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Mischarbeit in Österreich und Deutschland - SERI

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5.6 Umwelt <strong>und</strong> die verschiedenen Arbeitsformen<br />

Der Zusammenhang zwischen den Arbeitsformen <strong>und</strong> der Ökologie muss ebenfalls<br />

näher betrachtet werden. Wenn die Erwerbsarbeit s<strong>in</strong>kt, kann man möglicherweise<br />

dem Ziel e<strong>in</strong>er größtmöglichen Reduktion der Umweltbelastung, e<strong>in</strong>er Reduktion der<br />

Stoffströme näherkommen. Aber selbstverständlich verursacht auch <strong>in</strong>formelle Arbeit<br />

Stoffströme. Es stellt sich also die Frage, ob Erwerbsarbeit ökologisch besser oder<br />

schlechter ist als <strong>in</strong>formelle Arbeit. Dies ist noch nicht e<strong>in</strong>deutig geklärt, es gibt dazu<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige Vermutungen <strong>und</strong> Spekulationen (vgl. Hans-Böckler-Stiftung, 2000):<br />

• E<strong>in</strong>deutig besser ersche<strong>in</strong>t die ökologische Bilanz des Second-Hand-<br />

Handels. E<strong>in</strong>e Produktdauerverlängerung benötigt ger<strong>in</strong>gere Mengen an<br />

Energie- <strong>und</strong> Ressourcenmengen.<br />

• In Industriestaaten ist die Erwerbsarbeit an e<strong>in</strong>e extensive Nutzung von<br />

Ressourcen <strong>und</strong> an umweltschädliche Produktionstechniken gekoppelt.<br />

Die kürzere Erwerbsarbeitszeit ist e<strong>in</strong> wichtiges Element der <strong>Mischarbeit</strong>,<br />

sowie dem Ziel aus „Massenarbeitslosigkeit, gesellschaftlicher Spaltung,<br />

kompensatorischem Konsum <strong>und</strong> ökologisch unverträglichen Wirtschaftsweisen“<br />

herauszukommen.<br />

• E<strong>in</strong>griffe durch Eigenarbeit s<strong>in</strong>d wahrsche<strong>in</strong>lich ger<strong>in</strong>ger, als durch Erwerbsarbeit.<br />

Die Menschen werden umweltfre<strong>und</strong>licher wirtschaften, da die<br />

negativen Rückwirkungen <strong>in</strong> ihrer unmittelbaren Umgebung entstehen,<br />

während bei der Erwerbsarbeit ke<strong>in</strong> so enger Bezug zum Lebensraum besteht,<br />

da i.d.R. nicht am Wohnort gearbeitet wird. (Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte<br />

fahren oft mit dem Auto,... zur Arbeit, Management wohnt weit weg vom<br />

Produktionsort etc.). Bei der Erwerbsarbeit werden also Dritte belastet,<br />

während e<strong>in</strong>e Unweltbelastung durch Eigenarbeit e<strong>in</strong>en selber trifft.<br />

• Bei der Eigenversorgung könnte e<strong>in</strong> Verleihungssystem ressourcenschonender<br />

se<strong>in</strong>. Selten genutzte Haushaltsgeräte könnten geme<strong>in</strong>sam angeschafft<br />

<strong>und</strong> genutzt werden, ähnlich wie bei der Mobilität das Car-Shar<strong>in</strong>g-<br />

Modell.<br />

• Des Weiteren bietet die selbstgesteuerte Eigenarbeit eher Möglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>er bewussten <strong>und</strong> freiwilligen Entscheidung ökologische, soziale Kriterien<br />

<strong>und</strong> Bereiche mit aufzunehmen.<br />

• Ungünstiger werden jedoch die Heimwerker- <strong>und</strong> Selbstmachertätigkeiten<br />

se<strong>in</strong>, da es nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkt fachk<strong>und</strong>ige Arbeit ist. Dadurch entsteht<br />

e<strong>in</strong> unnötiger Material- <strong>und</strong> Energieverbrauch.<br />

• Es besteht die Gefahr das durch veränderte Freizeitmuster e<strong>in</strong>e ökologisch<br />

problematische Tendenz entsteht, durch e<strong>in</strong>e Zunahme erlebnisorientierter,<br />

naturnaher Freizeitaktivitäten, wie Wassersport oder Skifahren. Dadurch<br />

kommt es zu e<strong>in</strong>em erhöhten Landschaftsverbrauch durch bspw.<br />

Sportanlagen. Auch e<strong>in</strong>e häufigere Nutzung des Pkws könnte e<strong>in</strong>e Folge<br />

se<strong>in</strong>.<br />

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