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FAQs Tarifverhandlungen - BDZV

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Die Zeitungsverlage erwirtschaften immer noch eine<br />

oft zweistellige Rendite, über die sich andere Branchen<br />

freuen würden. Wieso kommt bei denen, die für die Qualität<br />

der Zeitung sorgen, nichts davon an?<br />

Es gibt ohne Frage Verlage mit einem soliden wirtschaftlichen Fundament. Jedoch wächst die<br />

Zahl der Verlage, die wirtschaftlich am Limit kämpfen – und auch für diese Häuser müssen die<br />

Bedingungen eines Flächentarifvertrags erfüllbar bleiben.<br />

Zudem wird oft übersehen, dass sich Zeitungsverlage inzwischen zu Unternehmen mit einer<br />

breiten Produktpalette gewandelt haben und häufi g durch Zusatzgeschäfte Geld verdienen,<br />

die mit der Zeitung nicht in unmittelbarem oder in gar keinem Zusammenhang stehen. Erlöse<br />

aus privater Briefdienstleistung, Lesereisen, Veranstaltungen u.Ä. dürfen nicht der Rendite<br />

des Kerngeschäfts des Zeitungsverlags zugerechnet werden, um dort Gehaltserhöhungen zu<br />

begründen. Andersherum wird ein Schuh daraus: Solche Zusatzgeschäfte helfen dabei, Arbeitsplätze<br />

im Kerngeschäft zu sichern und den dort notwendigen Transformationsprozess fi nanziell<br />

zu stemmen.<br />

Im Übrigen sind Renditen volatil. Anders als die Umsatzerhebung über die gesamte Branche<br />

erlauben sie immer nur die Augenblicksbetrachtung eines einzelnen Hauses und können keine<br />

Richtschnur für eine zukunftsorientierte Tarifpolitik sein. Hinzu kommt: Tarifverträge sind von ihrer<br />

Ausgangsidee her Mindestarbeitsbedingungen, müssen also immer auch das schwächste Glied<br />

in der Kette der Unternehmen berücksichtigen. Andernfalls führt dies dazu, dass die wirtschaftlich<br />

stärker herausgeforderten Unternehmen sich der Bindung entziehen.<br />

4<br />

Wir haben bereits in den letzten Jahren nur Brosamen<br />

und nicht einmal den Infl ationsausgleich erhalten!<br />

Wenn die Einnahmen sinken, kann die Infl ationsrate kein Gradmesser sein. Die Infl ationsrate<br />

betrug beim letzten Tarifabschluss im Jahr 2010 durchschnittlich 1,2 %, in den Jahren 2011 und<br />

2012 durchschnittlich 2,0%. Die Gehälter der Redakteure stiegen ab dem 1. Mai 2012 um 1,5 %<br />

an. Zusätzlich erhielten die Redakteure im Oktober 2011 und im Februar 2013 je eine Einmalzahlung<br />

in Höhe von € 200. Zum Vergleich die Abschlüsse anderer Branchen:<br />

Kreditinstitute: 1,1 %, Verkehr: 1,6 %, Handel: 1,9 % etc.<br />

4<br />

18 FRAGEN und ANTWORTEN zu den <strong>Tarifverhandlungen</strong> | Stand: August 2013

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