TiebelKurier Dezember 2013

UNTERWEGS IN MOOSBURG
TieBelkurier Nr. 276/November 2013
Unter Engeln
Im SOS Kinderdorf im Moosburg finden Kinder, deren Lebenssituation in den Familien oft nicht
akzeptabel ist, ein neues zu Hause. In der Adventszeit stimmt man sich auf das Christkind ein.
Haus 1 im SOS Kinderdorf Moosburg
ist derzeit Heimat für vier Kinder
– Bianca, Fabian, Dennis und
Viktoria – und Kinderdorfmutter
Gudrun. Gemeinsam mit ihrer Kollegin
Brigitte begleitet die Kinderdorfmutter
die Mädchen und Buben
auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden.
Dass es nicht immer leicht
ist, weiß sie aus ihrer 14-jährigen
Erfahrung. „Man übernimmt die
Kinder manchmal schon im Kleinkindalter
und sie wachsen dann
heran. Mit allen Hochs und Tiefs,
die Mütter erleben werden auch
wir Kinderdorfmütter konfrontiert.
Vielfach haben die Kinder Kontakt
zu ihren Eltern, vielfach können sie
in die Familien rückgeführt werden,
manchmal bleiben sie bis sie ihre
Schulausbildung oder Lehre abgeschlossen
haben und manchmal
kommen sie zu Besuch“, überlegt
Kinderdorfmutter Gudrun. Gerade
die Adventszeit ist sehr emotionsgeladen.
Da kann schon es schon
vorkommen, dass der Haussegen
sprichwörtlich manchmal ein wenig
schief hängt. „Das gehört zum
Alltag. Wir alle sind Menschen und
jeder hat gute und schlechte Tage.
Gemeinsam meistern wir schwierige
Situationen.“
Ein Keller voller Engel
Dass die Adventszeit voller Überraschungen
steckt wissen alle Bewohnerinnen
und Bewohner des SOS
Kinderdorfs. So werden die vielen
Gönner und Sponsoren, die während
des Jahres für die Kinder und
BetreuerInnen da sind, mit selbstgebastelten
Unikaten überrascht.
„Ich sage nur Engel“, lächelt Gudrun
verschmitzt und zieht sich mit ihren
Schützlingen in den Keller des
Hauses 1 zurück. Der ist mittlerweile
von einer Engel-Heerschar bevölkert.
„Die Idee stammt von Brigitte.
Sie ist der kreative Kopf und dann
kommen ganz viele Helferlein dazu
und schließlich wird die Idee Realität.“
Engel haben schließlich positive
Botschaften zu überbringen und
das wissen die Kinderdorfmütter
nur allzu gut.
Briefe ans Christkind
Aber nicht nur Engel spielen in der
Adventszeit eine Rolle im Haus 1.
Hier wird der Advent auf traditionelle
Art und Weise begangen. „Die
erste Kerze am Adventskranz wird
angezündet. Wir essen Kekse, trinken
Tee, lesen Geschichten vor und singen
gemeinsam“, freut sich Gudrun schon
auf die kommende Adventszeit. „Natürlich
schreiben wir auch Briefe ans
Christkind – zumindest wer möchte.
Aber ich habe hier nur positive Erfahrungen,
denn mit dem Christkind
sollte sich jeder gutstellen“, meint
Gudrun. Nicht nur das Christkind
bekommt Post aus dem SOS Kinderdorf,
auch viele Familienangehörige
der Kinder, Freunde und Unterstützer
des Kinderdorfs erhalten Post. Am
4. Dezember werden traditionell die
Barbarazweige in eine Vase gestellt
und auch der gemeinsame Besuch
einer Rorate gehört in den Advent.
Ferner statten Nikolaus und Krampus
ihren Besuch ab und die Sackerln
am Adventkalender, die täglich geöffnet
werden, minimieren sich von Tag
zu Tag. Wenn dann endlich der 24.
Dezember da ist, erreicht die Stimmung
ihren Höhepunkt. Fabian holt
das Friedenslicht im Gemeindeamt
in Moosburg und bringt es in alle
Häuser des SOS Kinderdorfs. Zu Mittag
gibt es traditionell Selchwürste
mit Kraut. Nach einem Spaziergang
werden alle in der Kinderchristmette
auf die Heilige Nacht eingestimmt.
Wenns dann dunkel wird, ertönt die
Glocke im Haus 1 und sechs Augenpaare
beginnen zu leuchten.
24
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Sanierungsarbeiten I Grabstätten Sanierung
Pflasterungen I Abbrucharbeiten I Betonstocken
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