vollständigen Artikel als PDF ansehen - Hermes Europe GmbH
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40 Jahre <strong>Hermes</strong><br />
Meilensteine 1990er<br />
EDV 2.0<br />
Die Informationstechnologie weist rasante Entwicklungssprünge auf – und<br />
<strong>Hermes</strong> sprang und springt mit. 1994 rüstete das Unternehmen erste Depots<br />
mit sogenannten Stationärscannern aus, die den Barcode auf dem Sendungsaufkleber<br />
erfassten und so eine lückenlose Verfolgung jedes Paketes vom<br />
Versender bis zur Auslieferung ermöglichten. Zeitgleich wurde die EDV-gestützte<br />
Tourendisposition Sisy (siehe auch Seite 62) mit maschinell erstellten Beladungslisten<br />
und Quittungsunterlagen eingeführt.<br />
Drei wesentliche Vorteile ergaben sich aus diesen Innovationen: Bei Pannen<br />
konnte der Kunde aktiv informiert und eine Nachbesserung schnellstens<br />
realisiert werden. Die Zustellgeschwindigkeit erhöhte sich einmal mehr bei<br />
gleichzeitiger und nochmaliger drastischer Verringerung der Verlustquote.<br />
Kleiner großer Helfer: Der Stationärscanner machte die Arbeit schneller und effektiver<br />
Der Auftritt der<br />
neuen <strong>Hermes</strong> boten<br />
Die erfolgreiche Arbeit mit Kooperationspartnern<br />
erfuhr 1995 eine<br />
logische und logistische Fortsetzung:<br />
Kleinsendungen bis zehn Kilogramm<br />
ließ <strong>Hermes</strong> in Ballungsgebieten nun<br />
nicht mehr allein von angestellten<br />
Kundenbetreuern ausliefern, sondern<br />
zunehmend auch von gewerblich<br />
tätigen, selbstständigen Boten. Besserten<br />
anfangs vor allem Hausfrauen<br />
so ihr Einkommen auf, entdeckten<br />
bald immer mehr Menschen diese<br />
flexible Verdienstmöglichkeit.<br />
Dieses eigenständige System<br />
überzeugte die Geschäftsführungen<br />
von Otto Unternehmen wie bonprix,<br />
Witt oder SportScheck, die bisher<br />
noch nicht mit <strong>Hermes</strong> auslieferten,<br />
da sie häufig kleinere Sendungsformen<br />
wie Tüten nutzten. Hier war die<br />
Deutsche Post sehr preiswert, doch<br />
inzwischen waren auch die Preise von<br />
<strong>Hermes</strong> wettbewerbsfähig. Die Zahl<br />
der Sendungen wuchs durch die neuen<br />
Versender überproportional: Transportierte<br />
<strong>Hermes</strong> 1995 mehr <strong>als</strong> 70<br />
Millionen Pakete, waren es 1997 bereits<br />
110 Millionen und 1999, inklusive<br />
der Brief- und Katalogsendungen,<br />
141 Millionen.<br />
Darüber hinaus veränderte sich<br />
die <strong>Hermes</strong> Struktur: Zum einen wurden<br />
für die neuen Boten Stützpunkte<br />
in Gewerbegebieten eingerichtet, bei<br />
denen sie ihre Lieferungen abholten.<br />
Zum anderen führten die neuen<br />
Kunden dazu, das <strong>Hermes</strong> erstm<strong>als</strong><br />
eine vom Otto Versand unabhängige<br />
Struktur mit sogenannten Stern-<br />
Depots aufstellte, um den zügigen<br />
Warenverkehr sicherzustellen.<br />
Nur der Vollständigkeit halber: Mit<br />
dem Versandhaus Baur wurde der letzte<br />
Versender der Otto Gruppe 1998 in<br />
die <strong>Hermes</strong> Abwicklung integriert.<br />
Let’s have a Party<br />
Neue Services<br />
Ab 1995 erweiterte <strong>Hermes</strong> sein<br />
Dienstleistungsangebot. Kunden<br />
konnten zunächst mittwochs, später<br />
an fünf Tagen in der Woche den Feierabend-Service<br />
nutzen – die Lieferung<br />
nach 17 Uhr. 1996 kam der Sofort-<br />
Service dazu: Das Motto „Morgens<br />
bestellt, abends schon geliefert“ galt<br />
zwar nur für ausgewählte <strong>Artikel</strong>, ihre<br />
Zahl wurde aber beständig erhöht. Im<br />
selben Jahr wurde auch der Samstag-<br />
Service eingeführt, sofern Kunden diesen<br />
Zustellungstermin wünschten. Zudem<br />
stieg <strong>Hermes</strong> 1998 aufgrund des<br />
neuen Postgesetzes verstärkt in die<br />
Beförderung von Katalogen, Infopost<br />
sowie Briefen ab 200 Gramm ein. <br />
Wer viel arbeitet, darf auch mal entspannen<br />
– während einer Dampferfahrt auf der Elbe<br />
<strong>Hermes</strong> und seine Kunden feiern „Silberne<br />
Hochzeit“: Am 1. Juni 1997 bestand das<br />
Unternehmen seit 25 Jahren. Das Jubiläum<br />
wurde natürlich gefeiert.<br />
Hinauf und hernieder, immer wieder:<br />
Für die Zusteller im Süden Bayerns<br />
wird der Weg zum Kunden oft zum<br />
schweißtreibenden langen Marsch<br />
Erste<br />
Pläne<br />
für Europa<br />
Im Jahr der Wende schlossen sich 25<br />
westdeutsche mittelständische Speditionen<br />
zusammen, um ihre Dienste<br />
bundesweit anbieten zu können: German<br />
Parcel war geboren. Knapp zehn<br />
Jahre später, im Februar 1998, schlossen<br />
der <strong>Hermes</strong> Versand Service und<br />
German Parcel einen Kooperationsvertrag<br />
mit dem Ziel, ein gemeinsames<br />
Konzept für Privatzustellungen in<br />
Europa zu erstellen. Daneben sollten<br />
gemeinsame PaketShops <strong>als</strong> Hol- und<br />
Bringpunkte für Privatkunden und<br />
Kleingewerbe aufgebaut werden.<br />
Die Projekte liefen gut an und<br />
<strong>Hermes</strong> übernahm zudem den Nachnahme-Service<br />
für German Parcel.<br />
Allerdings wurde das Unternehmen<br />
zum Jahresende von der britischen<br />
Post „The Post Office“ übernommen<br />
(später in die Royal Mail Group integriert).<br />
Diese Übernahme führte zuerst<br />
zu einem Stillstand aller Projekte<br />
und schließlich zur Auflösung der Allianz.<br />
2002 wurde German Parcel in<br />
GLS Germany umbenannt.<br />
1.000.000.000<br />
Im November 1997 lieferte <strong>Hermes</strong><br />
die milliardste Sendung aus – was bedeutete,<br />
dass in den fünf Jahren davor<br />
so viele Pakete verschickt wurden wie in<br />
den gesamten ersten 20 Jahren.<br />
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