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Weihnachten 2012 - Pfarrei Starnberg

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Liebe Leserinnen und Leser<br />

unseres Pfarrbriefes!<br />

GEISTLICHES WORT - Seite 3<br />

Bei der berühmt<br />

gewordenen<br />

Konzerthausrede<br />

in Freiburg sagte<br />

Papst Benedikt<br />

XVI. im September<br />

2011:<br />

„Der christliche Glaube ist für den Menschen<br />

allezeit, nicht erst in unserer Zeit, ein<br />

Skandal. Dass der ewige Gott sich um uns<br />

Menschen kümmern, uns kennen soll, dass<br />

der Unfassbare zu einer bestimmten Zeit<br />

fassbar geworden sein soll, dass der Unsterbliche<br />

am Kreuz gelitten haben und gestorben<br />

sein soll, dass uns Sterblichen Auferweckung<br />

und Ewiges Leben verheißen ist –<br />

das zu glauben ist nun einmal für uns Menschen<br />

eine Zumutung. Dieser Skandal ist<br />

unaufhebbar, wenn man nicht das Christentum<br />

selbst aufheben will …“<br />

Dass der christliche Glaube uns einiges<br />

abverlangt, wird mir jedes Jahr<br />

auch neu bewusst, wenn ich in die<br />

Krippe schaue:<br />

In dem ohnmächtigen Kind soll mir<br />

die Allmacht Gottes begegnen?<br />

In diesem hilflosen Baby der große<br />

Helfer in jeglicher Not?<br />

In diesem kleinen Knaben in Windeln<br />

der große Gott?<br />

In der Tat eine Zumutung, dass der<br />

Ewige in unsere vergängliche Zeit<br />

eingetreten ist, aus der Herrlichkeit in<br />

den Sumpf unserer Welt, aus der sicheren<br />

Distanz in die Nähe der Menschen,<br />

die schließlich seine bedingungslose<br />

Liebe nicht aushalten werden<br />

und ihn ans Kreuz bringen.<br />

In dem Wort Zumutung steckt das<br />

Wort „Mut“, und den brauchen wir<br />

ganz sicherlich, wenn wir das geheimnisvolle<br />

Geschehen um <strong>Weihnachten</strong><br />

betrachten und die Menschwerdung<br />

Gottes in Jesus Christus im Herzen<br />

bejahen wollen.<br />

Auf der anderen Seite stellt sich mir<br />

die Frage: Wenn es Gott gibt, sein<br />

innerstes Wesen die Liebe ist und<br />

seine ganze Sehnsucht danach drängt,<br />

mit uns in einer echten Beziehung zu<br />

leben, welchen anderen Weg hätte er<br />

denn einschlagen sollen, um uns das<br />

zu offenbaren?<br />

Mir gehen die Worte des überzeugten<br />

Atheisten Jean-Paul Sartre nicht mehr<br />

aus dem Kopf, der angesichts der<br />

umwerfenden Botschaft der Hl.<br />

Nacht schreibt:<br />

„Wenn ein Gott für mich Mensch würde,<br />

für mich, dann würde ich ihn lieben – ihn<br />

ganz allein. Dann wären Bande zwischen<br />

ihm und mir, und für das Danken reichten<br />

alle Wege meines Lebens nicht. Ein Gott,<br />

der Mensch würde, gebildet aus unserem<br />

liebenswert elenden Fleisch – ein Gott, der<br />

erfahren wollte, wie der Salzgeschmack auf<br />

unserer Zunge schmeckt, wenn alles uns<br />

verlassen hat, ein Gott, der das Leid auf

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