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Videoschnitt-Software: ein Vortrag im Rahmen des Seminars ...

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<strong>Videoschnitt</strong>-<strong>Software</strong>:<br />

<strong>ein</strong> <strong>Vortrag</strong> <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>des</strong> <strong>Seminars</strong><br />

Mult<strong>im</strong>edia<br />

Leitung: Prof. Dr. Vornberger<br />

Referent: Andreas G. Nie<br />

email: anie@uos.de<br />

8. Mai 2001<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Grundlagen der Videobearbeitung 2<br />

1.1 Workflow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.2 Hard- und <strong>Software</strong>voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2.1 Hardware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2.2 <strong>Software</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

1.3 Kompr<strong>im</strong>ierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

1.4 Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2 Bearbeitungsprogramme 8<br />

2.1 Ulead VideoStudio 4.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.2 AIST MovieXOne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.3 Ulead MediaStudio Pro 5.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2.4 Adobe Premiere 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.5 Adobe AfterEffects . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3 Fazit: Was soll man davon nun halten? 13<br />

4 Literatur und Links 14<br />

1


1 Grundlagen der Videobearbeitung<br />

1.1 Workflow<br />

Anhand <strong>ein</strong>es kl<strong>ein</strong>en Beispiels soll <strong>ein</strong>mal der grundlegende Arbeitsfluss <strong>ein</strong>er digitalen<br />

Videobearbeitung aufgezeigt werden. Die folgende Graphik versucht, dies darzustellen:<br />

1. Zu Beginn wird <strong>ein</strong>e Szene benötigt, die gefilmt und bearbeitet werden will. Die<br />

Szene wird mit <strong>ein</strong>er Kamera und etwas cineastischem Geschick aufgezeichnet. Zwar<br />

erlaubt die moderne Technik <strong>ein</strong>e nicht-lineare Bearbeitung (s.später), dennoch<br />

sollte <strong>ein</strong>e ungefähre Vorstellung <strong>des</strong> fertigen Films zumin<strong>des</strong>t <strong>im</strong> Kopf existieren.<br />

Das erleichtert die spätere Bearbeitung, da der Schnittplatz nicht verlassen werden<br />

muss, um nachträglich Material <strong>ein</strong>zufangen. Bei der Aufnahme sollte auf Sachen<br />

wie richtige Ausleuchtung, Aufnahmewinkel und horizontale Ausrichtung geachtet<br />

werden. Denn obwohl die modernen Videobearbeitungsprogramme <strong>ein</strong>iges leisten -<br />

Wunder können auch sie an verhunzten Ausgangsmaterialien nicht wirken. Ist die<br />

Szene erst <strong>ein</strong>mal <strong>im</strong> Kasten kommt der Computer ins Spiel.<br />

Moderne Rechner bringen in der Regel bereits genug Leistung mit, um <strong>ein</strong> halbwegs<br />

komfortables Schneiden von Videos zu ermöglichen (zu den Voraussetzungen später<br />

mehr). Allerdings muss das Videomaterial erst <strong>ein</strong>mal in den Rechner gelangen.<br />

2. Ist die Investition in <strong>ein</strong>en digitalen Camcorder geflossen, können nun mit Hilfe<br />

<strong>des</strong> Firewire-Anschlusses (auch IEEE1394 oder i.Link genannt) die Daten auf den<br />

Rechner übertragen werden. Dies ist die bequemste und schnellste Möglichkeit und<br />

wenn möglich zu preferieren. Allerdings kann auch analoges Material in den Rechner<br />

gelangen<br />

3. Liegt <strong>ein</strong>e analoge Kamera vor, wird <strong>ein</strong>e Capture-Karte benötigt. Die Capture-<br />

Karte wandelt mit Hilfe <strong>ein</strong>es <strong>ein</strong>gebauten CoDecs (s. später) das analoge Signal<br />

in <strong>ein</strong>en digitalen Datenstrom um. Somit gelangen auch analoge Signale in den<br />

Rechner. Bis vor kurzem (Stand Ende 1999) war dies die hauptsächliche Art und<br />

Weise Videos in den Rechner zu bekommen. Mit Einzug der digitalen Camcorder<br />

und der Firewire-Schnittstellen rückt der r<strong>ein</strong> digitale Weg mehr und mehr in den<br />

2


Vordergrund, zumal die analogen Capture-Karten meist eigene CoDecs benutzen,<br />

die nicht auf jedem Rechner vorinstalliert sind oder von jeder <strong>Software</strong> unterstützt<br />

werden.<br />

4. Am Rechner kommen verschiedene Programme zum Zuge: Batchkonvertierungstools<br />

wie ”<br />

VirtuelDub“ können mehrere Dateien bereits vorab skalieren oder mit<br />

<strong>ein</strong>em best<strong>im</strong>mten Videoeffekt versehen. Schnittprogramme wie das ’Media Studio<br />

Pro’ von Ulead stellen den neuen Film zusammen und fügen Video- und Audioeffekten<br />

hinzu. Compositingtools wie das ’Adobe After Effects’ liefern die ’nötigen’<br />

special effects. Am Ende wird das fertige (Meister)-Werk zurück auf <strong>ein</strong>en Rekorder<br />

gespielt.<br />

5. Sind wieder <strong>ein</strong>mal k<strong>ein</strong>e Kosten gescheut worden und steht <strong>ein</strong> digitaler Videorekorder<br />

zur Verfügung, ist das Zurückspielen <strong>ein</strong> Leichtes. Der Datenstrom kann<br />

<strong>ein</strong>fach an den Rekorder weitergegeben werden. Anstelle <strong>ein</strong>es Videorekorders kann<br />

auch <strong>ein</strong> besserer digitaler Camcorder stehen, der mit <strong>ein</strong>er DV-In-Schnittstelle ausgerüstet<br />

ist. Aus zolltechnischen Gründen ist diese aber bei europäischen Geräten<br />

meist nicht freigeschaltet. Allerdings können <strong>ein</strong>ige Camcorder nachträglich wieder<br />

freigeschaltet werden. Vor dem Kauf sollte also auf diese Option geachtet werden.<br />

Auch analoge Videorekorder können in den Genuß unserer Mühen gelangen...<br />

6. Der Weg für analoge Daten geht natürlich wieder über die Capture-Karte, die aus<br />

den digitalen Daten wieder <strong>ein</strong> analoges Signal erstellt. Aber die Filme können auch<br />

anders genutzt werden.<br />

7. Denn nicht nur für den he<strong>im</strong>ischen Fernseher kann produziert werden. Mit Aufkommen<br />

der Streaming-Technologien und den breiteren Bandbreiten eröffnet sich<br />

das Internet zunehmend als L<strong>ein</strong>wand für die eigenen Produktionen. Aber auch<br />

der ’Vertrieb’ per CD wäre denkbar. In beiden Fällen würden die digitalen Daten<br />

direkt weiter verarbeitet und weiter gegeben werden.<br />

1.2 Hard- und <strong>Software</strong>voraussetzungen<br />

1.2.1 Hardware<br />

• Wieviel Speicher und Rechenleistung wird benötigt?<br />

Das schöne an der digitalen Videobearbeitung ist, dass man nie genug bekommen<br />

kann, wenn man erst <strong>ein</strong>mal auf den Geschmack gekommen ist. Leider gilt das<br />

aber nicht nur für die vielen Projekte, die man dann verwirklichen will, sondern<br />

auch für den Anspruch an der Hardware: mehr Arbeitsspeicher, mehr Prozessorleistung,<br />

mehr Plattenplatz. Gerade das Rendern von Filmen n<strong>im</strong>mt sehr viel Zeit in<br />

Anspruch. Wenn man allerdings heute <strong>ein</strong>en Rechner kauft, sollte man in der Lage<br />

s<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>igermassen komfortabel zu arbeiten. Ein Pentium III oder AMD-System mit<br />

700 Mhz, 64 MB Arbeitsspeicher und 20 GB Festplatte helfen den ambitionierten<br />

Hobbyregisseur bei den ersten Gehversuchen.<br />

• Kameras<br />

– Canon XM-1<br />

– Sony DCR-TRV900<br />

– Panasonic NV-EX3B<br />

3


Bei den Kameras gibt es verschiedene Kaufkriterien: Speichermedien, Ausstattung,<br />

Preis, Bild- und Soundqualität. Bei der Entwicklung <strong>des</strong> Marktes kommt man nicht<br />

um <strong>ein</strong>e intensive Betrachtung der <strong>ein</strong>zelnen Geräte herum. Es hilft, wenn man sich<br />

vorab klar macht, wofür das Gerät letztlich <strong>ein</strong>gesetzt werden soll: sucht man <strong>ein</strong><br />

Einsteigermodell oder doch eher was semiprofessionelles? Eine Sache ist gerade für<br />

den europäischen Markt interessant. Aus zolltechnischen gründen ist bei den meisten<br />

Geräten die Aufnahmeoption der Kameras deaktiviert worden. Somit zählen<br />

sie nur als Kameras und nicht als Rekorder, was an der Lan<strong>des</strong>grenze entsprechend<br />

teurer kommen würde. Alledings kann man <strong>ein</strong>ige Geräte nachträglich wieder freischalten.<br />

Das geht aber nicht bei allen Geräten und ist natürlich auch nicht ganz<br />

ungefährlich. Zwar ist wohl rechtlich nichts zu befürchten (schliesslich hat man<br />

für die Kamera bezahlt und kann sie so verändern, wie man will), die Garantie<br />

wird aber wohl darunter leiden. Wer nun <strong>ein</strong>e Kamera mit Aufnahmeoption haben<br />

will, hat mehrere Möglichkeiten: entweder kauft man <strong>ein</strong>e Kamera mit <strong>ein</strong>gebauter<br />

Option (teuer), beauftragt jemanden, die Freischaltung <strong>ein</strong>es billigeren Gerätes zu<br />

machen (z.B. den Händler) oder man greift selbst zur Bastelkiste. In jedem Fall ist<br />

<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>gehende Recherche erforderlich will man diese Funktion nutzen (oder wenn<br />

später die Kamera erweitert werden soll...).<br />

• Capture-Karten<br />

– Fast DV Master ca. 4000,-DM<br />

– Canopus DV Raptor ca. 1500,-DM<br />

– Iomega Buz ca. 250,-DM<br />

Capture-Karten müssen nicht mehr teuer s<strong>ein</strong>. Je nach Kamera ist die Anschaffung<br />

sogar recht billig. Denn hat man gleich in <strong>ein</strong>e digitale Kamera investiert, braucht<br />

der Rechner lediglich <strong>ein</strong>en Firewire-Anschluss, der mit <strong>ein</strong>er Karte für knapp 150,-<br />

DM nachgerüsstet werden kann. Ist man allerdings darauf angewiesen, s<strong>ein</strong>e analogen<br />

Geräte an den Rechner anzuschliessen, wird es entsprechend teurer. Wer sich <strong>ein</strong><br />

neues System zusammenstellt, sollte auf <strong>ein</strong> zeitgemässes digitales System setzen.<br />

Zum <strong>ein</strong>en ist die Integration mit dem Rechner <strong>ein</strong>facher, zum anderen lassen sich<br />

die Daten besser in den Rechner bringen: sie werden über das Datenkabel lediglich<br />

auf die Festplatte überspielt. Letztlich hat man den Austausch mit Apple-Rechnern<br />

gewährleistet, wenn man auf so etwas Wert legt...<br />

• Apple-Rechner<br />

– iMac DV 2500 DM<br />

– G3/G4 3500 DM<br />

– PowerBook G3/G4 6000 DM<br />

Die neuen Apple-Rechner sind z.T. bereits fertig konfiguriert für den Einsatz <strong>im</strong><br />

<strong>Videoschnitt</strong>bereich. Denn serienmässig mit Firewire-Anschlüssen ausgestattet, mit<br />

denen digitale Kameras problemlos angesteuert werden können, und mit <strong>ein</strong>em Videobearbeitungsprogramm<br />

<strong>im</strong> Lieferumfang kann der ungeduldige Hobbyfilmer <strong>im</strong><br />

Prinzip gleich nach dem Auspacken s<strong>ein</strong>es neuen Rechners loslegen. Darüber hinaus<br />

kommen viele der neuen Apple-Modelle zusätzlich noch mit <strong>ein</strong>em DVD-Laufwerk<br />

und S-VHS-Ausgängen daher. Die Topmodelle besitzen sogar DVD-RAM-Laufwerke!<br />

Dass Apple auf digitalen <strong>Videoschnitt</strong> setzt, sieht man aber nicht nur an der Hardwareausstattung.<br />

Im Apple-Shop werden auch Paketangebote gemacht, bei denen<br />

4


man <strong>ein</strong>e Kamera gleich zu dem neuen Rechner mitbestellen kann. Da die Prozessoren<br />

in den Apple-Rechner traditionellerweise sehr graphikstark sind, wird auch der<br />

Kauf <strong>ein</strong>es Powerbooks (der tragbare Apple-Rechner) sehr interessant für Leute,<br />

die gerne ihre Urlaubsvideos bereits an Ort und Stelle schneiden und bearbeiten<br />

möchten.<br />

1.2.2 <strong>Software</strong><br />

• Bearbeitungsprogramme<br />

– von kostenlos bis mehrere Tausend Mark<br />

Bei den Programmen zum Bearbeiten von Videos gibt es zunehmend mehr Programme.<br />

Gerade auch <strong>im</strong> He<strong>im</strong>bereich wird der Markt <strong>im</strong>mer breiter. Das liegt nicht<br />

zuletzt daran, dass die nötige Hardware <strong>im</strong>mer erschwinglicher wird. Mittlerweile<br />

gibt es für jeden Geschmack etwas. Wer sich mit digitalem <strong>Videoschnitt</strong> aus<strong>ein</strong>andersetzt<br />

sollte sich durchaus auf dem Markt umschauen um abzuwägen, was denn<br />

für die individellen Ansprüche in Frage kommt. Einen (sehr) kl<strong>ein</strong>en Durchschitt<br />

der erhältlichen Programme soll <strong>im</strong> Verlauf dieses <strong>Vortrag</strong>es vorgestellt werden.<br />

• Tools<br />

– PlugIns<br />

– Audiotools<br />

– ”<br />

VirtuelDub“<br />

Mit der Anschaffung <strong>ein</strong>es Videobearbeitungsprogramms ist es meist nicht getan.<br />

Bald fallen die Unzulänglichkeiten der Programms der Wahl auf: zu wenig Filter,<br />

umständliche Handhabe bei sich wiederholenden Aufgaben, Lücken <strong>im</strong> Leistungsumfang.<br />

Dagegen helfen <strong>ein</strong>e Reihe von Tools. Mit PlugIns kann man den Umfang<br />

<strong>ein</strong>iger Programme erweitern. Genau wie die PlugIn-Schnittstelle unter Photoshop<br />

und kompatiblen Programmen gibt es Möglichkeiten, die Möglichkeiten der <strong>Software</strong><br />

aufzubohren. Gerade was das Abarbeiten von sich wiederholenden Arbeitsschritten<br />

(Batch-Funktion) angeht ist das kostenlose Programm ”<br />

VirtuelDub“ sehr<br />

hilfreich. Mit <strong>des</strong>sen Hilfe kann man mehrere Clips am Stück bearbeiten lassen:<br />

Bildgrösse verkl<strong>ein</strong>ern, <strong>ein</strong>en Videoeffekt anwenden, den Ton verändern und dann<br />

mit <strong>ein</strong>em best<strong>im</strong>mten CoDec kompr<strong>im</strong>ieren. Man definiert die Arbeitsschritte <strong>ein</strong>mal,<br />

wählt die zu bearbeitenden Dateien aus und lässt den Rechner arbeiten (z.B.<br />

über Nacht). Einfacher geht es kaum.<br />

Auch wenn die Videobearbeitungsprogramme mit Möglichkeiten ausgestattet sind,<br />

Audiodaten zu bearbeiten, sind die Möglichkeiten oftmals beschränkt. Deshalb bieten<br />

sich Audiobearbeitungstools an, die den nötigen Leistungsumfang bieten, um<br />

den visuellen Genuss mit <strong>ein</strong>em gebührenden Ohrenschmauss zu untermalen.<br />

• CoDecs<br />

CoDecs können kompr<strong>im</strong>ieren und dekompr<strong>im</strong>ieren (Compressor/Decompressor).<br />

Dabei kann zwischen verschiedenen Arten unterschieden werden:<br />

– hard vs. soft<br />

Hardware-CoDecs sind auf den Chips <strong>ein</strong>iger Capturekarten vorhanden. Sie<br />

bieten den Vorteil, dass sie auf die entsprechende Hardware opt<strong>im</strong>iert sind.<br />

5


Dafür ist man an den jeweiligen CoDec gebunden. Wenn man <strong>ein</strong>en <strong>Software</strong>-<br />

CoDec <strong>ein</strong>setzen will, den die Hardware nicht unterstützt oder <strong>ein</strong>e Anwendung<br />

nicht mit dem Hardware-CoDec zusammenarbeiten will, hat man <strong>ein</strong><br />

Problem. Weiter verbreitet sind die <strong>Software</strong>-CoDecs. Zum <strong>ein</strong>en kann man sie<br />

z.T. kostenlos beziehen, zum anderen ist durch ihre Verbreitung und Verfügbarkeit<br />

<strong>ein</strong> recht sicherer Austausch von Dateien gewährleistet: fehlt <strong>ein</strong> CoDec<br />

(in dem fall der Decoder-Teil), kann man ihn sich aus dem Netz herunterladen.<br />

Dafür sind die <strong>Software</strong>-CoDecs aber auch stärker von der jeweilige Ausstattung<br />

<strong>des</strong> Rechners abhängig: was auf dem <strong>ein</strong>en Rechner noch flüssig läuft<br />

kann auf dem nächsten schon derbe ruckeln.<br />

– verlustfrei vs. verlustbehaftet<br />

Bei der Kompr<strong>im</strong>ierung kann man zwischen verlustfreien und verlustbehafteten<br />

Verfahren unterscheiden. Während bei der verlustfreien CoDecs sämtliche<br />

Bildinformationen erhalten bleiben, werden bei den verlustbehafteten Verfahren<br />

aufgrund ausgeklügelter Algorithmen die Bildinformationen weggelassen,<br />

die für den ’Sehgenuss’ nicht entscheidend sind. Dies kann natürlich unterschiedlich<br />

gut klappen.<br />

– ’interframe’ vs ’intraframe’<br />

Der Unterschied zwischen den beiden Methoden liegt in der Anzahl der Einzelbielder<br />

die mit <strong>ein</strong>em best<strong>im</strong>mten Verfahren kompr<strong>im</strong>iert werden. Wird bei der<br />

’intraframe’-Methode je<strong>des</strong> Einzelbild für sich genommen kompr<strong>im</strong>iert, so werden<br />

bei der ’interframe’-Methode mehrere Einzelbilder betrachtet. Demnach<br />

ist das ’intraframe’-Verfahren mit den Methoden der r<strong>ein</strong>en Bildkompr<strong>im</strong>ierung<br />

(z.B. JPEG oder GIF) vergleichbar. Bei der ’interframe’-Methode werden<br />

nach Gem<strong>ein</strong>samkeiten von mehreren Bildern gesucht. So speichert man für<br />

<strong>ein</strong> Bild <strong>ein</strong>e Art Hintergrund, auf dem sich verschiedene Elemente bewegen.<br />

In den Folgebildern brauchen dann nur noch die Veränderungen mit angegeben<br />

zu werden. Im direkten Vergleich schneidet das ’interframe’-Verfahren mit<br />

<strong>ein</strong>er höheren Kompressionsrate besser ab. Das Bearbeiten und das Dekompr<strong>im</strong>ieren<br />

ist allerdings dabei aufwendiger. Natürlich lassen die beiden Verfahren<br />

auch kombinieren.<br />

– symmetrisch vs. asymmetrisch<br />

Die Angaben über die Symmetrie beziehen sich auf die Zeit, die <strong>ein</strong> CoDec<br />

zum Kodieren oder Dekodieren benötigt. Asymmetrische CoDecs brauchen<br />

bei der Kompr<strong>im</strong>ierung und Dekompr<strong>im</strong>ierung unterschiedlich lange, während<br />

symmetrische CoDecs für bei<strong>des</strong> gleich viel zeit brauchen. verschiedene CoDecs<br />

für verschiedene Einsatzgebiete.<br />

Aus den obigen Kriterien ergeben sich jetzt <strong>ein</strong>e Vielzahl von Möglichkeiten, wie<br />

<strong>ein</strong> CoDec beschaffen ist (und dabei fehlt noch die Aufschlüsselung der <strong>ein</strong>zelnen<br />

Kompressionsalgorithmen!). Deshalb gibt es für (fast) jeden Zweck <strong>ein</strong>en eigenen<br />

CoDec. Hier <strong>ein</strong>e (sehr kl<strong>ein</strong>e) Auswahl <strong>ein</strong>iger CoDecs und ihre Stärken:<br />

– Indeo Video R3.2<br />

gute Qualität bei mittler bis hoher Bildwiederholrate, CPU-schonend<br />

– VDOnet VDOware<br />

niedrige bis mittlere Bildwiederholrate, für Internetvideos<br />

– Cinepak<br />

hohe Bildwiederholrate, gute Qualität mit guter Wiedergabe<br />

6


– TechSmith Screen Capture CoDec<br />

auf Desktop-Capturing opt<strong>im</strong>iert<br />

1.3 Kompr<strong>im</strong>ierungsverfahren<br />

<strong>ein</strong>e Minute digitaler Film schluckt etwa 210 MB<br />

Heutige digitale Camcorder speichern ihre Daten bereits kompr<strong>im</strong>iert ab und verbrauchen<br />

ca 3,5 MB pro Sekunde bei <strong>ein</strong>er Qualität die besser als VHS ist. Somit stösst<br />

man dabei schnell an die Grenzen <strong>des</strong> jeweiligen Dateisystems (2GB pro Datei unter<br />

FAT16, 4GB pro Datei unter Fat32). Ein Plan zur Bearbeitung ist also von Nöten.<br />

Qualität<br />

Soll das fertige Werk nicht wieder zurück auf <strong>ein</strong>e Kassette gespielt werden, kann man<br />

sich Gedanke über die Kompression machen. Dabei ist die Wahl <strong>des</strong> CoDecs entscheidend<br />

für die Qualität <strong>des</strong> Filmes. Je nach gewünschter Bildgrösse, vorhandenem Material<br />

und der Zielgruppe gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einschlägige Quellen helfen, <strong>ein</strong>e<br />

Vorauswahl zu zutreffen. Letztlich hilft aber wohl nur Ausbrobieren.<br />

CoDec<br />

Da die verwendeten CoDecs sowohl be<strong>im</strong> Erstellen der Filme wie auch be<strong>im</strong> Betrachten<br />

vorhanden s<strong>ein</strong> müssen, sollte man darauf achten, möglichst verbreitete CoDecs zu<br />

verwenden. Vielleicht legt man auf <strong>ein</strong>er CD, auf der das Werk gespeichert wird, <strong>ein</strong><br />

Verzeichnis an mit den CoDecs zum Nachinstallieren.<br />

IEEE-1394 (FireWire)<br />

Während bei digitalen Camcordern die Daten bereits kompr<strong>im</strong>iert werden (s.o.) und<br />

lediglich auf die Festplatte gespielt werden müssen, braucht man bei analogen Quellen<br />

<strong>ein</strong> Kompressionsverfahren, um der Datenmenge Herr zu werden. Somit ist das Arbeiten<br />

mit Firewire-Geräten weitaus komfortabler und unkomplizierter.<br />

1.4 Sonstiges<br />

1. NLE (non linear editing)<br />

Die digitale Videobearbeitung wird auch als ’Nicht-Leniares Editieren’ bezeichnet.<br />

Anders als bei der linearen Bearbeitung muss man nicht Clip an Clip setzten, wobei<br />

<strong>im</strong>mer nur der letzte bearbeitet wird, sondern kann beliebig in der Bearbeitungsreihenfolge<br />

herumspringen: stellt man am Ende fest, dass der Film etwas zu lang<br />

geraten ist, kann man etwas von Anfang wegnehmen oder Teile <strong>ein</strong>fach austauschen.<br />

2. Vorgehensweise, Planung<br />

Bei den vielen Facetten <strong>ein</strong>er Produktion <strong>ein</strong>es Films spielt die Planung <strong>ein</strong>e besondere<br />

Rolle. Hier <strong>ein</strong>ige Anhaltspunkte: Storyboard Wie soll der Film letztlich<br />

aussehen? Welche Szenen werden benötigt? Angesichts <strong>des</strong> Platzbedarfs auf der<br />

Festplatte ist <strong>ein</strong>e Planung in der Reihenfolge der Clips durchaus von Vorteil. Auch<br />

kommt man nicht so sehr in die Bedrängnis fehlende Teile nachdrehen zu müssen,<br />

wenn man sich über den Ablauf bereits bei Drehbeginn <strong>im</strong> Klaren ist.<br />

3. Qualität<br />

Welche Qualität soll das fertige Werk letztlich haben? Die Antwort auf die Frage ist<br />

entscheidend für die Bildgrösse, Bildwiederholfrequenz und die Wahl der CoDecs.<br />

’consumer needs’ Wer ist die Zielgruppe und was erwartet diese? Qualität, Länge<br />

und Inhalt hängen von dieser Frage ab. Aber auch die Wahl <strong>des</strong> Ausgabemediums<br />

7


ist entscheidend: wird der Film auf CD gebrannt und verteilt, ins Internet gestellt<br />

oder auf Videokassette weitergegeben? Wenn man vorab diese grundlegenden Überlegungen<br />

angestrengt hat, ist dies bereits die halbe Miete. Jetzt kann die Arbeit an<br />

dem Werk beginnen.<br />

4. Erfahrungsbericht:<br />

Zum Abschluss noch <strong>ein</strong> paar generelle Erfahrungen, die ich mit der Erstellung<br />

folgenden der Beispielfilme gemacht habe:<br />

• Wunderbare Bilderwelt<br />

Fernseher und Computermonitore benutzen unterschiedliche Arten, das Bild<br />

zu erstellen. Während das Fernsehbild aus Halbbildern besteht (bei jedem<br />

Durchgang der Strahlenkatode wird nur jede zweite Zeile angesprochen), werden<br />

auf dem Computermonitor Vollbilder erzeugt. Somit muss man Daten,<br />

die von <strong>ein</strong>er analogen Quelle kommen oder auf <strong>ein</strong> analoges Gerät übertragen<br />

werden sollen, erst auf das richtige Format konvertieren. Sonst hat man<br />

am Ende viel Arbeit in das capturen gesteckt ohne verwertbares Material zu<br />

bekommen.<br />

• ’resize’<br />

Ein Fernsehbild besteht aus 720x576 Pixeln. Für Internetclips ist dies viel zu<br />

gross, weshalb alle Dateien erst auf <strong>ein</strong> erträglicheres Mass von 320x240 gebracht<br />

wurden. Da aber die beiden Auflösungen nicht die gleichen Relationen<br />

haben, entstehen notgedrungen schwarze Ränder (unten und links).<br />

• Ton<br />

Be<strong>im</strong> Konvertieren ist leider <strong>ein</strong> Tonkanal ’ausgefallen’. Somit hatte ich am<br />

Ende nur Ton von <strong>ein</strong>er Seite. Da bis auf das Intro alle Clips komplettt nachvertont<br />

wurden, war das hier nicht so schl<strong>im</strong>m.<br />

• Zeit mitbringen ;)<br />

Man erstellt nicht eben <strong>ein</strong>en Film. Gerade das Schneiden und nicht zu letzt<br />

das Rendern <strong>des</strong> fertigen Werks n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong>mense Zeit in Anspruch. Enttäuschend<br />

ist dann, wenn der fertige Film an <strong>ein</strong>er Stelle <strong>ein</strong>en Fehler enthält und man<br />

zurück ans ’Schnittpult’ darf ...<br />

2 Bearbeitungsprogramme<br />

2.1 Ulead VideoStudio 4.0<br />

Allgem<strong>ein</strong><br />

Position Anfänger<br />

Preis ca 199,-DM<br />

Merkmale<br />

Videospuren 1<br />

Audiospuren 2<br />

Überlagerungen 1<br />

Filter 30<br />

Aufgabenbereich<br />

He<strong>im</strong>videos schneiden,<br />

kurze Filmchen erstellen,<br />

<strong>ein</strong>fache Web-Videos erstellen<br />

Besonderheiten: Templates für Grußkarten, ’anfängergerechte’ Bedienung<br />

8


über den Beispielfilm: das Beispiel ist als <strong>ein</strong>e Art Intro für <strong>ein</strong>e Netzwerkparty<br />

gedacht. Die Aufnahmen stammen von <strong>ein</strong>em solchen Ereignis in m<strong>ein</strong>er alten Wohnuung<br />

vor <strong>ein</strong> paar Jahren. Die Musik kommt von dem Playstationspiel ’Wild 9’ und<br />

unterstreicht den ’MTV’-Charakter <strong>des</strong> Films. Hier finden endlich mal die ’anderen’ Szenenübergänge<br />

Verwendung...<br />

Im Detail<br />

Das auffälligste an VideoStudio ist wohl die eigenwillige<br />

Oberfläche. Ulead hält sich an k<strong>ein</strong>e Windowsstandarts sondern<br />

wartet mit <strong>ein</strong>em eigenen Design auf. Dem Windowserfahrenen<br />

(-verwöhnten) mag diese Ansicht verwirren aber die<br />

Macher haben sich wohl <strong>ein</strong>en besonderen Bonus bei den Anfängern<br />

erhofft, die mit <strong>ein</strong>er ’<strong>ein</strong>fachen’ Oberfläche schnell in die Materie<br />

<strong>ein</strong>geführt werden sollen. Allerdings werden auch Anfänger<br />

eher mit anfänglichem Unbehagen auf die Schaltfläche ’Beenden’<br />

klicken, um das Menue zum Abspeichern zu erhalten...<br />

Unter der Haube versteckt sich <strong>ein</strong> recht leistungsfähiges<br />

Programm. Nach <strong>ein</strong>er Zeit der Eingewöhnung blickt man hinter die Gedankengänge der<br />

Designer (zumin<strong>des</strong>t Teilweise) und kommt gut mit der Oberfläche zurecht. Die Projekte,<br />

die mit dem Programm realisiert werden, gehen nach der Eingewöhnung gut von der<br />

Hand.<br />

Allerdings darf man dabei nicht aus den Augen verlieren, dass VideoStudio nichts für<br />

den ambitionierten Kurzfilmer ist. Kl<strong>ein</strong>ere Intros, die Urlaubsvideos zurechtgetr<strong>im</strong>mt<br />

oder <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Filmchen für die Webseite sind die Gefilde, in denen sich das Programm<br />

wohlfühlt. Schön ist dabei die Möglichkeit, Videos <strong>ein</strong>fach neu zu synchronisieren bzw.<br />

Kommentare in <strong>ein</strong>en laufenden Film hin<strong>ein</strong> zu sprechen, <strong>ein</strong>e Funktion, die z.T. nicht<br />

mal die grossen Profipakete bieten!<br />

Die vielen Übergänge, die VideoStudio bietet, erwecken den Eindruck, dass hier viel<br />

für das Geld geboten wird. Allerdings sieht die Sache anders bei den r<strong>ein</strong>en Videofiltern<br />

aus, von denen nichts mitgeliefert wird. Die Funktion aus Videos kl<strong>ein</strong>e Grusskarten zu<br />

basteln sind wohl eher Spielerei und unterstreicht nochmals die Zielgruppe: Gelegenheitsfilmer,<br />

die ’nette Sachen’ mit ihren Filmchen machen wollen. Für die ist das Programm<br />

aber durchaus geeignet.<br />

2.2 AIST MovieXOne<br />

Allgem<strong>ein</strong><br />

Position Einsteiger<br />

Preis kostenlos<br />

Merkmale<br />

Videospuren 1<br />

Audiospuren 2<br />

Überlagerungen 1<br />

Filter 7<br />

Aufgabenbereich<br />

Videos schneiden,<br />

Nachvertonen,<br />

Titel generieren,<br />

Web-Videos erstellen<br />

Besonderheiten: kostenlos, über PlugIns erweiterbar, ’stylische’ Oberfläche, instabil,<br />

langsam, k<strong>ein</strong> Monitor<br />

über den Beispielf<strong>im</strong>: die Aufnahmen entstanden während <strong>ein</strong>er EW-Party <strong>des</strong><br />

Fachbereichs 07. Die Musik passt wunderbar zu den Bildern. Alledings ist die Qualität<br />

<strong>des</strong> Videos schlecht: zum <strong>ein</strong>en ist die Bildqualität nicht die gleiche, wie bei den anderen<br />

9


Clips, zum anderen endet die Musik eher als das Video. Bei<strong>des</strong> ist auf m<strong>ein</strong>e Probleme<br />

mit der <strong>Software</strong> zurückzuführen (s. späteren Bericht).<br />

<strong>im</strong> Detail<br />

Wat nix kostet, taucht auch nix!“ So mag man vielleicht<br />

”<br />

denken, zumal in der <strong>Videoschnitt</strong>branche die Preise durchaus<br />

in anderen Klassen gehalten werden. Was also soll <strong>ein</strong> Programm<br />

schon bringen, dass nichts kostet? Nun gibt es natürlich<br />

auch viele Programme, die kostenlos vertrieben werden und<br />

trotzdem (oder gerade <strong>des</strong>halb) <strong>ein</strong>en hohen Gebrauchstwert<br />

hat. Leider kann ich dies nicht über ’Movie XOne’ sagen.<br />

Vielleicht lag es an m<strong>ein</strong>em Rechner oder an Windows NT.<br />

Vielleicht habe ich etwas falsch konfiguriert oder installiert. Jedenfalls<br />

war das Arbeiten mit dem Programm z.T. <strong>ein</strong>e Qual.<br />

Wie <strong>im</strong> Beispiel schon zu sehen ist habe ich abweichend von den anderen Beispielen <strong>ein</strong>e<br />

weitaus schlechtere Qualität erzielt. Das liegt daran, dass sich das Programm so sehr<br />

gegen das Rendern <strong>des</strong> Films gesträubt hat.<br />

Zu Beginn lies es sich überhaupt nicht dazu bewegen, <strong>ein</strong> Projekt zu rendern: <strong>im</strong> NT-<br />

Taskmanager konnte man schön beobachten, wie der Arbeitsspeicher linear aufgefressen<br />

wurde bis sich das Programm sang- und klanglos verabschiedet hatte. Sehr frustrierend!<br />

Aber auch das Erstellen an sich war mühselhlig. Da Movie XOne k<strong>ein</strong>en Monitor<br />

liefert, in dem Filme per Schnittmarken geschnitten werden können, ist das Schneiden<br />

von Videoclips äusserst schwierig. Denn dann ist man gezwungen, wahllos in den Clip<br />

hin<strong>ein</strong>zuklicken und sich <strong>im</strong> Preview-Fenster die Stelle anschauen, an der man gelangt<br />

ist. Da das Auffinden der Stelle durchaus mal s<strong>ein</strong>e 30 sec in Anspruch n<strong>im</strong>mt (je nach<br />

Hardware), ist dies <strong>ein</strong>e langwierige, langweilige und nervige Prozedur.<br />

Abgesehen von der Geschwindigkeit hat das Programm auch s<strong>ein</strong>e guten Seiten: es<br />

ist modular aufgebaut und lässt sich über PlugIns erweitern. Diese können u.a. von der<br />

Web-Seite <strong>des</strong> Herstellers bezogen werden. Zwar ist der Umfang an Videofiltern und<br />

Übergängen nicht sehr berauschend, man kann aber dennoch schon was damit anfangen.<br />

Aufgrund der schlechten Erfahrung be<strong>im</strong> Rendern kann ich Movie XOne nicht wirklich<br />

bewerten. Die Leistung, die dieses Programm bieten könnte werden überlagert. Da<br />

das Programm kostenlos ist kann es allerdings nicht schaden, wenn man es mal ausprobiert.<br />

Allerdings sei man gewarnt: falls das Programm sich nicht zu <strong>ein</strong>er vernünftigen<br />

Zusammenarbeit bewegen lässt, sollte man sich dadurch nicht entmutigen lassen: andere<br />

Programme kommen <strong>ein</strong>em da weitaus mehr entgegen!<br />

2.3 Ulead MediaStudio Pro 5.2<br />

Allgem<strong>ein</strong><br />

Position Profi<br />

Preis ca 1000,-DM<br />

Merkmale<br />

Videospuren 2<br />

Audiospuren 99<br />

Überlagerungen 99<br />

Filter 100<br />

Besonderheiten: Typ-1 AVI, für Fortgeschrittene<br />

Aufgabenbereich<br />

Semiprofivideos schneiden,<br />

Nachvertonung,<br />

An<strong>im</strong>ationen,<br />

Bildaufbereitung,<br />

Effekte <strong>ein</strong>bauen<br />

10


über den Beilspielfilm: mit dem MediaStudio kann man die Geschwindigkeit <strong>ein</strong>zelner<br />

Clips verändern. Dies führte zu der Idee zum folgenden Clip. Wenn auch der<br />

Grundgedanke nicht neu ist, war es doch spannend, die Aufnahmen zu machen (Samstag<br />

vormittag in der Osnabrücker Innenstadt bei ’klirrender’ Kälte) und schliesslich schneller<br />

wieder abzuspielen. Die Zwischensequenzen sind z.T. lediglich Bilder, die über den<br />

Bildschirm bewegt werden. Zum Schluss sind mir die ’Stillhalteaufnahmen’ ausgegangen,<br />

weshalb ich mich doch bewegen musste. Ein weiterer Hinweis auf <strong>ein</strong>e sorgfältige Planung!<br />

Die Schlusssequenz ist tatsächlich Bild für Bild bearbeitet worden und auch wenn<br />

sie noch etwas unsauber ist recht <strong>ein</strong>drucksvoll, oder ...?<br />

Im Detail:<br />

Das MediaStudio stellt <strong>ein</strong>en eher professionellen Anspruch.<br />

Aufgeteilt in verschiedene Unterprogramme begleitet es den<br />

ambitionierten Hobbyfilmer vom ’capturen’ über die Nachvertonung,<br />

dem Schneiden, Verfremden und Zusammenfügen der<br />

Clips bis hin zu den Titeln.<br />

Die Hauptarbeit übern<strong>im</strong>mt dabei der ’VideoEditor’. Hier<br />

können die verschiedenen Video- und Audiospuren bearbeitet<br />

und zusammengefügt werden. Einzelne Clips, Effekte und die<br />

Szenenübergänge können in <strong>ein</strong>em Archiv aufbewahrt und per<br />

drag&drop wieder angewandt werden. Schön ist auch, dass z.B.<br />

die Übergänge in <strong>ein</strong>er an<strong>im</strong>ierten Voransicht zu bewundern sind, womit man gleich <strong>ein</strong>en<br />

Eindruck erhält.<br />

Will man mehr als nur <strong>ein</strong>fache Tonveränderungen vornehmen oder komplexere Titel<br />

und Objektan<strong>im</strong>ationen realisieren, kommen die anderen Module zum Tragen. Hier<br />

können die Veränderungen vorgenommen und <strong>im</strong> Videoeditor <strong>ein</strong>gebunden werden.<br />

Um den Übergang der letzten Szene <strong>im</strong> Beispiel zu realisieren, habe ich mich <strong>des</strong> VideoPaints<br />

bedient. Hier kann je<strong>des</strong> Einzelbild individuell nachbearbeitet werden. Wenn<br />

man genau hinschaut, fällt auf, dass zu Beginn der Szene der Übergang etwas unruhiger<br />

verläuft als zum Schluss. Denn nach den ersten 10 Bildern oder so habe ich die<br />

’Wiederhol’-Funktion entdeckt, mit der das jeweils <strong>im</strong> Vorbild gemalte auf das aktuelle<br />

Bild übertragen wird, was die Arbeit erheblich beschleunigt hat :) Allerdings hätte <strong>ein</strong><br />

Profi etwas sauberer gearbeitet. Nobody is perfect!<br />

Das MediaStudio Pro wendet sich an den Fortgeschrittenen Filmer. Denn nur wenn<br />

man mehr will als nur Filme zusammen zu stellen und mit neuem Sound und Titel zu<br />

versehen, kann man den Umfang <strong>des</strong> Programms wirklich schätzen. Für den Aufstieg in<br />

die ’Profiliga’ eignet sich das Programm auf jeden Fall.<br />

2.4 Adobe Premiere 5<br />

Allgem<strong>ein</strong><br />

Position Profi<br />

Preis ca 2500,-DM<br />

Merkmale<br />

Videospuren 2<br />

Audiospuren 99<br />

Überlagerungen 99<br />

Aufgabenbereich<br />

Semi-Profivideos schneiden,<br />

Effekte <strong>ein</strong>bringen,<br />

Nachvertonung,<br />

Compositing<br />

Filter<br />

viele<br />

Besonderheiten: umfangreich, AVI-Typ 2, ’Jenseits von Gut und Böse’<br />

über den Beispielfilm: da ich mit Premiere eher wenig Erfahrung habe, nahm ich<br />

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als Beispiel <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>en Film von der CD von Premiere 5. Aber auch wenn ich versucht<br />

hätte, etwas eigenes zu machen, sähe das <strong>im</strong>mer noch blass aus gegen das, was Herr<br />

Vornberger mit dem Programm gezaubert hat!<br />

Im Detail<br />

Premiere 6.0 ist jenseits von Gut und Böse. Einigen<br />

sagen, dass wenn man mit Premiere gearbeitet hat, man<br />

alles andere ’wegschmeisst’. Premiere kann alles! Wenn<br />

man weiss, wie es geht natürlich.<br />

Premiere orientiert sich nicht nur preislich an der<br />

Oberliga der Videoschneider. Was <strong>ein</strong>em hier an die Hand<br />

gegeben wird ist <strong>ein</strong>e Fülle von Funktionen. Mit Premiere<br />

lassen sich durchaus semiprofessionelle Projekte verwirklichen.<br />

Da ich mit Premiere noch nicht so viel gearbeitet<br />

habe, habe ich als Beipsiel für diese Präsentation auch<br />

<strong>ein</strong>en Clip von der CD von Premiere genommen und<br />

nichts eigenes produziert. Das sähe eh blass aus gegenüber<br />

dem, was Herr Vornberger <strong>im</strong> Vorjahr und in diesem Jahr abgeliefert hat.<br />

2.5 Adobe AfterEffects<br />

Allgem<strong>ein</strong><br />

Position Profi<br />

Preis ca 2500,-DM<br />

Merkmale<br />

Videospuren 2<br />

Audiospuren 99<br />

Überlagerungen 99<br />

Filter<br />

viele<br />

Aufgabenbereich<br />

Compositing,<br />

Bildverbesserung,<br />

Effekte <strong>ein</strong>bringen,<br />

Profinachbearbeitung,<br />

An<strong>im</strong>ationen<br />

Besonderheiten: Profitool<br />

über den Beispielfilm: da ich <strong>im</strong> letzten Jahr bereits <strong>ein</strong>en <strong>Vortrag</strong> über Adobe<br />

After Effects gehalten hatte, war es nur recht und billig (m<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach), dieses<br />

Produkt und den Film, den ich damals erstellt hatte, erneut vorzustellen. Damals kam<br />

gerade ’Star Wars: Episode I’ heraus, was die Auswahl der Clips und der Musik erklären<br />

sollte. Die ’Bronzestatuen’ sind übrigens alle mühselig aus diversen Kellogs-Packungen<br />

zusammmengesammelt und <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>gescannt worden...<br />

Im Detail:<br />

After Effects fällt bei der Reihe der hier vorgestellten Programme<br />

etwas aus der Rolle. Denn anders als die anderen ist After<br />

Effect eher <strong>ein</strong> ’compositing tool’ als <strong>ein</strong> Schnittprogramm.<br />

Somit liegt der Hauptaugenmerk bei After Effects nicht auf dem<br />

Schneiden und z.B. Vertonen von <strong>ein</strong>zelnen Clips, sondern auf das<br />

Zusammensetzen von Filmen und dem Hinzufügen von Effekten.<br />

Nicht umsonst ist das eben gezeigte Beispielfilmchen das effektreichste<br />

in der Reihe.<br />

Obwohl man mit After Effect auch s<strong>ein</strong>e Filme zuschneiden<br />

kann, liegen die Stärken in den Videofiltern und den Möglichkeiten, Textpassagen und<br />

Graphiken oder auch Clips zu an<strong>im</strong>ieren. Dadurch richtet sich After Effects auch nicht<br />

mehr an den <strong>ein</strong>fachen He<strong>im</strong>anwender, sondern min<strong>des</strong>tens an den semiprofessionellen<br />

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Filmer. Als Gelegenheitsfilmer wird man wohl die Möglichkeiten dieses Programms niemals<br />

ausnutzen können. Und schliesslich wird auch der Preis die meisten davor zurückschrecken<br />

lassen, sich dieses Programm zu kaufen.<br />

Wer dennoch etwas tiefer in die Tasche greift, dem wird <strong>ein</strong> mächtiges Werkzeug<br />

an die Hand gegeben, um die faden Aufnahmen qualitativ aufzuwerten, sei es durch<br />

bildverbessernde Videofilter oder durch <strong>ein</strong>e Reihe von An<strong>im</strong>ationen und Effekten.<br />

3 Was soll man davon nun halten?<br />

• teuer und zeitaufwendig<br />

der Einstieg in die digitale <strong>Videoschnitt</strong>welt ist nicht billig. Auch muss man be<strong>im</strong><br />

Erstellen s<strong>ein</strong>er He<strong>im</strong>-Holywood-Produktionen genug Zeit und Geduld mitbringen.<br />

Allerdings ändert sich das stetig: die Leistung moderner He<strong>im</strong>rechner sowohl <strong>im</strong><br />

Speicherbereich als auch bei der puren Rechenleistung wird <strong>im</strong>mer besser und<br />

kommt der digitalen Videobearbeitung sehr entgegen. Auch werden die Preise digitaler<br />

Aufnahmegeräte stetig günstiger. Letztlich werden digitale Geräte die analogen<br />

’Väter’ ablösen!<br />

• es macht aber <strong>ein</strong>e Menge Spass<br />

dennoch kann man nicht verleugnen, dass die Arbeit an den eigenen Filmchen<br />

durchaus Spass macht, <strong>ein</strong>e gute Ausstattung natürlich vorausgesetzt. Und die<br />

<strong>Software</strong> lässt <strong>ein</strong>en schnell zu ansehnlichen Ergebnissen kommen, auch wenn man<br />

das Buch ’Steven Spielberg: in sieben Schritten zum Oscar ;)’ nicht gelesen hat...<br />

• CPU-Leistung und HD-Größen kommen DV entgegen<br />

wie bereits erwähnt geht der Trend zu <strong>im</strong>mer leistungsfähigeren Systemen. Schon<br />

jetzt lassen sich mit modernen Rechnern so manches Projekt schnell und komfortabel<br />

verwirklichen. Somit muss digitale Videobearbeitung nicht mehr das Gebiet<br />

von Reichen oder Spezialisten s<strong>ein</strong>.<br />

• Zukunftsmusik: digitale Videorekorder (klingt bereits an)<br />

Nicht nur die Bearbeitung von Videos sondern auch die digitale Aufnahme ist in der<br />

Entwicklung. Schon jetzt kann man Geräte kaufen, die dies erledigen (wenngleich<br />

diese recht teuer sind) oder man stellt sich s<strong>ein</strong> eigenes System zusammen...<br />

• Apple setzt auf DV<br />

schon weiter oben habe ich auf die momentane Marktstrategie von Apple hingewiesen.<br />

Wenn man etwas an die Vorreiterstellung von Apple bei neuen Entwicklungen<br />

und Technologien glaubt, müsste man <strong>ein</strong> baldiges Einsetzen <strong>ein</strong>es Booms der digitalen<br />

Videobearbeitung am PC-Sektor erwarten... ich hätte nichts dagegen ;)<br />

13


4 Literatur und Links<br />

• Literatur<br />

• Links<br />

1. ”<br />

PC als Videostudio“ c’t 05/2001 Seite 108ff<br />

grosses Titelthema mit Tests und Hintergrundinfos<br />

2. ”<br />

CoDecs zur Videokompr<strong>im</strong>ierung“ c’t 10/2001 Seite 122<br />

ausführlicher Vergleich unterschiedlicher CoDecs<br />

3. ”<br />

Digital-Videorekorder: VDR für Linux“ c’t 04/2001 Seite 204<br />

digitaler Videorekorder unter Linux realisieren<br />

4. ”<br />

Digitaler <strong>Videoschnitt</strong>“ PC-Direkt 5/2001 Seite 104<br />

alles über Hard- und <strong>Software</strong> für Einsteiger und Profis<br />

1. http://media2.bmrc.berkely.edu/info/netshow-ccag/mm/mmmain.htm<br />

Allgem<strong>ein</strong>es und Spezielles über viele Aspekte <strong>des</strong> digitalen <strong>Videoschnitt</strong>s<br />

2. http://www.uncg.edu/irc/mm/terms/terms.htm<br />

etwas älteres Lexikon von Mult<strong>im</strong>ediabegriffen<br />

3. http://www.adamwilt.com/DV-FAQ-editing.html<br />

umfassen<strong>des</strong> FAQ zum Thema DV editing. Auch der Rest der Site ist empfehlenswert<br />

4. http://sprysgi.sghms.ac.uk/ cspry/links/video digital.html<br />

Hintergrundinfos und Kaufentscheidungen<br />

5. http://www.adobe.com<br />

<strong>Software</strong>hersteller<br />

6. http://www.ulead.com<br />

<strong>Software</strong>hersteller<br />

7. http://www.pinnaclesys.de<br />

Hersteller<br />

8. http://www.aist.de<br />

Hersteller<br />

9. de.comp.tv+video<br />

Newsgroup<br />

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