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Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo - ARA

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<strong>Der</strong> <strong>REGENWALD</strong> - <strong>Ein</strong> <strong>neuartiges</strong> <strong>Tropenhaus</strong> <strong>im</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>im</strong> folgenden Gehege lebende Papuawaran (Varanus salvadorii) ist wie das Baumkänguru<br />

ein Baumbewohner. Obwohl der Komodowaran (Varanus komodensis) bei weitem schwerer ist<br />

als der Papuawaran, ist dieser mit bis zu 4.75 m die längste rezente Echse überhaupt. <strong>Der</strong><br />

Papuawaran wie die benachbarten Netzpythons (Python reticulatus) zeigen mit überdehnbaren<br />

Kiefergelenken und gespaltener Zunge gemeinsame anatomische Merkmale hochentwickelter<br />

Reptilien. Beide Arten sind zur Zeit auch Gegenstand einer Untersuchung, die klären soll, in wie<br />

weit eine kontrollierte Nutzung dieser Tiere in best<strong>im</strong>mten Gegenden Südostasiens als Fleischund<br />

Lederlieferanten möglich ist, ohne sie in ihrem Bestand zu gefährden.<br />

Die benachbart lebenden Palmkakadus (Probisciger aterr<strong>im</strong>us) gehören zu den größten unter den<br />

asiatischen Papageien. Unsere Tiere haben eine ganz eigene und nicht sehr erfreuliche<br />

Herkunftsgeschichte. Sie wurden nämlich 1998 aus Bangkok eingeschmuggelt und am Flughafen<br />

Frankfurt aufgespürt, nachdem sie über zwei Tage in enge PVC-Röhren eingepfercht waren.<br />

Palmkakadus gelten als züchterische Herausforderung und erzielen auf Schwarzmärkten horrende<br />

Preise von bis zu 20.000 US $.<br />

Wider Erwarten haben die vier Vögel den Transport gut überstanden. Im Besucherbereich sind<br />

zur Zeit zwei von ihnen zu sehen, ein weiteres Paar ist in der Zuchtstation untergebracht, wo sie<br />

hoffentlich schon bald für Nachwuchs sorgen werden.<br />

Die Schmuggelröhren sowie auch die Original-Sporttasche, in der die Tiere transportiert wurden,<br />

sind uns gemeinsam mit den Tieren vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) übergeben worden<br />

und bilden das abschreckende Anschauungsmaterial zum Thema illegaler Tierhandel <strong>im</strong> sich<br />

anschließenden Themenraum.<br />

Mit den Palmkakadus vergesellschaftet sind Braunbauchlaubenvögel (Chlamydera cerviventris),<br />

die ihren Namen ihren auffällig gebauten Lauben verdanken, die sie aus Blättern, Früchten aber<br />

auch Zivilisationsabfällen wie Kronkorken oder Glasscherben zusammentragen. Die<br />

Lieblingsfarbe des Braunbauchlaubenvogels ist weiß. <strong>Der</strong> biologische Sinn dieses Aufwandes:<br />

Werben um Weibchen. Gebrütet wird später in unscheinbaren Nestern.<br />

Auch in diesem Bereich des Gehegeganges wird der Besucher gezielt zu Rückblicken in die<br />

Erlebnishalle an<strong>im</strong>iert: ein genauer Blick auf einen geschnitzten Hauspfosten gibt eine<br />

Vorstellung vom Mensch-Tier-Verständnis der Papuas: Mischwesen aus Mensch und Tier<br />

Zeitschrift des <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong> - 15 - Ausgabe 2.2000

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