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40 Jahre <strong>Hermes</strong><br />

Meilensteine 1990er<br />

Unklare<br />

Rechtslage<br />

Auch wenn <strong>Hermes</strong> mit der Währungs<br />

union über sieben Depots in<br />

Dresden, Fürstenberg, Leipzig, Mittenwalde,<br />

Potsdam, Rostock und Schwerin<br />

verfügte, ab August eine leer stehende<br />

Halle in Coburg <strong>als</strong> Übergangslösung<br />

und ab Oktober weitere fünf Depots<br />

hinzukamen – noch galt DDR-Recht.<br />

Um für alle Fälle gewappnet zu sein,<br />

gründete <strong>Hermes</strong> daher ebenfalls zum<br />

1. Juli 1990 in Ost-Berlin nach den<br />

Gegebenheiten des Zivilgesetzbuches<br />

der Deutschen Demokratischen Republik<br />

(ZGB) die <strong>Hermes</strong> Versand Service<br />

Berlin <strong>GmbH</strong>.<br />

Mit der deutschen Einheit wächst die Kundenzahl – und die Größe der Depots<br />

Der Schlüssel für den erfolgreichen „Aufbau Ost“: geeignete Lagerhallen finden<br />

Depot 2000<br />

Parallel zur Erschließung der später<br />

sogenannten neuen Bundesländer<br />

führte <strong>Hermes</strong> 1990 in Hamburg<br />

erste Tests zur Modernisierung der<br />

eigenen Depots durch. Das neue<br />

Konzept „Depot 2000“ beinhaltete<br />

neue Techniken wie angetriebene<br />

Förderbänder und Fahrregale sowie<br />

die schrittweise Einführung von elektronischer<br />

Datenverarbeitung an<br />

den Depots. Hierzu wurden erste<br />

PCs an einigen Niederlassungen installiert,<br />

die anfangs beispielsweise<br />

Tagesberichte erstellten und Tourenunterlagen<br />

ausdruckten. 1991 waren<br />

alle Depots mit Computern ausgestattet<br />

und die Datenfernübertragung<br />

mit der Zentrale erprobt, sodass<br />

der Datentransfer per Post oder<br />

Fax entfiel.<br />

Ein<br />

neues<br />

System<br />

Was sich in der DDR hervorragend bewährt hatte, die Arbeit mit Kooperationspartnern,<br />

wurde 1990 auch im Westen erstm<strong>als</strong> erprobt. Ausgelöst<br />

durch einen extremen Fahrermangel seit Ende der 1980er Jahre, der übrigens<br />

die gesamte KEP-Industrie (Kurier-Express-Paket-Dienste) betraf, entschloss<br />

man sich im Depot Stuttgart, die Auslieferung von Paketen erstmalig an Subunternehmen<br />

zu übertragen, <strong>als</strong>o an Firmen, die im Auftrag von <strong>Hermes</strong> handeln,<br />

mit ihren Autos und ihrer Arbeitskleidung auch wie <strong>Hermes</strong> auftreten, rechtlich<br />

aber auf eigene Rechnung tätig sind. Zunächst erfolgten diese Beauftragungen<br />

gewerblicher Subunternehmer sehr zögerlich, im Laufe der Jahre entwickelte<br />

sich dieses System aber zu einer zweiten Säule des <strong>Hermes</strong> Versand Service.<br />

Angewandte<br />

Sozialwissenschaft<br />

Zusammen mit Infas, dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft, überprüfte<br />

<strong>Hermes</strong> zunächst in den alten Bundesländern, ab 1992 auch in den<br />

neuen, seine komplette Tourenplanung. Daraus entstand eine eigene Zellcodierung,<br />

<strong>als</strong>o eine optimierte Vernetzung der einzelnen Standorte untereinander<br />

und der von ihnen ausgehenden Zustellrouten. Die Wege wurden kürzer, die<br />

Auslastung der Fahrzeuge besser, die Lieferungen schneller.<br />

500.000.000<br />

In Dresden erhielt eine Kundin 1992 die<br />

500-millionste Ausgangssendung. Es war eine<br />

Lieferung im 24-Stunden-Eilservice, der kurz<br />

zuvor auch im Osten Deutschlands<br />

eingeführt worden war.<br />

Manche Dinge<br />

ändern sich<br />

über Nacht<br />

Der Test startete im Herbst 1992,<br />

der Otto Vorstand war im Frühling<br />

1993 überzeugt, im Herbst desselben<br />

Jahres ging er los: der 1-Tages-Zyklus.<br />

Er bedeutete, dass alle bis sechs Uhr<br />

morgens in den Depots angelieferten<br />

Sendungen noch am selben Tag<br />

zugestellt werden konnten. Diese<br />

Umstellung erforderte allerdings die<br />

nächtliche Anlieferung in den Niederlassungen<br />

– und somit mehr Personal<br />

und mehr Kosten, <strong>als</strong>o signifikante<br />

Investitionen. Auf der Habenseite:<br />

Die Laufzeiten, auch für Retouren,<br />

halbierten sich, da zumindest in Ballungsgebieten<br />

jede Straße jeden Tag<br />

angefahren werden konnte.<br />

Dank der engagierten Mitarbeiter<br />

wird diese bisher größte Umstrukturierung<br />

gut bewältigt. Als Zeichen für<br />

die neue Zeit erhielt jeder Mitarbeiter<br />

außerdem eine spezielle <strong>Hermes</strong> Armbanduhr<br />

(Foto unten).<br />

Auf Tour<br />

Insgesamt arbeiteten nun rund<br />

4.000 Menschen für <strong>Hermes</strong>. Um sie<br />

über alle relevanten Unternehmensinhalte<br />

zu informieren, erschien 1993<br />

erstm<strong>als</strong> die Zeitschrift „Auf Tour“,<br />

die von Mitarbeitern für Mitarbeiter<br />

gemacht wurde. Inzwischen heißt das<br />

Magazin „<strong>Hermes</strong> News“.<br />

„Die eigentliche<br />

Herausforderung<br />

in der DDR<br />

war es, Hallen<br />

zu mieten.“<br />

hartmut Ilek<br />

Mit Strom fahren,<br />

Gas geben<br />

Frühes Umweltengagement: 1993 prüfte <strong>Hermes</strong> die Praxistauglichkeit von Elektro-Transportern<br />

Was heute kaum einer mehr weiß: In der Frühzeit des Automobilbaus waren Fahrzeuge mit Elektromotor denen mit<br />

Verbrennungsmotor überlegen. Doch um 1900 wurden sie von den Benzinern verdrängt, die schweren Akkus schränkten<br />

die Reichweite zu sehr ein. Mit steigendem Umweltbewusstsein erlebte das Elektroauto eine Renaissance. Als Beitrag zur<br />

Umweltinitiative der Otto Gruppe schaffte <strong>Hermes</strong> Ende 1993 drei Elektro-Testmobile an, die in Zusammenarbeit mit<br />

Daimler Benz entwickelt worden waren. Die Leistungsfähigkeit dieser Fahrzeuge hielt jedoch zunächst den Anforderungen<br />

nicht stand, die ein Tourenalltag samt seinen rund 100 Kundenstopps mit sich brachte.<br />

Doch die Suche nach alternativen Antrieben ging weiter: 1995 setzte <strong>Hermes</strong> im Rahmen eines Projektes des Umweltministeriums<br />

fünf Erdgasfahrzeuge ein. Bis Mitte 1996 wurden weitere fünf Fahrzeuge beschafft, um auf breiter<br />

Basis Erfahrungen zu sammeln. <br />

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