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Dermatomykosen - Pilzinfektionen - Ärzteinfo - IMD Berlin

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Anforderung, Versand und Hinweise zur Präanalytik<br />

Anforderung und Versand: Bitte verwenden Sie für<br />

Ihren Untersuchungsantrag den Anforderungsschein<br />

mit der Bezeichnung „Dermatomykose-Erregernachweis<br />

(PCR)“, der über die Homepage des Labors<br />

(www.imd-berlin.de) heruntergeladen werden kann.<br />

Für den Versand von Untersuchungsmaterial können<br />

spezielle Probengefäße kostenlos angefordert werden.<br />

Allgemeine Hinweise zur Präanalytik: Probenmaterial<br />

sollte vor Therapiebeginn oder während einer Therapiepause<br />

gewonnen werden. Zur Reduktion der<br />

kontaminierenden Begleitflora ist eine Säuberung der<br />

betroffenen Stelle und eine Desinfektion mit 70% Ethanol<br />

erforderlich. Da Pilze nesterweise auftreten, sollte<br />

ausreichend Probenmaterial eingesendet werden.<br />

Hinweise für Nagelmaterial: Leicht ablösbare Bestandteile<br />

sollten entfernt und verworfen werden.<br />

Entnehmen Sie Nagelspäne aus dem befallenen Areal<br />

der Nagelplatte. Falls notwendig, kürzen Sie zuvor<br />

den Nagel mit einer Schere. Im Falle einer weißen superfiziellen<br />

Onychomykose muss Material durch das<br />

Abkratzen oder Fräsen von weißen Mykoseherden<br />

gewonnen werden.<br />

Hinweise für Hautmaterial: Entnehmen Sie mit Hilfe eines<br />

Skalpells, einer Kürette oder eines scharfen Löffels<br />

ausreichend Schuppenmaterial (ca. 20-30 Schuppen,<br />

idealerweise 2 mg Material) aus der Grenzfläche zwischen<br />

mykotischer Hautveränderung und gesundem<br />

Areal (Pilzwachstumszone). Bitte verwenden Sie für<br />

die Probenaufnahme keine Wattetupfer!<br />

Hinweise für Haarmaterial: Kürzen Sie die Haare auf<br />

ca. 3-5 mm Länge. Die abgeschnittenen Haare sind<br />

für die Analyse ungeeignet und können verworfen<br />

werden. Entnehmen Sie ungefähr 10-20 Haarstümpfe<br />

mit einer Epilationspinzette und überführen Sie diese<br />

in das Probengefäß. Haarwurzeln müssen vorhanden<br />

sein.<br />

Weitere Informationen zur Probenhandhabung entnehmen<br />

Sie bitte unseren Laborhinweisen.<br />

überreicht durch:<br />

Untersuchungskosten<br />

Gesetzlich Versicherte: Die Kosten für einen molekular-biologischen<br />

Nachweis werden von den Krankenkassen<br />

nicht übernommen und müssen vom Patienten<br />

selbst getragen werden.<br />

Privat Versicherte: Es erfolgt eine Kostenübernahme<br />

durch die private Krankenversicherung nach gültiger<br />

GOÄ, wenn kein vorheriger Leistungs ausschluss bestand.<br />

Ansprechpartner<br />

Uta Küsters:<br />

Ulrike Haselbach:<br />

Dr. Thomas Ziegler:<br />

Praxisstempel<br />

u.kuesters@imd-berlin.de<br />

u.haselbach@imd-berlin.de<br />

t.ziegler@imd-berlin.de<br />

Informationen zum Test unter: www.mycoderm.de<br />

Institut für Medizinische Diagnostik<br />

<strong>Berlin</strong> - Potsdam MVZ GbR<br />

Nicolaistraße 22, 12247 <strong>Berlin</strong> (Steglitz)<br />

Tel (030) 77 001 322, Fax (030) 77 001 332<br />

info@imd-berlin.de, www.imd-berlin.de<br />

Friedrich-Ebert-Straße 33, 14469 Potsdam<br />

Tel (0331) 28095 0, Fax (0331) 28095 99<br />

info@imd-potsdam.de, www.medlab-pdm.de<br />

Weitere Blutabnahmestellen finden Sie auf unserer Homepage.<br />

Ärzteinformation<br />

<strong>Dermatomykosen</strong><br />

Molekularbiologischer<br />

Erregernachweis mittels<br />

Multiplex-PCR<br />

Gültig ab Mai 2013. Änderungen vorbehalten .<br />

Laboratoriumsmedizin • Mikrobiologie • Humangenetik<br />

Transfusionsmedizin • Hygiene


Was sind <strong>Dermatomykosen</strong>?<br />

<strong>Dermatomykosen</strong> zählen zu den häufigsten Erkrankungen<br />

der Haut. In Deutschland leiden schätzungsweise<br />

30 Millionen Betroffene unter einer behandlungsbedürftigen<br />

Mykose. Ursache sind pathogene Dermatophyten,<br />

Hefen und Schimmelpilze. In 90 Prozent aller Fälle<br />

werden <strong>Dermatomykosen</strong> durch obligat-pathogene<br />

Dermatophyten verursacht. Diese Hautinfektionen werden<br />

als Dermatophytosen oder Tinea bezeichnet. Darüber<br />

hinaus können Hautanhangsgebilde, z.B. Nägel<br />

und Haare, betroffen sein. Hefe- und Schimmelpilze<br />

sind fakultativ pathogen. Sie treten in feucht-warmen<br />

Gebieten auf und spielen insbesondere bei abwehrgeschwächten<br />

Menschen eine Rolle.<br />

Häufige Dermatomykose-Formen und ihre Übertragung<br />

Die meisten humanpathogenen Hautpilze verbreiten<br />

sich über asexuelle Vermehrungsstadien (Konidien).<br />

Eine Übertragung der Sporen erfolgt im direkten oder<br />

indirekten Kontakt entweder anthropophil von Mensch<br />

zu Mensch oder zoophil durch Erregerreservoire (Haus-,<br />

Nutz- und Wildtiere). Die Erreger siedeln sich in Körperregionen<br />

mit erhöhter Feuchtigkeit an und wachsen<br />

unter Ausbildung von Hyphen in tiefere Schichten ein.<br />

Während anthropohile Erreger in der Regel eher milde<br />

Entzündungsreaktionen verursachen, können zoophile<br />

Erreger schnelle und hochentzündliche Verläufe initiieren.<br />

Nicht selten werden Entzündungsherde zum Ausgangspunkt<br />

für bakterielle Sekundärinfektionen.<br />

Zu den klinisch wichtigsten zoophilen Vertretern zählen<br />

Microsporum canis, Trichophyton mentagrophytes<br />

(Arthroderma benhamiae) und T. verrucosum. Sie verursachen<br />

hochinfektiöse Mykosen der Kopfhaut (Tinea<br />

capitis) in Form von Mikrosporien und Trichophytien. Trichophytien<br />

können auch durch anthropophile Erreger<br />

wie T. violaceum und T. tonsurans verursacht werden.<br />

Kopfhautmykosen sind häufig assoziiert mit Haarbefall<br />

und irreversibler Alopezie. Betroffen sind Kinder und Jugendliche,<br />

abwehrgeschwächte Menschen, Diabetiker<br />

und Tierhalter. Bei Verdacht auf eine durch Haustiere<br />

erworbene Pilzerkrankung sollten Tiere ebenfalls untersucht<br />

und bei Bedarf mitbehandelt werden.<br />

Eine häufige Dermatomykose ist der nicht selten bagatellisierte<br />

Fußpilz (Tinea pedis). Er tritt in Form der Tinea<br />

pedis plantaris oder Tinea pedis interdigitalis auf und<br />

wird in den meisten Fällen durch Trichophyton rubrum<br />

hervorgerufen. Fußpilz kommt sehr oft, aber nicht ausschließlich<br />

bei Sportlern vor („Sportlerfuß“). Er entwickelt<br />

sich am besten bei Temperaturen von 25–28°C. Feuchte,<br />

kühle Füße bieten daher optimale Wachstumsbedingungen.<br />

Unbehandelt kann sich Fußpilz ausbreiten und<br />

unangenehme Beschwerden verursachen. Nagelpilz<br />

(Onychomykose) entsteht fast immer durch eine nicht<br />

rechtzeitig behandelte Fußpilzinfektion. Ohne Therapie<br />

durchwächst der Erreger das Integument, wodurch es<br />

zum Ausfall des Nagels kommen kann. Ist bereits mehr<br />

als 60% der Nagelfläche befallen, besteht die Notwendigkeit<br />

einer ausreichend langen systemischen Therapie.<br />

Risikofaktoren<br />

Gesundheitliche Faktoren: Beeinträchtigungen der<br />

Hautfunktion bzw. -abwehr durch Verletzungen, Dermatosen<br />

oder Allergien können <strong>Pilzinfektionen</strong> begünstigen.<br />

Weitere Risikofaktoren sind Stoffwechselerkrankungen<br />

(z.B. Diabetes), Nagelbettverletzungen oder<br />

Durchblutungsstörungen.<br />

Weitere Faktoren: Zu den Hauptrisikofaktoren gehören<br />

Aufenthalte in Schwimmbädern ohne Badeschuhe,<br />

die gemeinschaftliche Nutzung von Duschen oder<br />

Umkleidekabinen sowie enges, nicht atmungsaktives<br />

Schuhwerk oder synthetische Strümpfe.<br />

Weshalb ist eine Diagnosestellung wichtig?<br />

Die Bestimmung des Dermatomykose-Erregers<br />

• ermöglicht eine zuverlässige differenzialdiagnostische<br />

Abgrenzung gegenüber anderen Dermatosen.<br />

• sichert die Diagnosestellung bezüglich anthropophilen<br />

und zoophilen Erregern.<br />

• erhöht den Behandlungserfolg durch die richtige<br />

Wahl des Wirkstoffs sowie seiner Darreichungsform<br />

und mindert das Risiko von Antimykotikaresistenzen.<br />

Vorteile der molekularbiologischen Diagnostik<br />

Zeitersparnis: Der molekularbiologische Erregernachweis<br />

liefert bereits 2-3 Tage nach Probeneingang ein<br />

sicheres und zuverlässiges Ergebnis.<br />

Zuverlässigkeit: Der Test zeichnet sich durch eine<br />

hohe Sensitivität und Spezifität aus. Auch geringste<br />

Spuren von Erreger-Erbgut (DNA) können im Probenmaterial<br />

nachgewiesen werden.<br />

Multiplex-Technologie: Das Multiplex-Verfahren ermöglicht<br />

eine zeitgleiche Detektion verschiedener<br />

Mykose-Erreger in derselben Probe (siehe Erregerspektrum).<br />

Therapeutischer Mehrwert: Durch die molekulare<br />

Diagnosestellung erfolgt eine rasche Abklärung der<br />

Krankheitsursache. Eine zeitnahe und gezielte Therapieentscheidung<br />

erhöht den Behandlungserfolg.<br />

Erregerspektrum des molekularbiologischen Tests<br />

Der Molekularbiologische Nachweis mittels Multiplex-PCR<br />

erfasst folgende Dermatomykose-Erreger:<br />

Dermatophyten: Trichophyton rubrum, T. interdigitale,<br />

T. tonsurans, T. violaceum, T. verrucosum, Arthroderma<br />

benhamiae, Microsporum canis, M. gypseum,<br />

Epidermophyton floccosum<br />

Hefen: Candida albicans, C. tropicalis, C. glabrata,<br />

C. krusei, C. guilliermondii, C. parapsilosis, Trichosporon<br />

cutaneum<br />

Schimmelpilze: Aspergillus fumigatus, A. flavus, A. niger,<br />

A. versicolor, Scopulariopsis brevicaulis<br />

Probenmaterial<br />

Der Erreger-Nachweis kann aus Finger- und Fußnägeln,<br />

Hautschuppen oder Haaren durchgeführt werden.<br />

Bitte beachten Sie für die Probengewinnung unsere<br />

Hinweise zur Präanalytik und zum Probenversand.

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