gipfelstürme - Lebensart
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outdoor<br />
coverstory<br />
Nachhaltige<br />
Outdoorbekleidung<br />
der Marken Vaude,<br />
Löffler und Odlo.<br />
Fotos: Löffler; Vaude; Löffler; Odlo/Rainer Eder (v.l.n.r.)v<br />
gen der bekannt guten CSR-Politik der<br />
Unternehmen empfiehlt.<br />
Generell ist es schwierig, bei Outdoor-<br />
Bekleidung von unabhängiger Seite zu<br />
erfahren, wie nachhaltig die Produktion<br />
insgesamt ist. Manche Outdoor-<br />
Unternehmen berichten zwar selbst<br />
ausführlich über ihre CSR-Aktivitäten,<br />
woran man immerhin erkennen kann,<br />
dass diesen Firmen verantwortungsvolle<br />
Geschäftsführung ein Anliegen<br />
ist. Möchte man sich jedoch an unabhängigen<br />
Tests orientieren, findet man<br />
kaum solche, die alle Aspekte von<br />
Nachhaltigkeit umfassen. Die bekanntesten<br />
und renommiertesten unabhängigen<br />
Berichte kommen von der internationalen<br />
Clean Clothes Campaign<br />
(Kampagne für saubere Kleidung,<br />
CCK). Die CCK konzentriert sich explizit<br />
auf die soziale Seite der Nachhaltigkeit,<br />
also die Arbeitsbedingungen der<br />
Produzenten. Schwierig genug. Laut<br />
Michaela Königshofer, der Leiterin der<br />
CCK in Österreich, basieren die Erhebungen<br />
der CCK auf der Kooperation<br />
mit den Unternehmen. CCK achtet dabei<br />
vor allem auf Firmenstrategien.<br />
„Stellt ein Unternehmen keine Informationen<br />
zur Verfügung oder verweigert<br />
es die Kooperation, wird es negativ<br />
beurteilt.“ Firmenchecks, also auch<br />
Besuche von Zulieferbetrieben, sind<br />
nur punktuell möglich.<br />
„Auch wenn die Nachhaltigkeit bei<br />
Outdoor-Mode noch nicht perfekt ist –<br />
es lohnt sich trotzdem, auf Sozial- und<br />
Umweltstandards zu achten“, meint<br />
Königshofer. Es gäbe durchaus Möglichkeiten<br />
für kritische Konsumenten,<br />
Einfluss auf die Unternehmenspolitik<br />
zu nehmen.<br />
Umfassende unabhängige<br />
Berichte sind Mangelware<br />
Es gibt also aufwendige und seriöse Untersuchungen,<br />
was die Sozialverträglichkeit<br />
einerseits und die Umweltauswirkungen<br />
der Produktion andererseits<br />
anbelangt, ebenso einen Test von Greenpeace,<br />
der sich auf die mögliche Gesundheitsgefährdung<br />
durch PFC (perund<br />
polyfluorierte Chemikalien) in<br />
Outdoor-Bekleidung konzentriert, aber<br />
kaum Berichte, die alle Aspekte zusammen<br />
betrachten. Einen ambitionierten<br />
Anlauf in diese Richtung unternahm<br />
das Magazin „Konsument“ des Vereins<br />
für Konsumenteninformation im Sommer<br />
2012: Auch das Färben, Veredeln<br />
und der Umgang mit Schadstoffen bei<br />
der Produktion sowie Überprüfungsergebnisse<br />
von einzelnen Produktionsstandorten<br />
wurden berücksichtigt. Sowohl<br />
Umweltaspekte als auch soziale<br />
Aspekte fanden in den Bericht Eingang.<br />
Wie die CCK stützte sich auch der „Konsument“<br />
vorwiegend auf Auskünfte der<br />
vielen Unternehmen. Interessanterweise<br />
beteiligten sich einige Firmen auf<br />
Anfrage des „Konsument“, die sich einer<br />
Zusammenarbeit mit der CCK verweigert<br />
hatten. Andere, die sonst allgemein<br />
in Sachen Nachhaltigkeit auf ein<br />
gutes Image Wert legen oder auch wirklich<br />
engagiert sind, soweit man das beurteilen<br />
kann, meldeten sich nicht und<br />
wurden daher negativ beurteilt.<br />
Vaude, ein deutsches Unternehmen,<br />
hat nach eigenen Angaben das Ziel, bis<br />
2015 „Europas nachhaltigster Outdoor-<br />
Ausrüster zu werden und einen positiven<br />
Beitrag zu einer lebenswerten Welt<br />
zu leisten“. Immerhin – und das ist in<br />
der Tat beeindruckend – denkt man bei<br />
Vaude auch ans Recycling: Vaude-Produkte,<br />
die zu mindestens 90 Prozent<br />
aus recycelten Materialien bestehen,<br />
dürfen das Vaude-interne „Green<br />
Shape“-Gütesiegel tragen. Der Anteil<br />
von „Green Shape“-Modellen an der gesamten<br />
Kollektion beträgt aktuell fünf<br />
Prozent.<br />
Als besonders „nachhaltig“ gilt auch<br />
die kalifornische Firma Patagonia. Be-<br />
03 2013 coverstory — 53