Deutschland blutet aus - - Unabhängige Nachrichten
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UN 9/2003, Seite 4<br />
<strong>Unabhängige</strong> <strong>Nachrichten</strong> . Postfach 10 17 06 . D-46017 Oberh<strong>aus</strong>en<br />
Unsere Antwort auf diese Schlagzeile der Bildzeitung am<br />
16.8.2003: Nein, weder die Sozialämter noch die Richter des<br />
Oberverwaltungsgerichtes sind völlig bescheuert. Sie halten sich nur an<br />
die Gesetze, die die fürsorglichen Politiker im Bundestag beschlossen<br />
haben. Was »BILD« in politischer Korrektheit nicht sagt, ist die<br />
eigentliche Nachricht, die <strong>aus</strong> diesem Fall hervorgeht:<br />
Weder in den USA noch in irgend einem anderen Land der Erde<br />
erhalten dort lebende Ausländer bei Bedürftigkeit irgendwelche<br />
Sozialhilfe von diesem Staat - das gibt es nur bei uns im<br />
Wunderland BRD. Wir bezahlen jedem armen Erdenbürger, der<br />
kommt, Sozialhilfe!<br />
Die Richter beim Oberverwaltungsgericht<br />
Lüneburg aber sahen<br />
das nun anders: Von <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>aus</strong> seien damals die Suchmöglichkeiten<br />
nach einer günstigeren<br />
Wohnung sehr beschränkt gewesen.<br />
Zwar sei die Wohnung<br />
unangemessen teuer, dem Kläger<br />
müsse aber zumindest noch sechs<br />
Monate lang Zeit gegeben werden,<br />
damit er vor Ort in Ruhe eine billigere<br />
Wohnung finden könne (Az.<br />
OVG 4 ME 310/03).<br />
Also müssen das Sozialamt,<br />
der Staat, also WIR den Differenzbetrag<br />
für die vergangenen<br />
Jahre wohl nachzahlen und noch<br />
ein weiteres halbes Jahr 875 Dollar<br />
monatlich. Erst dann wird´s<br />
billiger, dann müssen wir zwar<br />
weiterhin die 730 Dollar »Hilfe<br />
zum Lebensunterhalt«, aber nur<br />
noch 600 Dollar Miete monatlich<br />
für diesen »besonderen Notfall«<br />
bezahlen.<br />
Diesen »besonderen Notfall«<br />
gemäß Bundessozialhilfegesetz<br />
§ 119 hatte der Bedürftige (Zitat:<br />
»Ich lasse mich in <strong>Deutschland</strong><br />
nicht noch mal fertig machen«) mit<br />
einem Attest seines Psychiaters<br />
begründet: Er leide unter einer<br />
»<strong>Deutschland</strong>-Allergie«, worauf<br />
ihm der Psychiater bescheinigte,<br />
daß der Mann selbstmordgefährdet<br />
und ihm ein Leben in <strong>Deutschland</strong><br />
»nicht zumutbar« sei.<br />
Wer nun glaubt, das sei ein<br />
zwar irrwitziger, aber eben nur<br />
ein Einzelfall, irrt.<br />
Im Jahr 2001:<br />
5,5 Millionen €<br />
Hier die Auskunft des Herrn<br />
Staatsministers Hans Martin Bury<br />
auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten<br />
Steffen Kampeter,<br />
Obmann der Unions-Bundestagsfraktion<br />
im H<strong>aus</strong>halts<strong>aus</strong>schuß<br />
(UN-Archiv 9036):<br />
»Im vollständig erfaßten und<br />
<strong>aus</strong>gewerteten Kalenderjahr 2001<br />
wurden finanzielle Leistungen<br />
nach dem Bundessozialhilfegesetz<br />
in insgesamt 1.055 Fällen in<br />
Höhe von 5.523.411,22 € an Hilfeempfänger<br />
im Ausland über die<br />
deutschen Auslandsvertretungen<br />
gezahlt. Die Auswertung des Kalenderjahres<br />
2002 liegt noch nicht<br />
vor.« Statistische Erhebungen über<br />
den Empfängerkreis gäbe es nicht.<br />
Aber: Kein Grund zur<br />
Aufregung, liebe Leser!<br />
Angesichts der rund 30 Milliarden<br />
T€URO neuer Schulden jährlich<br />
sind 5 - 6 Millionen nun wirklich<br />
nicht der Rede wert. Oder?<br />
Aus dem<br />
Bundessozialhilfegesetz<br />
in der Fassung der Bekanntmachung<br />
vom 23. März 1994<br />
(BGBl. I S. 646, 2975), zuletzt<br />
geändert durch Artikel 10 des<br />
Gesetzes zur Steuerung und<br />
Begrenzung der Zuwanderung<br />
und zur Regelung des Aufenthalts<br />
und der Integration von<br />
Unionsbürgern und Ausländern<br />
(Zuwanderungsgesetz)<br />
vom 20. Juni 2003 (BGBl. I S.<br />
1946):<br />
§ 119, Sozialhilfe für<br />
Deutsche im Ausland<br />
(1) Deutschen, die ihren gewöhnlichen<br />
Aufenthalt im Ausland<br />
haben und im Ausland<br />
der Hilfe bedürfen, kann in<br />
besonderen Fällen Sozialhilfe<br />
gewährt werden.<br />
(2) Soweit es im Einzelfall der<br />
Billigkeit entspricht, kann Sozialhilfe<br />
unter den Vor<strong>aus</strong>setzungen<br />
des Absatzes 1 auch<br />
Familienangehörigen von<br />
Deutschen gewährt werden,<br />
wenn sie mit diesen in H<strong>aus</strong>haltsgemeinschaft<br />
leben.<br />
(3) Hilfe wird nicht gewährt,<br />
soweit sie von dem hierzu<br />
verpflichteten Aufenthaltsland<br />
oder von anderen gewährt<br />
wird oder zu erwarten ist. Hilfe<br />
wird ferner nicht gewährt,<br />
wenn die Heimführung des<br />
Hilfesuchenden geboten ist.<br />
(4) Art, Form und Maß der<br />
Hilfe sowie der Einsatz des<br />
Einkommens und des Vermögens<br />
richten sich nach den<br />
besonderen Verhältnissen im<br />
Aufenthaltsland.<br />
(Die Absätze (5) - (7) regeln lediglich,<br />
welche Ämter und Träger der Sozialhilfe<br />
zuständig sind. Sie werden deshalb<br />
hier nicht aufgeführt. - UN).<br />
ZEIT ZUM AUFRÄUMEN!