Projekt „M“ – MITEINANDER - Hasenbergschule
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<strong>Projekt</strong> <strong>„M“</strong> <strong>–</strong> <strong>MITEINANDER</strong> - Zwischenbericht Seite<br />
4<br />
Es wurde deutlich, dass zwei Tage nicht ausreichen. Bei drei Tagen wäre es möglich<br />
gewesen, mit „Spielen“ am Anfang einzusteigen, um dann mit größerer Bereitschaft<br />
thematische Übungen durchzuführen.<br />
Interessant war die Beobachtung, dass es den Schüler/-innen der Förderschule sehr leicht fiel,<br />
sich auf die Übungen einzulassen, und (selbst-)kritisch zu analysieren, welche Rollen sie<br />
gespielt hatten.<br />
II. <strong>Projekt</strong>gruppen<br />
Die wesentlichen Inhalte aus den Seminaren vertieften die Schüler/-innen in den<br />
anschließenden <strong>Projekt</strong>gruppenphasen. Sie fanden 5 <strong>–</strong> 10 mal wöchentlich 1 ½ - 2h statt; eine<br />
Gruppe bestand aus 10 <strong>–</strong> 15 Schüler/-innen; bei zwei Klassen einer Schule setzten sich die<br />
<strong>Projekt</strong>gruppen mit Ausnahme der Schlossrealschule aus Schüler/-innen beider Klassen<br />
zusammen; die Begleitlehrer/-innen besuchten die <strong>Projekt</strong>gruppen regelmäßig oder nahmen<br />
selbst daran teil.<br />
1. Beispiel: <strong>Projekt</strong>gruppen Klettern<br />
Beim Aufstieg bis zur Decke, beim Sprung vom Kletterdreieck oder beim Fall-Training ging es<br />
um Gemeinschaft, gegenseitiges Vertrauen, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Angst<br />
wahrnehmen und überwinden, eigene und fremde Grenzen respektieren und überwinden.<br />
Bei den anschließenden Reflexionen wurde deutlich, dass die Jugendlichen sehr<br />
unterschiedlich mit Angst umgingen. Während einige nach dem Augen-zu-und-durch-Verfahren<br />
vorgingen, ließen sich andere Jugendliche von der Angst lähmen. Dass sich-nicht-trauen nicht<br />
Feigheit bedeutet, wurde an dieser Stelle deutlich betont.<br />
Beim Klettern - und vor allem beim Abseilen - geben die Jugendlichen ihr Schicksal in die<br />
Hände ihrer Partner/-innen die sie sichern. Die Antworten einer Umfrage zeigten, dass die<br />
überwiegende Mehrheit der Jugendlichen keinerlei Probleme hatte, ihren Kletterpartnern zu<br />
vertrauen.<br />
Den Jugendlichen fiel das Vertrauen zueinander den Angaben zufolge eher leicht bis sehr<br />
leicht. Dies wurde durch Vertrauen bildende Spiele zu Beginn der Kletteraktionen noch<br />
gefördert.<br />
Die Jugendlichen nahmen Stärken und Schwächen der anderen wahr, die sie möglicherweise<br />
vorher nicht kannten. Dies war eine wichtige Voraussetzung, für einzelne aus festgefügten<br />
Rollen auszusteigen. Beispiel war ein Junge aus Klasse 7, der die Rolle des Sündenbocks hatte<br />
und plötzlich merkte, dass er sich nicht alle Übergriffe gefallen lassen musste, weil er ja auch<br />
etwas konnte.<br />
Gleichzeitig wurde jedoch auch eine Gefahr von erlebnispädagogischen Maßnahmen deutlich:<br />
Die Gefahr des Versagens vor den anderen. Um „Versagenserlebnisse“ zu verhindern, legten<br />
die Teams großen Wert darauf, unterschiedliche Fähigkeiten zu fördern (Klettern, Sichern,<br />
sich Zuhören, mit Worten begleiten etc.), so dass nicht nur zählte, wer besonders gut klettern<br />
konnte.<br />
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kletteraktionen des „<strong>Projekt</strong> M“ einigen gewaltfördernden<br />
Determinanten entgegenwirkten:<br />
• Der durch Medienkonsum verbreitete Eindruck, dass immer wieder die Schwachen zu<br />
Opfern werden und die Starken sich durchsetzen: Stärke wird beim Klettern relativ.<br />
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