Sprache macht stark! - Offensive Bildung - aviva beisel
Sprache macht stark! - Offensive Bildung - aviva beisel
Sprache macht stark! - Offensive Bildung - aviva beisel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Offensive</strong> <strong>Bildung</strong><br />
Qualifizierungskonzept:<br />
• Ist es sowohl den Sprachförderkräften als auch dem gesamten Kita-Team anhand des Weiterbildungskonzepts<br />
gelungen, die Sprachförderung in ihren verschiedenen Kontexten durchzuführen und in den Alltag der Einrichtung zu<br />
integrieren?<br />
Nachhaltigkeit:<br />
• Kann <strong>Sprache</strong> <strong>macht</strong> <strong>stark</strong>! langfristig in seiner ursprünglichen Form in den verschiedenen Konzeptionen der<br />
Einrichtungen verankert werden?<br />
• Wo liegen die Grenzen des Konzepts?<br />
• Welche Rahmenbedingungen fördern bzw. erschweren eine Umsetzung des Konzepts?<br />
Evaluationsdesign<br />
1) Sprachförderung in Kleingruppen: Erfassung sprachlicher Kompetenzen<br />
Um die sprachliche Entwicklung der Kinder im Zeitraum der Förderung zu dokumentieren, wurden in den Kitajahren<br />
2006/2007 und 2007/2008 von allen Kindern, die an der Kleingruppe teilnahmen, vier Sprachaufnahmen angefertigt. Die<br />
erste Aufnahme – zeitgleich mit Beginn der Förderung erstellt – erfasste eine vollständige Kleingruppeninteraktion von vier<br />
Kindern und einer Sprachförderkraft auf Video. Zum Zeitpunkt der zweiten bis vierten Erhebung wurden Einzelaufnahmen<br />
von allen Kindern mit Hilfe eines digitalen Aufnahmegeräts gespeichert und in einer Datenbank anonymisiert transkribiert<br />
und annotiert. Die Erhebungen im Kitajahr 2008/2009 wurden auf drei Messzeitpunkte begrenzt, um zusätzliche Aufnahmen<br />
in fünf Kitas aus den Jahren 2006/2007 und 2007/2008 erstellen zu können. 2 Die Auswertung dieser weiteren<br />
Daten soll zeigen, ob sich die erhöhte Sprachförderkompetenz der bereits erfahrenen Förderkräfte in der sprachlichen<br />
Entwicklung der Kinder niederschlägt. Zehn Kinder, die bereits im Kitajahr 2006/2007 an der Sprachförderung teilnahmen,<br />
wurden bis Ende des Kitajahres 2008/2009, d.h. bis kurz vor Schuleintritt, weiter beobachtet. Von diesen Kindern konnten<br />
über den Beobachtungszeitraum eines Kitajahres hinaus (vier Erhebungen) vier weitere Sprachaufnahmen in der jeweiligen<br />
Kindertagesstätte angefertigt werden. 3 Sie sollen dazu dienen, langfristigere Auswirkungen beziehungsweise die Stabilität<br />
der Wirkungen von Fördermaßnahmen einzuschätzen. Nach der Videodokumentation einer Kleingruppensequenz (erste Erhebung)<br />
wurden die Kinder während der zweiten Erhebung einzeln in natürlichen Spielsituationen (im Dialog mit einem Projektmitarbeiter<br />
oder einer Mitarbeiterin) 4 aufgenommen. Während der dritten und vierten Erhebung kam der Produktionsteil<br />
des Sprachstandsverfahrens LiSe-DaZ® zum Einsatz. 5 Im Kitajahr 2007/2008 wurde zum vierten Erhebungszeitpunkt zusätzlich<br />
der Wortschatz der kitaübergreifend in allen Kleingruppen behandelten Themenfelder elizitiert. Ein Wortschatzspiel<br />
(Memory) mit 25 zufällig aus den Themenfeldern ausgewählten Items diente als Basis für diese Überprüfung. Im Kitajahr<br />
2008/2009 wurde die Komplettversion von LiSe-DaZ® (Produktion und Verstehen) eingesetzt, um einen Vergleich mit den<br />
Normierungsdaten zu ermöglichen. 6 Der Sprachstand der Kinder, die an der weiteren Beobachtung teilnehmen, wurde<br />
insgesamt mit Hilfe folgender Verfahren überprüft:<br />
2<br />
Für eine detaillierte Übersicht vgl. Krempin et al. in Vorb.<br />
3<br />
Bei zwei der zehn Kinder konnte die weitere Beobachtung aus organisatorischen Gründen seitens der Kita nicht fortgeführt werden.<br />
4<br />
Die Aufnahmen wurden von Mitarbeitern der Universität Mannheim in einem ruhigen Raum der jeweiligen Kindertagesstätte durchgeführt. Alle Mitarbeiter<br />
verfügen sowohl über sprachwissenschaftliche Kenntnisse als auch über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern.<br />
5<br />
Das Diagnoseinstrument LiSe-DaZ® (Linguistische Sprachstandserhebung Deutsch als Zweitsprache) wurde im Auftrag der Landesstiftung Baden-<br />
Württemberg im Rahmen des Projekts „Sag´ mal was“ von der Universität Mannheim und der Goethe-Universität Frankfurt entwickelt und wird zur Zeit<br />
bundesweit normiert (vgl. Schulz et al. 2008; Schulz & Tracy in Vorb.). Verwendet wurden die Pilotversionen II und III sowie die Normierungsversion.<br />
6<br />
Der Vergleich wird nach Abschluss der Normierung von LiSe-DaZ® möglich und ist in Vorbereitung.<br />
5