Albvereinsblatt_2008-1.pdf
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Oliver Grajewski<br />
Kunst ist vorbei! Wenn du es willst! 2007<br />
Oliver Grajewski (*1968) lebt in Berlin und ist Comiczeichner.<br />
Sein Leben ist vom steten Rhythmus wöchentlicher<br />
Re daktionsschlüsse geprägt. Seine Zeichnungen erscheinen<br />
in Zeitungen, Zeitschriften, Online und im Film. Das<br />
End produkt ist dabei – anders als bei Jürgen Palmtag –<br />
nicht die Originalzeichnung, sondern ein digital weiterverar -<br />
bei tetes Bild. In seinem Künstlermagazin, das anstelle eines<br />
Katalogs zur Ausstellung TEXTBILD erschien, hat Oliver<br />
Grajewski auf diese Weise in einer kleinen »Geschichte«<br />
auch Bilder verarbeitet, die im Juni 2007 bei einem<br />
Besuch in Albstadt-Ebingen entstanden. In dem hier ab -<br />
ge bil de ten Streifen sind diese Bilder nochmals anders als<br />
im Ka talog zusammengefügt. Originalzeichnungen, die dem<br />
zugrunde liegen, sind zum Teil auch in der Galerie Albstadt<br />
in der Ausstellung zu sehen. Doch stellen sie im Grunde<br />
nur ein Durchgangsstadium zu dem dar, was am Ende im<br />
Druck vorliegt. Oliver Grajewskis kleiner Dreiteiler ist zusam -<br />
men gesetzt aus Ebinger Landschaftseindrücken, gespeist<br />
aus dem Erinnerungsspeicher der Digitalkamera, Bildklischees<br />
aus der Tradition der Pop Art (z.B. die Raucherin,<br />
die einer Zigarettenwerbung entsprungen sein könnte) und<br />
Versatzstücken aus der Gangsterfilmgeschichte wie dem<br />
Hubschrauber (z. B. »Scarface« mit Al Pacino). Hinzukommt<br />
dann noch ein Text, der wiederum mit Parolen wie »War is<br />
over! If you want it!« spielt (Woher kommt dieser Satz denn<br />
nur?) und die kleine Bildfolge zu einem gleichermaßen vielschichtigen<br />
und nachdenklichen Comic-Strip macht.<br />
Zwei Künstler aus unserer Gegenwart stellen sich in diesen<br />
Werken unserer Welt, zu der eben auch die Landschaft<br />
der Alb zählt – für den einen als Lebensraum, für den anderen<br />
als spontane Begegnung während eines Kurz-Trips<br />
von Berlin nach Albstadt und zurück. Dr. Veronika Mertens<br />
Unsere Fragen: Können Sie topographische Bezeichnungen<br />
in Jürgen Palmtags Textbild lokalisieren? Eine Frage,<br />
die Sie – angesichts der gerade nicht eben wanderfreund -<br />
lichen Witterung – auch daheim anhand Ihrer Wanderkarten<br />
lösen können. Auf zivilen Wegen lassen sich sicherlich<br />
auch Blickpunkte in Oliver Grajewskis Bildfolge ausmachen.<br />
Bitte senden Sie Ihre Lösung an: Blätter des Schwäbischen<br />
Albvereins, Waldburgstr. 48, 70563 Stuttgart. Einsendeschluss:<br />
15.05.08.<br />
Die aktuelle Sonderausstellung TEXTBILD läuft bis zum 20.01.08.<br />
Öffentl. Führungen am 6. und 20. Januar <strong>2008</strong>, jeweils 14.30 Uhr.<br />
Am Sonntag, dem 13.1. 08, ab 11 Uhr Comic-Brunch mit Po di ums -<br />
dis kus sion über Comic und Kunst. Workshops »Elektroschock« und<br />
»Co mic zeichnen« am 5. und 12.01.08. Info: 0 74 31/160-1491 und<br />
www.galerie-albstadt.de – Bestandsausstell.: Chri stian Landenber ger<br />
und ‚Alb-Spaziergang‘ mit Graphischem Kabinett ‚Skizzen unterwegs‘.<br />
Jürgen Palmtag: Feld kaufen – Geister rufen, 2006, Dispersion,<br />
Acryl auf Papier, 253,5 x 221 cm, Privatbesitz, © Jürgen Palmtag<br />
(linke Seite).<br />
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Oliver Grajewski: Kunst ist vorbei! Wenn du es willst! 2007,<br />
Tusche, digitale Montage, © Oliver Grajewski (rechts).