Jahresbericht 2011 - Aargauische Kantonalbank
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Peach Weber – Ein stolzer Aargauer<br />
«Ich habe etwas gegen «Patridiotismus»,<br />
der andere verachtet.»<br />
Seine Songtexte sind gespickt mit Witz und Zweideutigkeiten.<br />
Seit nunmehr 35 Jahren verwöhnt der<br />
Aargauer Alleinunterhalter sein Publikum mal mit<br />
subtilem, mal mit deftigem Humor. Auch von seiner<br />
Einstellung zum Leben kann man sich eine Scheibe<br />
abschneiden – lesen Sie, weshalb Peach Weber das<br />
Kind in sich stets gepflegt hat und warum es sich<br />
lohnt, das Leben nicht immer ganz so ernst zu nehmen.<br />
Herr Weber, auf Ihren Wunsch porträtieren wir Sie im<br />
römischen Amphitheater Vindonissa. Warum haben<br />
Sie sich dieses Setting ausgesucht?<br />
Mich faszinieren Kulturen, die untergegangen sind. Ich<br />
nehme an, die Römer haben seinerzeit auch gedacht, es<br />
ginge jetzt immer so weiter mit Brot und Spielen, genau so,<br />
wie wir heute meinen, unsere Kultur mit Fun und Action<br />
werde nie untergehen. Da lachen sich die Inkas und Mayas<br />
im Grab einen Schranz in den Bauch.<br />
Woraus schöpfen Sie die Inspiration für Ihre beachtliche<br />
Gag-Dichte?<br />
Ich bin fasziniert von Sprache, von Wörtern, von Bedeutungen<br />
und Missverständnissen durch Sprache. Ich höre gerne<br />
Leuten zu, auch in urchigen Dialekten aus dem Appenzell,<br />
Wallis oder Graubünden. Dazu kommt, dass ich bei allem,<br />
was mir erzählt wird, kurz überlege: Wie wäre es, wenn das<br />
Gegenteil davon wahr wäre?<br />
Sie wollen das Kind in sich niemals aufgeben. Was<br />
nervt am Erwachsensein?<br />
Eigentlich nichts, aber ich habe mir schon mit 15 Jahren<br />
überlegt: Warum soll ich mit 20 erwachsen werden? Wenn<br />
ich dann Pech habe und 90 werde, bin ich ja noch 70 Jahre<br />
erwachsen. Das steht doch in keinem Verhältnis. Deshalb<br />
habe ich versucht, das Kind in mir zu pflegen.<br />
Wann werden Sie ernst?<br />
Wenn es um Kinder geht, die schlecht behandelt werden<br />
oder wenn ich Idioten sehe, die im Strassenverkehr mutwillig<br />
Unschuldige gefährden. Aber generell versuche ich<br />
immer die Balance zu finden zwischen Ernst und Spass.<br />
Wie verbunden fühlen Sie sich mit dem Aargau?<br />
Ich habe sogar ein Lied geschrieben: «I be en Aargauer<br />
ond be schtolz doo druuf!» Wie kann man seine Liebe<br />
zur Heimat mehr ausdrücken? Ich habe aber etwas gegen<br />
«Patridiotismus», der andere verachtet.<br />
Welche Pläne hegen Sie für die künstlerische Zukunft?<br />
Wenn ich gesund und knusprig bleibe, werde ich alle zwei<br />
Jahre ein Programm schreiben und am 15. Oktober 2027<br />
bei meiner letzten Vorstellung im Hallenstadion mit dem<br />
20. Programm aufhören – das wäre eine runde Sache.