November 2008 - Barmherzigen Brüder Straubing
November 2008 - Barmherzigen Brüder Straubing
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Mit 130 000 Kolleginnen<br />
und Kollegen vor dem<br />
Brandenburger Tor<br />
Die Mitarbeiterinnen der Cafteria und des Kiosk im Demooutfit<br />
40 Mitarbeiter aus dem Klinikum und<br />
sechs Kolleginnen aus Schwandorf<br />
machten sich in aller Herrgottsfrühe,<br />
um drei Uhr morgens, auf den Weg nach<br />
Berlin. Am späten Vormittag wurde das<br />
Ziel erreicht. Eine Sightseeingtour führte<br />
die Truppe quer durch Berlin. Am frühen<br />
Abend besuchten wir Ernst Hinsken<br />
MdB im Paul-Löbe-Haus. Als die Diskussion<br />
gerade gut ins Laufen kam, bekam<br />
Ernst Hinsken leider Zeitprobleme.<br />
Er begleitete uns in den Reichstag und<br />
wir genossen die Aussicht von der Kuppel.<br />
Ein Nachtspaziergang „Unter den<br />
Linden“, lies den Tag ausklingen und<br />
wir fuhren bratfertig ins Hotel. Die Stille<br />
im Bus war geradezu meditativ, die Eindrücke<br />
schwirrten noch in den Köpfen<br />
und alle wollten nur noch schlafen.<br />
Unser Zeitplan war perfekt, erst fünf<br />
Busse waren an der Siegessäule, als<br />
wir ankamen, damit blieben noch zwei<br />
Stunden Zeit für einen Abstecher in die<br />
Stadt. Viele machten sich auf den Weg<br />
zu Madame Tussauds, einige zum KaDe-<br />
We und zum Sony-Center und einzelne<br />
gingen zum Holocoust-Denkmal. Alle<br />
Mitarbeiter haben Urlaub genommen,<br />
um bei der größten Demonstration in<br />
der Geschichte des Gesundheitswesens<br />
dabei sein zu können. Nach offiziellen<br />
Polizeiangaben wurden 130.000 Teilnehmer<br />
gezählt. Ein breites Bündnis<br />
zur Rettung der Krankenhäuser füllte die<br />
„Fanmeile“ vom Brandenburger Tor bis<br />
zur Siegessäule.<br />
Christian Ude sprach als Präsident des<br />
Deutschen Städtetages vielen aus den<br />
Herzen: „Ich staune jeden Tag, wie<br />
viel Geld angeblich für kranke Banken<br />
da ist. Ein Bruchteil davon würde den<br />
Krankenhäusern doch schon reichen.“<br />
Im Namen der deutschen Städte fordert<br />
Münchens Oberbürgermeister: „Macht<br />
Schluss mit einer Krankenhauspolitik,<br />
die unvermeidbar immer mehr Krankenhäuser<br />
an den Rand ihrer Existenz drängt<br />
und durch Überlastung des Personals zur<br />
Vernachlässigung der Patientinnen und<br />
Patienten führt!“. Denn auf der Strecke<br />
bleiben dabei die Menschen, um die es<br />
geht: „die Patientinnen und Patienten<br />
und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
deren Beruf es ist, zu helfen“.<br />
Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft, formulierte:<br />
Wir vertreten hier nicht Sonderinteressen,<br />
sondern die Bedürfnisse der<br />
gesamten Bevölkerung“. Denn „jeder<br />
miteinander 11/08 7<br />
Klinikum St. Elisabeth GmbH �<br />
kann morgen einen Angehörigen im<br />
Krankenhaus haben. Die deutschen<br />
Krankenhäuser bräuchten endlich „umfassende<br />
finanzielle Hilfe“, denn sie<br />
„erbringen gerne die erwarteten hochwertigen<br />
Leistungen an sieben Tagen<br />
in der Woche und 24 Stunden rund um<br />
die Uhr, aber wir erwarten auch, dass<br />
diese Leistungen ausreichend finanziert<br />
werden.“ Leider verwehre die Politik<br />
den Kliniken „die Achtung vor dieser<br />
Leistung“.<br />
Wir standen unmittelbar vor dem<br />
Brandenburger Tor mit 130.000 Kolleginnen<br />
und Kollegen im Nacken, das<br />
ist ein Wahnsinnsgefühl, waren sich<br />
die Teilnehmer einig. Alle spürten die<br />
Solidarität, die Kraft, die diese große<br />
Gemeinschaft hat. Das hat es so noch<br />
nie gegeben: Krankenhaus-Direktoren,<br />
Gewerkschaftler, Pflegerat, Bundesärztekammer,<br />
Spitzenverbände der Krankenhausträger,<br />
Deutscher Städtetag,<br />
Deutscher Landkreistag, öffentlich und<br />
kirchlich, freigemeinnützig und private<br />
Krankenhausvertreter – gemeinsam in<br />
einem Bündnis. Ärzte, Schwestern, Pfleger,<br />
Schüler, Hebammen, Klinikchefs,<br />
Verwaltungsleiter, alle Berufsgruppen<br />
waren vertreten.