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Die Kataplexie bei Thlieren und Menschen.<br />

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ruhig verhielten, wenn er sie angefasst hatte, sie seien in' gewöhnlichen<br />

Schlaf versunken, als wenn es nicht ausser dem Schlafe<br />

noch andere Zustände der Bewegungslosigkeit geben könnte! Die<br />

Widerlegung einer solchen Annahme war leicht, denn es gibt überhaupt<br />

keinen Fall, in dem der gewöhnliche Schlaf so plötzlich eintritt<br />

wie hier, der Uebergang vom vollständig wachen Zustande in<br />

den gewöhnlichen Schlaf ist immer allmälig. Bei den vorliegenden<br />

Versuchen aber wird durch einen einzigen Griff, ein einmaliges Erfassen<br />

des Frosches oder Salamanders mit der Zange, ein einmnaliges<br />

IHinschleudern auf den Experimentirtisch s<strong>of</strong>ort das Thier, der grosse<br />

Pfau ebenso wie die kleine Maus, bewegungslos, ,starr vor Entsetzen",<br />

willenlos, unfähig, irgend welchen Fluchtversuch zu machen nnd hält<br />

die Augen meistens <strong>of</strong>fen, was beim gewöhnlichen Schlaf die Regel<br />

nicht ist. Ausserdem ist die Körperstellung beliebig aufgezwungen,<br />

eine unverkennbare Spannung im Blicke vorhanden, die Zehen sind<br />

häufig stark gespreizt, die Extremitäten dauernd emporgehoben, die<br />

Athmung ist verändert, bald vertieft, bald verflacht, beschleunigt und<br />

verlangsamt, die Herzthätigkeit unregelmässig, ein kataleptischer<br />

oder kataleptiformer Zustand häufig, Zittern die Regel, Blasenentleerung<br />

nicht selten, in ger auschvoller Umgebung, sehr kalter und<br />

Fig. 1.<br />

sehr warmer Luft der Eintritt des Hemmungszustandes, der innerhalb<br />

weniger Secunden eintreten und ablaufen, aber auch Viertelstunden,<br />

bei Fröschen 24 Stunden lang dauern kann, constatirt. Das Alles aber<br />

gilt für den gewöhnlichen Schlaf nicht. N amentlich das Eintreten<br />

der Bewegungslosigkeit in ganz unnatürlichen Stellungen habe ich<br />

<strong>of</strong>t in meinen Vorträgen über diesen Gegenstand, auch 1880 in der<br />

British Medical Association in Cambridge und in der Gesellschaft füir<br />

Medicin und Naturwissenschaft zu Jena demonstrirt.<br />

Ein Meerschweinchen bleibt wie versteinert, auch wenn ich es<br />

an der Tischkante kataplegisch mache, so dass es zum Theile frei<br />

darüber hinausragt (Fig. 1) oder wenn ich es an einem Vorder- oder<br />

Hinterbein frei aufhänge. Da hierbei durch den Herzstoss und die Respiration<br />

Pendelschwingungen entstehen, so unterstützte ich das freie<br />

Körperende, um die Thiere in dieser ungewöhnlichen Lage zu photographiren<br />

(Fig. 2). Ebenso das Huhn (Fig. 3), dessen rechtes Bein aber<br />

hier zu deutlich gezeichnet ist. Es konnte nicht scharf photographirt<br />

werden, weil es ununterbrochen zitterte. Durch die neuerdings erheblich<br />

vervollkommnete 3Iomentanphotographie muss es jedoch möglich<br />

sein, in allen Theilen scharfe Bilder kataplegischer Thiere zu erbalten

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