kinder haben die Möglichkeit ihre persönlichen Kuscheltiere, Nuschi, Nuggi, etc. von zu Hause mitzunehmen, damit sie zufrieden und geborgen in den Schlaf finden. Für die Kinder welche nicht mehr schlafen, dient diese Zeit als Ruhephase, in der sie sich geistig wie auch körperlich regenerieren können. 3.9 Regeln Damit die Kinder möglichst frei und selbstbestimmt handeln können, lautet ein Grundsatz im Bezug auf Regeln in den Gruppen „so wenige wie möglich – so viele wie nötig!“. Regeln sollten immer im Sinnzusammenhang stehen und den Kindern leicht verständlich gemacht werden. So weit es geht, werden Regeln gemeinsam mit den Kindern erarbeitet und festgelegt. Sie sollen jedoch kein starres Reglement sein, sondern jederzeit den jeweiligen Bedürfnissen der Kindergruppe sinnvoll angepasst werden. 3.10 Kommunikation Eine gute Kommunikationskultur ist für ein harmonisches Miteinander unabdingbar. Wir vermitteln den Kindern Freude an Kommunikation, in dem wir zuhören, erzählen, singen sowie durch unser Vorbildverhalten. Bei den Kindern, die noch nicht sprechen können ist es wichtig, dass die Erzieherin hier unter anderem ein besonderes Augenmerk auf nonverbale Kommunikation legt. Hierzu gehören intensives Beobachten und ständiger Kontakt zum Kind. 3.11 Umgang mit Konflikten Die Kinder in der Villa Rägeboge sollen ihre Konflikte, soweit sie dazu schon in der Lage sind, möglichst untereinander lösen. Das heisst, dass die Erzieherin zunächst eine beobachtende Rolle einnimmt und erst dann interveniert, wenn Gewalt ins Spiel kommt oder die Kinder es nicht schaffen den Konflikt verbal zu lösen. Hierbei vermeiden wir es die Schuldfrage zu klären, sondern richten den Fokus auf den weiteren Umgang mit der Situation und versuchen gemeinsam mit den Kindern eine Lösung zu finden oder zeigen ihnen mögliche Alternativen auf. Auch die Jüngsten sind in der Lage, ihren Unmut zu äussern. Auch hier gilt: Die Erwachsenen sind sich ihrer Vorbildfunktion jederzeit bewusst. Bei Konflikten zwischen Erwachsenem und Kind gilt also, verbal lösen und nicht unnötig sanktionieren. Dabei sollen Konsequenzen einer Handlung immer im direkten Zusammenhang stehen. 4 Eingewöhnungsphase Die erste Zeit in der Villa Rägeboge ist für das Kind und die Eltern ein besonders wichtiger und sensibler Abschnitt. Jedes Kind braucht eine eigene Eingewöhnungsphase um sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Diese Anfangsphase besprechen und gestalten die Eltern mit der Erzieherin zusammen. Die Eingewöhnungszeit dauert in der Regel zwei Wochen. In der ersten Zeit wird das Kind von seiner Mutter, vom Vater oder einer Bezugsperson in die Villa Rägeboge begleitet, wo es die erste Zeit in Anwesenheit der Eltern verbringt und unbekümmert „Kita-Luft“ schnuppern und erleben kann. Später werden sich Psychiatrische Dienste Aargau AG Personal | Kindertagesstätte Rägeboge Postfach 432 | 5201 Brugg | T 056 462 23 17 | F 056 462 29 13 | www.pdag.ch Manuela Langenberger | T direkt "2317" | manuela.langenberger@pdag.ch 7/11
Seite 1 und 2: Psychiatrische Dienste Aargau AG Ki
Seite 3 und 4: 3 Einleitung Mit dieser Broschüre
Seite 5: 5 2.3 Sachkompetenz • Durch Spiel
Seite 9 und 10: 9 In zwei altersgemischten Gruppen
Seite 11: 11 Leitung 80% Gruppenleiterin 90%

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