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Ferienmagazin der St.Galler, Gossauer und Herisauer Nachrichten

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8 FERIEN träume<br />

Tirols Schneesportlehrer<br />

Beherzt <strong>und</strong> professionell<br />

Erfahrene Skilehrer blicken indie Seele ihrer Gäste. Darf es eine<br />

Pulverschneeabfahrt für Romantiker,<strong>der</strong> Technikschlifffür <strong>St</strong>rebsame o<strong>der</strong><br />

die Skisafari mit Hüttengaudi sein? Dies sind nur einigeFacetten<strong>der</strong><br />

Schnee-Erlebnisse von700'000 Skischul-K<strong>und</strong>en pro Wintersaison in Tirol.<br />

Die Skischulgruppe gleitet gemütlich, von beschwingtem<br />

Rhythmus getragen, in weiten Kurven talwärts.<br />

Einer <strong>der</strong> sechs Skiläufer trällert eine Melodie,<br />

die Dame am Schluss <strong>der</strong> kleinen Parade bremst seelenruhig<br />

im ausgestellten Pflug. Dass sich dieser Tag<br />

im Hochgebirge wolkenverhangen <strong>und</strong> neblig zeigt, tut<br />

<strong>der</strong> Fahrfreude keinen Abbruch, im Gegenteil. Schneesportlehrer<br />

Manuel Kleon ruft über die Schulter zurück:<br />

«Die Arme ausstrecken <strong>und</strong> die Welt umarmen, Lisa,<br />

heute gehört uns die Piste ganz allein!» Der drahtige<br />

Ötztaler übt den Beruf eines Skiführers seit 21 Jahren<br />

aus. An Tagen wie diesen kann er einmal mehr seine<br />

Erfahrung ausspielen. Kleon: «Ich halte meine Leute<br />

in Bewegung <strong>und</strong> führe die Gruppe im Gespräch zusammen»,<br />

erklärt er.Ganz nebenbei konzentrieren sich<br />

seine «Schüler» exakt auf ihr Gleichgewicht <strong>und</strong> finden<br />

die ideale Mittelposition.<br />

So macht das Lernen Spass<br />

Manuel Kleon skizziert drei wichtige Tugenden seiner<br />

Profession: «Du musst einen Plan für den Skischultag<br />

im Kopf haben <strong>und</strong> du musst ihn auch spontan umbauen<br />

können», sagt er. Zum Beispiel, wenn er vom<br />

Lift aus sieht, dass <strong>der</strong> ideale Hang für Schrägfahrt-<br />

Übungen gerade dicht befahren ist. Die goldene Mitte<br />

zu finden zwischen den Übungseinheiten <strong>und</strong> purem<br />

Fahrspass sei Tugend Nummer zwei, denn zu viele Einzelfahrten<br />

nach Mass wären ebenso schlecht wie ein<br />

zu rascher Programm-Fortschritt. Und es sei die Fähigkeit<br />

notwendig, K<strong>und</strong>en sofort <strong>und</strong> genau einzuschätzen.<br />

«Ein Gast will punktgenau kleine Fahrfehler<br />

ausbügeln, ein an<strong>der</strong>er das Skigebiet erk<strong>und</strong>en o<strong>der</strong><br />

viel über die Natur <strong>und</strong> unser Dorf erfahren», erzählt<br />

Kleon. Selbst als Skilehrer mit <strong>der</strong> höchsten Ausbildungsstufe<br />

arbeite er gerne mit Ski-Neulingen, denn<br />

vom ersten Tagdes Anfängers bis zu seinem fünften<br />

Tagauf Skiern sei <strong>der</strong> Fortschritt enorm <strong>und</strong> entsprechend<br />

euphorisch die Freude.<br />

Perfektion hinter den Kulissen<br />

Das solide F<strong>und</strong>ament jedes Skikurses liefert <strong>der</strong> strenge<br />

vierstufige Bildungsweg für die Trainer -vom Anwärter,über<br />

Landes- <strong>und</strong> Diplomskilehrer,bis zum Skiführer.<br />

Die Ausbildungen organisiert <strong>der</strong> Tiroler Skilehrerverband<br />

jedes Jahr. Präsident Richard Walter betont:<br />

«Unsere Lehrgänge zählen europaweit zu den besten!»<br />

Dazu gehört unter an<strong>der</strong>em Alpin-Ausbildung. Der<br />

35jährige Markus Kogler leitet sie. Von Kindesbeinen<br />

an war er mit <strong>der</strong> Skischule verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> führt mittlerweile<br />

selbst die Schneesportschule Hochfilzen. Skischul-Organisation<br />

braucht eine gute Logistik. Ticketausgabe,<br />

Übersicht am Sammelplatz, Gruppenzuteilung<br />

–das muss ohne grosses Aufheben glatt laufen.<br />

Kogler: «Wir sind Dienstleister für alle Agenden r<strong>und</strong><br />

um den Schneesport.» Kogler bietet als Alpin-Profi unter<br />

an<strong>der</strong>em Freeriden als «High End» Kurs an, quasi<br />

als den höchsten aller Skifahrer-Träume. Für Teilnehmer<br />

empfiehlt sich gutes Eigenkönnen. Das geschulte<br />

Auge des ortsk<strong>und</strong>igen Guides analysiert Geländeformen,<br />

<strong>St</strong>eilheit, alpine Wetterlage <strong>und</strong> Schneeprofil so,<br />

dass <strong>der</strong> schwerelose Ritt durch Rinnen <strong>und</strong> Kare filmreif<br />

gelingt. «Die Skischule garantiert für Sicherheit <strong>und</strong><br />

stattet jeden Gast mit perfekter Notfall-Ausrüstung<br />

aus», erklärt <strong>der</strong> Profi. 7'000 Schneesportlehrer betreuen<br />

in einem Skiwinter 700'000 Gäste in 300 Tiroler<br />

Skischulen. <strong>St</strong><strong>und</strong>en im Einzel-Unterricht, Gruppenkurse<br />

von einem bis zu sechs Tagen o<strong>der</strong> Ski-Guiding<br />

stehen am Programm. Gelehrt wird Schneesport in vielen<br />

Facetten <strong>und</strong> vielen Sprachen. Und immer stehen<br />

die Lernenden im Mittelpunkt. Das trägt Früchte. Wenn<br />

zum Beispiel Skilehrer Manuel Kleon <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einsteigerin<br />

Kristen charmant Mut zuspricht <strong>und</strong> sie mit<br />

seiner Hilfe schon am zweiten Kurstag die rote Piste sicher<br />

abfährt.

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