TraffixPlus 4/2013 - Lvb
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Wenn sie wüssten, dass in ihrem<br />
Haus täglich Kinder lachen, hätten<br />
sich die ehemaligen Bewohner dieses besonderen<br />
Hauses sicherlich gefreut. Doch<br />
dafür stand das Altenheim in Stötteritz<br />
zu lange leer.<br />
Vor acht Jahren fanden sich hier jedoch<br />
junge Familien zusammen, um aus dem<br />
maroden Fünfstöcker gemeinsam ein Objekt<br />
des Zusammenlebens zu schaffen.<br />
Heute leben hier zehn Wohnparteien mit<br />
18 Kindern vom Baby bis zum Teenager.<br />
Sie nutzen großzügige Eigentumswohnungen<br />
als privaten Rückzugsort und<br />
genießen gleichzeitig die Vorteile einer<br />
funktionierenden Hausgemeinschaft.<br />
Verwirklicht wurde der Bau über das<br />
Selbstnutzerprojekt der Stadt Leipzig,<br />
mit dem Menschen Eigentum in der Stadt<br />
verwirklichen können.<br />
Auch Ina und Frieder Nollau sind über<br />
dieses Projekt im April 2005 zu ihrem<br />
Meister im Klettern: der große Bruder Jakob.<br />
Zehn Familien haben<br />
sich aus diesem ehemaligen<br />
Altenheim ein<br />
modernes Wohnhaus<br />
geschaffen. Darunter<br />
auch Familie Nollau mit<br />
ihren Kindern.<br />
Ein Hauch von Bullerbü in Stötteritz<br />
Leipziger Familien verwirklichen sich ihren Traum vom Eigentum<br />
Traumhaus gekommen. „Wir wollten<br />
eigentlich ein eigenes Haus – haben<br />
uns vom Bauernhof bis zum Stadthaus<br />
alles angesehen. Doch kurz vor dem<br />
Kauf sagte uns unser Bauchgefühl, dass<br />
es nicht das Richtige sei“, erinnert sich<br />
Ina Nollau. Das ehemalige Stötteritzer<br />
Altenheim begeisterte sie dagegen sofort.<br />
Innerhalb einer Woche stand der<br />
Entschluss fest, hier Eigentum zu erwerben.<br />
„Wir konnten die Wohnung genau<br />
nach unseren Bedürfnissen gestalten“,<br />
erklärt die Juristin. Ein 7 000 Quadratmeter<br />
großer verwilderter Garten und<br />
die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel<br />
sowie die Nähe von Schule,<br />
Kita und Einkaufsmöglichkeiten machten<br />
den Eltern von inzwischen drei Kindern<br />
die Entscheidung leicht. Bereut haben<br />
die Nollaus ihren Schritt nie – auch<br />
wenn der einjährige Umbau des Hauses<br />
nicht immer ganz einfach war. Denn jede<br />
Maßnahme an Haus oder Grundstück<br />
musste mit neun weiteren Eigentümern<br />
beschlossen werden. Viele Kompromisse<br />
Der jüngste Sproß der Familie ist ein großer<br />
Fan vom Hauskater Findus.<br />
waren dafür nötig. Im Gegenzug wurden<br />
aber auch alle Kosten durch zehn geteilt.<br />
Das Projekt stand unter einem guten<br />
Stern: Die Kinder wachsen zwischen Johannisbeerbüschen<br />
und Kletterbäumen<br />
fast wie in den Bullerbü-Büchern von<br />
Astrid Lindgren auf. Unter den Eltern<br />
haben sich Freundschaften entwickelt.<br />
„Gelassenheit ist wichtig – und dass man<br />
sich finanziell nicht überschätzt“, rät Ina<br />
Nollau allen, die ein ähnliches Projekt<br />
planen. Text/Fotos: Swenia Teichmann<br />
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