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Die Stufe 145

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www.schwaebische-albvereinsjugend.de Sommer 2010 Nr. <strong>145</strong><br />

GEBALLTE INFOS für Aktive und Interessierte<br />

Im Brennpunkt<br />

Schneller, weiter, höher<br />

JuGSNews<br />

Neuer Bundesjugendbeirat<br />

JuGSNews<br />

Vorschau zum Fuchsfarm-Festival<br />

Aktives Vereinsleben<br />

Freundschaft durch den AlBärtsPass<br />

1


• • • • • • • • • • • • I N H A L T • • • • • • • • • • •<br />

EDITORIAL ...................................................................................... 3<br />

IM BRENNPUNKT<br />

Doping ............................................................................................ 4<br />

Sialkot.............................................................................................. 6<br />

Warum Deutschland ins Achtelfinale kommen muss............... 8<br />

Warum nur Südafrika?................................................................. 10<br />

JUGSNEWS<br />

Aus dem Alltag einer Bildungsreferentin...................................17<br />

Fuchsfarm-Festival 2010: Jetzt anmelden................................. 18<br />

Einladung zur Jugendvertreterversammlung .......................... 19<br />

Bericht vom Delegiertentreffen ................................................. 20<br />

Neues Mitglied im Familienbeirat.............................................. 20<br />

Neuer Bundesjugendbeirat ........................................................ 20<br />

TIPPS<br />

Spieletipp: Eröffnungsgala zur Fußball-WM............................. 14<br />

Buchtipp: The Book of Danger.................................................... 16<br />

AKTIVES VEREINSLEBEN<br />

Fernweh schnuppern................................................................... 22<br />

Fleißige Stempelsammler und zehn volle AlBärtsPässe.......... 23<br />

• • • • • • • • I M P R E S S U M • • • • • • • •<br />

S T U F E<br />

ISSN: 1861-2873<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Wanderjugend im<br />

Schwäbischen Albverein<br />

Hospitalstr. 21 B<br />

70174 Stuttgart<br />

Fon: 0711 22585-74<br />

Fax: 0711 22585-94<br />

Redaktion: (V.i.S.d.P.):<br />

Christian Bendig<br />

Geschwister-Scholl-Str. 39<br />

73732 Esslingen<br />

E-Mail: stufe@schwaebischealbvereinsjugend.de<br />

Redaktionsteam:<br />

Christian Bendig, Florian Engster, Ulrich Gehbauer, Lebrecht<br />

Geng, Holger Hendel, Germar Schulte-Hunsbeck, Sonja Ulmer<br />

Satz und Gestaltung: Germar Schulte-Hunsbeck<br />

Freie und feste Mitarbeiter sind im Redaktionsteam herzlich<br />

willkommen. Zuschriften, Anfragen, Artikel und Manuskripte<br />

bitte an die Redaktion. Sie sollten nicht mehr als eine, max. zwei<br />

DIN A4 Seiten lang sein, ansonsten behält sich die Redaktion<br />

Kürzungen vor. Leserbriefe sind erwünscht! Wir freuen<br />

uns, wenn Zeichnungen, Dias oder Fotos dabei sind. Beiträge<br />

werden nur berücksichtigt, wenn sie auf Diskette, CD oder als<br />

E-Mail vorliegen. Elektronische Bilder bitte mit mindestens 1<br />

Million Pixel!<br />

Leserbriefe, Berichte und Artikel, die mit dem Namen des<br />

Autors gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion oder des Jugendbeirats wieder.<br />

<strong>Die</strong> STUFE erscheint viermal jährlich und kann auf der<br />

Jugendgeschäftsstelle der Albvereinsjugend angefordert<br />

werden. <strong>Die</strong> Zeitschrift wird an die Bezieher unentgeltlich<br />

abgegeben.<br />

Auflage: 1.500 Stück<br />

Druck: Domroes Druck GmbH, Markgröningen<br />

Papier: Recycling-Papier, chlorfrei gebleicht<br />

2


Citius, altius, fortius“ – seit 1924 sagt schon das Leitmotiv der Olympischen Spiele, dass<br />

ein Sportler sich selbst überholen muss und mit seinen Leistungen schneller, höher und<br />

weiter als alle vor ihm zu sein hat. Der internationale Spitzensport gibt seitdem und schon<br />

viel länger vor, dass es wichtig ist, besser zu sein als andere, nach Siegen zu jagen und alles<br />

zu geben, wenn möglich, auch noch ein bisschen mehr. Dabei scheinen die Grenzen der<br />

menschlichen Leistungsfähigkeit nie erreicht zu sein und auch der technische, psychologische<br />

und medizinische Fortschritt scheint kein Ende nehmen.<br />

Ob Ballack, Messi und Co. sich allein auf ihren Körper und ihre Leistung verlassen, wenn<br />

sie um den Weltmeistertitel in Südafrika kämpfen? Ob da nicht das ein oder andere Mittelchen<br />

den letzten Feinschliff im schnellen Antritt oder in der Konzentrationsfähigkeit bringt?<br />

Kinder und Jugendliche nehmen sich Sportler als Vorbilder und wollen ihrem Idol und<br />

dessen Höchstleistung nacheifern. Im Sportverein lernen sie früh, dass Kämpfen und sich<br />

Anstrengen meistens zum Erfolg führen, dass aber auch manchmal trotz aller Mühe der<br />

andere einfach besser ist. Kinder befinden sich ständig in Konkurrenzsituationen, so zählt auch in der Schule ganz<br />

klar die bessere Note. Wer eine 1 hat, kann mehr, wer nur eine 4 schreibt, gilt als Versager. Klar muss man lernen<br />

mit Niederlagen umzugehen, manchen spornen sie auch an.<br />

Viele Kinder aber können eben nicht immer schneller und besser als andere sein und scheitern am Leistungsdruck,<br />

oftmals auch verursacht durch ihre allzu ehrgeizigen Eltern.<br />

In den Jugendgruppen und auf den Freizeiten der Albvereinsjugend kommt es nicht primär auf Leistung an. Im<br />

Gegensatz zum Sportverein muss die Gruppe nicht am Ende der Saison auf Tabellenplatz 1 stehen. Vielmehr sind<br />

Kinder, die gelernt haben teamfähig und fair zu sein, auf Schwächere einzugehen und kreativ Neues zu entdecken,<br />

auf unseren Freizeiten und in unseren Gruppen die wahren Sieger. Wenn nicht jedes Rennspiel einen Gewinner<br />

hervorbringt, wenn nicht jede Aktion zum Wettkampf ausartet, erfahren Kinder, dass im Leben eben nicht nur die<br />

Höchstleistung eines einzelnen zählt, sondern eine Gruppe gemeinsam viel stärker sein kann.<br />

Seit mehreren Jahren stehen die Olympischen Spiele auch unter dem Motto „Dabei sein ist alles“. Das passt prima<br />

zum Gedanken der Schwäbischen Albvereinsjugend, jeder darf dabei sein, auch, wenn er nicht immer und überall<br />

zu den Überfliegern gehört.<br />

Im Juni und Juli schaut die Welt nach Südafrika, erwartet Tore, Siege und einen Weltmeister, der alle anderen in<br />

den Schatten gestellt hat. Mit dem Slogan der WM „Ke Nako. Celebrate Africa’s Humanity“ („Es ist Zeit Afrikas<br />

Menschlichkeit zu feiern“) zeigen die Veranstalter aber, dass nicht allein die Leistung im Vordergrund steht, sondern<br />

Afrikas größte Ressourcen nämlich die Wärme, Freundlichkeit, Bescheidenheit und Menschlichkeit seiner Einwohner.<br />

Genau diese Eigenschaften zählen auch in unserer Arbeit mit und für die Albvereinsjugend.<br />

Heiko Herbst<br />

Hauptjugendwart<br />

3


Doping<br />

Doping ist die unerlaubte Anwendung von Anregungs- und<br />

Leistungssteigerungsmitteln. Genauer: die Einnahme oder die<br />

Verabreichung von verbotenen Substanzen zur körperlichen<br />

Leistungssteigerung, wie sie den natürlichen Lebensvorgängen<br />

im menschlichen Organismus nicht entspricht.<br />

Doping im Sport ist ganz einfach unlauterer Wettbewerb mit<br />

Spielbetrug und verstößt damit gegen die sportliche Ethik, das<br />

sittliche Wollen und Handeln des Menschen und der Menschheit!.<br />

Doping ist purer Egoismus, Betrug am Konkurrenten in<br />

reinster Form und verletzt die Chancengleichheit im Sport.<br />

Zudem beeinträchtigt es die körperliche und geistige Unabhängigkeit<br />

des Gedopten!<br />

Schon in der Antike war „Doping“ in Form von „Genuss“ anregender,<br />

die sportliche Leistung steigernder Wurzeln und Pflanzen<br />

bekannt. Durch die Entwicklung des Berufssports wurde auch<br />

die Möglichkeit der Leistungssteigerung durch stimulierende<br />

Substanzen und Drogen interessant. Radfahrer nahmen schon<br />

beim ersten Sechstagerennen 1879 Heroin und Kokain ein.<br />

Da Dopingmittel eingenommen, aber auch verabreicht werden<br />

können, kann die „Dopingschuld“ sowohl beim Sportler als<br />

auch bei seinem Sponsor, Arzt, Betreuer, Trainer, Masseur oder<br />

dem liegen, der sich dadurch Vorteile für sich, seine Firma und<br />

seine Produkte verspricht, und der das oder die Dopingmittel<br />

verabreicht oder die Verabreichung veranlasst hat. An dieser<br />

„sperrigen“ Formulierung könnt ihr sehen, wie schwierig es ist,<br />

den „Dopingschuldigen“ feststellen und überführen zu können.<br />

1977 hat der Deutsche Sportbund schriftlich festgelegt, was<br />

unter Doping zu verstehen ist. Nach den Vorschriften des Internationalen<br />

Olympischen Kommitees (IOC) werden bestimmte<br />

Wirkstoffe als Dopingmittel bezeichnet. <strong>Die</strong>se sind damit im<br />

Sport verboten.<br />

Um die Ecke gedacht<br />

Wenn jemand in zwei Fächern Ingenieur ist, dann darf und<br />

kann er sich „Doppel–Ingenieur“ nennen, oder abgekürzt:<br />

„Dop. Ing.“.<br />

Ing. (grad.) Lebrecht Geng<br />

Zu den verbotenen Wirkstoffen gehören: Anabolika, Betarezeptorenblocker,<br />

Diuretika, Narkotika und Stimulanzien.<br />

Koffein ist seit 1984 generell verboten. Alkohol, Beruhigungsund<br />

Schmerzmittel gelten beispielsweise im Fünfkampf und<br />

im Schießsport grundsätzlich als Dopingmittel, in anderen<br />

Disziplinen jedoch nicht.<br />

Durch Harnuntersuchungen können die derzeit bekannten<br />

Dopingmittel nachgewiesen werden. Immer aber gibt es einen<br />

Wettlauf zwischen neuen Dopingmitteln und dem Nachweis<br />

dieser Mittel. <strong>Die</strong> Untersuchungsmethoden werden zwar ständig<br />

verfeinert, jedoch sind nicht alle zum Doping verwendbaren<br />

Mittel nachweisbar.<br />

Zur Aufnahme eines Stoffes in die Dopingliste müssen bestimmte<br />

Bedingungen erfüllt sein. Unter anderem muss<br />

• die leistungssteigernde Eigenschaft des Stoffes nachgewiesen<br />

sein,<br />

• die Wahrscheinlichkeit der Verfälschung der Wettkampfergebnisse<br />

vorliegen und<br />

• es muss nachweisbar sein.<br />

Auch an der Schwierigkeit, das Vorliegen solcher Voraussetzungen<br />

zweifelsfrei nachzuweisen, wird die medizinische<br />

Problematik der „Dopingüberführung“ deutlich.<br />

Darüber hinaus gibt es Grenzbereiche. Wenn eine notwendige<br />

und ärztlich verordnete Therapie durchgeführt wird, ohne<br />

dass eine „Wettkampf verfälschende Leistungssteigerung“<br />

© Henryart<br />

4


<strong>Die</strong> derzeit bekannten Dopingmittel können in fünf Stoffklassen<br />

eingeteilt werden:<br />

1. psychomotorische Stimulanzien<br />

Gefahr: Abbau von Schutzbarrieren gegen Überlastung;<br />

2. sympathomimetische Amine<br />

Gefahr: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen;<br />

3. Stimulanzien des Nervensystems<br />

Gefahr: Muskelzuckungen und Krämpfe;<br />

4. narkotische Schmerzhemmer<br />

Gefahr: Verletzungen wie Muskel-, Sehnenrisse, Brüche;<br />

5. Anabolika<br />

Gefahr: Impotenz, Leberschäden, Längenwachstum.<br />

Motive zur Einnahme und/oder Verabreichung von Dopingmitteln<br />

können sein:<br />

• übertriebener Ehrgeiz,<br />

• Überschätzung des Siegesruhmes,<br />

• Erwartung einer wie auch immer gearteten, unverhältnismäßig<br />

hohen Belohnung,<br />

• der Wunsch, mit möglichst wenig Training den Sieg zu<br />

erreichen, und<br />

• das Prestigestreben von Sponsoren, Firmen, Vereinen,<br />

Verbänden und Nationen.<br />

angestrebt ist, darf auch von Doping nicht die Rede sein. Nur,<br />

wer kann dies zweifelsfrei feststellen? Einer Sportlerin kann<br />

nicht verboten werden, die Antibabypille einzunehmen, nur weil<br />

darin möglicherweise „geächtete“ Chemikalien enthalten sind.<br />

Umstritten sind sogar leistungssteigernde, psychologische<br />

Maßnahmen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass auch Placebos -<br />

chemisch unwirksame Scheinmedikamente - ähnliche Erfolge<br />

erzielen können wie echte Dopingmittel.<br />

© Bernd Wachtmeister pixelio<br />

Werden Dopingmittel über einen längeren Zeitraum eingenommen,<br />

können erhebliche Gesundheitsschäden eintreten.<br />

Einzelne Drogensubstanzen können sogar zusammen mit anderen<br />

Mitteln tödlich wirken. 1886 gab es wegen Dopings beim<br />

Radrennen Bordeaux – Paris den ersten Todesfall.<br />

Seit 1966 gibt es bei internationalen Sportveranstaltungen<br />

Dopingkontrollen, auch bei Tieren. Den Turnier- und/oder den<br />

Rennpferden werden zur Dopingkontrolle Speichelproben<br />

entnommen.<br />

Über den Umfang der Anwendung von Dopingmitteln im derzeitigen<br />

Hochleistungssport liegen keine fundierten Erkenntnisse<br />

vor, jedoch ist anzunehmen, dass Dopingmittel in erheblichem<br />

Umfang verabreicht und eingenommen werden.<br />

Also lasst uns zum Schoko- oder Müsliriegel greifen, wenn wir<br />

wandern, denn der ist sicher kein Dopingmittel! Und wenn ihr für<br />

eure Mitwanderer und Mitwanderinnen auch Riegel dabei habt<br />

und diese verschenkt, dann ist das kein Doping, sondern eine<br />

freundschaftliche Geste, wie sie beim Schwäbischen Albverein<br />

und seiner Jugend üblich ist, oder sein sollte!<br />

Lebrecht Geng<br />

5


Sialkot<br />

Dir sagt dieser Name nichts? Was meinst du, was dieser<br />

Begriff mit Sport zu tun hat? Würde es dich wundern, wenn ich<br />

dir sage, dass du schon mal gegen etwas getreten hast, das in<br />

Sialkot hergestellt wurde? Jetzt habe ich ja schon verraten, dass<br />

Sialkot eine Stadt ist.<br />

Sialkot findet man im Norden Pakistans, Indien ist nur wenige<br />

Kilometer entfernt. Ca. 300.000 Menschen wohnen in Sialkot,<br />

also ungefähr die Hälfte wie in Stuttgart. Weshalb diese Stadt<br />

so bedeutend ist? Nun ja, in Sialkot werden 70 - 80 % aller<br />

Fußbälle hergestellt.<br />

Wie kam es dazu? Pakistan war eine Kolonie von Großbritannien.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts waren in Sialkot viele britische<br />

Soldaten stationiert, die natürlich auch Sport trieben. Ging ihnen<br />

ein Sportgerät kaputt, ließen sie es von den örtlichen Handwerkern<br />

reparieren. Nicht nur Fußbälle, auch Tennisschläger und<br />

anderes Sportgerät.<br />

Hierdurch entstanden Fertigkeiten, Spezialisten und Firmen,<br />

die sich mit der Reparatur und dann auch Herstellung von<br />

Sportgeräten befassten. 1922 wurde ein Unternehmer aus Sialkot<br />

Lieferant der britischen Armee für Fußbälle.<br />

Der endgültige Boom startete dann aber, als Unternehmen<br />

aus Sialkot Mitte der 70er von Adidas, seit 1970 alleiniger Hersteller<br />

der Bälle für alle offiziellen Turniere der FIFA, den Auftrag<br />

für den WM-Ball „Tango“ für die WM 1978 in Argentinien bekamen.<br />

Immer mehr wurden die Bälle von Privatleuten gekauft,<br />

so dass in einem WM-Jahr mittlerweile 40 Millionen Fußbälle<br />

produziert werden.<br />

Regeln für einen Ball gemäß DFB-Bestimmungen<br />

• kugelförmig<br />

• aus Leder oder<br />

einem anderen geeigneten Material gefertigt<br />

• Umfang zwischen mindestens 68 und<br />

höchstens 70 cm<br />

• zu Spielbeginn mindestens 410 und<br />

höchstens 450 Gramm schwer<br />

• Druck beträgt 0,6 –1,1 Atmosphären<br />

Dass in einem Land wie Pakistan keine<br />

hohen Löhne gezahlt werden, ist nicht überraschend.<br />

<strong>Die</strong> Näher der Fußbälle werden<br />

nach Stückzahl bezahlt und bekommen<br />

0,50 - 0,60 Euro pro Ball, von denen pro Arbeitstag<br />

drei bis fünf genäht werden. Für die<br />

Grundversorgung einer in Pakistan üblichen<br />

sechsköpfigen Familie müssen vier Familienmitglieder<br />

Fußbälle nähen. Daraus folgt,<br />

dass nicht nur die Erwachsenen, sondern<br />

auch die Kinder mitarbeiten müssen. Vor ca.<br />

zehn Jahren war jede dritte Fußballnäherin<br />

15 Jahre oder jünger. Kinderarbeit ist in<br />

Pakistan zwar verboten, da aber die meisten<br />

Fußbälle in Heimarbeit genäht werden, ist<br />

dies nur schwerlich zu kontrollieren.<br />

Als Mitte der Neunziger Jahre dies immer<br />

mehr an die Öffentlichkeit kam, löste dies<br />

eine öffentliche Diskussion und Proteste<br />

6


© www.sebastianlasse.de (2)<br />

Prodkuktion in Heimarbeit: Fußball-Weltmacht Pakistan<br />

aus. <strong>Die</strong> großen Sportartikelhersteller übten Druck auf die pakistanischen<br />

Unternehmen aus, die Kinderarbeit zu beenden.<br />

<strong>Die</strong>s gipfelte in einem Abkommen der Sialkoter Industrie- und<br />

Handelskammer, unter anderem mit der UNICEF, welches den<br />

Einsatz von Kindern unter 14 Jahren in der Fußballherstellung<br />

verbot. <strong>Die</strong>s wird regelmäßig kontrolliert durch eine unabhängige<br />

Organisation und durch die Sportartikelhersteller selber. <strong>Die</strong><br />

Fußballherstellung gilt seither als kinderarbeitsfrei.<br />

Da die Löhne aber nicht gestiegen sind, hat<br />

sich das Problem aber leider nur in andere Branchen<br />

verlagert. <strong>Die</strong> Kinder stellen nun Teppiche,<br />

Medizinartikel her oder arbeiten in Ziegeleien.<br />

<strong>Die</strong>se Diskussion war mit der Beginn der Sportunternehmen<br />

sich nicht nur mit der Entwicklung<br />

und Verkauf ihrer Artikel zu beschäftigen, sondern<br />

auch mit der Herstellung. Vor allem in Bezug auf<br />

Umwelt- und Arbeitsschutz. Mit Fairtrade hat dies<br />

aber noch nichts zu tun. Adidas verdient an einem<br />

Fußball, der bei uns für 25 Euro verkauft wird,<br />

mehr als das Doppelte dessen, was ein Näher für<br />

die Herstellung bekommt.<br />

Der aktuelle Ball für die WM 2010 - nicht das Replik für 25<br />

Euro - sondern das Original für 120 Euro, wird nicht in Sialkot<br />

hergestellt. Grund hierfür ist, dass er nicht mehr genäht, sondern<br />

geklebt wird und dies mit modernsten Maschinen geschieht.<br />

Dadurch sind keine ausgebildeten Arbeitskräfte notwendig und<br />

die Löhne in Thailand sind wohl noch geringer als in Pakistan.<br />

Christian Bendig<br />

Genäht oder geklebt: WM-Fußball 1970 und 2010<br />

Quellle: adidas.de<br />

7


Warum Deutschland ins Achtelfinale kommen muss<br />

Kleine Statistik zur Fußball-WM 2010<br />

Mich hat es schon immer mal interessiert,<br />

wie die Erfolge der Fußballnationalmannschaften<br />

im Verhältnis beispielsweise zu den<br />

Einwohnerzahlen stehen. Gut, China ist im<br />

Fußball nicht sonderlich erfolgreich, aber wie<br />

sieht es so im Schnitt aus? Gibt es Zusammenhänge<br />

oder nicht?<br />

In der Tabelle sehen wir die Teilnehmer der<br />

Fußball-WM geordnet nach der FIFA-Weltrangliste.<br />

<strong>Die</strong> Mannschaften in der deutschen<br />

Vorrundengruppe sind Gelb markiert. Geht<br />

es danach, muss Deutschland die Vorrunde<br />

überstehen, weil:<br />

• Deutschland hat mehr als 10-mal so<br />

viele registrierte Fußballspieler als<br />

seine Gruppengegner zusammen.<br />

• Deutschland hat mehr als 4-mal so viele Fußballvereine<br />

als seine Gruppengegner zusammen.<br />

Trotzdem sind wir uns nicht sicher. Ein letzter Zweifel bleibt.<br />

Deutschland hat auch 47-mal so viele registrierte Fußballspieler<br />

als Portugal, welches auf Platz 3 der FIFA-Weltrangliste<br />

und damit drei Plätze vor Deutschland steht!<br />

Aber ist es nicht genau das, was den Fußball ausmacht? Dass<br />

reine Zahlen eben nicht alles sind und fast alles möglich ist?<br />

Ich meine schon. Genau durch diese Unwägbarkeiten werden<br />

Emotionen freigesetzt, ja werden erst möglich. Deshalb bin ich<br />

mir eben auch nicht sicher, dass Deutschland das Achtelfinale<br />

erreicht. Wenn, dann ist die Freude umso größer.<br />

Christian Bendig<br />

Schaut man sich die Diagramme an, ist<br />

festzustellen, dass die Ländergröße und Bevölkerungszahlen<br />

im Mittel nur einen leichten<br />

Einfluss auf die Platzierung haben. Bei den<br />

Fußballkennzahlen ist schon deutlicher ein<br />

Zusammenhang zu sehen. Ab Platz 15 ist kein<br />

Land mit mehr als 5.000 Vereinen zu finden.<br />

Auch die Anzahl der registrierten Fußballspieler<br />

überschreitet die 1.000.000 kaum noch.<br />

Ausreißer gibt es natürlich, wie das schon<br />

genannte Portugal, oder die USA mit über<br />

4.000.000 registrierten Spielern, aber nur auf<br />

Platz 14.<br />

8


Warum nur Südafrika?<br />

Damit der Ball rollen kann, werden in Südafrika mancherorts Menschenrechte getreten<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr kommen die Idole den afrikanischen Kindern,<br />

die sie sonst nur aus Fernsehübertragungen aus tausenden von<br />

Kilometern entfernten Stadien kennen, geografisch sehr nah.<br />

<strong>Die</strong> Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wird die erste<br />

auf dem afrikanischen Kontinent sein. Der Weltfußball verlässt<br />

die „klassischen“ Fußballländer mit europäisch geprägter Kultur.<br />

Schon die Fußball-WM 2002 in Südkorea und Japan überschritt<br />

diese Kulturgrenze, doch die beiden Länder waren uns von vielen<br />

technischen Erzeugnissen irgendwie vertraut. Anders schon<br />

Südafrika. Er findet auf einem Kontinent statt, in dem Fußballerkarrieren<br />

noch auf der Straße und im Staub beginnen. Zeit<br />

umzudenken - für Fans in aller Welt, Politiker und Veranstalter.<br />

Ende 2007 wurde vor der Auslosung der Qualifikationsgruppen<br />

in Durban ein ehemaliger österreichischer Torwart<br />

erschossen. Der Vorgang lenkte die Augen der Weltöffentlichkeit<br />

auf Südafrikas soziale Verhältnisse. Südafrika hat die höchste<br />

Mordrate der Welt. Täglich werden 50 Menschen ermordet, bezogen<br />

auf die Anzahl der Einwohner ungefähr zehnmal mehr als<br />

in Deutschland. Hauptgrund für die hohe Kriminalität ist die weit<br />

verbreitete Armut, Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit, unter der<br />

rund die Hälfte der Bevölkerung leidet. Ungefähr dreiviertel der<br />

Verbrechen konzentrieren sich auf die Townships, innerhalb<br />

derer es auch unterschiedliche Verhältnisse gibt. <strong>Die</strong> weltweit<br />

höchste AIDS-Rate verschärft die soziale Situation zusätzlich.<br />

Fast jeder fünfte der 49 Millionen Einwohner Südafrikas ist<br />

HIV-positiv.<br />

Weitere Aufregung gab es zu Beginn dieses Jahres. Zwei Tage<br />

vor Beginn des Afrika-Cups in Angola verübte eine seperatistische<br />

Bewegung ein Attentat auf den Bus der togolesischen<br />

Mannschaft, bei dem zwei Betreuer getötet und mehrere<br />

Personen verletzt wurden. War da nicht wieder das Bild des<br />

unheimlichen, schwarzen Kontinents in unseren Köpfen?<br />

Südafrikanische Offizielle beschwichtigten. Der Ort des Anschlags<br />

liegt über 2500 Kilometer von den Spielstätten entfernt.<br />

Als 1999 im Kosovokrieg Bomben fielen, habe auch niemand an<br />

der Sicherheit im nur 1500 Kilometer entfernten Deutschland,<br />

das sich zu dieser Zeit um die WM 2006 bewarb, gezweifelt.<br />

Für die Sicherheit während der WM rüstet Südafrika auf.<br />

40.000 zusätzliche Polizisten, insgesamt bis zu 190.000 Sicherheitskräfte<br />

sollen die Sicherheit von Spielern, Funktionären und<br />

Fans gewährleisten.<br />

Südafrika besitzt ein Bruttoinlandsprodukt proKopf von 5824<br />

US-$ und rangiert damit weltweit auf Platz 74, zwei Plätze hinter<br />

Bulgarien (6223 US-$), einen Platz vor Serbien (5809 US-$) und<br />

weit vor der Ukraine (2542 US-$, Platz 113), die zusammen mit<br />

Polen in zwei Jahren die Fußball-Europameisterschaft ausrichten<br />

möchte.<br />

Fünf der zehn WM-Stadien wurden vor der WM neu gebaut.<br />

Insgesamt kostete der Neubau und die Modernisierung der<br />

Stadien umgerechnet 1,5 Milliarden Euro. Kritiker befürchten,<br />

dass die Stadien für die Zeit nach der WM überproportioniert<br />

und zu teuer im Unterhalt wären. <strong>Die</strong> südafrikanische Regierung<br />

investierte umgerechnet rund 1,75 Milliarden Euro in seine<br />

Flughäfen: Kapstadt und Johannesburg wurden umfassend modernisiert,<br />

Durban erhielt sogar einen neuen Flughafen. Für über<br />

2,5 Milliarden Euro soll zur WM der Hochgeschwindigkeitszug<br />

Gautrain den Großraum Pretoria-Johannesburg erschließen.<br />

Dicht bevölkerte Townships wie Soweto wurden jedoch nicht<br />

in die Linienführung einbezogen.<br />

Bau der Schnellbahntrasse Gautrain:Townships nicht angebunden<br />

Das ist nicht das einzige Beispiel, dass Milliarden an Investitionen<br />

den Bewohnern nicht zugute kommen. Im Vorfeld der<br />

WM kam es zu einer Praxis, die böse Erinnerungen an die Zeit<br />

der Apartheid weckt: <strong>Die</strong> Zwangsräumung von Schwarzen aus<br />

ihren Häusern, durch welche in langjähriger Arbeit entstandene<br />

Gemeinschaftswesen zerstört werden. Seit ungefähr 25 Jahren<br />

sind Umsiedlung und Entwurzelung zu einem gängigen Muster<br />

bei der Vorbereitung von internationalen Sportereignissen geworden.<br />

Ein Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschen-<br />

© GautAd<br />

© alf-loidl pixelio<br />

10


echte spricht von 20.000 Menschen, die in Kapstadt wegen der<br />

WM aus ihren Siedlungen vertrieben und in „vorübergehende<br />

Umsiedlungsstätten“, so die offizielle Bezeichnung, verfrachtet<br />

wurden, in denen manche schon seit mehr als vier Jahren leben.<br />

Aufsehen erregte Symphony Way, besser bekannt unter ihrem<br />

Schimpfnamen Blikkiesdorp, die Bezeichnung für „Blechdosenstadt“<br />

in Afrikaans. Nur wenige Kilometer entfernt vom neuen<br />

Stadion Kapstadts, dem teuersten Bauwerk in der Geschichte<br />

Südafrikas, entstand in der windgepeitschten Halbwüste eine<br />

Siedlung von 3000 Wellblechhütten, die dichtgedrängt in endlosen<br />

Reihen stehen.<br />

15.000 Menschen leben in den sechs mal drei Meter großen<br />

Baracken, deren Wände so dünn sind, dass man sie mit einer<br />

Bastelschere zerschneiden kann. Im Sommer herrschen in den<br />

Hütten mörderisch hohe Temperaturen, im Winter bieten sie<br />

kaum Schutz vor der Kälte. Bis zu acht Familien teilen sich eine<br />

Toilette und einen Wasserhahn aus einer Standleitung.<br />

In Blikkiesdorp fehlen sowohl Einkaufsmöglichkeiten als auch<br />

eine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Eltern müssen<br />

ihre Kinder mit leerem Magen zur Schule schicken. Bewohner<br />

und südafrikanische Zeitungen bezeichnen den eingezäunten<br />

und von der Polizei rund um die Uhr bewachten Ort als „Konzentrationslager“.<br />

Vertreter der Stadt Kapstadt bestreiten, dass Menschen wegen<br />

der Weltmeisterschaft umgesiedelt wurden und bezeichnen<br />

Blikkiesdorp als „Notunterkunft“. Bewohner entgegnen, dass<br />

mehrere hundert Menschen hierher vertrieben wurden, weil in<br />

Kapstadt ein Trainingsgelände für eine der WM-Mannschaften<br />

eingerichtet wurde. Einem neuen Gesetz zufolge ist jeder, der<br />

den Anweisungen zum Umzug nicht nachkommt, von einer<br />

Gefängnisstrafe von fünf Jahren bedroht.<br />

Der UN-Bericht weist auf einige indirekte Folgen von Sport-<br />

Großveranstaltungen hin, zum Beispiel steigende Mieten<br />

und Immobilienpreise, mangelnde Erschwinglichkeit für die<br />

Bevölkerung mit niedrigem Einkommen, der Verringerung der<br />

Verfügbarkeit von Sozialwohnungen.<br />

Polizeipatrouille in der „Blechdosenstadt“ Bliekkiesdorp:<br />

15000 Menschen in die Halbwüste zwangsumgesiedelt<br />

Präsident Jacob Zumas Regierung ist bestrebt, ihr Land in<br />

einem guten Licht zu präsentieren. Sie möchte, dass die WM<br />

Arbeitsplätze schafft und die Infrastruktur verbessert und will<br />

Südafrikas Image im Ausland verbessern. Aus diesem Grund<br />

werden Straßenkinder und Obdachlose aus den Innenstädten<br />

in weit außerhalb gelegene „Sicherheitszonen“ deportiert. Ihre<br />

Kriminalisierung und die damit verbundenen Säuberungen<br />

dürften das Trauma dieser ohnehin traumatisierten Kinder<br />

vertiefen und mühevolle soziale Aufbauarbeit zunichte machen.<br />

NGO-Vertreter sind der Ansicht, dass hinter dem WM-Spektakel<br />

sich der Überlebenskampf der armen Südafrikaner, denen<br />

Zwangsräumungen und Vertreibung drohen, verschärft durch<br />

mangelnde öffentliche <strong>Die</strong>nstleistungen und Arbeitslosigkeit. Sie<br />

werfen der Regierung vor, vermögende Ausländer auf Kosten<br />

der eigenen verarmten Menschen beeindrucken zu wollen.<br />

Das Mbombela-Stadion in Nelspruit wurde auf 118 Hektar<br />

historischem Land der Swazi errichtet. <strong>Die</strong> Swazi wurden gewaltsam<br />

von ihrem Land vertrieben. <strong>Die</strong> Betroffenen klagten<br />

vor dem Obersten Gerichtshof, dessen Richter den Stadtrat von<br />

Nelspruit mit Kolonialisten verglich. Der Stadtrat, in welchem<br />

die alte Widerstandsorganisation der Schwarzen, der ANC,<br />

© Frombelow<br />

© RossW, World Cup 2010 Shine 2010, Ngrund Panoramio<br />

Weiße Elefanten: Green Point-Stadion in Kapstadt, Moses Mabhida-Stadion in Durban, Nelson Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth (v. l.)<br />

11


die Mehrheit hat, hatte zuvor jedem Swazi als Entschädigung<br />

umgerechnet 10 Cent angeboten.<br />

Für viele Südafrikaner stehen die neuen Fußballstadien als<br />

Symbol für Vergeudung dringend benötigter Mittel. Johannesburgs<br />

Stadtrat hat wegen Überschreitung der Baukosten seinen<br />

Haushalt um 90 Millionen Euro gekürzt.<br />

Über 90 Prozent ihrer Einnahmen bezieht die FIFA aus<br />

Sponsorengeldern. <strong>Die</strong> Sponsoren fordern Sperrzonen um<br />

Stadien und Fanmeilen und setzen ihre Rechte rücksichtslos<br />

durch. <strong>Die</strong> FIFA versprach, gegen „Eventpiraten“ vorzugehen,<br />

Schwierige WM-Gastgeber<br />

<strong>Die</strong> Frage nach der politischen Korrektheit eines ausrichtenden<br />

Landes stellte sich in der Vergangenheit mehrmals.<br />

Das faschistische Mussolini-Regime benutzte die<br />

WM 1934 als propagandistische Bühne für den Faschismus.<br />

Zugleich war diese WM von Bestechungsvorwürfen<br />

überschattet. Italiens Sieg soll durch die Unterstützung<br />

mehrerer Schiedsrichter zustande gekommen sein.<br />

Deutschland galt als Favorit, die WM 1942 auszurichten.<br />

Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ersparte dem<br />

Weltfußball den erneuten politischen Missbrauch des<br />

Sports durch die Nazis.<br />

Auch Argentinien war 1978 ein schwieriger Gastgeber.<br />

Zwei Jahre zuvor putschte sich eine Militärjunta unter<br />

General Videla an die Macht und überzog das Land mit<br />

Mord, Folter und Entführungen von Regimegegnern.<br />

<strong>Die</strong> FIFA hatte bereits 1966 die WM an Argentinien<br />

vergeben, konnte oder wollte sich jedoch nicht dazu<br />

durchringen, Argentinien die WM zu entziehen und in<br />

einem anderen Land auszutragen. Chile und Brasilien,<br />

die bereits eine WM ausgerichtet hatten, unterstanden zu<br />

dieser Zeit ebenfalls einer Militärdiktatur. Dem damaligen<br />

FIFA-Präsidenten Joao Havelange wurden hervorragende<br />

Kontakte zu den Machthabern sowohl in Argentinien als<br />

auch in Brasilien nachgesagt.<br />

1966 vergab die FIFA die Weltmeisterschaft 1982 an<br />

Spanien, das zum Zeitpunkt der Vergabe noch von der<br />

Militärdiktatur General Francos beherrscht wurde.<br />

1974 bekam Kolumbien die Weltmeisterschaft 1986<br />

zugesprochen. In den Folgejahren litt das Land innenpolitisch<br />

immer mehr unter der Gewalt von Drogenkartellen<br />

und mehrerer paramilitärischer Guerillabewegungen.<br />

Nachdem die FIFA das Teilnehmerfeld von 16 auf 24<br />

Mannschaften erhöht hatte, musste Kolumbien endgültig<br />

zugunsten Mexikos absagen.<br />

Jubelnde südafrikanische Kinder: Kann die WM halten was sie verspricht?<br />

die versuchen, „Profit aus einem Ereignis zu erzielen, zu dem<br />

sie nichts beigetragen haben.“ <strong>Die</strong>se sogenannten Eventpiraten<br />

sind zehntausende meist arme Straßenhändler, von deren Einkommen<br />

das Überleben ihrer Familien abhängt. <strong>Die</strong> Kampagne<br />

gegen Vertreibung sagte, dass "das Leben kleiner Unternehmen<br />

und Straßenhändler in Südafrika durch diese WM zerstört würde.<br />

Wenn wir nicht berechtigt sind, in der Nähe von Stadien,<br />

Fanmeilen und anderen touristischen Gebieten zu handeln, wie<br />

können wir vom Tourismus profitieren?" So wurden bereits in<br />

der Bauphase der Stadien billige Straßenküchen, welche die<br />

Bauarbeiter versorgten, durch teure Catering-Firmen ersetzt.<br />

<strong>Die</strong> meisten der ungefähr 40000 Arbeitsplätze, darunter die<br />

der Bauarbeiter, sind zeitlich befristet. Durch häufige Streiks<br />

konnten sie Zugeständnisse in Arbeitssicherheit und Bezahlung<br />

erreichen. Viele Bauarbeiter sind bereits wieder entlassen und<br />

ohne Arbeit.<br />

Trotzdem werden die meisten derer, die die Stadien errichteten,<br />

sich keine Eintrittskarten leisten können. Einem Wochenlohn<br />

von ca. 60 Euro stehen Ticketpreise zwischen 60 und 700 Euro,<br />

ungefähr doppelt so hoch wie 2006 in Deutschland, gegenüber.<br />

Dass der gute Ruf der WM und der Kartenvorverkauf der WM<br />

hinter den Erwartungen zurückbleibt, hat mittlerweile auch<br />

die FIFA eingeräumt. Sie vergab daraufhin Kontingente stark<br />

vergünstigt oder gratis an Gewerkschaften und gemeinnützige<br />

Organisationen.<br />

In ihrem Programm Football for Hope verpflichtet sich die<br />

FIFA zu umfassender sozialer Verantwortung gegenüber Kindern<br />

und Jugendlichen. Dennoch kommt die brasilianische UN-<br />

Sonderberichterstatterin Raquel Rolnik zu dem Schluss, dass die<br />

© Heinz-Josef Lücking<br />

12


FIFA ihre Verpflichtungen gegenüber den ausrichtenden Ländern<br />

nur ungenügend vertritt und umsetzt. In ihrem Bericht fordert<br />

sie die UN-Mitgliedsstaaten, die FIFA und das IOC auf, ihren<br />

menschenrechtlichen Verpflichtungen bei der Organisation von<br />

Großveranstaltungen nachzukommen. Alle Interessengruppen<br />

müssten eine verantwortungsvolle Haltung gegenüber den Auswirkungen<br />

von Großveranstaltungen einnehmen und das Recht<br />

auf angemessenen Wohnraum in allen Phasen der Veranstaltung<br />

berücksichtigen. Bisher hat die FIFA keine Anforderungen auf<br />

angemessenen Wohnraum in ihr Bieterverfahren aufgenommen<br />

und ignoriert seit mehreren Jahren die Anfragen der UN zu<br />

diesem Thema.<br />

Viele Aussagen nähren die Vermutung, dass die FIFA und ihre<br />

Sponsoren die Fußball-Weltmeisterschaft dem Schwellenland<br />

Südafrika überstülpen wie einem hoch entwickelten Industrieland.<br />

Getrieben vom Schneller-höher-weiter des Globalkapitalismus,<br />

der keine Rücksicht auf die kulturellen und sozialen<br />

Verhältnisse vor Ort nimmt, läuft das Mega-Event in Südafrika<br />

Gefahr, die Mehrheit derjenigen von der Weltmeisterschaft<br />

auszuschließen, wegen derer es doch wohl ursprünglich an<br />

diesen Ort gekommen ist. Noch ist der FIFA-Slogan "Celebrate<br />

Africa's Humanity" nicht überall angekommen.<br />

Seit vielen Jahren begeistern Spieler aus afrikanischen<br />

Ländern in den europäischen Topligen mit ihrer Eleganz und<br />

ihren technischen Fertigkeiten. <strong>Die</strong> Entscheidung für Südafrika<br />

steht für das Ende des Eurozentrismus und die Ankunft der<br />

Globalisierung im Fußballgeschäft.<br />

Für Fußballfans bedeutet das, sich auf eine andere (Fußball)-<br />

Kultur einzulassen und verlangt Mut, kulturelle Scheuklappen<br />

abzulegen. Kaum eines der letzten Austragungsländer stellte als<br />

Reiseland eine ernsthafte Herausforderung dar (außer vielleicht<br />

an den Geldbeutel). Wer jetzt seinen Blick auf Südafrika richtet,<br />

sollte mehr im Kopf haben als nur Fußball.<br />

Wir haben die WM nie nötig gehabt“, sagt Andile Mngxitama,<br />

politischer Kommentator und Kolumnist. „Sie ist eine Schauveranstaltung<br />

von Politikern, die die Aufmerksamkeit ablenkt<br />

von 16 Jahren Demokratie, die bei der Mehrheit der schwarzen<br />

Menschen nicht angekommen ist. Wir werden mit weißen<br />

Elefanten-Stadien gefangen werden. Der WM geht es nicht um<br />

Fußball oder sogenannten Tourismus. Es geht um Politiker, die<br />

hoffen, dass sie uns für einen Monat auf Trab hält und ihnen<br />

und ihren Freunden enorm viel Geld bringt."<br />

Germar Schulte-Hunsbeck<br />

Wie Fußball-Weltmeisterschaften vergeben werden<br />

1924 und 1928 wurde die Mannschaft Uruguays Olympiasieger.<br />

Der damalige Vorsitzende des Fußballweltverbandes<br />

(FIFA), der Franzose Jules Rimet, konnte den wohlhabenden<br />

uruguayischen Diplomaten Enrique Buero für seine Idee einer<br />

Weltmeisterschaft gewinnen. 1930 fand die erste WM in<br />

Uruguay statt, dem europäischen Mitbewerber Italien wurde<br />

die Veranstaltung vier Jahre später zugesagt.<br />

<strong>Die</strong> Vergabe der ersten Weltmeisterschaften nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg waren sportpolitisch geprägt. Brasilien (1950) wurde<br />

vom Krieg kaum beeinflusst, die Schweiz (1954) und Schweden<br />

(1958) waren im Krieg neutral. Seit 1958 war es Tradition, die<br />

Weltmeisterschaft im Wechsel zwischen Europa einerseits und<br />

dem amerikanischen Kontinent zu veranstalten.<br />

2000 beschloss die FIFA ein Rotationsverfahren, nach welchem<br />

ab 2010 Weltmeisterschaften im kontinentalen Wechsel zwischen<br />

den sechs Kontinentalverbänden stattfinden sollen. Das<br />

Rotationsverfahren wurde mittlerweile wieder aufgehoben,<br />

weil in den Kontinentalverbänden von Ozeanien, Afrika und<br />

Nordamerika nur eine geringe Zahl möglicher Austragungsländer<br />

bereitsteht. <strong>Die</strong> Kontinentalverbände wurden überwiegend<br />

in den Fünfziger und Sechziger Jahren gegründet.<br />

Der Afrikanische Fußballverband (CAF) ist mit 55 Landesverbänden<br />

der mitgliederstärkste und wäre ohne die zur<br />

gleichen Zeit stattfindende Dekolonisation Afrikas nicht<br />

möglich gewesen.<br />

Seit 1970 sind afrikanische Mannschaften regelmäßig bei<br />

Fußball-Weltmeisterschaften vertreten. War bis 1978 nur eine<br />

Mannschaft vertreten, so werden in diesem Jahr erstmals<br />

sechs Mannschaften vom afrikanischen Kontinent teilnehmen.<br />

<strong>Die</strong> FIFA trägt mit Vergabe der Weltmeisterschaft an<br />

Südafrika der wachsenden Bedeutung afrikanischer Teams<br />

Rechnung, von denen seit 20 Jahren immer eine Mannschaft<br />

mindestens das Achtelfinale erreicht hat. Schon viele Mannschaften<br />

haben gegen Teams vom afrikanischen Kontinent<br />

eine unliebsame Überraschung erfahren, darunter auch die<br />

Deutschen, die 1982 gegen Algerien 1:2 verloren.<br />

13


Spieletipp: Eröffnungsgala zur Fußball-WM<br />

Passend zur Fußball WM in Südafrika habe ich euch hier<br />

einige Spielideen zusammengetragen, die man entweder, in<br />

gekürzter Version, als Programmpunkt für die Gruppenstunde,<br />

bzw. als größere Aktion auf einer Freizeit verwenden kann.<br />

Um dem Spiel das richtige WM-Flair zu geben, kann der Raum<br />

oder die Umgebung mit Flaggen, Postern von Stars, Fußbällen<br />

und anderem passenden Beiwerk geschmückt werden. Ziel<br />

dieses Abends ist Spaß, das sollte nicht vergessen werden.<br />

Sonja Ulmer<br />

Spiel 1: Wasserbanane (Südafrika)<br />

Ziel Es wird versucht, eine Banane zu essen, die im Wasser liegt.<br />

Dauer 5 Minuten<br />

Material Schüsseln mit Wasser, Bananen, Tisch<br />

Vorbereitung Stelle für jede Mannschaft eine große Schüssel mit Wasser auf einen Tisch und lege in jede eine geschälte Banane.<br />

Spiel Wähle einen freiwilligen aus jedem Team aus und erkläre ihnen ihre Aufgabe. Sie müssen – ohne die Hände zu benutzen<br />

– die Banane aus dem Wasser fischen, ein Stück abbeißen, sodass der Rest wieder zurückfällt und dann weitermachen,<br />

bis die Banane restlos aufgegessen ist. Wer die Aufgabe zuerst erfüllt, hat gewonnen.<br />

SPIEL 2: Sumo-Ringen (Japan)<br />

Dauer 10 Minuten<br />

Material zwei große Pullover, acht Kissen, zwei Laken, Tesa Krepp<br />

Vorbereitung Markiere einen Kreis mit Tesa Krepp am Boden.<br />

Spiel Teile die Gruppe in Teams auf. Jedes Team wählt einen Sumo Ringer. <strong>Die</strong>ser bekommt einen übergroßen Pullover über<br />

und vier große Kissen reingesteckt. Dann wird das Laken wie eine Windel um ihn gewickelt und er muss sich in die<br />

Mitte des Kreises stellen. Auf ein Kommando müssen die Kämpfer versuchen, sich aus dem Kreis zu schubsen. Lass<br />

mehrere Kämpfer antreten.<br />

SPIEL 3: Pizzaspiel (Italien)<br />

Dauer 5 Minuten<br />

Material Farbige Klebepunkte, Süßigkeiten<br />

Spiel <strong>Die</strong> Teilnehmer bekommen je einen farbigen Klebepunkt auf ihre Stirn. <strong>Die</strong> Farben stehen für Pizza-Zutaten:<br />

WEISS = Pizzaboden ROT = Tomate GELB = Ananas BLAU = Schinken LILA = Peperoni GRÜN = Paprika<br />

PINK = Salami SCHWARZ = Oliven BEIGE = Käse<br />

Markiere doppelt so viele weiße Punkte (Pizzaböden) wie die anderen Farben. Rufe eine Pizzasorte aus (z.B. „Pizza<br />

Hawaii") und zähle die Zutaten auf. <strong>Die</strong> Teilnehmer finden sich zu den entsprechenden Gruppen zusammen und<br />

„backen" ihre Pizza, indem zwei „Pizzaböden" auf dem Boden liegen, und eine Person pro weiterer Zutat auf ihnen<br />

draufsitzt oder -liegt (z.B. für „Hawaii" – „Pizzaböden“, ein „Schinken", eine „Ananas", ein „Käse"). Gib der Gruppe,<br />

die ihre Pizza als erstes „gebacken" hat, Süßigkeiten als Belohnung. Spielt mehrere Runden.<br />

SPIEL 5: Käs Köpp (Niederlande)<br />

Dauer 5 Minuten<br />

Material pro Team ein großes Stück Gouda, Messer<br />

Spiel Nicht ganz ernstgemeintes Spiel: Am schnellsten aus einem Stück Gouda ein Gesicht zu schneiden. Entweder die Teams<br />

als Ganzes bekommen einen Gouda, oder jeder einzelne bekommt ein größeres Stück und ein Messer (Vorsicht!). In<br />

fünf Minuten muss jeder versuchen, ein klar erkennbares Gesicht daraus zu schnitzen.<br />

Alternative Besorge dir pro Team ein Paar typisch holländische Clogs und Mützen und lasse sie damit einen Parcours laufen.<br />

14


Spiel 4: Ehemalige Weltmeister<br />

Dauer 5 Minuten<br />

Material Bilder ehemaliger Weltmeister, Tesa, eventuell Weltkarte<br />

Brasilien – Pelé (zur Info: Brasilien hat 5x die WM gewonnen)<br />

Italien - Dino Zoff (zur Info: Italien hat 4x die WM gewonnen)<br />

Deutschland - Gerd Müller (zur Info: Deutschland hat 3x die WM gewonnen)<br />

Argentinien - <strong>Die</strong>go Maradona (zur Info: Argentinien hat 2x die WM gewonnen)<br />

Uruguay - José Leandro Andrade (zur Info: Uruguay hat 2x die WM gewonnen)<br />

England - Bobby Charlton (zur Info: England hat 1x die WM gewonnen)<br />

Frankreich - Zinedine Zidane (zur Info: Frankreich hat 1x die WM gewonnen)<br />

Weltmeister 1998: Zinedine Zidane<br />

Vorbereitung<br />

Spiel<br />

Besorge dir Bilder der ehemaligen Weltmeister.<br />

Tipp: Einfach in www.google.de den Namen eingeben und dann auf Bilder gehen.<br />

Mach sie so groß wie möglich und klebe sie auf ein DIN A 4 Blatt.<br />

Dann schreibst du die Namen dick unter das Foto. Anschließend schreibst du die Länder auf einzelne Blätter.<br />

Bilde zwei Teams. Jedes Team bekommt ein Satz Bilder und Länder. Auf ein Kommando müssen sie so schnell wie<br />

möglich die richtigen Namen zu den richtigen Ländern kleben. Wenn du den Schwierigkeitsgrad erhöhen willst, dann<br />

lasse sie die Spieler auf einer großen Weltkarte an die richtige Stelle kleben.<br />

SPIEL 6: Hymnen<br />

Dauer 5 Minuten<br />

Material Blatt mit Flaggen, CD mit verschiedenen Nationalhymnen, CD Spieler<br />

Vorbereitung Kopiere (oder klebe) alle Flaggen der teilnehmenden Länder auf ein DIN A4 Blatt<br />

und gib jedem Team eine Kopie davon.<br />

Außerdem brauchst du eine CD mit den Nationalhymnen.<br />

Spiel <strong>Die</strong> Teams setzen sich auf den Boden. Du spielst nacheinander 10 verschiedene Hymnen an und das Team muss jedes<br />

Mal raten, welches Land das ist und auf ihren Zettel schreiben. Das Team mit den meisten richtigen gewinnt.<br />

SPIEL 7: Zukünftige Weltmeister<br />

Dauer 5 Minuten<br />

Material Bilder der Stars, Tesa, eventuell Weltkarte<br />

Vorbereitung Besorge dir Bilder der Stars der WM. Siehe auch Spiel 5.<br />

Spanien – Fernando Torres, kann er Spanien zum WM-Sieg schießen?<br />

England – Wayne Rooney, der neue Stern am Horizont<br />

Brasilien - Kakà, wird er seinem Ruf „derzeit besten Mittelfeldspielern der Welt“ gerecht?<br />

Argentinien - Javier Mascherano, ein großer Spieler für das kommende Jahrzehnt<br />

Deutschland - Lukas Podolski, das Wunderkind<br />

Italien – Daniele De Rossi, ein kopfballstarker und torgefährlicher Spieler<br />

Niederlande – Arjen Robben, der kommende Star dieser WM<br />

Südafrika – Bernhard Parker, seine erste WM, die er bestreitet<br />

Bernhard Parker (Südafrika)<br />

Spiel<br />

Anmerkung<br />

Bilde zwei Teams. Jedes Team bekommt ein Satz Bilder und Länder. Auf ein Kommando müssen sie so schnell wie<br />

möglich die richtigen Namen zu den richtigen Ländern kleben. Wenn du den Schwierigkeitsgrad erhöhen willst, dann<br />

lasse sie die Spieler auf einer großen Weltkarte an die richtige Stelle kleben.<br />

Interessant dürfte werden, inwieweit sich die großen Erwartungen an diese Spieler rechtfertigen.<br />

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Buchtipp: The Book of Danger<br />

Ein Buch mit einem Titel, der aufhorchen lässt mit einer<br />

interessant gestalteten Titelseite. Hält es was es verspricht?<br />

Zunächst mal: „Kids“ ist im deutschen Sprachgebrauch ein<br />

schwammiger Begriff. Er umfasst die Altersspanne vom Kleinkindern<br />

bis zu Teenagern, von den die ältesten bereits junge<br />

Erwachsene sind. Im Klappentext auf der Rückseite ist als Zielgruppe<br />

von „abenteuerlustigen Jungs und Mädchen“ die Rede.<br />

Chris McNab<br />

The Book of Danger:<br />

101 Survival-Tipps für Kids<br />

128 Seiten<br />

HEEL Verlag, Königswinter 2009<br />

ISBN 978-3-86852-120-7, € 12.95<br />

Bei der Basisausrüstung ist eine Tasche mit Verbandsmaterial<br />

abgebildet ist, die aber im Text nicht erwähnt wird. Dafür gibt’s<br />

auf der gleichen Seite aus der Antarktis „eine wahre Überlebensgeschichte“,<br />

die als Rubrik zu vielen Tipps erscheint.<br />

Exotik zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Zum<br />

Beispiel Tipps, wie man den Angriff von Mamba, Bär und Puma<br />

übersteht, wie man ein Schneehaus baut und vom Wind (!)<br />

aushärten lässt, wie man in der Wüste Trinkwasser sammelt,<br />

wie man Bäume mit Macheten fällt und wie man Termiten als<br />

Nahrungsmittel sammelt .<br />

Im Kapitel „Jagen und Fischen“ lernt man einiges über den<br />

Bau von Fallen und Waffen, sucht jedoch vergebens einen<br />

Hinweis zu Jagd- und Fischereigesetzen und Artenschutz. Allein<br />

deshalb erfüllt das Buch seinen Anspruch als „umfassendes<br />

Handbuch“ nicht. An anderen Stellen wie bei den essbaren und<br />

giftigen Pflanzen bleibt das Buch zu sehr an der Oberfläche.<br />

<strong>Die</strong> Kapitel „Lagerplatz und Unterschlupf“ und „Feuer“ sind<br />

hilfreich. Das gilt auch für die beiden letzten Kapitel „Weg und<br />

Orientierung“ und „Gesundheit und Bergung“. <strong>Die</strong>se sollten<br />

im Buch ganz vorn stehen bevor es gilt, Tiere aufzuspüren und<br />

zu jagen.<br />

Dem Leser drängt sich bisweilen der Eindruck auf, dass hier<br />

wahllos Material aus Überlebensführern zusammengeklaubt<br />

wurde, die vorzugsweise für den außereuropäischen Markt<br />

bestimmt sind. Viele Tipps sind für das dicht besiedelte Mitteleuropa<br />

nicht brauchbar. Für Kinder und die meisten Jugendlichen<br />

sind die Überlebens-Tipps zu weit gegriffen. Hätten Verlag und<br />

Verfasser den Inhalt auf dreißig Tipps begrenzt, diese vertieft<br />

und sorgfältig lektoriert, wäre dies der Qualität des Buches<br />

zugute gekommen.<br />

<strong>Die</strong> Macher dieses Buches verschanzen sich bei Titelgebung<br />

hinter modischem „Denglisch“ und setzen auf zu sehr auf spektakuläre<br />

Aufmachung anstatt sich Gedanken über Zielgruppe und<br />

Anwendbarkeit zu machen. Ein Plus ist die klar verständliche<br />

Sprache. Das Buch ist ein guter Schmöker für ältere „Kids“, der<br />

Laune auf exotische Erlebnisse weckt. Als Unterstützung für<br />

Erlebnis- und Naturpädagogik in der Jugendarbeit ist das Buch<br />

nur eingeschränkt zu empfehlen.<br />

Harald Walz<br />

© Daniel Pfeiffenberger pixelio<br />

16


NEWS<br />

Aus dem Alltag einer Bildungsreferentin<br />

und der Jugendgruppen<br />

Heute will ich euch über<br />

das etwas undurchsichtige<br />

aber wichtige Thema der<br />

Finanzierung von Jugendarbeit<br />

berichten:<br />

<strong>Die</strong> Förderung der Jugendarbeit<br />

ist keine freiwillige<br />

Leistung: Nach den<br />

Bundes- und Landesgesetzen<br />

sind die örtlichen<br />

und überörtlichen öffentlichen<br />

Träger der Jugendhilfe<br />

(Landkreise und kreisfreie<br />

Städte) zur Förderung der Jugendarbeit verpflichtet. Im Achten<br />

Sozialgesetzbuch ist dies geregelt:<br />

„Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung<br />

erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur<br />

Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger<br />

Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt<br />

werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu<br />

gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem<br />

Engagement anregen und hinführen.“ (Sozialgesetzbuch<br />

VIII, § 11, Jugendarbeit)<br />

Festgelegt wird hierin jedoch nicht die Art und Höhe der<br />

Fördermittel. Der Umfang kann im Rahmen der verfügbaren<br />

Haushaltsmittel nach Ermessen der politischen Gremien einem<br />

Stadt-/Landkreises zur Verfügung gestellt werden.<br />

Wie kommen die Jugendgruppen an diese Gelder heran?<br />

Für die Vergabe der Gelder sind die Landkreise bzw. kreisfreien<br />

Städte verantwortlich. Innerhalb der Kreisverwaltung sind die<br />

Jugendämter und ihre Jugendhilfeausschüsse zuständig.<br />

Auf Ortsgruppenebene sind wir, mit vielen anderen Vereinen<br />

z. B. Pfadfinder, Jugendfeuerwehr, Naturschutzjugend etc. im<br />

Kreisjugendring organisiert. Deshalb spricht man hier auch von<br />

der verbandlichen Jugendarbeit. <strong>Die</strong> Kreisjugendringe haben<br />

die Aufgabe, die Arbeit der Jugendverbände zu koordinieren,<br />

die Interessen gegenüber der kommunalen Politik zu vertreten<br />

und das öffentliche System der Fördermittel für die verbandliche<br />

Jugendarbeit zu verwalten. Über die Kreisjugendringe sind<br />

wir, die verbandliche Jugendarbeit, mit drei bis fünf Sitzen im<br />

Jugendhilfeausschuss vertreten.<br />

<strong>Die</strong> Vergabe der Gelder an die Jugendverbände ist in jedem<br />

Landkreis unterschiedlich geregelt. In einigen Kreisen zahlt das<br />

Jugendamt das Geld direkt an die Vereine, in anderen gibt es<br />

Vereinbarungen mit dem Kreisjugendring. Wie das bei euch<br />

geregelt ist und welche Kriterien für diese Vergabe angewendet<br />

werden, solltet ihr bei eurem örtlichen Ansprechpartner<br />

erfragen. Für euch sind das die Kreisjugendringe und deren<br />

Geschäftsstellen. Kontakt zu den Geschäftsstellen bekommt<br />

ihr am besten über eine Recherche im Internet. Gebt einfach<br />

den Namen eures Landkreises z. B. Göppingen und den Begriff<br />

„Kreisjugendring“ ein. Es lohnt sich auf jeden Fall sich zu<br />

informieren.<br />

In manchen Städten und Gemeinden gibt es neben den<br />

Leistungen der Landkreise noch zusätzliche Gelder und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für die Jugendarbeit. <strong>Die</strong>s ist aber<br />

eine freiwillige Leistung der Gemeinde. Hier gilt es auch sich<br />

bei eurer Gemeinde zu erkundigen, welche Unterstützungsmöglichkeiten<br />

es genau gibt.<br />

<strong>Die</strong>s war jetzt ein kleiner und kurzer Exkurs in die Finanzierung<br />

der Jugendarbeit in den Städten und Gemeinden. Neben<br />

der Möglichkeit bei den Landkreisen Gelder zu beantragen, gibt<br />

es ja auch noch den Landesjugendring und einen Landesjugendplan,<br />

aber über den berichte ich euch dann ein anderes<br />

Mal ausführlicher.<br />

Bei Fragen könnt ihr euch auch gerne jederzeit an mich<br />

wenden.<br />

Liebe Grüße<br />

Anke<br />

17


NEWS<br />

Fuchsfarm-Festival 2010: Jetzt anmelden<br />

Anmeldungen von Gruppen und Einzelpersonen bis zum<br />

18. Juni 2010<br />

Preis 25 €<br />

Leistungen Unterkunft im Zelt, Verpflegung, Programm<br />

Weitere Informationen gibt’s bei martina.veit@schwaebischealbvereinsjugend.de,<br />

Tel. 0711 22585-28.<br />

Das Infoblatt gibt’s zum Herunterladen auf unserer Website.<br />

18


NEWS<br />

Einladung zur Jugendvertreterversammlung<br />

Sonntag, 27.06.2010<br />

Jugendzentrum Fuchsfarm, Albstadt-Onstmettingen<br />

Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen (Änderungen vorbehalten):<br />

Beginn:<br />

9:30 Uhr<br />

Top 1<br />

Begrüßung<br />

Top 2<br />

Vorstellung der TeilnehmerInnen<br />

Top 3 Jahresabschluss 2009<br />

Top 4<br />

Bericht der Bildungsreferentin<br />

Top 5<br />

Bericht des Hauptjugendwartes, seiner beiden Stellvertreter und der Beisitzer im Jugendbeirat<br />

Top 6<br />

Entlastung der Mitglieder des Jugendbeirates<br />

Top 7<br />

Wahl der Stellvertretenden Hauptjugendwarte und der Beisitzer im Jugendbeirat<br />

Top 8<br />

Anträge<br />

Top 9<br />

Verschiedenes<br />

Anträge sind bis 13. Juni 2010 schriftlich an die JGS zu richten.<br />

Rückmeldung zur Teilnahme erbitten wir bis 18.Juni 2010 telefonisch oder schriftlich an die Jugendgeschäftsstelle.<br />

Schwäbische Albvereinsjugend<br />

Telefon 0711 22585-28<br />

Fax 0711 22585-94<br />

info@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />

Freizeiten 2010: Noch Plätze frei<br />

Syltfreizeit Hörnum 12 – 15 Jahre 31.07. - 14.08.2010<br />

Zeltlager 1 Fuchsfarm 8 – 13 Jahre 01.08. - 14.08.2010<br />

Natur Pur Füllmenbacher Hof 9 – 13 Jahre 15.08. - 18.08.2010<br />

Zeltlager 2 Fuchsfarm 13 – 17 Jahre 15.08. - 28.08.2010<br />

Burg Derneck - Spaß und Action im Lautertal Burg Derneck 14 – 17 Jahre 15.08. - 28.08.2010<br />

Forscherlager „Energie-Geladen“ Füllmenbacher Hof 8 – 12 Jahre 05.09. - 11.09.2010<br />

Silvesterfreizeit 2010/2011 Fuchsfarm 10 – 15 Jahre 28.12. - 02.01.2011<br />

Den aktuellen Stand der freien Plätze gibt's auf www.schwaebische-albvereinsjugend.de im Menü Jahresprogramm und Allgemeines.<br />

19


NEWS<br />

Bericht vom Delegiertentreffen<br />

Neues Mitglied im Familienbeirat<br />

Endlich haben wir es beim zweiten Anlauf geschafft – am<br />

27.03.2010 setzten wir uns zusammen um über die Durchführung<br />

des FuFaFe und das Landesfest zu sprechen.<br />

Zwar sind die Pläne für das FuFaFe noch immer „Top Secret“,<br />

doch lasst euch einfach überraschen!<br />

Über den Stand des Landesfestes können wir euch dafür<br />

informieren – es wird eine Cocktailbar mit jeder Menge Sommerfeeling<br />

und Infos geben. Heute haben wir verschiedene Cocktails<br />

getestet und hatten dabei auch viel Spaß beim kreieren neuer<br />

Drinks. Wir waren in der Tat ziemlich tüchtig und freuen uns<br />

schon bald wieder vom nächsten Treffen zu berichten.<br />

Jule Krause<br />

Auf der Familienausschuss-Sitzung<br />

am 6. März<br />

in Neuhausen wurde Bernd<br />

Euchner aus Nürtingen zum<br />

neuen Beirat im Familienausschuss<br />

gewählt. Er hat<br />

langjährige Erfahrung in der<br />

Familien- und Jugendarbeit.<br />

Zuletzt war Bernd Euchner<br />

von 2006 bis 2009 Leiter<br />

der Familienkommission im<br />

Deutschen Wanderverband.<br />

<strong>Die</strong> Schwäbische Albvereinsjugend<br />

freut sich auf eine gute Zusammenarbeit, wünscht<br />

ihm in seinem neuen Amt viel Erfolg und dankt seinem Vorgänger<br />

Walter Horwath für seine Mitarbeit.<br />

Zwei Vertreter des Albvereinsjugend im neuen Bundesjugendbeirat<br />

Der neue Bundesjugendbeirat: v. l. Michael Kaminski, Matthias Schäfer,<br />

Daniel Gabel, Jens Bohl, Robert Kothe, Elisabeth Schmidt.<br />

Höhepunkt der diesjährigen Bundesdelegiertenversammlung<br />

waren die Neuwahlen zum Bundesjugendbeirat. <strong>Die</strong><br />

verantwortungsvolle Aufgabe der Wahlleitung übernahm der<br />

Hauptjugendwart der Albvereinsjugend Heiko Herbst. Zur neuen<br />

Verbandsjugendwartin wurde Elisabeth Schmidt (23) aus dem<br />

Spessartbund gewählt. Elisabeth folgt Tobias Guckuck nach, der<br />

nach dreijähriger Amtszeit für eine weitere Wahlperiode nicht<br />

mehr zur Verfüugung stand.<br />

Als bisherige Stellvertreterin ist sie gut auf ihr verantwortungsvolles<br />

Amt vorbereitet. Neuer und alter Finanzverwalter<br />

ist der Bankkaufmann Jens Bohl. <strong>Die</strong> Position des/r stellv.<br />

Verbandsjugendwartes/-in blieb unbesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Interessen der Albvereinsjugend vertreten künftig die<br />

neuen Beisitzer im Bundesjugendbeirat Matthias "Matze" Schäfer<br />

und Daniel Gabel. Beide sind seit Jahren unter anderem als<br />

Freizeitmitarbeiter und -leiter bei der Albvereinsjugend aktiv. <strong>Die</strong><br />

beiden anderen neuen Beisitzer sind Robert Kothe vom Harzclub<br />

und Michael Kaminski vom Eifelverein. Timo Eisenmann,<br />

stellvertretender Hauptjugendwart der Albvereinsjugend, wurde<br />

als Beisitzer aus dem Bundesjugendbeirat verabschiedet. DWJ<br />

und die Albvereinsjugend bedanken sich bei Timo für sein<br />

hohes Engagement.<br />

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Auch du<br />

hast sicher Interessantes in der Jugendarbeit erlebt:<br />

• tolle Aktionen<br />

• ungewöhnliche Vorkommnisse<br />

• Dinge, die nachdenklich machen<br />

• Dinge, die anspornen<br />

• Dinge, die verbesserungswürdig sind<br />

• besondere Herausforderungen<br />

• Überraschungen<br />

• neue Pläne und Wünsche<br />

• ?<br />

Hier<br />

kann dein Artikel stehen.<br />

<strong>Die</strong> STUFE ist DEIN Podium. Nutze es.<br />

Fragen?<br />

Tel. 0711 22585-27<br />

oder<br />

stufe@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />

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Du<br />

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Fernweh schnuppern<br />

Am 10. April 2010 haben sich die beiden Jugendgruppen<br />

„Turboschnecken“ und „Crazy Kids“ der Ortsgruppe Köngen den<br />

Flughafen Stuttgart hinter den Kulissen angeschaut. Mit unseren<br />

vier Leitern waren wir 21 Teilnehmer.<br />

Im Begrüßungsraum hing ein riesiges Luftbild, auf dem man<br />

das gesamte Gelände betrachten konnte und so eine Vorstellung<br />

von der Größe des Flughafens bekam.<br />

Los ging es mit einem interessanten Film über den Flughafen,<br />

in dem unter anderem gezeigt wurde, was mit den Flugzeugen<br />

zwischen Start und Landung so alles passiert: der Tankwagen<br />

pumpt Kerosin in die Tragflächen, die Gepäckbänder befördern<br />

die Koffer in das Flugzeug, der Reinigungstrupp mach klar Schiff<br />

und der Cateringdienst liefert die Bordverpflegung. Außerdem<br />

werden die Wassertanks mit Frischwasser versorgt und die<br />

Flugzeugtoiletten entleert. Der Stuttgarter Flughafen hat übrigens<br />

bis zu 10 Millionen Fluggäste im Jahr und entsprechend viel<br />

Personal:10.000 Angestellte!<br />

Bei der Besichtigung der Terminals erfuhren wir, dass durch<br />

Spiegel, die jeweils oben am Fenster und unten am Boden<br />

angebracht sind, der Flughafen viel Strom sparen kann, da so<br />

die Beleuchtung intensiviert und weniger Lampen gebraucht<br />

werden. Anschließend passierten wir die eigentlich nur für das<br />

Flughafenpersonal bestimmte Sicherheitskontrolle. Hier piepste<br />

es öfters mal beim Durchgehen durch den Scanner, aber beim<br />

anschließenden Abtasten durch das Personal wurde zum Glück<br />

nichts gefunden und wir durften weiter in die Abflughalle. Dort<br />

wurde von unseren „Flugbegleitern“ Cara und Simon kontrolliert,<br />

ob wir alle gültige Bordkarten vorweisen konnten. Da dies der<br />

Fall war, durften wir mit einem Bus ganz für uns alleine über das<br />

Rollfeld zur Flughafenfeuerwehr fahren. <strong>Die</strong>s ist in Stuttgart einzigartig,<br />

an keinem anderen Flughafen besteht die Möglichkeit,<br />

diese zu besichtigen.<br />

Glücklicherweise<br />

war gerade<br />

kein Einsatz, und<br />

wir konnten die<br />

Feuerwehrautos in<br />

ihrer ganzen Größe<br />

bewundern, die jeweils<br />

12.500 Liter<br />

Wasser in ihren<br />

Tanks transportieren<br />

können. <strong>Die</strong><br />

Räder sind sogar<br />

größer als unser<br />

Willkommen in Stuttgart!<br />

jüngster Teilnehmer<br />

Jona.<br />

Jona staunt: <strong>Die</strong> Flughafenfeuerwehr dreht am großen Rad<br />

Auch die berühmten Stangen, an denen die 20 ständig<br />

anwesenden Feuerwehrleute im Ernstfall herunterrutschen,<br />

sind vorhanden. So ist gewährleistet, dass bei einem Alarm<br />

innerhalb von 30 Sekunden die Autos aus der Halle fahren und<br />

in maximal 2 Minuten jeden möglichen Einsatzort innerhalb des<br />

Flughafengeländes erreichen.<br />

Zurück auf dem Flughafenvorfeld konnten wir einige der 400<br />

Starts und Landungen pro Tag aus nächster Nähe beobachten.<br />

<strong>Die</strong> angekommenen Flugzeuge wurden von uns mit wildem<br />

Winken begrüßt, und die netten Piloten winkten sogar zurück.<br />

Am Schluss gab es noch eine Stippvisite in der Gepäckverteilung,<br />

von wo aus wir dann in der Ankunftshalle unsere<br />

Führung beendeten und alle auf einmal ganz große Lust auf<br />

Urlaub hatten :-)<br />

An dieser Stelle herzlichen Dank an Herrn Reich, der die<br />

Führung sehr interessant gestaltete und wirklich jede unserer<br />

Fragen geduldig und freundlich beantwortete.<br />

Nicole Mehl<br />

22


Fleißige Stempel-Sammler und zehn volle Albärtspässe<br />

Das sind Adina, zwölf Jahre, und Emanuel,<br />

dreizehn Jahre. Beide sind Mitglied beim<br />

Schwäbischen Albverein in der Ortsgruppe<br />

Bitz. Sie haben sich im Alter von sechs und<br />

sieben Jahren durch den Albverein kennengelernt.<br />

Beide wandern gerne. Mittlerweile sind<br />

sie richtig gute Freunde geworden – auch über<br />

den Verein hinaus.<br />

Der Albärtspass machte es möglich! Seit<br />

seiner Einführung in der Bitzer Ortsgruppe<br />

im Januar 2006 war jeder der beiden bemüht,<br />

möglichst keine Veranstaltung des Vereins<br />

auszulassen, galt es doch, so viele Stempel wie<br />

möglich zu sammeln. Wer hatte als erster zehn<br />

Stempel, wer konnte als erster einen vollen<br />

Albärtspass vorlegen? Dem ersten vollen Pass<br />

in Rekordzeit folgte der zweite, der dritte… Es<br />

war ein regelrechtes Kopf-an-Kopf-Rennen.<br />

Jeder wollte die Nase vorn haben, keiner<br />

wollte dem anderen einen Stempel Vorsprung<br />

gönnen. Mittlerweile haben sie zehn volle Albärtspässe<br />

und damit an 100 Veranstaltungen<br />

Adina und Emanuel: Freundschaft nach<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

des Schwäbischen Albvereins teilgenommen!<br />

Im Schnitt entspricht dies – wie wir grob<br />

überschlagen haben – alle 14 Tage einer<br />

Veranstaltung.<br />

Anlässlich der Hauptversammlung der<br />

Ortsgruppe am 6. Februar wurden sie dafür<br />

von Familienwart Thomas Mohr ausgezeichnet.<br />

Sie dürfen auf Kosten der Ortsgruppe am<br />

Fuchsfarmfestival teilnehmen und erhielten<br />

zudem noch eine Gürteltasche geschenkt.<br />

Inzwischen ist es den beiden aber gar<br />

nicht mehr so wichtig, einander mit Stempeln<br />

zu übertrumpfen. Sie sind so gute Freunde<br />

geworden, dass es ihnen nun wichtiger ist,<br />

gemeinsam die Veranstaltungen des Vereins<br />

zu besuchen. Was ihnen beim Albverein so<br />

gefällt? "Alleine wandern ist langweilig, mit<br />

anderen zusammen macht alles viel mehr<br />

Spaß und es ist immer etwas los", meinen<br />

beide übereinstimmend. In Kürze werden sie<br />

ihren elften Albärtspass abliefern.<br />

Renate Matthes<br />

Vorschau<br />

STUFE 146 / Herbst 2010: "Natürlich Albverein"<br />

Aktionen zum Natur- und Umweltschutz in Ortsgruppen, Landschaftspflege,<br />

naturverträgliches Wandern<br />

Redaktionsschluss: 31. Juli 2010<br />

Text- und Bildbeiträge in elektronischer Form sind ausdrücklich erwünscht an<br />

stufe@schwaebische-albvereinsjugend.de oder<br />

germar.schulte-hunsbeck@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />

Infos unter 0711 22585-27 oder www.schwaebische-albvereinsjugend.de/stufe/<br />

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Natur - ein Erlebnisraum für Kinder<br />

<strong>Die</strong> Wahrnehmung von Naturphänomenen mit allen Sinnen ermöglicht ganz individuelle Erfahrungen<br />

in der Natur zu sammeln und einen persönlichen Zugang zu diesem Lebensraum aufzubauen.<br />

Ein Moospolster nur zu sehen, ist etwas anderes als es gleichzeitig zu erfühlen und an ihm zu riechen.<br />

Wir geben euch Tipps in Theorie und bei Naturerlebnisspielen, wie man durch Tasten, Riechen und<br />

Hören vieles ganz anders wahrnimmt.<br />

Termin 10.07..2010<br />

Ort<br />

Owen / Teck<br />

Teilnehmer<br />

5 - 15 Personen, ab 16 Jahren<br />

Leitung<br />

Nicole Reinold, Jörg Dessecker<br />

Preis 10 €<br />

Leistungen<br />

Verpflegung, Lehrgangsunterlagen<br />

Kategorie Ergänzungskurs (8 JuleiCa-Punkte )<br />

Anmeldeschluss 17.06.2010<br />

Kinder an die Macht Partizipation in der Jugendarbeit<br />

In Jugendgruppen und auf Freizeiten sind meist die Jugendgruppenleiterinnen und Jugendgruppenleiter<br />

und Teamer für das Programm verantwortlich oder entscheiden, was, wann und wie getan<br />

wird. Das muss nicht immer so sein. Auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer können mitgestalten und<br />

ihr eigenes Programm mit planen, z.B. im Rahmen der Lagerparlamente mitentscheiden und mehr<br />

gegenseitige Verantwortung übernehmen.<br />

Wir stellen Methoden zur Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen vor. Zudem werden<br />

Möglichkeiten und Schwierigkeiten bei der Mitbestimmung aufgezeigt und diskutiert.<br />

Termin 01.10. - 02.10.2010<br />

Ort<br />

JH Tübingen<br />

Teilnehmer<br />

8 - 16 Personen, ab 16 Jahren<br />

Leitung<br />

Anke Werner<br />

Preis 40 €<br />

Leistungen<br />

Unterkunft, Verpflegung, Programm, Lehrgangsunterlagen<br />

Kategorie<br />

Aufbaukurs (10 JuleiCa-Punkte)<br />

Anmeldeschluss 05.09.2010<br />

A<br />

U<br />

S<br />

B<br />

L<br />

I<br />

C<br />

K<br />

12.06. - 13.06.2010 Landesfest, bad urach ++ 25.06. - 27.06.2010 Fuchsfarm-Festival ++ 03.07. - 04.07.2010<br />

chlaflos nach stuttgart ++ 10.07.2010 Natur - ein erlbenisraum für kinder ++ 31.07. - 14.08.2010 Syltreizeit<br />

++ 01.08. - 14.08.2010 Zeltlager 1 ++ 05.08. - 09.08.2010 Deutscher Wandertag in Freiburg ++<br />

5.08. - 28.08.2010 Zeltlager 2 ++ 15.08.- 28.08.2010 Burg Derneck - spass und Action im Lautertal ++<br />

5.08. - 18.08.2010 Natur Pur ++ 20.08. - 28.08.2010 Auf dem Meraner Höhenweg ++ 29.08. - 04.09.2010<br />

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9 771861 287008<br />

0 0 1 4 5<br />

Burg Derneck 2.0 ++ 05.09. -09.09.2010 forscherrlager "Energiegeladen" ++

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