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Benefizkonzert in der Münsterbasilika Bonn - Deutsche Herzstiftung ...

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<strong>Benefizkonzert</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Münsterbasilika<br />

<strong>Bonn</strong><br />

17. September 2009, 20.00 Uhr<br />

30-jähriges Bestehen<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Herzstiftung</strong> e.V.<br />

An <strong>der</strong> Münsterorgel:<br />

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe


Programm<br />

Léon Boellmann ...................... Suite gothique pour Grand Orgue<br />

1862-1897 (op. 25)<br />

Introduction – Menuet gothique –<br />

Prière à Notre Dame – Toccata<br />

Louis Lefébure-Wely ............... Romance sans paroles<br />

1817-1869 Verset F-Dur<br />

César Franck ............................ Prélude, Fugue et Variation<br />

1822-1890 (aus: Six pièces Nr. 3, op. 18)<br />

Alexandre Guilmant ............. Prière – Gebet<br />

1837-1911 Grand choeur triomphale<br />

(op. 47, Nr. 2)<br />

Nicolas Jacques Lemmens .... Prière – Gebet<br />

1823-1881 Fanfare D-Dur<br />

Charles Marie Widor ............ Pastorale<br />

1844-1937 (aus <strong>der</strong> Orgels<strong>in</strong>fonie Nr. 2, op. 13/2)<br />

Théodore Dubois ..................... In paradisum<br />

1837-1924 (aus: Douze pièces nouvelles<br />

pour Orgue)<br />

Toccata G-Dur<br />

(aus: 12 pièces pour Grand Orgue)<br />

<strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Herzstiftung</strong><br />

Das <strong>Benefizkonzert</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bonn</strong>er Münsterbasilika f<strong>in</strong>det anlässlich<br />

des 30-jährigen Bestehens <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Herzstiftung</strong> e.V. statt.<br />

Der E<strong>in</strong>tritt ist frei – um e<strong>in</strong>e Spende für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Herzstiftung</strong> e.V. und für die Münsterbasilika<br />

wird gebeten. Unser Dank gilt Herrn Msgr. Wilfried Schumacher, Stadtdechant und<br />

Münsterpfarrer <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong>, Herrn Re<strong>in</strong>hard Sentis, Leiter des Münster-Carré <strong>Bonn</strong> und Herrn<br />

Münsterorganist und Regionalkantor Markus Karras, <strong>Bonn</strong>.


Zu den Musikwerken<br />

Léon Boellmann wurde am 25. September 1862 <strong>in</strong> Ensisheim<br />

(Haut-Rh<strong>in</strong>) geboren. Se<strong>in</strong>e Lehrer an <strong>der</strong> Ecole<br />

Nie<strong>der</strong>meyer <strong>in</strong> Paris waren Eugène Gigout und Gustave<br />

Lefèvre. Später wurde Boellmann Kantor und „organiste<br />

titulaire“ <strong>der</strong> Hauptorgel von St. V<strong>in</strong>cent de Paul. Dieses<br />

Instrument war e<strong>in</strong>e preisgekrönte Orgel des berühmten<br />

Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll. Boellmanns bekannteste<br />

und heute am häufigsten zu hörende Komposition<br />

ist die Suite gothique pour Grand Orgue, op. 25,<br />

e<strong>in</strong>e viersätzige Suite mit e<strong>in</strong>em ersten, knappen Choralsatz,<br />

auf den e<strong>in</strong> lebhaftes Menuet gothique folgt. Auf<br />

den langsamen Satz „Prière à Notre Dame“ folgt die abschliessende<br />

brillante Toccata <strong>in</strong> typisch französischem<br />

Stil. Die Toccata ist geprägt durch schnelle Sechszehntelpassagen<br />

<strong>in</strong> den Manualen und e<strong>in</strong>em donnernden<br />

Thema im Pedal.<br />

Louis Lefébure-Wely wurde 1817 <strong>in</strong> Paris als Sohn des<br />

Organisten <strong>der</strong> Kirche St. Roch geboren. Schon im Alter<br />

von acht Jahren vertrat er se<strong>in</strong>en Vater an <strong>der</strong> dortigen<br />

großen Orgel <strong>der</strong> Kirche St. Roch und wurde nach dessen<br />

Tod 1831 se<strong>in</strong> Nachfolger. Spätestens seit 1836 bestand<br />

e<strong>in</strong>e enge Beziehung zwischen Lefébure-Wely und dem<br />

berühmten Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll, die bis zum<br />

Tod des Organisten 1869 andauern sollte. Während die<br />

Komposition Romance sans paroles eher bes<strong>in</strong>nlich und<br />

meditativ ist, versprüht das Verset F-Dur als tänzerisches<br />

kle<strong>in</strong>es Intermezzo ungetrübte Lebensfreude.<br />

Der im belgischen Liège 1822 geborene César Franck kam<br />

nach ersten Tätigkeiten am Königlichen Konservatorium<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geburtsstadt mit dreizehn Jahren nach Paris.<br />

1846 fand er e<strong>in</strong>e erste Anstellung als Chororganist an<br />

<strong>der</strong> Kirche Notre-Dame-de-Lorette, 1851 wechselte er an<br />

die Kirche Sa<strong>in</strong>te-Croix-Sa<strong>in</strong>t-Jean und 1872 wurde er<br />

Nachfolger von Benoists am Pariser Konservatorium. Das<br />

graziöse Orgelwerk Prélude, Fugue et Variation (aus: Six<br />

pièces, Nr. 3, op. 18) besteht aus e<strong>in</strong>em mit „Andant<strong>in</strong>o,<br />

Cantabile“ überschriebenen ersten Satz <strong>in</strong> h-moll, e<strong>in</strong>er


wiegenhaften Melodie im 9/8-Takt. Nach e<strong>in</strong>er vierstimmigen<br />

Überleitung folgt e<strong>in</strong>e Fuge, die thematisch durch<br />

die Noten 2-4 des ersten Prélude-Themas geprägt ist. Der<br />

dritte Satz beg<strong>in</strong>nt mit filigranartigen, ununterbrochenen<br />

Begleitfiguren, die bei dem unverän<strong>der</strong>t beibehaltenem<br />

Rahmen von Ober- und Unterstimmen die e<strong>in</strong>zige Abweichung<br />

vom Prélude darstellen.<br />

Alexandre Guilmant wurde am 12. März 1837 <strong>in</strong> Boulognesur-Mer<br />

geboren. Nach Studien bei Gustave Carulli trifft<br />

er 1860 den belgischen Orgelmeister Nicolas Jacques<br />

Lemmens und folgt ihm nach Brüssel. Guilmant errang<br />

schon sehr früh den Ruf e<strong>in</strong>es grandiosen Orgelvirtuosen.<br />

Darüberh<strong>in</strong>aus war Guilmant als Komponist und Pädagoge<br />

berühmt. Während das Prière – Gebet e<strong>in</strong>e meditative<br />

Komposition ist, die sehr deutlich vom gregorianischen<br />

Choral <strong>in</strong>spiriert wurde, wird im Grand choeur triomphale<br />

(op. 47, Nr. 2) die virtuose Orgelkunst Guilmants deutlich,<br />

die ihm u.a. den Titel e<strong>in</strong>es „Chevalier de la Légion<br />

d’honneur“ e<strong>in</strong>brachte.<br />

Nicolas Jacques Lemmens wurde am 3. Januar 1823 <strong>in</strong><br />

Zoerle-Parwijs geboren. Nach Studien <strong>in</strong> Zoerle, Diest und<br />

Breslau wurde er 1849 als Professor für Orgel an das Königliche<br />

Konservatorium <strong>in</strong> Brüssel berufen. Se<strong>in</strong>e Orgelkompositionen<br />

umfassen Präludien, Fugen und Orgelchoräle,<br />

die meistens vom gregorianischen Choral <strong>in</strong>spiriert<br />

wurden. Im kontemplativen Prière – Gebet <strong>in</strong> E-Dur wird<br />

das liedhafte Hauptthema des dreistimmigen Satzes von<br />

e<strong>in</strong>er fließenden Grundstimmenbegleitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken<br />

Hand umspielt. Die Fanfare D-Dur gehört sicherlich zu den<br />

bekanntesten Orgelwerken von Lemmens. Sie ist geprägt<br />

durch frischen, spontanen E<strong>in</strong>fallsreichtum und e<strong>in</strong> Zeugnis<br />

prachtvoller und orig<strong>in</strong>eller Orgelkunst.


Mit Charles-Marie Widor, <strong>der</strong> 1844 <strong>in</strong> Lyon geboren wurde,<br />

f<strong>in</strong>det die französische Symphonie für Orgel ihre<br />

endgültige Form. Widor schöpfte se<strong>in</strong>e musikalischen<br />

E<strong>in</strong>fälle vor allem aus den Werken se<strong>in</strong>es befreundeten<br />

Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll, an dessen großer<br />

Orgel <strong>in</strong> St. Sulpice <strong>in</strong> Paris Widor von 1870 bis 1933 lang<br />

wirkte. Aus <strong>der</strong> Orgels<strong>in</strong>fonie Nr. 2, op. 13/2, die er zusammen<br />

mit drei weiteren Symphonien von 1886-1879 komponierte,<br />

stammt das Pastorale, dessen Motiv sich später<br />

mit e<strong>in</strong>er choralartigen Melodie und e<strong>in</strong>em Fugato (immer<br />

im charakteristischen 12/8-Takt) abwechselt. Widor<br />

war Orgellehrer von Marcel Dupré und Albert Schweitzer.<br />

Théodore Dubois wurde 1837 <strong>in</strong> Rosnay, e<strong>in</strong>em Dorf <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nähe von Reims, geboren. Im Alter von 17 Jahren wurde er<br />

<strong>in</strong> das Konservatorium <strong>in</strong> Paris aufgenommen. Nach Tätigkeiten<br />

als Assistent von César Franck wurde Dubois 1868<br />

Kapellmeister an <strong>der</strong> Kirche St. Madele<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Paris und<br />

1896 Direktor des Konservatoriums <strong>in</strong> Paris. In paradisum<br />

ist e<strong>in</strong> Werk aus den „Douze pièces nouvelles pour Orgue“<br />

und erschien erst e<strong>in</strong> Jahr nach Dubois’ Tod. Die Toccata<br />

G-Dur (aus:„12 pièces pour Grand Orgue“) ist e<strong>in</strong> virtuoses<br />

Werk, dessen Effekte vor allem durch unermüdliche 16tel-<br />

Bewegungen hervorgerufen werden. Die Toccata ist e<strong>in</strong><br />

Meisterwerk französischer Orgelkunst und e<strong>in</strong> glänzendes<br />

Beispiel für die kompositorischen und technischen Fähigkeiten<br />

Dubois’, <strong>der</strong> 1924 <strong>in</strong> Paris verstarb.


Die grosse Klais-Orgel <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bonn</strong>er Münster-Basilika<br />

Im Jahre 1922 beauftragte die damalige Kirchenleitung die<br />

Orgelbaufirma Johannes Klais, <strong>Bonn</strong>, mit dem Bau e<strong>in</strong>er<br />

neuen Orgel, welche 109 Register erhalten sollte. Drei Jahre<br />

später lieferte Klais zunächst e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere Variante mit 30<br />

Registern ab, weil nicht genügend Geld vorhanden war. Bis<br />

1940 kamen 40 Register h<strong>in</strong>zu. Im Zuge <strong>der</strong> umfangreichen<br />

Innenrenovierung <strong>der</strong> Münsterkirche <strong>in</strong> den Jahren 1980/81<br />

wurde die Orgel durch Klais überholt, erweitert und völlig<br />

neu <strong>in</strong>toniert. Mit ihren gegenwärtig 69 Registern und <strong>in</strong>sgesamt<br />

5112 Pfeifen, verteilt auf vier Manuale und Pedal,<br />

stellt sie das größte Instrument im Großraum <strong>Bonn</strong> dar.<br />

Neben <strong>der</strong> klanglichen Vielfalt ist die <strong>Bonn</strong>er Münsterorgel<br />

durch e<strong>in</strong>en imposanten aus schwerem Eichenholz<br />

holzgeschnitzten Orgelprospekt bekannt geworden, <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

den sechziger Jahren von Manfred Saul, geb. 1934, freischaffen<strong>der</strong><br />

Künstler und Bildhauer aus Hennef/Sieg, geschaffen<br />

wurde. Saul verstand es, manche Glaubensbotschaft mit den<br />

Ereignissen und den Phänomenen <strong>der</strong> Jetzt-Zeit zu verb<strong>in</strong>den.<br />

Über den Orgelprospekt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bonn</strong>er Münsterbasilika<br />

wurde oft gesagt: „Man muss nicht Kunstgeschichte studiert<br />

haben, um e<strong>in</strong>e Herztransplantation o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Mondlandung<br />

zu erkennen.“ Tatsächlich f<strong>in</strong>den sich zwei Astronauten<br />

und <strong>der</strong> chirurgische E<strong>in</strong>griff neben typischen biblischen<br />

Motiven wie dem Baum <strong>der</strong> verbotenen Früchte mit Adam<br />

und Eva. Beson<strong>der</strong>en Anstoß nahmen viele Gläubige<br />

se<strong>in</strong>erzeit an e<strong>in</strong>er nackten Frau, die – aus<br />

e<strong>in</strong>em Fenster schauend – <strong>in</strong> dem umfangreichen<br />

Kunstwerk dargestellt ist. „Er sagte, das gehört<br />

zum Leben. Es gab viel Protest“, berichtet Thorsten<br />

Christian Malessa von se<strong>in</strong>en Gesprächen mit<br />

Saul. Das Buch „Die Orgel im <strong>Bonn</strong>er Münster“,<br />

herausgegeben von <strong>der</strong> <strong>Bonn</strong>er Münster-Stiftung,<br />

konzipiert von Thorsten Christian Malessa, dokumentiert<br />

mit hervorragenden Abbildungen die geschnitzten<br />

Darstellungen, mit denen <strong>der</strong> Bildhauer Manfred Saul den<br />

Orgelprospekt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>spirierendes geistliches Bil<strong>der</strong>buch<br />

verwandelt hat.


An <strong>der</strong> Münsterorgel<br />

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe wurde 1954 <strong>in</strong><br />

Castrop-Rauxel geboren und verbrachte se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit<br />

und Jugend <strong>in</strong> Du<strong>der</strong>stadt, e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>stadt im südlichen<br />

Nie<strong>der</strong>sachen. 1973 Abitur am Gymnasium <strong>in</strong> Du<strong>der</strong>stadt,<br />

von 1973-1979 Studium <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Georg-August-<br />

Universität Gött<strong>in</strong>gen. 1979 Staatsexamen. 1981 Promotion<br />

zum Doktor <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>, 1990 Habilitation und 1994<br />

Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an <strong>der</strong><br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Hochschule Hannover. 1996 erfolgte die<br />

Berufung zum ordentlichen Professor für Innere Mediz<strong>in</strong><br />

und Kardiologie an die Ruhr-Universität Bochum und die<br />

Ernennung zum Direktor <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>ischen Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />

am Marienhospital Herne. Mitglied verschiedener<br />

nationaler und <strong>in</strong>ternationaler kardiologischer Fachgesellschaften.<br />

Bereits im Alter von neun Jahren Klavierunterricht<br />

bei Gertrud Brodmann, Du<strong>der</strong>stadt, seit 1966 mehrjährige<br />

Orgelausbildung durch Josef Jung, Kantor und Organist<br />

an St. Cyriakus <strong>in</strong> Du<strong>der</strong>stadt. Weitere maßgebliche<br />

musikalische Prägung durch die Domorganisten Fritz<br />

Soddemann, Hildesheim, und Prof. Clemens Ganz, Köln.<br />

Seit 1969 nebenberufliche Tätigkeit als Organist u.a. an<br />

<strong>der</strong> St. Cyriakus-Propsteikirche Du<strong>der</strong>stadt, am Mariendom<br />

Hildesheim, am St. Paulus-Dom Münster und an <strong>der</strong><br />

Benedikt<strong>in</strong>erabtei St. Joseph <strong>in</strong> Gerleve. Orgelkonzerte im<br />

In- und Ausland, u.a. im Kölner Dom, im Salzburger Dom,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Basilika „Onze lieve vrouwe“ <strong>in</strong> Maastricht, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

St. Hedwigs-Kathedrale Berl<strong>in</strong>, im Ulmer Münster und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Frankfurter Paulskirche. Fernsehgottesdienste bei<br />

ARD und ZDF, Orgelbeiträge bei NDR und WDR. Viele CD-<br />

E<strong>in</strong>spielungen, u.a. an <strong>der</strong> Klais-Orgel im Hildesheimer<br />

Dom, <strong>der</strong> Eisenbarth-Orgel im Passauer Dom und historischen<br />

Orgeln <strong>in</strong> Freiberg/Sachsen, Hamburg, Ottobeuren<br />

und Zwillbrock/Westfalen. Mitglied verschiedener<br />

nationaler und <strong>in</strong>ternationaler Orgel-Gesellschaften.<br />

Weitere Informationen: www.hans-joachim-trappe.de.<br />

Hans-Joachim Trappe ist verheiratet und hat drei K<strong>in</strong><strong>der</strong>.


Die Münster-Basilika <strong>Bonn</strong><br />

Das Münster „St. Mart<strong>in</strong>“ ist die katholische Hauptkirche<br />

<strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> und e<strong>in</strong> Wahrzeichen <strong>der</strong> Stadt. Es wurde im 11.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t als romanische Stiftskirche „St. Cassius und<br />

Florentius“ erbaut. Nach <strong>der</strong> Säkularisierung des Stiftes zu<br />

Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts übernahm es das Patroz<strong>in</strong>ium<br />

<strong>der</strong> benachbarten Pfarrkirche „St. Mart<strong>in</strong>“, die 1812 abgebrochen<br />

wurde. Am Pf<strong>in</strong>gstsonntag 1956 erhob <strong>der</strong> Apostolische<br />

Nuntius, Erzbischof Aloysius Münch, das <strong>Bonn</strong>er Münster<br />

zur „Päpstlichen Basilica m<strong>in</strong>or“. Das Münster sei wegen<br />

se<strong>in</strong>er historischen Vergangenheit, Schönheit und Monumentalität<br />

das „wertvollste Denkmal“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt, schrieb<br />

Papst Pius XII. zur Begründung <strong>der</strong> Auszeichnung. Das<br />

heutige <strong>Bonn</strong>er Münster ist über den Märtyrergräbern <strong>der</strong><br />

beiden Stadtpatrone Cassius und Florentius entstanden. Die<br />

Entwicklung von e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Kultstätte <strong>der</strong> spätrömischen<br />

Zeit zur ersten Kirchengroßanlage im Rhe<strong>in</strong>land, zu e<strong>in</strong>em<br />

bedeutenden Beispiel mittelalterlicher rhe<strong>in</strong>ischer Kirchenbaukunst,<br />

lässt sich lückenlos verfolgen. Die Münsterbasilika<br />

geht hauptsächlich auf das 11.-13. Jahrhun<strong>der</strong>t zurück. Romanische<br />

und gotische Stilelemente verschmelzen zu e<strong>in</strong>er<br />

seltenen Harmonie. Die meist barocke Ausstattung verleiht<br />

<strong>der</strong> Basilika e<strong>in</strong>e ihr eigene Atmosphäre, die den Besucher<br />

umpfängt und ihm das Gefühl <strong>der</strong> Geborgenheit verleiht.<br />

Heute steht das Münster mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lebendigen Stadt.<br />

Das <strong>Bonn</strong>er Münster wurde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geschichte zweimal<br />

Krönungsstätte deutscher Könige.<br />

Vier Erzbischöfe wurden im <strong>Bonn</strong>er Münster beigesetzt:<br />

Engelbert II. von Falkenburg – 37. Erzbischof von Köln (1261<br />

bis 1274), Siegfried von Westerburg – 38. Erzbischof von Köln<br />

(1275 bis 1297), He<strong>in</strong>rich II. von Virneburg – 40. Erzbischof<br />

von Köln (1304 bis 1332) und Ruprecht von <strong>der</strong> Pfalz – 47.<br />

Erzbischof von Köln (1463 bis 1480). Bis heute s<strong>in</strong>d jedoch<br />

nur das Hochgrab Ruprechts von <strong>der</strong> Pfalz im östlichen<br />

Seitenschiff und die Grabplatte Engelberts von Falkenburg<br />

an e<strong>in</strong>er Wand im Westchor erhalten. In <strong>der</strong> Mitte des 12.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts entstand auch <strong>der</strong> Kreuzgang, e<strong>in</strong> Juwel <strong>der</strong><br />

kirchlichen Architektur, e<strong>in</strong>ziger guterhaltener romanischer<br />

Kreuzgang nördlich <strong>der</strong> Alpen.

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